[...] wenn die vom recovery gesetzte IP-Adresse auch das Strom-Aus überlebt. Das wäre doch seltsam?
Wieso wäre das denn seltsam?
Das ist sogar (seit langem) gesicherte Erkenntnis ... schon die Boxen, die mit dem "ruKernelTool" behandelt wurden, waren ein "Beweis" dafür. Dieses Programm verwendete irgendwann dann mal eine Adresse 99.88.77.irgendwas (ich glaube mich zu erinnern, daß es die .1 war, bin aber nicht sicher, ist auch nicht kriegsentscheidend) für die Box und dann waren diese Boxen fortan eben nur noch unter dieser Adresse im Bootloader erreichbar (bis die irgendwie wieder geändert wurde).
Hier beißen sich dann alle Anleitungen, die mit
"ftp 192.168.178.1" zum richtigen Zeitpunkt aufrufen
auch heute noch so gerne beginnen, die Zähne aus ... da kann man die FRITZ!Box so oft neu starten, wie man will.
Solange sie keine andere Anweisung erhält, verwendet sie die zuletzt gesetzte IP-Adresse. Etwas daran ändern können u.a. das AVM-Recovery-Programm oder meine Discovery-Skripte und früher auch mal das "ruKernelTool" - ich kenne zumindest derzeit keine weiteren Programme, die das unterstützen.
Man kann sich das auch jederzeit selbst in einer FRITZ!Box ansehen (wenn man es richtig macht und an den entscheidenden Stellen mit EVA kommunizieren kann), falls man es nicht glauben kann oder will ... im Bootloader-Environment steht unter "my_ipaddress" die von der Box gerade verwendete IPv4-Adresse und die überlebt dort auch einen Neustart der Box (auch einen mittels Power-Off/Power-On und "noch härter" geht ja irgendwie nicht).
Eine solchermaßen behandelte Box wird also auch beim nächsten Start nicht auf die 192.168.178.1 reagieren, solange sie im Bootloader ist ... das ist ja gerade eines der Probleme (bzw. eine der "ewigen Legenden", ähnlich dem "debug bin" beim FTP-Client), das ich im anderen Thread beschrieben habe.
Die Box verwendet entweder die gespeicherte IP-Adresse (und die hat überhaupt nichts mit einer zu tun, die man im laufenden FRITZ!OS verwendet ... selbst wenn das dieselbe sein sollte) oder eine neue, die ihr per Broadcast-Paket (UDP, Port 5035) übermittelt wird. Punkt. Da ist keine andere IP-Adresse mehr im Spiel - egal was der Besitzer anstellt und wie oft er versucht, den richtigen Zeitpunkt für den Aufruf des FTP-Programms abzupassen.
Die Tatsache, daß nach einem "echten Durchlauf" eines passenden Recovery-Programms da nicht länger die Adresse im Environment steht, über die das Programm mit der Box kommuniziert hat, ist nur dem Umstand geschuldet, daß das Recovery-Programm in dem von ihm generierten TFFS-Image keine 1:1-Kopie des per "RETR env" ausgelesenen Environments verwendet (und über den Bootloader auf die Box zurückschreibt).
In einem solchen, neu zusammengestellten Image steht dann nämlich einfach wieder die 192.168.178.1 (die auch der Startwert bei der Auslieferung einer FRITZ!Box ist/war) unter "my_ipaddress" und auch andere Werte werden ja - ich schreibe mal wieder "bekanntlich", weil es mehrfach thematisiert wurde und irgendwo hier im IPPF definitiv gefunden werden kann - vom Recovery-Programm modifiziert, bevor sie in das neue TFFS-Image übernommen werden.
Dazu gehört auch der Wert in "firmware_info", wo ja vom Recovery-Programm (aber eben auch gleich im neuen TFFS-Image und nicht nachträglich über irgendwelche "SETENV"-Kommandos) noch ein ",recovered=2" angehangen wird, womit beim nächsten Start des FRITZ!OS (aber tatsächlich erst bei dem, der auf das Schreiben des FRITZ!OS in den Flash-Speicher folgt, wenn das ein Modell ist, was die Firmware beim Start aus dem RAM installiert) dann der Inhalt des internen NAS-Speichers ebenfalls entsorgt wird.
Das mit dem "komplett entsorgen" ist zwar so pauschal auch nicht länger korrekt (weil AVM bei der 7390 auch bei einigen Zweigen der "Recovery_was_here"-Behandlung bereits installierte Plugins im NAND-Flash noch sichert und anschließend wiederherstellt), aber "im Prinzip" stimmt das so.