Aber beim heutigen Stand der Technik sind Ethernet Kabel erheblich einfacher zu handhaben, als Glasfaserkabel. Ethernet kann heute jeder Elektriker, einige ambitionierte Heimwerker machen es sogar selber. Bei Glasfaser hat man keine Chance, selbst das Anbringen eines Steckers am Kabel ist quasi unmöglich, ohne einen ausgesuchten Experten heranzuziehen.
Alles korrekt. Ich hab in der Wohnung bei der Renovierung selbst mehr als 20 Netzwerkstecker+-dosen angeschlossen.
Mein Problem war einfach, dass es in der Wohnung kein Loch, keinen Durchgang, keine sonstige Verbindung außer des Telefonleerrohres in den Keller gibt. Auch ein Ethernetkabel hat eine physische Präsenz.
Ich hätte die Wand aufhacken und da einen Schacht in den Keller bohren müssen. Da in dem Zimmer Parkett verlegt und die Fußbodenleiste an die Wand angeklebt, die Wand mit Thermo- und normaler Tapete beklebt ist, wäre das eine riesige Sauerei geworden. Dazu geht an der Stelle in der Wand, an der die Telefondose und damit auch die Fritzbox, der Switch, Patchpanel usw. angebracht sind, ein Heizungsschacht vom Keller nach oben, den man hätte sogar verwenden können. Nicht zu vergessen ist auch das Stromkabel der Steckdosen, was auf 30cm Höhe über dem Fußboden in der Wand entlangläuft. Mit der Decke des 70-er-Jahre-Hauses hab ich auch schon meine Erfahrungen gemacht. Als ich die Innenjalousien befestigen wollte, stieß ich mit dem Bohrhammer nach 2cm auf Metall. Und dann war Schluss mit Bohren.
Meine naive Vorstellung war einfach, dass die Glasfaserleute, die das Servicepaket durchführen, "irgendein" Spezialwerkzeug haben, mit dem sie in der Wand an der Decke vorbei ein Leerrohr reinbohren können, ohne irgendwas groß aufhacken zu müssen. D.h. dass sie Möglichkeiten haben, die mir als Hobbyrenovierer verwehrt bleiben. Schließlich machen die das jeden Tag bzw. ist das deren Job. Dem war nicht so. Sie kamen genauso mit einem einfachen Bohrhammer an. Das hatte mich durchaus geschockt.