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Hallo,
Nach zahllosen Fragen zu dem Thema ist es Zeit für ein HowTo zu der Frage: Warum ist meine Internet-Geschwindigkeit langsamer, als es bei meiner Anschlussgeschwindigkeit sein sollte?
Dieser Beitrag orientiert sich an der AVM Fritzbox, sollte aber auch auf andere Hardware anwendbar sein.
Sachdienliche Hinweise genereller Natur zu dem Problem sind in diesem Thread herzlich willkommen und werden natürlich auch von mir in diesen (ersten) Beitrag eingepflegt. Somit sollten wir ihn gemeinsam in einem iterativen Prozess zu einer vernünftigen Anleitung machen können.
Einzelschicksale hingegen sollten in einem eigenen Thread behandelt werden.
Grundsätzlich Lesenswert in diesem Zusammenhang: Heise Netze: TCP/IP-Tuning. Auf viele der dort angesprochenen Punkte werdet ihr im Laufe dieses Howtows auch stoßen. Im Heise Artikel ist es allerdings ausführlicher beschrieben.
Grundsätzlich kann das Problem natürlich viele Ursachen haben.
Nicht eingehen will ich in diesem Beitrag auf Geschwindigkeitsverluste durch Leitungsprobleme, dafür gibt es bereits ein sehr gutes Howto: Howto: Was tun bei DSL-Verbindungsproblemen.
Auch nicht eingehen will ich auf die Einflüsse durch WLAN, die hier diskutiert und in Form eines Howtos hier erklärt werden.
Speedtests
Einige grundsätzliche Anmerkungen zum Thema Speedtests: Von den üblichen Verdächtigen (z.B. www.speedmeter.de, www.wieistmeineip.de/speedtest, www.speedreport.de) kann man keine zuverlässigen Aussagen erwarten. Zum einen ist die Internetverbindung nur so schnell, wie das schwächste Glied auf dem Weg von euch zum Server - und das ist nicht zwangsläufig euer Internetanschluss. Auf der anderen Seite sind Puffer (z.B. Proxys) beim Provider die reinen "Nachbrenner" - schön zu sehen bei UMTS Handys: Ob wohl die eigentlich nur 384 kBit/s zur Verfügung haben, kann man bei Speedmeter damit locker 8 MBit/s erreichen - Klasse! :wippe:
Also muss man sich einen Speedtest suchen, bei dem sowohl den negativen Einfluss von Servern und Backbone als auch den positiven von Proxys eliminieren kann. Ersteres erreicht man, indem man die Last verteilt, also von mehreren unterschiedlichen Servern überträgt. Letzteres erreicht man, indem man nicht immer nur die gleiche kleine Datenmenge überträgt, sondern große Sachen, die nicht im Proxy gepuffert werden.
Ein gutes Beispiel: Mehrere CDs von freien Linux Distributionen, die jeweils von mehreren Servern gleichzeitig heruntergeladen werden, bevorzugt von schnellen FTP Servern der deutschen Hochschulen. Z.B. 4 CD Images verteilt von 12 verschiedenen FTP Servern.
Damit hat man - zumindest in Download-Richtung - eine relativ zuverlässige Aussage über die erreichbare Geschwindigkeit.
Nicht unerwähnt bleiben soll, dass man mit einer falschen Einstellung des RWIN Wertes - beschrieben unter Punkt 5 - bei diesem Test trotzdem eine tolle Übertragungsrate erreicht. Sollte also dieser Test super verlaufen, einzelne Downloads sind aber grundsätzlich langsam, dann schaut euch Punkt 5 dieses Howtos an. :doktor:
Nachtrag: heise ist der gleichen Meinung: http://www.heise.de/netze/Online-Speedtests-im-Test--/artikel/139815
So, nu geht’s endlich los. :dance:
Ich hoffe, mit den Tipps kann vielen Anbindungen auf die Sprünge geholfen werden.
In diesem Sinne. :bier:
Viele Grüße
Frank
Geändert 13.05.2006 09:22: Punkt 6 hinzugefügt.
Geändert 15.05.2006 21:33: Link von Ostholländers HowTo hinzugefügt.
Geändert 07.06.2006 20:48 "Largest MTU" Anpassung eingeführt
Geändert 13.08.2006 17:24 Anmerkungen zu Speedtests hinzugefügt.
Geändert 24.08.2006 18:16 MMTU/RWIN Teil überarbeitet
Geändert 29.10.2006 20:08 Firewall/Virenscanner Kapitel hinzugefügt
Geändert 02.01.2007 23:03 Optimizer für Online Spiele Abschnitt eingefügt
Geändert 25.01.2007 21:40 Kapitel über Anschlussart hinzugefügt
Geändert 10.10.2007 20:57 Hinweis von ebn eingefügt: Link zu TCPView war falsch
Geändert 20.10.2007 10:27 Link zu Heise-Artikel von Telefonmännchen eingefügt
Geändert 05.11.2008 10:57 Link zum Verfügbarkeitscheck aktualisiert, Danke an neronero für den Hinweis
Geändert 09.02.2009 20:11 Trafficshaper kann seit Einführung der Priorisierung nicht mehr deaktiviert werden
Geändert 20.08.2009 22:26 Link zum HFO Verfügbarkeitscheck angepasst nach Hinweis von flothi
Geändert 07.01.2010 23:23 Windows 7 und Windows Vista RWIN Kapitel angepasst
Nach zahllosen Fragen zu dem Thema ist es Zeit für ein HowTo zu der Frage: Warum ist meine Internet-Geschwindigkeit langsamer, als es bei meiner Anschlussgeschwindigkeit sein sollte?
Dieser Beitrag orientiert sich an der AVM Fritzbox, sollte aber auch auf andere Hardware anwendbar sein.
Sachdienliche Hinweise genereller Natur zu dem Problem sind in diesem Thread herzlich willkommen und werden natürlich auch von mir in diesen (ersten) Beitrag eingepflegt. Somit sollten wir ihn gemeinsam in einem iterativen Prozess zu einer vernünftigen Anleitung machen können.
Einzelschicksale hingegen sollten in einem eigenen Thread behandelt werden.
Grundsätzlich Lesenswert in diesem Zusammenhang: Heise Netze: TCP/IP-Tuning. Auf viele der dort angesprochenen Punkte werdet ihr im Laufe dieses Howtows auch stoßen. Im Heise Artikel ist es allerdings ausführlicher beschrieben.
Grundsätzlich kann das Problem natürlich viele Ursachen haben.
Nicht eingehen will ich in diesem Beitrag auf Geschwindigkeitsverluste durch Leitungsprobleme, dafür gibt es bereits ein sehr gutes Howto: Howto: Was tun bei DSL-Verbindungsproblemen.
Auch nicht eingehen will ich auf die Einflüsse durch WLAN, die hier diskutiert und in Form eines Howtos hier erklärt werden.
Speedtests
Einige grundsätzliche Anmerkungen zum Thema Speedtests: Von den üblichen Verdächtigen (z.B. www.speedmeter.de, www.wieistmeineip.de/speedtest, www.speedreport.de) kann man keine zuverlässigen Aussagen erwarten. Zum einen ist die Internetverbindung nur so schnell, wie das schwächste Glied auf dem Weg von euch zum Server - und das ist nicht zwangsläufig euer Internetanschluss. Auf der anderen Seite sind Puffer (z.B. Proxys) beim Provider die reinen "Nachbrenner" - schön zu sehen bei UMTS Handys: Ob wohl die eigentlich nur 384 kBit/s zur Verfügung haben, kann man bei Speedmeter damit locker 8 MBit/s erreichen - Klasse! :wippe:
Also muss man sich einen Speedtest suchen, bei dem sowohl den negativen Einfluss von Servern und Backbone als auch den positiven von Proxys eliminieren kann. Ersteres erreicht man, indem man die Last verteilt, also von mehreren unterschiedlichen Servern überträgt. Letzteres erreicht man, indem man nicht immer nur die gleiche kleine Datenmenge überträgt, sondern große Sachen, die nicht im Proxy gepuffert werden.
Ein gutes Beispiel: Mehrere CDs von freien Linux Distributionen, die jeweils von mehreren Servern gleichzeitig heruntergeladen werden, bevorzugt von schnellen FTP Servern der deutschen Hochschulen. Z.B. 4 CD Images verteilt von 12 verschiedenen FTP Servern.
Damit hat man - zumindest in Download-Richtung - eine relativ zuverlässige Aussage über die erreichbare Geschwindigkeit.
Nicht unerwähnt bleiben soll, dass man mit einer falschen Einstellung des RWIN Wertes - beschrieben unter Punkt 5 - bei diesem Test trotzdem eine tolle Übertragungsrate erreicht. Sollte also dieser Test super verlaufen, einzelne Downloads sind aber grundsätzlich langsam, dann schaut euch Punkt 5 dieses Howtos an. :doktor:
Nachtrag: heise ist der gleichen Meinung: http://www.heise.de/netze/Online-Speedtests-im-Test--/artikel/139815
So, nu geht’s endlich los. :dance:
- :idea: DSL Geschwindigkeit
Zunächst sollte man sicherstellen, dass DSL tatsächlich auf der erwarteten Geschwindigkeit läuft. Durch Fehler bei den Providern oder durch die "adaptive" Aushandlung kann es nämlich dazu kommen, dass die DSL auf einer niedrigeren Geschwindigkeit arbeitet, als man bestellt hat.
Die Fritzbox verrät die Geschwindigkeit in den DSL Informationen: Im Punkt "ADSL" steht genau die eingestellte Geschwindigkeit und die Art der Aushandlung.
Der Wert der "Nutzdatenrate" ist der entscheidende. Er ist immer ein bisschen größer, als die tatsächliche Arbeitsgeschwindigkeit (z.B. 3130 bei DSL 3000 oder 406 bei DSL 384). Dennoch kann man hier erkennen, wenn der DSL Anschluss deutlich langsamer arbeitet, als man erwartet.
Steht darunter die Aushandlung auf "fixed" und die angezeigte Geschwindigkeit entspricht nicht den Erwartungen, so sollte man sich mit seinem Internetanbieter in Verbindung setzen und in Erfahrung bringen, warum das so ist. Möglicherweise liegt nur ein Fehler vor. :banned:
Aber auch eine langsame Geschwindigkeit aufgrund der Leitungsqualität ist denkbar. Findet man das nach der Schaltung heraus, ist die Enttäuschung meist groß. Bei der T-Com kann man sich vorher informieren, was die maximale DSL Geschwindigkeit des eigenen Anschlusses ist: beim DSL Verfügbarkeitscheck auf dieser Seite wird die maximale Geschwindigkeit angezeigt. Auch hier bekommt man Informationen: http://www.hfo-telecom.de/privatkunden/hfo_dslcheck.php
Steht die Aushandlung auf "adaptive", so einigt sich die Fritzbox mit der Gegenstelle auf die maximale Geschwindigkeit für die Leitung, natürlich nur bis zur vertraglich festgelegten Obergrenze (für die bezahlt wird ). Ist der Wert in diesem Falle kleiner als erwartet, hilft auch dieser Thread.
- :idea: Traffic Shaper
Immer wieder wird von Problemen mit dem Traffic Shaper berichtet. So soll er zuweilen auch ohne VoIP Telefonat die Internetgeschwindigkeit drosseln. Während eines VoIP Telefonates wird es häufiger festgestellt.
Falls man eine ältere Firmware drauf hat, findet man durch testweises Deaktivieren des Traffic Shapers heraus, ob er der Übeltäter ist. Man findet ihn in der Fritzbox unter "Einstellungen" -> "Internet" -> "Zugangsdaten". Möglicherweise muss man zunächst unter "Einstellungen" -> "System" -> "Ansicht" die Expertenansicht aktivieren. Seit Einführung der "Priorisierung" kann man den Shaper jedoch nicht mehr deaktivieren. Dann muss er immer korrekt eingestellt werden.
Der Traffic Shaper sorgt u.a. dafür, dass VoIP Pakete mir höherer Priorität behandelt werden. Ihn zu deaktivieren kann also negative Folgen für VoIP Telefonate haben (schlechte Sprachqualität), wenn die Daten nicht mehr Platz auf der Verbindung haben. hone:
Eine weitere Ursache für schlechte Downloadraten während eines VoIP Telefonates kann sein, dass der Traffic Shaper den RWIN Wert während eines Telefonates reduziert (bei mir auf 4x MSS). Bei meinem DSL 3000 Anschluss mit Fastpath merke ich noch keine Auswirkungen (345 kByte/s sind noch drin), aber ohne Fastpath oder bei höheren Geschwindigkeiten kann sich das durchaus bemerkbar machen. Mehr zum Thema RWIN Wert siehe Punkt 5. Die dort erläuterten Optimierungsmethoden wirken aber nicht in diesem Fall.
Betreibt man die Box hinter einem Router oder einem externen DSL-Modem / Kabelmodem, so sollte man sicherstellen, dass die Werte für den Traffic Shaper korrekt eingestellt sind.
Hat man nur einen geringen Upload (64 oder 128 kBit), so ist ein großer Teil der Upload Bandbreite durch das Telefonat belegt. Das kann auch negativen Einfluss auf den Download haben.
Es ist so, dass TCP Datenverkehr nicht nur Download erzeugt, sondern auch immer ein bisschen Upload (Acknowledgement Pakete). Anhand der Verzögerung dieser ACK Pakete stellt TCP die Übertragungsgeschwindigkeit ein, um Paketverluste zu vermeiden. Wenn nun durch vorhandenen VoIP Traffic die ACK Pakete in Uploadrichtung verzögert werden, reagiert TCP mit Reduktion der Bandbreite. Dadurch bricht der Download stärker ein, als man erwartet. :fecht:
Der Effekt wird noch verstärkt, wenn man den Download erst startet, wenn schon ein VoIP Gespräch läuft (Stichwort TCP Slow-Start).
- :idea: Fritz hinter externem Modem oder einem anderen Router
Häufig wird von Problemen der Fritzbox hinter anderen Routern oder Kabelmodems berichtet. Dafür kann der Traffic Shaper verantwortlich sein, den man im Modus "Internet über LAN" selbst mit korrekten Werten versorgen muss.
Zuweilen lassen sich die Probleme nicht eindeutig identifizieren. Es scheint manchmal Probleme zwischen der Box und einigen Geräten auf der Ethernetverbindung zu geben. Oft hat man dabei das Phänomen, dass ein PC am Modem die maximale Geschwindigkeit bringt, die Box aber nicht. Ein Switch zwischen Box und Modem/Router kann das Verhältnis beider deutlich verbessern :smlove:.
Probleme solcher Art gehören zu den häufigsten, die hier im Forum nicht gelöst werden können :heul:.
Ganz im Gegensatz zum nächsten:
- :idea: Tauschbörsensoftware / Trojaner, Viren, Würmer
Es ist kein Zufall, dass ich die zusammenfasse. . Gemeint ist generell Software, die unerwartet oder unerwünscht Datenverkehr erzeugt.
Tauschbörsensoftware (eMule, Bittorent) verursacht viel Upload und vor allem sehr viele Verbindungen. Wie sich großer Upload auf die Performance auswirkt, habe ich unter 2. schon beschrieben. Aber auch die Große Anzahl Verbindungen macht Routern wie der Fritzbox zu schaffen. Vom langsamen Surfen bis zu Fehlermeldungen beim Seitenaufbau oder Download ist alles drin. Auch schlechte Qualität bei VoIP Telefonaten kann dadurch verursacht werden. Eine Reduktion der Verbindungsanzahl kann Abhilfe schaffen.
Ein Wurm oder Virus kann ähnliches verursachen. Wenn so ein Teil anfängt, Daten mit aller Macht ins Internet zu pusten, ist Verbindung ganz schnell platt. Ein Virenscanner hilft in dem Fall (hoffentlich). Hat man nur einen Volumentarif, ist das besonders ärgerlich. :fies:
Herausfinden kann man seinen momentan produzierten Traffic z.B. mit dem Task-Manager in Windows XP, dem T-Com DSL Speedmanager oder z.B. auch mit Statbar. Es gibt noch mehr Tools, die die Bandbreite anzeigen. Unter Linux geht das mit Boardmitteln (ifconfig) oder auch mit xosview oder gkrellm.
Unter Windows kann z.B. TCPView von sysinternals auch die Programme anzeigen, die den Upload erzeugen.
- :idea: MTU/RWINFolgende Einstellungen werden bei Windows Vista und Windows 7 automatisch optimiert. Dort sollten die beschriebenen Schritte also nicht mehr erforderlich sein und werden evtl. nicht die gewünschte Wirkung zeigen. Für Notfälle gibt es auf Speedguide.net auch eine Anleitung, wie man die Werte unter Vista und Windows 7 optimieren kann. Aber normalerweise regeln die Systeme die Werte selber, also ist es wahrscheinlich, dass andere Programme Einfluss auf die Werte genommen haben oder Windows daran hindern, regulär zu arbeiten.Ebenfalls immer wieder gerne genommen: Falsche Einstellungen des Betriebssystems. Falsche MTU und RWIN Werte können unter Windows und Linux zu massiven Geschwindigkeitseinbrüchen führen, wobei der RWIN Wert meines Erachtens der kritischere ist.
Allerdings muss ein kleiner RWIN Wert nicht zwangsläufig schlecht sein. So gibt es Szenarien (Onlinespiele), bei denen ein kleiner RWIN Wert nicht nachteilig ist. Bei großen Download hingegen merkt man es stark.
Unter www.speedguide.net:8080 kann man seine Werte überprüfen. Steht da was rotes oder was von " ... is not optimized. Cosider ...", dann hat man Handlungsbedarf. Übrigens können die Werte durch ein Windows Update durcheinander gebracht worden sein (habe ich selbst schon erlebt).
Die Seite bietet auch ein Tool an, um die Einstellungen unter Windows zu optimieren. Der TCPOptimizer kann sowohl den MTU als auch den RWIN Wert unter Windows einstellen. Wie immer gilt: Die Benutzung eines solchen Tools erfolgt auf eigene Gefahr. Die Wirkung kann kontraproduktiv sein. Allerdings kann das Tool ein Backup der aktuellen Einstellungen erzeugen, die man zurückspielen kann.
Hinweis: Ein zu großer MTU Wert kann dazu führen, dass Seiten nicht mehr korrekt angezeigt werden (das "eBay Problem"). Sollte bei einigen Seiten unerwartet "Seite kann nicht angezeigt werden" im Browser auftauchen, kann man den MTU Wert mal verkleinern. Hier gibt es eine genauere Beschreibung.
Sollte man unter dem "eBay Problem" leiden, kann man mit dem TCP Optimizer unter "Largest MTU" die maximal mögliche MTU herausfinden. der TCPOptimizer spuckt am Ende eine Zeile aus wie "You can set your MTU to 1492". Danach die Optimierung wie unten beschrieben ausführen.
Mit dem Tool kann man unter Windows die Einstellungen optimieren, und zwar wie folgt:- Programm starten
- ganz unten "Optimal Settings" auswählen
- Oben am Schieber die DSL Geschwindigkeit einstellen
- Darunter das Netzwerkdevice auswählen, an dem die Box hängt. Im Zweifel darunter "Modify all Network Adapters" auswählen
- Rechts noch "PPPOE" auswählen, damit die MTU 1492 wird
- Hat man einen "Largest MTU" Test ausgeführt, so kann man jetzt hier das Ergebnis dieses Tests eintragen
- Auf "Apply Changes" klicken
- Rechner rebooten
Hat man z.B. mit einem Notebook zuweilen Internetzugang über verschiedene Netzwerke (mal WLAN, mal LAN), so sollte man die Optimierung für jede Netzwerkkarte einzeln durchführen.
Unter Linux kann man die Werte auch verändern. Hier wird beschrieben wie. Das wichtigste in Kürze:
Die MTU stellt man ein mitCode:ifconfig <dev> mtu 1492
Die RWIN Werte verändert man wie folgt:
Code:echo 256960 > /proc/sys/net/core/rmem_default echo 256960 > /proc/sys/net/core/rmem_max echo 256960 > /proc/sys/net/core/wmem_default echo 256960 > /proc/sys/net/core/wmem_max echo 0 > /proc/sys/net/ipv4/tcp_timestamps echo 1 > /proc/sys/net/ipv4/tcp_sack echo 1 > /proc/sys/net/ipv4/tcp_window_scaling
:idea: Sonderfall: Optmizer für Online Spiele
Es gibt spezielle Optimierungstools für Online Spiele. Da es für ein Online Spiel grundsätzlich gut ist, wenn wenn die Antwort auf eine Anforderung schnell zurückkommt, bevor weitere Anforderungen gesendet werden, setzen diese Tools den RWIN Wert erfahrungsgemäß auf einen sehr kleinen Wert. Es gibt sogar einige Spiele, die das selbständig machen. Damit machen sie das genaue Gegenteil eines Download Optimizers. Man muss sich dann also entscheiden, was einem wichtiger ist: Online zocken oder schnelle Downloads.
Auf vielfache Nachfrage habe ich zum Thema Online-Spiele einige generelle Hinweise zusammengefasst:
http://www.ip-phone-forum.de/showthread.php?p=886563#post886563
- :idea: Virenscanner / Softwarefirewalls
Ja, leider auch solche "seriöse" Software ist zuweilen für miese Downloadraten verantwortlich. Zu erkennen, ob das der Fall ist, ist oft schwierig. Die Prozessorauslastung kann ein Hinweis sein: Steigt die bei hoher Datenübertragung stark an, so stimmt was nicht, denn eigentlich müsste auch ein PC mit ca. 1 GHz (heute wahrhaftig kein Brüller mehr) die 16 MBit/s von DSL2+ locker verpacken, ohne nennenswerte CPU Last zu erzeugen. Endgültig wird man es jedoch wohl nur durch Deinstallation der Software herausfinden können. Deaktivieren reicht meist nicht, viele Produkte bleiben noch teilweise aktiv in dem Zustand. Aber Vorsicht: Nicht selten werden durch Deinstallation solcher Programme bleibende Schäden an der Windows Installation verursacht, da sie sich tief im System verankern.
Doch was tun, wenn sich ein solches Programm als Übeltäter herausstellt? Bei Softwarefirewalls kann man eine Deinstallation in Betracht ziehen: Die machen eh mehr Ärger als sie Nutzen bringen. Bei Virenscannern ist das anders: Darauf sollte man auf keinen Fall längere Zeit verzichten. Man könnte einen Wechsel in Betracht ziehen, das ist aber ärgerlich, wenn man für sein aktuelles Produkt viel Geld bezahlt hat.
- :idea: Die Verbindung zwischen PC und Box
Die wird natürlich so richtig erst bei DSL 16000 wichtig. Aber ein Ethernet mit 10 MBit kann diese Leistung natürlich nicht übertragen. Auch die USB Anschlüsse von Fritzboxen unterstützen nur USB 1.1, also netto maximal 1000 kByte/s, und die auch nur unter optimalen Bedingungen. Auch WLAN kann in diesem Zusammenhang als Bremse wirken, aber dazu siehe das schon erwähnte Howto.
- :idea: Die Standardprozedur
Natürlich gibt es auch jetzt immer noch Fälle, in denen alles vorher gesagte nicht zutrifft. Diesen Fällen kann man dann immer noch die "Standardprozedur" ans Herz legen:- Überprüfung aller Kabelverbindungen.
- Alternative Anschlussmöglichkeiten ausprobieren (LAN statt USB, WLAN statt LAN ...).
- Mal alle Geräte außer einem Testgerät abklemmen (Telefone, Computer, Spielkonsolen, d-Boxen ...)
- Ist die neueste Firmware im Router / Modem?
- Man kann bei der Box einen Werksreset durchführen und alle Daten von Hand neu eingeben. Das wirkt zuweilen Wunder.
- Die Box eine Zeit stromlos machen und dann wieder anklemmen auch.
- Sind die aktuellen Treiber / Firmwares auf den beteiligten Rechnern installiert?
- Vielleicht gibt es ein Problem mit der Windows Installation? Alte Treiberleichen, nicht mehr verwendete DLLs ... Eine frische Installation hilft erstaunlich oft.
Ich hoffe, mit den Tipps kann vielen Anbindungen auf die Sprünge geholfen werden.
In diesem Sinne. :bier:
Viele Grüße
Frank
Geändert 13.05.2006 09:22: Punkt 6 hinzugefügt.
Geändert 15.05.2006 21:33: Link von Ostholländers HowTo hinzugefügt.
Geändert 07.06.2006 20:48 "Largest MTU" Anpassung eingeführt
Geändert 13.08.2006 17:24 Anmerkungen zu Speedtests hinzugefügt.
Geändert 24.08.2006 18:16 MMTU/RWIN Teil überarbeitet
Geändert 29.10.2006 20:08 Firewall/Virenscanner Kapitel hinzugefügt
Geändert 02.01.2007 23:03 Optimizer für Online Spiele Abschnitt eingefügt
Geändert 25.01.2007 21:40 Kapitel über Anschlussart hinzugefügt
Geändert 10.10.2007 20:57 Hinweis von ebn eingefügt: Link zu TCPView war falsch
Geändert 20.10.2007 10:27 Link zu Heise-Artikel von Telefonmännchen eingefügt
Geändert 05.11.2008 10:57 Link zum Verfügbarkeitscheck aktualisiert, Danke an neronero für den Hinweis
Geändert 09.02.2009 20:11 Trafficshaper kann seit Einführung der Priorisierung nicht mehr deaktiviert werden
Geändert 20.08.2009 22:26 Link zum HFO Verfügbarkeitscheck angepasst nach Hinweis von flothi
Geändert 07.01.2010 23:23 Windows 7 und Windows Vista RWIN Kapitel angepasst
Zuletzt bearbeitet: