Zunächst einmal: Grundsätzlich befürwortete ich die WPA2 Verschlüsselung und nutze diese auch in meinem heimischen Netzwerk. Nur sollte hier nun auch keine Panik unter den Usern verbreitet werden, die wegen vorhandener Hardware, die nicht mehr ganz up to date ist, auf die unsichere WEP-Verschlüsselung zurückgreifen müssen. Warum? Beispiel Selbstversuch: ich habe eine Fritz!Box 7170 mit 5dB Antenne und einen Longshine Access Point LCS WA5-40 als Repeater laufen. Wohnlage: frei stehendes Einfamilienhaus. Der Versuch wurde ohne jede Verschlüsselungstechnik vorgenommen.
Versuche mit einem Medion Laptop mit eingebauter WLAN Karte und einem Toshiba Laptop mit externer WLAN Karte ergaben folgendes: Eine Verbindung zur Fritz!Box war außerhalb des Hauses nur im Bereich unmittelbar vor der Hausfront, also da, wo das Gerät direkt an der Außenwand hängt, möglich. Hinter dem Haus kam keine Verbindung zustande. Ebenso verhielt es sich mit dem PC, welcher sich im Ergeschoß im Betrieb befand. Das laufende Notebook im Obergeschoß konnte nur sehr unsicher mit ständigen Abbrüchen in inmittelbarer Nähe der Hauswand, hinter der sich das Gerät befand, empfangen werden. Die stärkste Leistung zeigte der als Repeater eingesetzte Access Point. Über den war es rings ums Haus möglich, ins heimische Netz und ins Internet zu kommen. Aber: Dies war wiederum nur möglich mit dem Laptop unter dem Arm unmittelbar vor dem Haus. Eine Richtantenne, die mir mein PC-Händler für meinen kleinen Test auslieh, erweiterte den Radius um ein paar Meter. Von der Strasse aus, evtl. im abgeschirmten Auto, war da gar nichts möglich.
OK, mein Versuch war sicherlich nicht repräsentativ. In einer dicht bebauten Wohnsiedlung kann dass schon wieder anders aussehen. Oder in einer Mietwohnung, wo vielleicht zwei Heimnetzbetreiber Wand an Wand wohnen. (Un)günstigstenfalls hängen zwei WLAN-Boxen an ein und derselben Wand, nur in zwei verschiedenen Wohnungen.
Was ich mit meinen Ausführungen sagen will: Bevor jemand in Panik gerät und Hals über Kopf in neue Hardware investiert sollte erst einmal das „Hack“-Risiko abgeklärt werden. Wenn ich in einem Wohnblock lebe, wo ich damit rechnen muss, dass meine unmittelbaren Nachbarn sowie meine Bewohner über mir und unter mir auch im Internet surfen und dabei rein zufällig oder gewollt in mein Netz eindringen, gibt’s nur eine Antwort: WPA bzw. WPA2. Wenn die beiden einzigen Nachbarn 80-jährige Senioren sind, sieht die Sache vielleicht auch schon wieder anders aus. Oder in meinem Fall: Ich glaub einfach nicht dran, dass sich da einer mit Laptop und Richtantenne in meinen Vorgarten setzt um in mein heimisches Netz einzubrechen für irgendwelche obskuren Dinge. Trotzdem verwende ich natürlich WPA2, weil meine vorhandene Technik dies ermöglicht. Ob WPA aber in jedem Fall nun zwingend erforderlich ist, muss jeder von den örtlichen Gegebenheiten abhängig machen und für sich entscheiden. Wenn mein Equipment nur WEP-Verschlüsselung zulassen würde, und ansonsten alles zu meiner Zufriedenheit laufen würde, käme ich derzeit nicht auf die Idee in WPA/WPA2 Technik zu investieren.