Wieder keine offizielle Labor für die 6490

tomsoyer

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trotz Überlegungen von AVM sie mal mit aufzunehmen.
Na ja, beim Social-Media-Team von AVM kannst Du aber auch so ziemlich jede gewünschte Information erhalten, solange sie nur irgendwie zur Beruhigung der Kunden (und die DOCSIS-Kunden mit eigenen Boxen sind sauer) beiträgt - erst wenn AVM solche Gedankenspiele in irgendeiner Pressemitteilung veröffentlicht, würde ich beginnen, Hoffnungen in dieser Richtung zu hegen (auch wenn es dann immer noch "Überlegungen" wären).

Aber auch dann blieben das eben erst mal nur Absichtserklärungen ... wobei mich schon interessiert, wie sich AVM das weitere Vorgehen bei den DOCSIS-Updates am Ende vorstellt. Am spaßigsten wäre vermutlich eine "finale" Release-Version für die 6490/6590 (die 6490 als Retail-Version), bei der dann das ganze Mesh-Zeug mit einem Schlag eingebaut ist (da wird es die meisten und langwierigsten Probleme am Ende geben ... das darf man m.E. auch ohne eigene Glaskugel schon heute prophezeien anhand der Ergebnisse bei den Labor-Reihen). Dann haben die Kunden mit solchen Boxen ausgiebig die Gelegenheit, das Zusammenspiel mit anderer AVM-Hardware in ihrem Netz zu testen und endlos Zeit - sagen wir mal so ca. 12 Monate - für die Fehlermeldungen.

Denn - wenn das so bleibt, wie es bisher ist, mit der "Strategie" - für diese Kunden ist die Situation dann ja dieselbe wie z.B. bei Apple ... der (wehmütige) "Blick zurück" ist das Einzige, was ihnen nach einem Update der Firmware noch verbleibt (wenn man die undokumentierten Wege zurück mal nicht in Betracht zieht) und mir fehlt - zugegebenermaßen - die Phantasie, wie sich AVM das wirklich vorstellt. Selbst bei Apple gibt es i.d.R. eine (zuletzt eher kurze) Zeit, in der ein Zurück zumindest noch möglich ist.

Funktioniert bei einem solchen Kunden nach dem "großen Update" dann erst einmal gar nichts mehr (das haben wir bei den Labor-Versionen für andere Modelle ja auch oft genug als Erfahrungsbericht gelesen - nur da ließ es sich eben mit einem Recovery-Programm wieder beheben), dann tauscht AVM dem die Box? Oder wie muß man sich das vorstellen? Wird es am Ende doch ein "Pech gehabt, das nächste Update dann nächstes Jahr" werden, wenn die Probleme nur "klein genug" sind (nach Ansicht des Herstellers)? Erfolgen solche Tauschaktionen dann eigentlich "vorab"? Der Kunde hat ja schon genug Trödel damit, daß sein Equipment eben nicht so richtig funktioniert - muß er dann auch noch 2x die Postlaufzeit als Ausfall hinnehmen, weil das vielleicht doch nur Zug um Zug getauscht wird? Was machen denn z.B. die Kunden von "routermiete.de" ... die können ja nicht einfach das Mietgerät direkt bei AVM tauschen und müßten das alles erst über diese Firma abwickeln.

Am Ende ergeben sich bei einem solchen Update ohne die existierende "Infrastruktur" (mit Labor-Versionen, Recovery-Programm für den Rückweg (das müßte ja nur die Umschaltung übernehmen und bräuchte nicht einmal die Firmware neu zu installieren) und Feedback von einer breiten(!) Kundenbasis) so viele Fragen und anzunehmende bzw. absehbare Probleme, daß man die bisherige Haltung von AVM irgendwo nur als Vogel-Strauß-Politik betrachten kann.

Irgendeine "Hoffnung", daß man bei den DOCSIS-Boxen aus dem Stand eine Software-Qualität an den Tag legen kann, bei der analoge Probleme wie bei den anderen Modellen gar nicht erst auftreten (und was es da alles gibt, kann man - abseits des anzunehmenden Feedbacks direkt bei AVM - nirgendwo so gut verfolgen, wie hier im IPPF), wäre jedenfalls dermaßen unrealistisch, daß man nur noch mit dem Kopf schütteln könnte als Kunde (auch wenn AVM dabei den Sand in den Kopf stecken würde und das Schütteln dort eher eine Wirkung entfalten könnte):

Da AVM vermutlich auch die künftige Entwicklung (der Verkaufszahlen) des neuen DOCSIS-Modells (die 6591 soll ja bereits in irgendwelchen Feldversuchen arbeiten) nicht vollkommen aus den Augen verlieren darf, wäre der mit einer solchen Einstellung des Herstellers verbundene Vertrauensverlust der Kunden (bzw. der "Influenzer", wie man heute wohl zu den früheren "Multiplikatoren" zu sagen pflegt) wohl tödlich für die DOCSIS-Ambitionen von AVM - zumindest dann, wenn es wirklich zur "Katastrophe" käme und die beginnt m.E. bei einer "Problemquote" ab 10%, weil sich eben schlechte Nachrichten besser verkaufen als irgendeine Feststellung: "Bei mir funktioniert alles.". Finden sich im Netz erst einmal genug (begründbare) negative Bewertungen für ein Gerät, kann ein Hersteller fast nur noch mit dem Nachfolge-Modell kontern.

Gerade weil AVM inzwischen auch noch ein ganzes Biotop an weiteren Komponenten rund um die FRITZ!Box versammelt hat und damit immer direkt für mangelndes Zusammenspiel dieser Komponenten verantwortlich bleibt (egal aus welcher Richtung man sich dem Problem auch nähert), kann man eben nicht einfach auf andere Hersteller als Schuldige verweisen. Dabei sind halt die möglichen Fehlerquellen genauso zahlreich, wie die anzunehmenden Konfigurationen bei den Kunden da draußen ... es macht nun mal schon einen Unterschied, ob ein Kunde beim "SmartHome" nur einen Aktor in Form einer FRITZ!DECT-Steckdose hat oder mehrere und ob er diese tatsächlich zu Gruppen zusammenfaßt oder nicht (um nur mal ein einziges klitzekleines Beispiel zu nennen, wo die denkbare Vielfalt an möglichen Permutationen durch den Hersteller fast nicht vorhergesehen werden kann).

Ich kann mir also am Ende gar nicht wirklich vorstellen, wie das bei AVM mit dem Rollout eines Updates für die DOCSIS-Geräte ohne öffentlichen Beta-Test laufen soll ... auch die KNB dürften kaum in der Lage sein, den vollen Umfang der denkbaren Kombinationen mit anderer AVM-Hardware zu testen (mal vollkommen abgesehen davon, daß eben dort (z.B. bei VF) gerade nach einem knappen Jahr die 06.87 erst ihren Weg auf die Kundengeräte findet) ... und ganz ehrlich: Wenn ich KNB wäre, müßte mir AVM schon einiges dafür zahlen, daß ich meine Leute damit befasse, die ganzen "Zusatzfunktionen" irgendeines Routers zu testen, die für mein eigenes Geschäftsmodell (das besteht aus Internet+Telefon, vielleicht noch als 3Play zzgl. TV, wobei ich da die AVM-Boxen auch eher kritisch beäugen würde mit ihrer DVB-C-Funktion, für die es aber keine Möglichkeit gibt, mein Pay-TV-Angebot ebenfalls darüber abzuwickeln - auch wenn das theoretisch sogar denkbar wäre, daß auch eine FRITZ!Box SmartCards unterstützten könnte) gar keine Relevanz besitzen.

Die KNB dürften somit als "Tester" auch eher ausfallen ... selbst wenn AVM die drei, auf der Website genannten Versionen (sicherlich mit PACM-Support) wie "sauer Bier" anbieten sollte. Dem KNB ist es sicherlich auch egal, welche Endgeräte der Kunde nun seinerseits an einer FRITZ!Box betreibt (wie schön einfach ist doch der FXO-Anschluß eines EPC-1.5-Modems) ... und da ist dann z.B. die Änderung der Eckdaten für SIP-Credentials bei der Anmeldung am FRITZ!Box-Registrar ein Thema, was zwar bei den KNB-Kunden für Probleme nach einem Update auf 06.87 sorgt (wenn die bisher zu kurze Werte verwendet haben), welches aber beim KNB eigentlich keine tangentiale Beziehung zum "Gluteus Maximus" entwickelt - trotzdem dürften die meisten Kunden bei einem solchen Problem zunächst beim Support des KNB aufschlagen, der sie dann erst einmal sauber abwimmelt an AVM (und erst von dort werden sie dann ggf. ans IPPF verwiesen :D).

Aber alles, was ich oben geschrieben habe, sollte/dürfte man bei AVM ebenfalls wissen ... und das macht es eben nur um so unverständlicher, wie es derzeit läuft. Nach meiner (unmaßgeblichen) Meinung kann AVM keinen größeren Fehler begehen, als nach den (vollmundigen) Ankündigungen in der "Weihnachtsgeschichte" jetzt mit Updates für die ganzen DSL-Modelle herauszuplatzen und die DOCSIS-Kunden dann noch länger im Regen stehen zu lassen, wie das bei der 06.8x schon einmal der Fall war.

Ich bin zwar (ganz persönlich) ohnehin der Meinung, daß dieser Hype um das FRITZ!OS 7 eher Bullshit-Bingo ist als tatsächliche Innovation (bzw. inzwischen erinnert das immer mehr an ein Hase-und-Igel-Spiel bei zusätzlichen Funktionen, wo die anderen Hersteller dann doch immer schneller oder billiger oder auch einfach besser und logischer sind) ... das wird aber den Großteil der Kunden nicht davon abhalten können, das trotzdem unbedingt haben zu wollen - selbst bei den Kunden, die ohnehin nur einen AP haben und mit "Mesh" daher gar nichts anfangen können (und wollen).

Es gibt zwar tatsächlich ein paar (teilweise auch lange überfällige) neue Funktionen auch im FRITZ!OS ... aber mal ganz ehrlich: Wenn man alles, was mit "Mesh" in Zusammenhang zu bringen ist, streicht (wie gesagt - das nutzt einem "Ein-Router-Haushalt" absolut gar nichts) ... was bleibt dann an (absehbaren) Neuerungen in FRITZ!OS 7 noch übrig?

Das sind alles eher evolutionäre Entwicklungen bzw. kleinere Verbesserungen (z.B. beim Handling von Spammer-Nummern oder auch das LE-Zertifikat) und Fehlerkorrekturen ... das einzige "Fachgebiet", auf dem die Liste der "Neuerungen" noch einigermaßen Substanz hat, sind die DECT-Telefone von AVM und auch die sind schon eher "special interest", weil längst nicht bei jedem Kunden auch vorhanden. Wenn Gigaset um jedes Update der Firmware für ihre DECT-Basisstationen oder -Mobilteile so ein Geschiss gemacht hätte, würden sich die Kunden heute noch vor Lachen biegen.

Alles andere, was man vielleicht als "großen Wurf" ansehen könnte (z.B. ein API, was tatsächlich eine Steuerung der Home-Automation in einer Weise erlaubt, daß mit einer einzelnen Freigabe einer Steckdose für die Steuerung durch irgendeinen "Sprachassistenten" nicht automatisch alle anderen Sensoren/Aktoren "bloßgestellt" werden), ist bisher praktisch nicht zu sehen ... sollte es existieren, dann nur als interne Machbarkeitsstudie o.ä. - damit wird aus diesem "hot shit" eines FRITZ!OS 7 am Ende etwas, was tatsächlich nur bei AVM-Kunden mit mehr als einem AVM-Gerät (als AP) überhaupt seine "Nützlichkeit" erweisen kann.

Diese Leute sind zwar hier vielleicht versammelt (weil man wohl bei Problemen mit Hard- und Software von AVM irgendwann zwangsläufig hier landet), aber das ist eben ohnehin nicht die Mehrzahl der Kunden da draußen ... die kriegen erst mit, daß ihr Router sich ein Update auf eine neue Firmware-Version geholt hat, wenn ihnen das Teil nach dem Update das erste Mal nach 2 Jahren wieder um die Ohren fliegt.

Es ist sicherlich auch nicht so ganz einfach für einen Hersteller, die sichtbaren Rückstände zur Konkurrenz wieder aufzuholen ... aber ich bin schon etwas skeptisch, ob das AVM am Ende tatsächlich noch gelingen wird. So kommt bei mir in letzter Zeit immer öfter die Frage: "Quo vadis, AVM?" auf ... denn egal, wo ich auch hinsehe, die (ehemaligen) Vorteile von AVM sind dahin (höhere Software-Qualität als bei anderen Herstellern, auch und gerade wegen der breiten Beteiligung der Kunden bei der Fehlersuche und -bereinigung) und in technischer Hinsicht bzw. bei den Kosten der Komponenten, rangiert AVM ebenso am falschen Ende des sichtbaren Spektrums, wie bei der Integration mit anderen Herstellern/Technologien.

Heute kriege ich eben für 2/3 des Preises einer FRITZ!DECT-Steckdose auch irgendwelche "Smart-Plugs" von anderen Herstellern (aus Fernost noch preiswerter) und die haben eben diese Anbindungen, mit denen sie tatsächlich "smart" wirken ... es ist schon ein Unterschied, ob ich das Licht per Sprachbefehl einschalten lassen kann (von den Datenschutz-Albträumen in dieser Beziehung rede ich jetzt mal ausnahmsweise nicht - das nehmen die meisten Kunden auch nach den Erkenntnissen zu Facebook und "Cambridge Analytica" ohnehin nicht wahr) oder ob ich mir erst ein DECT-Telefon (na gut, ein Smartphone mit der passenden App geht auch, wenn das zu den Geräten mit einem OS gehört, welches AVM für "wert" hält, auch unterstützt zu werden - bei Windows sieht man das bei AVM ja offensichtlich eher nicht so und auch iOS ist wohl eher das Stiefkind, auch wenn Apple da durch Beschränkungen seinen Anteil haben mag) suchen muß, damit ich das Licht irgendeiner Stehlampe einschalten kann.

Ich weiß auch nicht, wie das bei den Leuten normalerweise so läuft ... bei mir ist es halt immer noch so, daß ein vorhandenes Deckenlicht nur sehr schlecht über einen "Zwischenstecker" in irgendeiner Steckdose geschaltet werden kann und dieses ganze "Umfeld" an anderen smarten Komponenten, dürfte AVM (absehbar) ohnehin überfordern - auch in der Zukunft. Zwar haben eben auch andere Hersteller (auch mit anderen HA-Protokollen) solche Lösungen noch nicht für die breite Masse und zur Selbstinstallation zur Verfügung, aber da kann dann der Elektriker des Vertrauens schon mal aushelfen (auch heute schon) ... daß so etwas auch bei DECT-ULE-Komponenten mit HAN-FUN-Support existiert, wäre mir neu.

Auf die angeblichen Vorteile von HAN-FUN und DECT-ULE ist am Ende auch einigermaßen gepfiffen ... gut, bei HKR ist das vielleicht noch relevant, wieviel Strom die ziehen und bei anderen Sensoren ggf. ebenso - aber wenn ein Zwischenstecker ohnehin in einer Steckdose steckt (oder im Sicherungskasten auf der Hutschiene sitzt), dann ist mir die Lebensdauer der dort gar nicht eingebauten Batterie auch "wumpe".

Der - gerne in den Vordergrund gerückte - Vorteil der etwas höheren Reichweite (das ist für AVM ja sogar noch der Punkt, der bei "Vorteile" an die erste Stelle gehört: https://avm.de/ratgeber/highspeed-und-reichweite/avm-erklaert-dect/) ist am Ende auch etwas, was die Mehrzahl der Kunden gar nicht wirklich interessieren dürfte bzw. beim WLAN mit passenden Repeatern bzw. "Mesh" auch wieder aufgefangen wird (andere Protokolle "meshen" auch automatisch, z.B. Z-Wave oder ZigBee) ... und wieviele Kunden mit AVM-Geräten werden wohl das Problem haben, daß "im Ostflügel" der Residenz der WLAN-Empfang nicht mehr zuverlässig funktioniert und DECT von Vorteil wäre?

Da, wo andere Hersteller sich "Qivicon" angeschlossen haben, wurstelt AVM halt mehr oder weniger alleine herum (die Integration von HAN-FUN-Komponenten anderer Hersteller läßt halt auch zu wünschen übrig bzw. geht eher schleppend voran und das ist nicht nur meine persönliche Ansicht: https://www.teltarif.de/dect-ule-fritzbox-avm-magenta-home-smarthome-iot/news/72166.html) und das große Plus, was man mit der (ehemaligen und natürlich auch nur inoffiziellen) Unterstützung von FHEM schon hatte, hat man (in meinen Augen jedenfalls) ohne wirkliche Not einfach über Bord geworfen (passenderweise auch noch zu einem Zeitpunkt, wo die Konkurrenz dann Qivicon ins Leben rief) - das hätte man auch auf anderen Wegen vom Rest des FRITZ!OS isolieren können.

Schaut man sich heute andere SmartHome-Lösungen an (selbst wenn es durchaus ernstzunehmende Kritikpunkte auch bei anderen Lösungen gibt: https://www.teltarif.de/telekom-magenta-smart-home-dect-ule-avm/news/72222.html), haben diese zumindest noch das Potential (bzw. die Chance - auch aufgrund der unterstützten Protokolle, selbst wenn die Umsetzung derzeit teilweise ebenso unbefriedigend ist wie bei AVM, wo auch nur die eigenen Komponenten wirklich gut unterstützt sind) für eine künftige, positive Entwicklung ... und das ist eben auch kein so ganz unwichtiger Punkt, wenn es um "Smart Home" geht.

Am Ende wird man nämlich in fast jedem Falle feststellen können, daß die mit dem Kauf passender Gerätschaften verbundenen Kosten in erster Linie für Sensoren und Aktoren auftreten und die Basis dabei nur ein eher kleiner und unbedeutender Bruchteil ist (der sich mit jedem weiteren Gerät auch noch verringert) ... da ist es dann schon blöd, wenn man wegen falscher Entscheidungen in der Vergangenheit nun automatisch auch auf einen (nicht mehr ganz so innovativen) Hersteller quasi "festgenagelt" ist, weil die ganzen anderen Geräte (von DECT-Mobilteilen bis zu AHA-Komponenten) eben mit keinem anderen Hersteller so richtig gut zusammenarbeiten und man beim Anbieterwechsel das alles komplett erneuern müßte.

Mein Fazit als Kunde ist es jedenfalls, daß AVM entweder selbst noch nicht so richtig weiß, wohin die Reise denn nun gehen soll oder daß AVM tatsächlich die Visionen dafür fehlen. Die ganzen Spielereien, die man von AVM auch beim Thema "SmartHome" immer wieder auf Messen oder in "FRITZ!Talks" sehen kann, wirken auf mich jedenfalls einigermaßen altbacken ... und das Ein- oder Ausschalten von irgendwelchen Lichtern durch "Klatschen", hat ich mich schon seit den späten Siebzigern genauso wenig vom Hocker gehauen, wie ein Anrufbeantworter zur Aufzeichnung von telefonischen Nachrichten bei Abwesenheit.

Wenn AVM weiterhin nur in der eigenen "BAT-Höhle" an irgendwelchen "Innovationen" schraubt oder weiterhin bei der Integration(!) im Heim nur im eigenen Saft schmort und sich nicht für andere Hersteller öffnet (daß ich dabei den Security-Aspekt nicht vernachlässigt sehen will, versteht sich sicherlich von selbst), dann wird der AVM-Kunde hier am Ende das kurze Streichholz gezogen haben ... der steht dann nämlich da mit seinem Gerätepark und darf sich ärgern, was andere ihm an "intelligenter Heimautomation" vorführen und was das "smart" im Namen tatsächlich verdient hat.

Ich will auch den Untergang von AVM nicht herbeireden (bzw. Totgesagte leben ohnehin bekanntlich länger) ... aber wenn sich bei AVM nicht unerwarteterweise doch noch etwas wirklich Innovatives tun sollte (und zwar etwas, bei dem auch die breite Masse an Kunden den Mehrwert erkennen und sich am Ende nutzbar machen kann), dann sind wir gerade die Beobachter des Niedergangs einer ehemals sehr innovativen Firma ... die aber im Moment bei den beiden (für den Kunden erkennbaren) "Kern-Themen" (Mesh + SmartHome) nur noch hinterherläuft und das - zumindest nach meinem Eindruck - mit ständig zunehmendem Abstand zu den Führenden.

Alles das, was wirklich "Top-Themen" in der heutigen Zeit wären (ich reite hier immer wieder auf der Integration mit anderen Produkten (von anderen Herstellern, damit das jetzt niemand auf weitere AVM-Angebote münzen kann) herum, aber das ist - zumindest in meinen Augen - auch tatsächlich DAS wichtigste Thema im Moment), ist bisher absolut nicht zu sehen und die "wir werden das prüfen"-Aussagen regen mich am Ende auch nicht mehr auf, weil man das inzwischen gar nicht mehr anders kennt.

Klar ... ich kann mich inzwischen bei AVM tatsächlich (über TR-064-Events) benachrichtigen lassen, wenn irgendein Gerät zum WLAN hinzukommt oder es verläßt - diese Schnittstelle gibt es tatsächlich. Aber das, was man als Hersteller daraus auch machen könnte - z.B. irgendein intelligentes Schaltszenario beim Smart-Home, wo man auf der Basis des verlorenen Kontakts zum Smartphone (oder sogar auf der Basis der Positionsdaten des Gerätes in einer passenden App) irgendwelche Aktionen startet (so eine Art "geo-fancing" für ein bestimmtes Gerät als Trigger einer Aktion), das sucht man bei AVM wieder vergebens und - das ist es letztlich, was mich an der Zukunft zweifeln läßt - es sind auch keine Ansätze dafür (oder für irgendwelche anderen Ideen, die nicht andere Hersteller bereits umgesetzt haben und die AVM nun versucht nachzuholen) zu erkennen.

Nun mag es ja heutzutage auch nicht so ganz einfach sein, die dafür notwendigen Leute zu rekrutieren ... aber das wird als "Entschuldigung" beim Kunden auch kaum Akzeptanz finden, wenn der erst einmal den Entschluß gefaßt hat, sich von AVM abzuwenden - weil auch er nur den Stillstand (zumindest für seine Bedürfnisse und im 50 m²-Appartement brauche ich eben auch kein "Mesh") bzw. das Hinterherhecheln erkennen kann.

Hier rächt es sich jetzt vielleicht auch, daß AVM-Geräte schon seit langem die "eierlegenden Wollmilch-Säue" bei den IADs waren (und sind) ... sie können nämlich tatsächlich von allem ein wenig, aber nichts davon wirklich gut. Ob das jetzt immer die Schuld von AVM ist (z.B. bei den Vectoring-Problemen der Lantiq-Geräte), sei mal dahingestellt ... aber das Ergebnis ist es halt, daß AVM zwar bei den Telefonie-Funktionen tatsächlich gut ist (das waren schließlich auch die Wurzeln, zusammen mit dem ISDN-Know-How, was in D sicherlich auch zur Marktpenetration beigetragen hat), aber "beim Rest" eigentlich immer irgendwelche Abstriche gemacht werden müssen - ob das nun die Geschwindigkeit des "geschenkten Gauls" mit den NAS-Funktionen ist oder die mangelhafte Sicherheit des Media-Servers oder die magere VPN-Performance (an einer 100/40-Leitung erwartet der Kunde halt, daß er den Upstream auch tatsächlich auslasten kann) oder eben die reichlich phantasielose Smart-Home-Funktionalität.

Punkten kann AVM (vielleicht) noch bei der Bedienbarkeit der Oberfläche ... die ist natürlich im Vergleich zu anderen Geräten wesentlich übersichtlicher und auch für den Laien leichter verständlich - damit geht aber eben auch eine deutliche Beschränkung beim Funktionsumfang einher, die schon länger dafür sorgt, daß "semi-professionelle" Benutzer sich eher anderen Geräten zuwenden, die entweder mehr dem Zeitgeist entsprechen (z.B. irgendwelche "Gaming-Router" wie der Asus ROG Rapture) oder sich tatsächlich vom interessierten Benutzer weitgehender konfigurieren lassen.

Auch beim AVM-Mesh sind ja praktisch alle denkbaren Einstellungen jenseits von "Mesh ja" oder "Mesh nein" nicht vorhanden (gut, wer will, zählt jetzt "PMF ein/aus" auch noch dazu, wobei das schon seit Jahren implementiert sein sollte) ... das geht von irgendwelchen Schwellenwerten für den Wechsel zum nächsten AP (der dann vielleicht wieder mehr Clients zu versorgen hat als der derzeit verwendete - so daß man das auch irgendwie "wichten" muß) bis zu wirklich nutzbaren Diagnose-Informationen, warum sich da irgendein Client im Moment in 2-Sekunden-Intervallen verbinden will und immer wieder vom AP rausgeworfen wird nach dem Key-Exchange.

Damit wird auch aus dieser Funktion ein "großes Geheimnis" und man muß sich als Hersteller auch nicht wundern, wenn die notwendigen Kompromisse, die für "geht bei vielen" halt notwendig sind (das gilt ja auch für die DSL-Treiber), dann am Ende auch dazu führen, daß es eben Situationen gibt, wo das nicht mehr der Fall ist und andere Geräte deutlich überlegen werden - obwohl eben mit verfügbaren Einstellmöglichkeiten auch bei AVM noch etwas zu machen wäre.

Es ist nun mal die Quadratur des Kreises, für ein WLAN in der Berliner Innenstadt (mit 40-50 "Nachbarnetzen", u.a. auch dank der dämlichen Störerhaftung, die gemeinschaftlich genutzte Internet-Anschlüsse verhinderte) und ein WLAN irgendwo auf der Hütte im Bayerischen Wald dieselben Basiseinstellungen verwenden zu wollen (und das dann auch noch so, daß es für beide Situationen "optimal" ist und nicht nur ein (ggf. auch fauler) Kompromiß) - das kann so ein Gerät zwar auch selbst erkennen, wieviele Netze es in der Nachbarschaft gibt und daraus auch gerne seine Schlußfolgerungen hinsichtlich der eigenen Einstellungen ableiten ... aber bei AVM hat der Besitzer ja gar keine Optionen mehr und er kriegt auch (außer dem reinen Konstatieren des Vorhandenseins von Nachbarnetzen) keine Informationen, welche Einstellungsänderungen das FRITZ!OS seinerseits daraus abgeleitet hat.

So, wie es zur Zeit läuft, versinkt AVM jedenfalls bei allen Funktionen (wie gesagt, vielleicht mit Ausnahme der Telefonie) immer weiter im Mittelmaß und das, was vor einiger Zeit noch die Marke (zumindest in D) für recht innovative und auch von Laien gut bedienbare SOHO-Router war, wird immer mehr zu einem Synonym für faule Kompromisse bei allen möglichen Funktionen, die dann mit Marketing-Gedöns übertüncht werden sollen.

Es ist halt alles in der Evolution auch eine Frage der eigenen Anpassungsfähigkeit (und hier meine ich die des Herstellers) ... wird man zu behäbig und zu träge, kann sich das ganz schnell rächen - wie man auch an der Zahl der heute noch lebenden Dinosaurier gut sehen kann, auch wenn es für deren Aussterben wohl des "big impacts" bedurfte. Aber den Platz im "Red Data Book" der IUCN hat sich AVM in meinen Augen inzwischen verdient ... ich warte halt auf das (sichtbare) Gegensteuern.
 
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Uff...da hat sich @PeterPawn aber mal ordentlich was von der Seele gschrieben.

und die DOCSIS-Kunden mit eigenen Boxen sind sauer)

Genau, recht hast Du. Ich bin zufällig an eine 6490 KDG gekommen, hab diese komplett mit der freien 6.87 bespielt und will diese nur in meine 7490 via Mesh einbinden zwecks Wlan-erweiterung und DVB-C. Auch wäre ich mal gespannt, ob DVB-C via Mesh übertragen wird. Aber als DSL Kunde ist es schon interessant zu sehen, wie egal AVM die Cable Boxen - Kunden sind.

Der Support hat mir auch nur geantwortet ich möchte mich bitte an meinen Provider zwecks Beta für die 6490 wenden. Naja...
 
Punkten kann AVM (vielleicht) noch bei der Bedienbarkeit der Oberfläche ... die ist natürlich im Vergleich zu anderen Geräten wesentlich übersichtlicher und auch für den Laien leichter verständlich - damit geht aber eben auch eine deutliche Beschränkung beim Funktionsumfang einher, die schon länger dafür sorgt, daß "semi-professionelle" Benutzer sich eher anderen Geräten zuwenden, die entweder mehr dem Zeitgeist entsprechen (z.B. irgendwelche "Gaming-Router" wie der Asus ROG Rapture) oder sich tatsächlich vom interessierten Benutzer weitgehender konfigurieren lassen.
Punkten kann AVM doch vor allem bei der langfristigen Unterstützung der Geräte. Ich habe inzwischen mehrere "Fritz!Box Alternativen" kommen und gehen sehen, im OK-Forum findet man schöne Threads die anfangen mit "Damit könnte [ASUS|TP-Link|...] der Fritz!Box paroli bieten" und dann irgendwo versickern im "Es gab seit Monaten keine neue Firmware mehr / versprochene Features wurden nicht geliefert / es gibt ein Nachfolgemodell".

Also AVM sehe ich erst ernsthaft in Gefahr, wenn sich die deutschen Konsumenten dieser "Wegwerfmentalität" anschließen und sich eben jedes Jahr ein neues Fernost-Gerät zulegen - also statt nur Software-Updates gleich ein regelmäßiges Hardware-Upgrade vornehmen. Das hat ja auch was für sich, wenn es signifikante Fortschritte bei der Hardware gibt, z.B. neue WLAN-Standards - aber dann muss sich die Wegwerfmentalität auch auf die WLAN-Clients ausweiten, und jedes Jahr einen neuen Router + Tablet(s) + Handy(s) geht dann doch schon ins Geld und dürfte nur noch eine relativ kleine Schar von gut betuchten Technikenthusiasten ansprechen...
 
Punkten kann AVM doch vor allem bei der langfristigen Unterstützung der Geräte.
Das gilt vielleicht bei den Routern selbst ... abseits davon gehen bei AVM auch mit schöner Regelmäßigkeit Geräte "über die Wupper", weil es keine Firmware-Updates mehr gibt. Ein sehr schönes Beispiel ist in meinen Augen hier der FRITZ!WLAN Repeater 300E ... mit dem nicht mehr erfolgten Schließen der KRACK-Lücke ist der - m.E. ohne echten Grund, denn die Hardware ist beim 310 ja nicht wirklich "besser" oder großartig anders - praktisch nicht mehr zu benutzen. Anders als bei einer FRITZ!Box gibt es da aber kein DSL-Modem, was aktuellen Standards nicht mehr gerecht wird oder eine DECT-Basis, die zuwenig kann oder etwas in dieser Richtung ... das ist reine Produktpolitik. Im Vergleich zum 310 hatte der 300E sogar noch den Vorteil, daß er in mehreren Modi zu betreiben war, dank seines Ethernet-Ports (analog zum 450E).

Für die Tatsache, daß der 300E jetzt nicht mehr sicher zu benutzen ist, konnte der AVM-Kunde ebenfalls nichts ... würde AVM hier tatsächlich die Standardsoftware verwenden und hätte nicht jede Menge eigener Erweiterungen in das Paket mit dem "wpa supplicant" eingebaut (womit wir wieder bei AVM's Präferenz für proprietäre Lösungen wären, wenn man das mal mit anderen Geräten auf der Basis derselben SoC vergleicht), könnte sich der Kunde vielleicht noch selbst helfen ... so, wie es jetzt gelaufen ist, "verleitet" AVM aber geradezu zu der "Wegwerfmentalität" - an so einem WLAN-Repeater "veraltet" eben so schnell nichts bzw. wenn man 300 MBit/s bei einem Repeater für nicht mehr zeitgemäß hält und daher das Ende der Unterstützung als sinnvoll ansieht (gerade jetzt, wo AVM das "Mesh" entdeckt), müßte man das m.E. auch auf den 310 ausdehnen und der wird von AVM auch noch aktiv vermarktet, obwohl die Hardware weitgehend identisch sein dürfte. Hier darf man wohl unterstellen, daß AVM den 300E zugunsten des 450E und anderer Modelle absichtlich sterben läßt und gar nicht so böse darüber war, daß KRACK da einigermaßen nachgeholfen hat.

Noch extremer wird es dann bei DECT-Telefonen ... da erfolgt das "moralische Altern" der Hardware noch weit langsamer (es soll Gigaset-Telefone geben, die seit fast 20 Jahren klaglos ihren Dienst verrichten), als bei den Repeatern und trotzdem gibt es für das C3 und das MT-F erklärtermaßen keine neue Firmware mehr. Schaut man sich die Hardware-Unterschiede zwischen einem C5 und einem MT-F an, ist da auch keine großartige Modernisierung erfolgt (das Display hat z.B. immer noch dieselbe Auflösung, HD-Telefonie kann das MT-F auch) und auch wenn das MT-F jetzt 7 Jahre auf dem Buckel hätte, hat AVM im Herbst 2017 für das Telefon "EoS" verkündet. Angesichts der "Verzahnung" bei AVM zwischen DECT-MT, SmartHome-Funktionen und der FRITZ!Box, kann man abseits einer FRITZ!Box mit einem solchen Telefon aber auch nichts mehr anfangen und - sofern Funktionen der Box auch ein Firmware-Update des Telefons erfordern, was man ja bei AVM regelmäßig beobachten kann - man ist praktisch gezwungen, das Telefon früher oder später gegen ein anderes Modell zu tauschen, weil man auch die Firmware der Box regelmäßig tauschen muß.

Ähnlich "angepißt" dürften diejenigen Kunden sein, die sich nach der AVM-Ankündigung der Unterstützung für die Comet-HKR, für diese Geräte entschieden haben ... auch wenn man hier den Standpunkt vertreten kann, daß die HKR ja gar nicht von AVM wären, dürfte das dem Kunden egal sein, weil für Firmware-Updates bei diesen Geräten auch kein Weg an der Benutzung der DECT-Basis vorbeiführt und m.W. arbeiten die Comet-HKR auch nur mit FRITZ!Boxen. Selbst wenn AVM nun mit einem eigenen HKR um die Ecke kam ... die Comet-HKR sind wohl auch kaum "moralisch verschlissen" und ich bin mal gespannt, wie lange diese noch "in vollem Umfang" unterstützt werden oder ob die nicht auch über kurz oder lang hinten runterfallen, weil irgendwelche neuen Funktionen im FRITZ!OS mit der älteren Firmware dieser HKR (wobei die wohl weitgehend autonom arbeiten und nur von der FRITZ!Box "programmiert" werden bzw. an und an mal eine Rückmeldung geben) nicht mehr umgesetzt werden können und AVM ja für deren Firmware schließlich nicht zuständig ist.

Abseits der Boxen (wo ich tatsächlich nachempfinden kann, daß es regelmäßig neue Modelle gibt, weil sich da eben wirklich immer mal etwas ändert bei technischen Entwicklungen) bleibt also noch das WLAN ... wo es tatsächlich auch ständig bessere Geräte gibt, die in der Theorie noch viel mehr können - aber auch hier müßten die Kunden erst dann zum nächsten Modell greifen, wenn der Vorgänger defekt ist oder tatsächlich ihren Anforderungen nicht mehr gerecht wird. Wie Du ja selbst sehr richtig festgestellt hast, macht so etwas beim WLAN aber auch nur dann Sinn, wenn man auf beiden Seiten eines WLAN-Kabels (oder meinetwegen auch nur einer Verbindung) die Hardware tauscht.

Gerade DECT ist aber von den Spezifikationen her schon wesentlich älter und hat auch seine "Langzeitstabilität" schon unter Beweis gestellt ... das macht dann Investitionen in DECT-Geräte (bleiben wir mal beim MT-F und dem Comet) um so ärgerlicher, wenn sie sich als weiterer Schritt "auf dem Holzweg" erweisen.

eigentlich bleibt aber praktisch AVM auch gar nichts anderes übrig, als für die Geräte länger Firmware-Updates bereitzustellen, als das andere Hersteller machen - wobei wir hier oft genug auch über "Feature-Updates" reden (die gar nicht jeder haben will), denn Security-Fixes gibt es durchaus auch von anderen Herstellern zumindest für die Dauer der Gewährleistung in der EU bzw. häufig auch darüber hinaus, weil diese Hersteller eben in internationalen Märkten tätig sind und ihre Geräte auch über einen längeren Zeitraum vermarkten ... notfalls auch vier Generationen parallel, während bei AVM da eher ein regelmäßiger Wechsel stattfindet und die Konzentration auf die "Flaggschiffe" deutlicher ausgeprägt ist als bei anderen Herstellern, die von Beginn an das breitere Portfolio haben, wo auch mal ältere Geräte (auch mit älterer Firmware und abweichenden Features) friedlich neben neueren Modellen existieren können und der Kunde am Ende die Wahl hat.

Da es bei AVM diese Security-Fixes aber eben nicht getrennt von den Feature-Updates gibt, bleibt dem Kunden gar nichts anderes übrig, als irgendwelche Feature-Updates mitzumachen, wenn er parallel die Sicherheit des Routers nicht gefährdet sehen will. Stellt AVM die Unterstützung eines Gerätes erst einmal ein (siehe MT-F bzw. 300E), kann der Kunde aber eben auch nicht mehr mit gesonderten Security-Patches rechnen ... das machen andere Hersteller auch anders, die dann wenigstens noch solche bekannten Lücken fixen, wenn die Relevanz nur groß genug ist.

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"Wegwerfmentalität" hin oder her ... wenn man mal die "Grundfunktionen" eines Routers betrachtet (und nicht davon ausgeht, daß ein solcher automatisch ein IAD sein muß), dann könnte so ein Gerät tatsächlich eine erstaunliche "Langzeitstabilität" bei den Funktionen aufweisen, wo nur regelmäßig erkannte Sicherheitslücken zu fixen sind. Aber das ist sicherlich der alte Streit zwischen den Verfechtern einer höheren Integration und deren Gegnern (es gibt Pro und Contra) ... nur daß die Gegner eben inzwischen von Seiten diverser Hersteller "Schützenhilfe" erhalten (das ist es ja auch, was mich ein "weiter so" bei AVM in Frage stellen läßt), denn die neuen "Assistenzsysteme" von diversen Herstellern sind nur sehr selten auch "alle in einem Gerät". Und so, wie man immer mal wieder "Wellenbewegungen" bei der Frage erkennen kann, was ein eigener PC denn nun können muß oder ob das nicht virtuell auf einem Desktop in der Cloud viel besser ginge, so entwickelt sich das auch bei anderen Komponenten im Haushalt (und das dürfte immer noch die "Zielgruppe" von AVM sein) ebenfalls - gerade dann, wenn die zu integrierenden Funktionen doch recht unterschiedlichen Charakters sind und gar nicht so ohne weiteres zueinander passen wollen.

Selbst wenn man mal unterstellt, daß es im ersten Schritt zusätzliche Funktionen immer nur mit zusätzlichen Geräten gibt, wird doch die bisher danach fast immer folgende (optionale) Integration dieser Zusatzfunktionen in bestehende Geräte, in diesem Falle entweder vom Kunden gar nicht gewünscht (einfach weil die Innovationszyklen bzw. die "Lebenserwartung" der Komponenten so unterschiedlich sind) oder vom Hersteller AVM nicht mit Nachdruck vorangetrieben. Eine Art "culture clash" dürfte hier auch schon dadurch entstehen, daß AVM vermutlich die FRITZ!Box beim SmartHome eher in der Rolle des Kochs und nicht des Kellners sieht ... die Hersteller von "Amazon Echo" und "Google Home" würden dem aber wohl vehement widersprechen.

Nun kann man sich vielleicht die Frage stellen, wer sich am Ende durchsetzen wird (ich hätte da einen Tipp) - aber im Vergleich zu den Möglichkeiten, die ein "Echo Show" als SmartHome-Controller (bzw. als User-Interface für einen solchen) bietet, kann eine FRITZ!Box ja eigentlich nur verlieren und da wäre es in meinen Augen besser, wenn man sich einfach mit der Rolle des "Hub" abfindet und trotzdem dafür sorgt, daß die bisherigen Investitionen der Kunden nicht vergebens waren, weil man sich am alten "Rollenverständnis" festklammert und nicht bereit ist, in einer "weniger wichtigen" Rolle im Konzert des "intelligenten Zuhauses" mitzuspielen.

Wenn der Kunde erst mal dort angekommen ist, wo er nur noch ein "dumb modem" für seine Internetverbindung will, weil der Rest von anderen Gerätschaften in seinem Netz bereits abgedeckt wird (vom Mesh bei anderen Herstellern bis zum "Freisprech-Telefon" nach Art des "Echo Connect" - und es macht ja auch keinen Sinn, wenn jedes Gerät "alles kann", denn ein Kunde nutzt i.d.R. ohnehin nur einen, trainierten Weg zur Erledigung von Aufgaben), dann hat die FRITZ!Box gar keinen Platz mehr im Heimnetz ... im Moment könnte sie ihn noch - auch als relativ intelligentes Gerät - behaupten, wenn denn der Kunde eine (glaubhafte) Perspektive hätte, daß da irgendwann mal ein sinnvolles Zusammenwirken möglich sein soll (und das nicht erst zur CeBIT 2019 der Fall sein soll).

Wie wird denn auch der AVM-Kunde in der Zukunft telefonieren wollen? Genau so, wie er es in der Werbung vorgebetet bekommt - per Sprachbefehl und mit Freisprechen ... wenn er etwas Grips hat und vorausschauend agiert, will er dazu noch eine Option für Privatsphäre (damit eben nicht das ganze Haus ein Telefonat mithören kann). Dafür bräuchte es aber passende APIs in der Box oder meinetwegen auch passende Skills bei den Sprachassistenten (die ja theoretisch auch als SIP-Client an der FRITZ!Box arbeiten könnten) - von anderen Möglichkeiten und Ideen ganz zu schweigen.

Zum Beispiel von einem Bluetooth-Headset (oder meinetwegen auch DECT, es muß nur passend unterstützt sein und kann auch gerne von AVM sein), welches direkt an der Box angemeldet wird und die "Lautsprecherverbindung" der Sprachassistenten ersetzen kann, wenn der Benutzer das möchte ... eben für die Privatsphäre oder auch für längere Telefonate - viele hier werden sicherlich schon mal Telefonate jenseits einer Stunde geführt haben, wenn sie anderen telefonisch geholfen haben und da ist der schiefgelegte Hals zum Einklemmen des Telefons beim parallelen Tippen ja schon fast als Berufskrankheit anerkannt.

Aber dafür müßte eben das komplette Softphone in der Box abgewickelt werden (leistungstechnisch bei den heutigen SoC kein wirkliches Problem) und nebenher eben auch noch die Sprachwahl möglich sein ... das wären dann die Fähigkeiten, die von den Sprachassistenten bereitgestellt werden (und die das heute schon beherrschen). Das setzt aber eben voraus, daß man "sich öffnet" für andere ... selbst beim Datenschutz (wegen des nicht ständig erforderlichen Abhörens der Umgebung bei Verwendung eines Headsets) wäre das noch eine Lösung, bei der man in den Spiegel sehen könnte, ohne sich zu schämen.

Auch wenn das heute schon mit irgendeiner Zusatz-App auf einem Smartphone genauso machbar ist ... es ist immer eine Frage, wie leicht das für den Kunden anzuwenden (bzw. "zusammenzubringen") ist und - wenn man noch einmal das "kabellose Freisprechen" als Anwendungsfall hernimmt - auch eine Frage der Bequemlichkeit. Beim Smartphone mit BT-Headset habe ich schon wieder zwei mögliche Fehlerquellen, von denen nach Murphy eine garantiert immer zuschlägt ... entweder das Smartphone muß gerade geladen werden oder das Headset ist früher oder später leer. Bei direkter BT-Anbindung an die FRITZ!Box entfällt zumindest ein "Laufzeitproblem" und dank der ohnehin vorhandenen, potenteren Stromversorgung einer Box kann man andere Reichweiten erzielen (Class 1, wobei natürlich auch das Headset mitspielen muß). Tritt an die Stelle dieser (privaten) Headset-Verbindung dann eines der Sprachassistenz-Systeme, ändert sich am Benutzererlebnis praktisch nichts ... außer daß ein anderer jetzt mithören kann.

Aber die Handhabung bleibt identisch und wer schon einmal jemandem die Handhabung der FRITZ!Fon-App erklärt hat und wann man die jetzt genau verwenden kann (über VPN oder im richtigen WLAN) und wann nicht bzw. warum die beim eingehenden Anruf gerade nicht klingelt, der weiß vermutlich auch, warum eine einheitliche Handhabung gerade dann wichtig ist, wenn sich die Benutzer nicht für die technischen Hintergründe interessieren und einfach nur wollen, daß "es tut(et)".

Bisher hat man (mit AVM-Hard- und -Software) halt die Wahl zwischen fehlendem Komfort (beim Telefonieren mit irgendwelchen antiken DECT-MT mit winzigen Tasten und endlosem Scrollen durch irgendwelche Menüs, wenn man wirklich mal damit auch das Heim steuern will) und fehlender Transparenz für den normalen Kunden (Smartphone-App) ... das gehört für die meisten aber eben auch zum "smart home" und die Reduktion auf Messen, Steuern und Regeln, wie sie mit Schaltsteckdosen, Tastern und HKR erfolgt, dürfte in einem Markt, wo die Entwicklungen künftig progressiv erfolgen werden (Stichwort "IoT"), die Kunden nicht mehr hinter dem Ofen hervorlocken können - wenn "Echo Connect" dagegensteht als verfügbare Alternative.

Insofern kann man m.E. die Situation (auch für AVM) eben gerade nicht mehr mit früheren Entwicklungen vergleichen (und sich mehr oder weniger entspannt zurücklehnen) ... dieses "das Wasser reichen können" bei anderen Geräten bezog sich ja auch immer auf mehrere Aspekte - von den geringeren Kosten einer höher integrierten Lösung im Vergleich zu Einzelgeräten bis zur einheitlichen Handhabung und identischen Oberflächen. Wenn andere Hersteller/Geräte in der Vergangenheit ihre Versprechen im Hinblick auf Funktionsumfang nicht eingehalten haben, übernehmen das heute eben neue, innovative und tatsächlich existierende und funktionierende Lösungen (und innovativ sind sie nun einmal, egal wie man dazu steht, wenn da ständig ein Sprachassistenzsystem in das tägliche Leben lauscht), die parallel zu vorhandenen Geräten arbeiten und ihrerseits zwar auch passende Schnittstellen bieten (was wäre "Alexa" ohne die Möglichkeit, ihr zusätzliche Fähigkeiten (Skills) beizubringen), aber ansonsten eine "neue Klasse" von Systemen und neue Wege der Bedienung definieren.

Wir sind - zumindest in wichtigen Bereichen und unter anderem auch im "intelligenten Heim" - eben auf dem Weg vom GUI zu anderen Interfaces und wer hier nicht abgehängt werden will, muß genau die Schnittstellen für diese neuen Interfaces auch bei seinen Produkten bereitstellen ... zumindest dann, wenn er die Funktionen seines Produktes nicht per se schon auf das unbedingt Notwendige reduziert hat (was bei AVM ja nun gerade auch nicht der Fall ist, weil deren Geräte ja auch alle Nase lang irgendwelche neuen Kunststücke lernen sollen). Aber selbst ein "dummes Internet-Modem" sollte sich heutzutage als "Komponente" begreifen und die Möglichkeit bieten, von sich aus über den Zustand der Internet-Anbindung zu informieren und irgendeinen "Aktor" (das kann das Vorspielen eines bereitgestellten Sprachprompts über ein Lautsprechersystem im Haus sein, wenn die Internet-Verbindung nicht hergestellt werden kann) beim Vorliegen bestimmter Zustände zu aktivieren bzw. auf Nachfrage ("Alexa, wie wird das Wetter?" ... "Das Modem kann leider im Moment keine Internetverbindung aufbauen. Soll ich per SMS den Techniker benachrichtigen?") auch "intelligentere Lösungen" anbieten.

Für solche Dinge gibt es ja auch Interfaces, die man fast als "Industriestandard" ansehen könnte (meinetwegen openHAB oder die Eclipse-Projekte rund um IoT) und die man benutzen könnte ... aber bei AVM gibt es eben TR-064 und gut ist's. Das HTTP-Interface zum SmartHome ist ja auch eher ein Witz und mehr Abfallprodukt als gezielt bereitgestelltes API mit der notwendigen Berechtigungsstruktur.

Und gerade weil andere Projekte (bleiben wir wieder beim openHAB) schon Oberflächen haben, die auf vielen denkbaren Geräten funktionieren und alle möglichen Informationen darstellen können, sollten sich eben auch AVM-Geräte nicht nur mit ihresgleichen verständigen können (was sie auch nur dank proprietärer Protokolle/Implementierungen machen), sondern sich als "Sensoren" (und meinetwegen auch "Aktoren") verstehen und sich - auch mit den von ihnen bereitgestellten Informationen und zwar auf einem Weg, der auch von anderen Projekten verwendet wird, z.B. MQTT zum Austausch von Statusnachrichten - "integrieren" lassen. Die Information, wieviele Nachrichten ich auf dem AB habe bzw. wer alles in meiner Abwesenheit angerufen hat, kann ich bei einer FRITZ!Box heutzutage nur über das GUI oder ein angeschlossenes Telefon kriegen, wenn ich mir nicht gerade dafür selbst irgendeine Anwendung geschrieben habe.

Und das wäre eben "wag the dog", wenn man hier erwarten würde, daß andere Hersteller sich an die Integration der (doch eher unbedeutenden, zumindest außerhalb von D) FRITZ!-irgendwas-Produkte machen ... daher sehe ich hier eben AVM in der Verantwortung dafür zu sorgen, daß eine solche Integration von der anderen Seite her erfolgt. Dabei kann man sicherlich auch erst einmal abwarten, ob sich ein "Trend" tatsächlich durchsetzen kann ... das dürfte aber beim "SmartHome" (wobei das "IoT" dann ein Teilaspekt davon wäre) nicht mehr wirklich in Frage stehen.

Andere Entwickler können solche Schnittstellen aber erst dann sinnvoll nutzen (oder irgendwelche "Adapter" erstellen), wenn die Grundbegriffe dafür von AVM bereitgestellt wurden und es ist schon ein Unterschied, ob ich einem cloudbasierten Dienst (und die Sprachassistenzsysteme arbeiten heute halt alle irgendwo in der Cloud, auch bei der Programmierung von "Szenarien" und nicht nur bei der Interpretation von Anweisungen) den Zugriff auf die einzelne Steckdose mit der Stehlampe gestatte (wo außer hell/dunkel nicht so sehr viel passieren kann) oder auch gleich den kompletten Zugriff auf die vorhandenen HKR oben drauflegen soll (weil ich das gar nicht genauer festlegen kann und nur "SmartHome ja/nein" möglich ist).
 
Ich verbrauchte 35 min um dieses zu lesen :D
Laut @ Twitter hat AVM Fritz!OS 7 von 2 Quartal 2018 auf Ende Sommer verschoben.

Also wird es etwa Weihnachtsfeier geben und dann kommt es raus.
 
Sag ich doch:
FRITZ!OS 7 statt zur CEBIT dann wohl eher zur IFA.
Allerdings habe ich so die Befürchtung, dass das erst mal nur für die DSL-Boxen gilt und die Kabel-Boxen später dran sein werden:
Erst (Q)1, dann 2, dann 3, dann 4, dann steht das Update vor der Tür. ;)
 
Auf Twitter war für die 7490-International der späte Sommer als Release angekündigt. Die "normale" 7490 ab Q2 ... wir werden sehen.o_O
 
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Die werden sicher - wie 2016 schon mal - kurz vor Weihnachten einen halbgaren Rotz auf die Welt schmeißen und in den Urlaub gehen.
 
Ich verbrauchte 35 min um dieses zu lesen
Sorry - aber man hätte auch "gewarnt" sein können. :D

Auch die von anderen nun aufgenommene Frage des (zeitlichen) Widerspruchs zwischen den AVM-Ambitionen, den Kundenerwartungen und der Realität dessen, was man bisher zustande gebracht hat und was man nun veröffentlichen kann oder könnte, ist ja mehr oder weniger der Tatsache geschuldet, daß so etwas bei AVM immer "zusammengerührt" wird aus (zumindest theoretisch auch einzeln denkbaren) nützlichen Updates einzelner Funktionen, ein paar Fehlerkorrekturen für die letzte Version und Security-Fixes für zwischenzeitlich bekanntgewordene "minor problems" und am Schluß noch dem Teil, der dann den Versionssprung auch rechtfertigen soll ... das wäre hier wohl "Mesh" (SmartHome ist ja beim sichtbaren Fortschritt eher Evolution und Nachholen zuvor zugesagter, aber fehlender Funktionen als Revolution).

Einige der kleinen Verbesserungen:

- neue Infrastruktur unter der Haube mit etwas modernerem Kernel, neuer BusyBox und einer C-Library, die weiterentwickelt und gewartet wird
- ein paar Änderungen bei den Telefonie-Funktionen, vom Handling des Spammer-Telefonbuchs bis zur Rufumleitung nach Uhrzeit
- die Unterstützung von Let's Encrypt für das Zertifikat der MyFRITZ!-Adresse
- die etwas bessere Unterstützung von HAN-FUN-Komponenten anderer Hersteller

wären eben auch ohne Mesh und den Rest durchaus nutzbar und machen - zumindest kann man hier im Board den Eindruck kriegen - auch die wenigsten Probleme.

Aber auch darauf warten die Kunden jetzt schon seit 7-8 Monaten (seit im Sept. 2017 die 06.9x erschien, geht die neue Labor-Reihe schon um) ... was keinesfalls ein Plädoyer dafür sein soll, irgendetwas "Unfertiges" unters Volk zu werfen. Aber je größer man sich die Projekte macht, je mehr man in die nächste Version hineinpacken will, umso länger wird man dafür auch brauchen (als reine Entwicklungszeit) ... das ist sicherlich keine wirkliche Überraschung.

Jedoch ... es müßte eben auch nicht immer das monolithische Update sein, welches mit allen neuen Funktionen auf einen Schlag daherkommt und dann eben neben Security-Fixes (für kleinere Probleme, die AVM - sicherlich häufig auch zurecht - nicht für so wichtig ansieht, daß sie ein Update außer der Reihe verdienen) gleich wieder durch die neuen Funktionen mit ebenso vielen neuen Fehlern bzw. Fehlerquellen glänzt, was natürlich in der Konsequenz dann auch länger braucht, bis alles auf einmal reibungslos funktioniert (das ist dann die Zeit, die auf die reine Entwicklungszeit noch einmal oben draufkommt).

Oder wo zumindest der Punkt erreicht ist, daß man es den Kunden zumuten kann und nicht - neben denjenigen, wo tatsächlich alles reibungslos läuft, ggf. auch deshalb, weil sie nur ein "subset" der Funktionen wirklich verwenden - die Kunden beim Update vor Probleme gestellt werden, die im schlimmsten Falle den Familienfrieden gefährden, wenn die kritische Infrastruktur "Internetverbindung" zum ungeeignetsten Zeitpunkt ausfällt, weil ein automatisches Update erfolgte.

Mit solchen automatischen Updates hat man sich eben auch eine deutlich größere Verantwortung für die eigene Software-Qualität aufgeladen und kann gar nicht mehr so ohne weiteres die Entscheidung treffen, auch Firmware mit bekannten Problemen absichtlich unters Volk zu bringen. Wenn AVM automatisch ein Update auf einem Router installiert, bei dem der Besitzer nur ein WLAN-Gerät für die Bedienung zur Verfügung hat, welches bekanntermaßen mit PMF nicht funktioniert, dann wirkt der Hinweis "Schalten Sie PMF einfach ab." eher etwas höhnisch als wirklich hilfreich ... technischer Fortschritt (und mit PMF verbundene Verbesserung der Sicherheit) hin oder her.

[ An dieser Stelle gestehe ich AVM auch die Notwendigkeit der "Telemetrie" zu (die hat man nach der Einführung von Auto-Updates ja auch erkannt und umgesetzt) ... ohne eine Idee, bei wievielen Prozent der Kunde da draußen meine neue Funktion aus der letzten Firmware überhaupt genutzt wird (sagen wir mal, wir reden über das "Port Control Protocol" als Beispiel), kann ich auch schlecht festlegen, welche Priorität die Beseitigung dort vorhandener Fehler im Vergleich zu Verzerrungen bei der Telefonie über meine DECT-Geräte haben muß. Aber wenn ich ein bekanntes Problem beim PCP habe und so ein Update trotzdem auf den Markt werfe, obwohl ich weiß, daß (als Hausnummer) 5% meiner Kunden das tatsächlich brauchen, dann kann ich mich als Hersteller eben auf etwas gefaßt machen, sofern ich so etwas als automatisches Update ausrolle. ]


Auch hier brächte das "Segmentieren" wohl deutliche Vorteile ... die Kunden, welche mit irgendwelchen zusätzlichen Features gar nichts anfangen können oder wollen, erhielten trotzdem ihre Fehlerkorrekturen und kleinen Verbesserungen im Handling, während sich AVM alle Zeit der Welt lassen könnte mit neuen Funktionen (gut, das ist übertrieben - den Takt geben eben auch die Entwicklungen der Konkurrenten vor) und diese tatsächlich so lange verbessern kann, bis alles (im Rahmen des Möglichen, Fehlerfreiheit ist reine Illusion) so arbeitet, daß man es dem Kunden zumuten kann ... und zwar auch demjenigen, der nicht seine Freizeit in die Updates seines Routers investieren will und der sich (absichtlich) nicht freiwillig an Beta-Tests beteiligt. Dem dann eine Firmware im Beta-Stadium automatisch aufs Auge zu drücken, weil man nicht fertig wurde, dürfte als "unfreundlicher Akt" interpretiert werden, egal wie gut man es eigentlich meinte.

So bewegt man sich als Hersteller halt im Spannungsfeld aus Kundenerwartungen (die wollen mal neue Funktionen, mal eine ausgereifte Firmware, in der die vorhandenen Funktionen auch ordentlich arbeiten), den Neuentwicklungen der Konkurrenz (bzw. "neuen Trends" in den Bereichen, wo man mit den eigenen Produkten brillieren will) und der eigenen Verantwortung für die Qualität der verteilten Software. Anders als bei einem PC, wo sich MS noch darauf rausreden kann, daß halt so viele unterschiedliche Kombinationen von Hardware und installierten Programmen der Benutzer da draußen existieren, daß man unmöglich jedes denkbare Szenario abbilden und testen könne, bewegt sich AVM eben in einem durchaus überschaubaren Ökosystem (noch deutlich überschaubarer, als Google oder Apple mit den OS für ihre Mobilgeräte) und der Kunde wird nur wenig Verständnis dafür aufbringen, wenn schon die Produkte desselben Herstellers nicht vernünftig miteinander arbeiten.

Funktioniert irgendwo im Haushalt (mit mehreren Geräten) ein PC nicht oder kommt die Spiel-Console nach dem letzten Update mit Spiel XY nicht klar, kann man sich immer noch um Hilfestellung im Internet bemühen ... betrifft das am Ende den Router für die Internetverbindung, bleiben einem dafür nur noch Mobilfunk-Geräte und telefonische Hotlines des Providers oder des Hardware-Herstellers - und so ein "Komplettausfall" hat garantiert ein deutlich höheres Frustpotential als ein einzelnes, nicht funktionierendes Gerät ... auf wen würde dieser Unmut wohl projiziert im "normalen Haushalt", wo die Existenz des Routers vielleicht nicht mal richtig bekannt ist und dieser sich erst mit einem Ausfall wieder (unangenehm) bemerkbar macht?

Insofern ist so eine Abwägung, wann ein "Brocken" von Firmware-Update denn nun "fertig" ist oder nicht, bestimmt auch nicht leicht ... aber bei überschaubarem Umfang an Änderungen bleibt eben auch das "Risiko" überschaubar, daß es in einzelnen Szenarien mal Späne gibt bzw. das kann man dann mit dem nächsten (kleineren) Update auch wieder ausbügeln - sofern das nicht auch erst nach weiteren 9 Monaten erscheint.
 
Wobei die ganze Support Geschichte bei AVM theoretisch verlängert werden sollte , da man bei einer Fritzbox viele Monate oder sogar Jahre ; @ cablebox auf Update warten muss. Dann heißt es plötzlich Support ist Ende mit der Box Kauf dir eine neue ....
 
Heute ist irgendwie ein Tag, an dem bei heise.de mehrere Artikel erscheinen, die ich als Quelle für eigene Recherchen gerne weiterempfehlen würde ... dazu gehört auch dieser hier:

http://techstage.de/-4027803

... da geht es um Smart-Home-Komponenten, deren Einsatzgebiete und Preise und das Zusammenspiel ggf. verschiedener Produkte von unterschiedlichen Herstellern für eine Smart-Home-Lösung, welche sich das "smart" im Namen dann irgendwann mal verdienen kann.

Kleiner Wermutstropfen am Rande (und damit theoretisch auch wieder ein Aufhänger, warum das hier "off-topic" wäre) ... AVM und/oder FRITZ! kommt in dem ganzen Beitrag nicht ein einziges Mal vor (Qivicon aber auch nicht ... wahrscheinlich deshalb, weil man sich auf kaufbare und funktionierende Lösungen beschränkt hat - könnte man jetzt etwas ketzerisch unterstellen).
 
... da geht es um Smart-Home-Komponenten...
[...]
Kleiner Wermutstropfen am Rande (und damit theoretisch auch wieder ein Aufhänger, warum das hier "off-topic" wäre) ... AVM und/oder FRITZ! kommt in dem ganzen Beitrag nicht ein einziges Mal vor
Hier geht es sogar nur um die 6490 und die (Labor)-Update-Politik von AVM. Falscher Thread? Oder welchen Zusammenhang siehst Du?
 
Oder welchen Zusammenhang siehst Du?
Einen inhaltlichen ... siehe #2 ab Absatz 17. Vielleicht war die Wahl des Titels für den abgetrennten Thread angesichts des Inhalts der dabei verschobenen Beiträge nicht ganz glücklich?

Mein OT-Beitrag war ja - so wurde es zumindest kommuniziert - der Grund für die Abtrennung ... der beschäftigt sich aber auch nur im allerersten Teil mit der Frage, wie AVM das bei den DOCSIS-Modellen wohl schaffen will, die Firmware ohne öffentliche Beta-Testphase auszurollen. Anders als bei früheren Updates, wo es in allererster Linie um die "Grundfunktionen" (Internet, Telefon, WLAN) und die Zusammenarbeit mit anderen AVM-Gerätschaften (von DECT-MT über AHA bis PLC und Repeater) ging, soll/muß es diesmal ja explizit um die Integration mit anderen FRITZ!Box-Routern/-Repeatern gehen - wenn das AVM-"Mesh" einen Sinn ergeben soll.

Das, was vorher beim "Nichtfunktionieren" als "nicht zugesicherte Funktionalität" abgetan werden konnte (das Zusammenspiel unterschiedlicher FRITZ!Boxen, die dann halt der Kunde falsch konfiguriert hatte, wenn es nicht klappen wollte), wird mit diesem Update zu einer Kernfunktion (inkl. weitgehend automatischer Konfiguration für die reibungslose Zusammenarbeit) ... und das kann man "isoliert" auch ganz schlecht testen.

Aber das war eben auch nur der "Einstieg", wie sich AVM das wohl bei den DOCSIS-Boxen vorstellt ... danach ging es eher darum, wohin sich AVM wohl entwickeln wird bei den beiden - zumindest von mir als solche ausgemachten - "Kernthemen" in der momentanen Entwicklung (SmartHome-Integration und zentrale/einheitliche Konfiguration, die auch der Laie erledigen kann). Auch die Frage, warum man bei AVM derzeit so wenige neue Ideen finden kann, die sich von den Plänen anderer Hersteller unterscheiden, war irgendwo "Thema", denn auch die Anderen (Hersteller) machen natürlich Tamtam um geplante Vorhaben, die sich erst lange Zeit später auch materialisieren ... aber bisher war AVM (zumindest in meinen Augen) auch nicht dafür bekannt, daß man erst mal die Produkte fertig entwickelte (wie das allerdings Apple z.B. jeweils macht und wo es dann "leaks" braucht, damit etwas nach außen dringt), bevor man damit an die Öffentlichkeit trat.

Das kann natürlich auch noch den Grund haben, daß man bei AVM künftig auch lieber mit einem fertigen Produkt (ob Hard- oder Software) auflaufen möchte anstelle "langfristiger Ankündigungen" (die dann sicherlich auch das Potential haben, daß die Konkurrenz nicht schläft und einem selbst zuvorkommt) ... oder es ist doch ein Zeichen für eine gewisse "Innovationsmüdigkeit", die auch noch mehrere Ursachen (von tatsächlicher Ideenlosigkeit bis zu fehlenden HR für die Umsetzung neuer Projekte) haben kann.

Auch die Frage, wie sich AVM im Vergleich zur Konkurrenz bei diesen "Kernthemen" künftig aufstellen wird, war Teil des Geschriebenen und da paßt dann der von mir verlinkte heise.de-Artikel (auch wenn es "TechStage" ist) nach meiner Meinung durchaus dazu, beleuchtet er doch diese Anstrengungen (und natürlich die tatsächlich "kaufbaren" Erfolge) der Konkurrenz noch einmal unabhängig von meinem "rant".

Um das alles ging es (zumindest mir) in #2 (ff.) ... aber ich habe auch keine konkrete Idee für einen passenderen Titel und die "Eingangsfrage" von @tomsoyer hast Du ja mit abgetrennt (sicherlich weil ich eingangs daraus zitiert habe) - ich weiß also auch nicht, wie er zu einer "Umbenennung" steht. Das Einzige, was ich sicher weiß, ist die Tatsache, daß ich diesen Thread nicht passend umbenennen kann.
 
Wozu sollte man einen Betatest / Labor für eine Kabelfritzbox machen ( freuen würde es mich auch ) ?
In all den Jahren ist es doch immer so gewesen, dass die ganzen Versionen für die einzelnen FritzBoxen einfach nur portiert wurden inkl der Fehler, die noch in der Final drin sind, obwohl z.b. die 73xx erst viel später diese Final Version bekommen hat.

Und solange man nichts am Kabelmodemtreiber ändert, wird es ja nur Probleme mit dem wlan geben ;)
 
Das größte Problem bei diesen Geräten dürfte es (für Kunden und AVM) immer noch sein, daß es keine (offizielle) Möglichkeit der Reparatur "in Heimarbeit" gibt. Da, wo man bei einer anderen Box immer noch mit dem Recovery-Programm etwas machen kann, wenn irgendwelche Einstellungen dafür sorgen, daß die Box nach dem Update nicht mal richtig startet (die Bandbreite der denkbaren Ursachen dafür ist groß), da ist bei der derzeitigen Strategie - kein Recovery, keine Images, kein Programm zum "externen Zurücksetzen" (jedenfalls alles nicht von AVM) - dem Kunden jeder eigene Weg verbaut, das System wieder zum Laufen zu bekommen und er muß sich (im schlechtesten Falle, wenn die unbotmäßige FRITZ!Box die einzige Internetverbindung war, sogar mit fremder Hilfe oder zusätzlichen Kosten) irgendwie um einen Austausch bemühen.

Und dann gibt es eben auch noch "routermiete.de" (die zumindest bei AVM fast als "Großkunde" durchgehen dürften und bei Problemen ebenfalls "rotieren" müßten) ... deren Kunden dürften gar nicht bei AVM direkt "aufschlagen" können, denn ihr Ansprechpartner ist ganz klar der Vermieter des Gerätes. Da ist also nicht nur AVM von der Frage betroffen, wie man hier weiter verfahren will ... die Updates "vor Mesh" hatten gar nicht das (mehr oder weniger primäre) Ziel, die Zusammenarbeit aller AVM-Komponenten beim Kunden ordentlich zu koordinieren.

Das dürfte bei FRITZ!OS 7 dann anders aussehen (wie schon mal geschrieben, ist "FRITZ!OS 7 minus Mesh" eher eine "lame duck" ohne herausragende Merkmale, die einen "Versionssprung" rechtfertigen würden) und wenn dabei die DOCSIS-Kunden (erneut) "hinten runterfallen", kann sich AVM garantiert auch in der Zukunft die neuen DOCSIS-Boxen (jedenfalls in nennenswerter Stückzahl, denn ein paar Fan-Boys wird es immer geben) sauer kochen ... bei der derzeitigen Strategie ist nämlich die Investition in eine solche Box eher ein Wagnis und man ist am Ende mit einem "dummen Kabelmodem" (das TC4400 wird da im Moment heiß diskutiert, auch wenn es preislich noch keine wirkliche Alternative ist, weil man eben einen Router dahinter schon noch braucht "im normalen Leben") zumindest auf der sicheren Seite und kann sich dann immer noch aussuchen, was man dahinter verwenden möchte.

Das wird vielleicht bei dem einen oder anderen dann auch wieder eine FRITZ!Box sein (aber sicherlich auch keine 4020 oder 4040, sondern eher ein DSL-Modell ohne aktiviertes Modem, denn andere Geräte (z.B. 5490) gibt es von AVM da ja auch nicht "im Handel") ... aber das ändert dann ja an der Lage der FRITZ!Boxen mit eingebautem DOCSIS-Modem (und der "Begeisterung" der AVM-Kunden, die Besitzer dieser Geräte sind) nicht wirklich etwas ... außer daß die dann wohl immer noch weniger Funktionen bieten, als die "üblichen" DSL-Boxen - hier sei nur der ATACLI-Modus noch einmal stellvertretend benannt. Ohne die zusätzliche DVB-C-Funktion wäre eine 6490 problemlos durch irgendeine andere Kombination aus Modem und Router zu ersetzen - notfalls sogar durch irgendwelche Geräte, die vom KNB dem Kunden hinterhergeworfen werden.

Mag sein, daß ich die AVM-Strategie hier zu schwarz sehe und die Folgen eines (automatischen) Firmware-Updates falsch einschätze ... aber die Kunden, bei denen nach einem automatischen Update ohne öffentliche Beta-Test-Phase die Box nicht mehr funktioniert, dürften hinterher auch einigermaßen sauer sein (inkl. "schlechter Presse" bei systematischen Schwierigkeiten mit einem solchen Update, die AVM sicherlich auch nicht brauchen kann) - daß/warum die KNB (zumindest aus meiner Sicht) als "echte Beta-Tester" ausfallen, habe ich versucht zu begründen. Dem muß man nicht folgen ... aber ausbleibende Fehlermeldungen zu einer neuen Software-Version müssen eben nicht zwangsläufig auf eine ausgereifte und funktionierende Software zurückzuführen sein - manchmal liegt es einfach auch nur daran, daß kein Aas diese neuen Versionen wirklich testet bzw. nur eine sehr kleine Gruppe, die in keiner Relation zur "finalen Anzahl" an möglichen Umgebungen steht.

"Isolationismus" bei der Funktion mit anderen (AVM-)Routern konnte man sich bisher ganz gut leisten ... dann ging da eben irgendwas nicht. Wenn aber der "Hauptzweck" eines solchen Updates genau diese Zusammenarbeit ist, dann sollte das auch wirklich klappen ... angesichts des hier nachzulesenden Feedbacks, wenn neue Boxen mit "Mesh-Firmware" versehen werden und die Nutzer hier diese Firmware (freiwillig) testen, müßte AVM da schon eine ganz außergewöhnliche Software-Qualität aus dem Stand erbringen, damit das dann auch eine Firmware wird, die man guten Gewissens automatisch verteilen lassen kann.

Und das macht AVM nun mal seit einiger Zeit auch ... ein weiterer, wichtiger Punkt der sich in den letzten zwei, drei Jahren bei AVM geändert hat und der deutlich höhere Verantwortung mit sich bringt, wenn man solche Updates "unattended" machen lassen will. Da, wo AVM das schon sehr lange so praktiziert (eben bei den DOCSIS-Boxen, wo der Kunde mit KNB-Gerät auch keine eigenen Entscheidungen treffen kann), waren bisher (also bis zur "Router-Freiheit") die KNB der dämpfende Faktor ... die testeten das dann nämlich gründlich aus (die KNB- und die Retail-Version der DOCSIS-Boxen unterscheiden sich aber eben nicht nur beim Branding), bevor sie es auf ihre eigenen Kunden losließen.

Diese Rolle müßte AVM jetzt selbst übernehmen ... aber selbst wenn ich mal unterstelle, daß jeder der ~700 AVM-Mitarbeiter daheim auch noch einen Kabel-Anschluß hätte, an dem er eine 6490/6590 betreibt und daß er natürlich jede Menge "AVM-Zubehör" besitzt und testen kann (es wird sicherlich einen "Mitarbeiterverkauf" geben), dürfte das - und das ist sicherlich deutlich zu hoch gegriffen von mir mit den Zahlen - nur einen Bruchteil der denkbaren Szenarien abbilden können ... das geht schon bei den zu testenden WLAN-Clients los und die spielen nun mal in einem "Mesh-Szenario" (wo auch "seamless handover" u.ä. funktionieren sollte) auch eine nicht ganz unbedeutende Rolle.

Zwar mag man auch hier einen Großteil der möglichen Probleme bereits bei den anderen Modellen feststellen und beheben können ... aber man darf eben auch nicht die Augen davor verschließen, daß die Puma-Boxen noch einmal etwas ganz anderes sind und es auch bei den DSL-Boxen nichts Vergleichbares gibt (z.B. Luchse oder Leoparden), mit dem man da "Tierversuche" machen könnte, die 1:1 übertragbar sind (wobei "Analogien" sicherlich gerechtfertigt sind und vermutlich auch funktionieren). Andererseits kann - wenn's schlecht läuft - auch mal ein Problem einfach nur in der Architektur des Codes liegen ... z.B. bei der "big endian"- vs. "little endian"-Frage und schon da unterscheidet sich der ATOM-Core des Puma6 von den DSL-Modellen, die m.W. alle BE verwenden. Das begrenzt den Wert von Tests oder Erfahrungen mit neuem Code (und der AVM-Nexus-Kram dürfte überwiegend neu sein) auf anderen Plattformen dann schon etwas ... da kann man vollkommen unerwartet auch mal vor einem Problem stehen, was man so nie vermutet hätte und bei eigenen Tests auch nicht gefunden hat.
 
Ich sehe die ganze Situation bei AVM in Bezug auf deren Kabelboxen und Firmware Update Strategie auch ziemlich kritisch. Für mich ist das ganze momentan eine "Sackgasse". Egal wie man nun zu Mesh steht (der eine will es, für den anderen ist's entbehrlich), die ganze "Vertröstungstaktik" seitens AVM, läßt leider auch für zukünftige Updates nach OS 7 (Bugfixing, Wartungs Updates) nichts gutes ahnen. Sofern hier überhaupt nochmal (offizielle) Updates aufschlagen, also nach dem "großen Kracher" OS7/Mesh überhaupt noch etwas kommt.

Auch mit der Ankündigung seitens AVM die DOCSIS 3.1-Box 6591 auch nach Abschluß der Testphase mutmaßlich wieder nur über die KBN anbieten zu wollen, zumindest vorerst (mit den entsprechenden Einschränkungen bei FW Updates), steht wohl die Zukunft der "freien" Kabelboxen, Stichwort "Routerfreiheit", bei AVM in den Sternen... Dabei ist die 6591 abwärtskompatibel zu DOCSIS 3.0. AVM könnte sie problemlos im freien Handel anbieten, wenn man wollte. Das scheint mir eher eine reine Marketingentscheidung von AVM zu sein. Das Argument von AVM, man wolle die Box nur über Provider anbieten, welche eben DOCSIS 3.1 vermarkten und entsprechende Produkte (Tarife) im Portfolio haben, scheint mir wohl nur vorgeschoben. Das könnte man ja auch trotz einer freien Verfügbarkeit der Box im Einzelhandel parallel immer noch machen.

Mit diesem "Totschlag" Argument hätte AVM auch eine 7590 nur über Provider anbieten können, welche auch bereits Super Vectoring anbieten. Das waren zum Release der 7590 (Juli 2017 ?) meines Wissens gar keine...Die 7590 gibt es aber trotzdem seit Release im freien Handel zu kaufen. Sie ist ja schließlich auch abwärtskompatibel zu VDSL2. Hier war man aber nicht so "zimperlich" und hat die 7590 trotzdem oder eben gerade deswegen, in den freien Handel gebracht. Und hat deren Super Vectoring Fähigkeit ja auch kräftig beworben.
Es scheint mir eher so als versucht man bei AVM krampfhaft Argumente zu suchen, zukünftig keine Kabelboxen mehr im freien Handel anbieten zu "müssen". Das sieht mir eher nach "geordneten" Rückzug aus dem Retailmarkt für Kabelboxen aus. Das Geschäft mit den KBN bleibt AVM ja. Also genau wie vor der "Routerfreiheit". Sicher alles mein subjektiver Eindruck und reine Spekulation. Für so unwahrscheinlich halte ich dieses Szenario aber gar nicht. Auch ich überlege ernsthaft wieder zu einer 2 Geräte Kombi aus Router und DOCSIS 3.0/3.1 Modem zurückzugehen. Das wird aber dann mit Sicherheit kein Router von AVM mehr sein. Das halte ich mittlerweile für weitaus flexibler. Und in Anbetracht der unsicheren weiteren AVM Produktpolitik in punkto "freie" Kabelboxen ("Routerfreiheit") auch für "zukunftssicherer". Eine "Provider" 6591 kommt mir jedenfalls nicht in's Haus.

BTW: Auch ich habe momentan noch eine 6590 und bin im großen und ganzen soweit auch zufrieden (FW 6.87). Mir ging es hier mehr um einen Blick in die aus meiner Sicht eher "ungewisse" Zukunft von AVMs (freien) Kabelboxen und auch deren (zukünftige) FW Strategie was diese Boxen betrifft.
Und ja auch ich finde AVM hat den Smart Home Markt "verschlafen" und agiert hier zu zögerlich. Und ich fühle mich bei anderen Herstellern hier mittlerweile auch "besser aufgehoben".
 
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Achso, Danke. IMHO völlig falsche Interpretation von @jbeyer. Derzeit gibt es m.W. keine Schnittstellenspezifikation irgendeines KNB in Deutschland für DOCSIS 3.1, die Feldtests sind noch nicht wirklich angelaufen und die finalen Parameter noch nicht ermittelt. Was will man denn da auf die Verpackungen drucken? "Funktioniert jetzt mit allen KNB und in Zukunft vielleicht auch - oder auch nicht"?

Und jetzt eine Charge auflegen für eine handvoll Enthusiasten, denen das egal ist? Da wird man schon Schwierigkeiten haben, Händler zu finden, die die Boxen ordern.

Und wenn sich dann gar noch herausstellt, dass noch eine Hardwareänderung notwendig ist, um der Schnittstelle zu entsprechen...

Eine weitere Unsicherheit: Die Übernahme von UM durch VFKD steht wohl kurz bevor. UM hat 6591 geordert, VFKD ein OEM-Gerät von unbekanntem Hersteller. Also ist selbst die Zukunft der 6591 als KNB-Gerät noch offen...
 

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