VoIP bei DSL Light (384kbps) und zwei Teilnehmern sinnvoll?

MReimer

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Hallo,

nach Installation von drei DSL + VoIP Anschlüssen in meiner Umgebung, mit denen die Besitzer, trotz Schmalband-DSL, sehr zufrieden sind, stehe ich vor folgendem:

Es sind zwei analoge Telefon-Anschlüsse vorhanden. Ins Internet wird analog via Modem rausgewählt.

Da es hier IMHO mit bloßem "DSL anschaffen" nicht getan ist, und man besser auch die "Altlasten" entsorgen sollte, frage ich mich, was ich tun soll.

Beide Analogleitungen werden auf keinem Fall behalten. Die zweite Nummer, die gekündigt wird, kann man also entweder via VoIP oder über ISDN auf den ersten Anschluss holen.

Frage ist aber, wie die Fritz!Box denn mit 384kbps klarkommt. Wird die Box versuchen, über diese Leitung zwei Sprechverbindungen aufzubauen, oder erkennt diese, dass die Leitung mit einer Verbindung ausgelastet ist? Freie "Codecwahl" deaktiviere ich grundsätzlich und stelle die Box so ein, dass nur Codecs mit Festnetzqualität zu verwenden sind. Entweder die Box erkennt den Engpass oder es geht bei dieser Konfiguration garnix mehr...

Mögliche Alternative wäre, eine Nummer fest auf den Analoganschluss zu schalten. Dann hätte aber ein Teilnehmer nichts von einer VoIP-Flat...

Wie kann ich diesen Haushalt TK-mäßig ideal modernisieren, ohne später allzu häufige Reklamationen zu riskieren?
 
Fakt ist, das die Box bei DSL 384k beim Versuch ein 2. Gespräch zu führen, dieses auf Festnetz schaltet.
 
Wenn DSL gerademal mit 386 möglich ist, reicht es gerade für 1 VoIP-Gespräch.

Mit einem analogen Anschluß ergibt sich also
- 1 Festnetzgespräch
damit ist die Festnetzleitung belegt und nichts weiter möglich
- 1 VoIP-Gespräch
Internet ist (auch mit mehreren PCs) trotzdem,
wenn auch ein wenig langsamer möglich.

Versprechen will und kann hier niemand etwas. Allerdings wärst Du nicht der erste der sich auf DSL386 einstellt und völlig überraschend DSL16000 erhält - umgekehrt gibts allerdings auch!


Das Problem an dieser geschichte ist daß kein ISP vor einem Antrag verbindlich erklärt was er liefern kann. Die Datenbanken auf die bei der Prüfung zugegriffen wird sind gewöhnlich nicht so ganz auf dem aktuellen Stand - oder beschreiben einen Zustand der vieleicht mal in ferner Zukunft möglich sein wird.

2 analoge Anschlüsse sind irgendwie 1 zu viel. Statt 2 x analog würde sich 1 x ISDN anbieten (mehr leistung für weniger Geld).

Statt jetzt noch 2 x analog auf 1 x ISDN umzusteigen bietet es sich allerdings nun doch an auf eine analoge leitung zu verzichten und auf die 2. DSL auflegen zu lassen. Mit DSL gibt es echte Flatrates (internet + Telefon) für einen analogen oder gar ISDN-Anschluß nicht.
 
ecsguy schrieb:
Wenn DSL gerademal mit 386 möglich ist, reicht es gerade für 1 VoIP-Gespräch.

Das läßt sich so pauschal nicht sagen. Es hängt von der verwendeten Hardware und den Sprachcodedecs ab, die von der Hardware und dem verwendeten Provider genutzt werden können. Entscheidend ist auch weniger die Frage der Downloadgeschwindigkeit, sondern vielmehr der Upload. Aber selbst bei 64k Upload lassen sich bei entsprechend schmalbandigen Codecs 4 Gespräche parallel problemlos führen. Bei Verwendung einer Fritzbox sehe ich dafür allerdings schwarz.
 
Er hatte ja geschrieben, daß er unkomprimiert telefonieren will:
Freie "Codecwahl" deaktiviere ich grundsätzlich und stelle die Box so ein, dass nur Codecs mit Festnetzqualität zu verwenden sind. Entweder die Box erkennt den Engpass oder es geht bei dieser Konfiguration garnix mehr...
Wie groß ist den der Upload bei 384k, ich bin da gerade nicht im Bilde?
 
[ein bißchen offtopic]
Ich telefoniere ausschließlich komprimiert über g729 und kein Mensch hat jemals schlechte "Festnetzqualität" bemängelt. Es hängt wohl sehr davon ab, in welcher Qualität die Komprimierung in das Endgerät (bei mir Siemens optipoint 410) implementiert ist.

Der Wunsch nach "unkomprimiert" telefonieren läßt sich also nicht grundsätzlich mit gewünschter "Festnetzqualität" begründen (außerdem kenne ich keinen Codec, der NICHT komprimiert!) Ich kenne Leute die über G711 telefonieren und schlechter zu verstehen sind, als mit manchem Schmalbandcodec - unabhängig von der Bandbreite.
[/offtopic]
 
ich telefoniere ausschließlich komprimiert über g729 und kein Mensch hat jemals schlechte "Festnetzqualität" bemängelt.
Liegt das am Codec oder an Deiner Aussprache :lach: scnr...

Mal im Ernst: Imo ist G.711 unkomprimiert, denn es sind die normalen ISDN-Datenpakete, die halt nur per IP-Verpackung auf die Reise geschickt werden. Das genau ist für mich aber unkomprimiert, da hier keine Kompressionsalgorithmen zum Einsatz kommen sondern nur eine Bandbreitenbegrenzung des gesampelten Frequenzbereichs.

Zur Bedingung "unkomprimierter Codec":
DSL Light hat in der Regel einen Upload von 64 kBit/sek. Für den unkomprimierten Codec G.711 benötigt man jedoch 87 kBit/sek, also wird das schon bei einem Gespräch nichts werden - mangels ausreichendem Upload. Zur benötigten Bandbreite der verschiedenen Codecs siehe hier: ippf-wiki
 
Das hatte ich auch so im Hinterkopf, aber nicht sofort parat, daß mit der Light-Version nur es komprimiert möglich ist, zu telefonieren.
Und die Qualität der Verbindung hängt ja sowohl von der Implementierung im Endgerät, als auch beim VoIP-Anbieter, sowie der Internet-verbindung (Latenz, Paketverlust) ab.
 
dale schrieb:
Fakt ist, das die Box bei DSL 384k beim Versuch ein 2. Gespräch zu führen, dieses auf Festnetz schaltet.

Das wäre dann absolut ideal für meinen Zweck! So könnte ich beide Anschlüsse so konfigurieren, dass sie im Normalfall über die VoIP-Flat gehen. Wenn tatsächlich beide telefonieren, dann landet derjenige, der zuletzt kommt, auf dem Festnetzanschluss.

ecsguy schrieb:
Mit einem analogen Anschluß ergibt sich also
- 1 Festnetzgespräch
damit ist die Festnetzleitung belegt und nichts weiter möglich
- 1 VoIP-Gespräch

Das wäre so ideal. Allerdings nur, wenn die Box das auch richtig in die Wege leitet.

ecsguy schrieb:
Internet ist (auch mit mehreren PCs) trotzdem,
wenn auch ein wenig langsamer möglich.

Es handelt sich in diesem Fall nur um einen einzigen PC mit Internetzugang. In absehbarer Zeit werden das auch nicht mehr werden.

ecsguy schrieb:
Versprechen will und kann hier niemand etwas. Allerdings wärst Du nicht der erste der sich auf DSL386 einstellt und völlig überraschend DSL16000 erhält - umgekehrt gibts allerdings auch!

Ich weiß definitiv, dass ich DSL386 an diesem Anschluss erhalten werde. Ich selber wohne in dem Kaff und habe dort auch bei zwei weiteren Leuten beim DSL-Anschluss geholfen. Mehr ist in absehbarer Zeit auch nicht zu erwarten.

ecsguy schrieb:
2 analoge Anschlüsse sind irgendwie 1 zu viel. Statt 2 x analog würde sich 1 x ISDN anbieten (mehr leistung für weniger Geld).

Statt jetzt noch 2 x analog auf 1 x ISDN umzusteigen bietet es sich allerdings nun doch an auf eine analoge leitung zu verzichten und auf die 2. DSL auflegen zu lassen. Mit DSL gibt es echte Flatrates (internet + Telefon) für einen analogen oder gar ISDN-Anschluß nicht.

Sehe ich prinzipiell auch so, aber was ist, wenn die VoIP-Geschichte von der Fritz!Box doch nicht so ideal gehandhabt wird. Dann wäre doch noch ISDN von nöten und irgendwie müsste die Nummer, die bei einem VoIP-Provider liegt, dann wieder zur Telekom zurück...

Novize schrieb:
Zur Bedingung "unkomprimierter Codec":
DSL Light hat in der Regel einen Upload von 64 kBit/sek. Für den unkomprimierten Codec G.711 benötigt man jedoch 87 kBit/sek, also wird das schon bei einem Gespräch nichts werden - mangels ausreichendem Upload.

Die Konfiguration der Fritz!Box habe ich selber nach viel Ärger mit den Familienangehörigen ermittelt. Für einen DSL-Light Anschluss ist das Deaktivieren der freien Codecwahl und Auswählen von "Nur Codecs mit Festnetzqualität" die ideale Einstellung, da die Box sonst versucht, trotz der schmalen Leitung, auch noch Speed für das Surfen frei zu kriegen. Also wird von der Box schrittweise immer stärker komprimiert, bis man Däumchen drehen muss, bis das Gesagte vom Gegenüber bei einem ankommt...

Was genau bei "Nur Festnetzqualität" für Codecs genutzt werden, weiß ich allerdings auch nicht...
 
Novize schrieb:
Mal im Ernst: Imo ist G.711 unkomprimiert, denn es sind die normalen ISDN-Datenpakete

:rolleyes:

Achja - Du denkst wohl auch ISDN sei unkomprimiert? Ich kann Dir versichern, daß für eine nahezu unkomprimierte (= unverfälschte) Übertragung der menschlichen Sprache in ihrem ganzen Spektrum eine erheblich höhere Bandbreite als 64 oder 87 kBit/s nötig wären. Glücklicherweise ist das menschliche Gehör aber viel zu träge, um das zu bemerken... laß dir das einfach mal von einem Tontechniker ausführlich erklären
 
Definiere Kompression!
Eine Begrenzung auf ein kleines Frequenzband ist eine Bandbreitenbegrenzung, keine Kompression.
Und in der Tat, die menschliche Stimme hat eine höhere Bandbreite als das beim Telefonieren genutzte Spektrum von 300 Hz ... 3,4kHz. Deswegen ist es ja "nur" Telefonqualität.
Von CD-Qualität beim Telefonieren oder gar der menschlichen Sprache in ihrem gesamten Spektrum (das sogar über die CD-Auflösung hinausgeht, leider auffgrund der Schwäche des menschliches Gehörgangs aber nicht mehr differenziert weden kann) sprach hier niemand. ;)
Von Kompressionsalgorithmen der gesampelten Signale des Mikrofons (also verlustfrei oder auch verlustbehaftet) habe ich bisher nichts gelesen. Auch sind die normalen ISDN-Telefone nicht in der Lage, eine Komprimierung durchzuführen, denn dazu fehlt darin jegliche Rechenpower bzw ein entsprechender Hardware-En-/Decoder. Es werden lediglich die sparsamen Samples in den ISDN-Datenpaketen verpackt auf die Reise geschickt.

Kleiner Tipp am Rande: Eine Vereinfachung =Verfälschung eines Signals hat beim besten Willen nichts mit Kompression zu tun, dazu fehlen hier schlicht jegliche Algorithmen - siehe oben. Dazu brauche ich keinen Tontechniker. Ein paar entsprechende Links Deinerseits würden schon reichen. ;)
 
Definiere Kompression!

Wir reden im Rahmen der hier diskutierten Kompression um die Umwandlung von analogen Signalen (Sprache) in digitale Daten (welcher Codec auch immer)

In diesem Zusammenhang bedeutet Jede Kompression eines analogen Signals in digitale Daten eine Verfälschung des Ausgangssignals, denn es läßt sich nie mehr das ursprüngliche analoge Signal aus den erzeugten digitalen Daten erzeugen.

gar der menschlichen Sprache in ihrem gesamten Spektrum (das sogar über die CD-Auflösung hinausgeht,

Deshalb hab ich zur Qualitätsverbesserung von Live-Konzert-Aufnahmen einen CD Recorder, der mit 24bit Breite auf 96 kHz Abtastrate sampelt :mrgreen: das ist zwar immer noch nicht "unverfälscht" aber immerhin schon um Klassen besser als eine normale CD.

leider auffgrund der Schwäche des menschliches Gehörgangs aber nicht mehr differenziert weden kann

Den Unterschied im Klang von digitalen Daten zwischen 16bit/44.1kHz und 24bit/96kHz kann das menschliche Gehör aber völlig problemlos erkennen ;) Du bist herzlich eingeladen, das hier vor Ort zu testen.
 
Wir reden im Rahmen der hier diskutierten Kompression um die Umwandlung von analogen Signalen (Sprache) in digitale Daten (welcher Codec auch immer)
Eben nicht, denn es geht um die anschliessende Kompression der Box, nicht um die immer vorhandenen Sampleverluste beim Umsetzen von Analog nach Digital.
Fazit: Deine Argumentation geht am Thema. Und genau auf diese Kompression, nicht auf Samplingverluste bezog sich mein Posting oben, als ich von un- bez. komprimierendem Codec schrieb ;)
eigentlich solltest Du das auch wissen :confused:
 
Novize schrieb:
Zur Bedingung "unkomprimierter Codec":
DSL Light hat in der Regel einen Upload von 64 kBit/sek. Für den unkomprimierten Codec G.711 benötigt man jedoch 87 kBit/sek, also wird das schon bei einem Gespräch nichts werden - mangels ausreichendem Upload.

Nein, das funktioniert, ich habe genau so ein Jahr lang telefoniert. Die Box zeigte auch nicht 64 kBit/s an, sondern über 80, ich glaube sogar genau die 87, soweit ich mich erinnere.
 
G711 ist ein Verfahren, um einen 13-Bit Abtastwert in 8 Bit zu Codieren. Das würde ich als Kompression bezeichnen, auch wenn es ein einfaches Verfahren ist.
Die amerikanische Variante funktioniert auch mit 7 Bit pro Abtastwert, weil deren ISDN darauf ausgelegt ist.
Angenommen, man könnte mit verlustfreier Komprimierung (FLAC) genau die gleich Information in 5 Bit pro Abtastwert übertragen, wäre das dann komprimiert oder nicht?
Wäre die Qualität schlechter oder nicht?

Das hat nichts mit den Qualitätsverlusten durch die A/D-Wandlung oder durch die Abtastung zu tun, die unabhängig davon vorhanden sind.
 
Du kannst auch versuchen, einen anderen DSL-Anbieter zu nehmen, der nur nacktes DSL anbietet.
Dann bekommst du unter umständen mehr Banbreite.
 
Hi Folks,


[offTopic]
Nochmal etwas zur Komprimierung. Wenn ein Audiosignal mit 16 oder8Bit und 8khz gesampelt wird, dann ist das keine Komprimierung, wird aber ein Codec verwendet der mit Algorithmen das PCM Signal dahingehend verändert das weniger kbits/s benötigt werden, ist es eine Kompression.
Kann mir einer sagen mit welcher Samplingfrequenz G711 arbeitet? bit ist ja bekannt(8bit, oder) PCM?

Bei 16Bit und 44,10khz werden 10,5MB verwendet, somit kann das ja auch ausgerechnet werden ob es sich um eine Komprimierung handelt,

Grüße
Timm
 
Damit wir hier wieder so ein Bißchen zum Thema kommen: Bei welchen FBFs wird G729 unterstützt?

Gibt es überhaupt irgendwo eine Liste, wo steht, welche FBF welchen Codec unterstützt?
 
Timmbo schrieb:
Nochmal etwas zur Komprimierung. Wenn ein Audiosignal mit 16 oder8Bit und 8khz gesampelt wird, dann ist das keine Komprimierung, wird aber ein Codec verwendet der mit Algorithmen das PCM Signal dahingehend verändert das weniger kbits/s benötigt werden, ist es eine Kompression.

aha, das shannon-theorem, Z-transe usw. sind also keine algorithmen, ok..
bandbegrenzung ist auch kompression, wasn sonst :wiejetzt: ein audiokompressionsverfahren, dass 100% wiederexpansion kennt gibts nicht weil unnötig. sogar bei DD und DTS für kinoanwendungen!

und moderne schmalbandcodecs haben fortschrittliche übertragungsfehlerkorrekturverfahren, deshalb ist die sprachqualität damit meist sogar besser wie mit G711. allerdings würd ich auch kein patentierten wie G729 nehmen, den haben die meisten opensource-lösungen ned wegen der "softwarepatentprobleme". die opensource-firmwares vieler phone-router daher au ned.
 
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