Verständnisfrage: Rufnummern für VoIP Telefone

gopeter

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Hallo,
ich habe eine kurze Verständnisfrage:

Ich möchte evtl. in einem kleinen Büro eine FritzBox (6360, da Unitymedia) aufstellen und dort ein paar VoIP Telefone anschließen (bzw in der Box registrieren).
Unter was für einer Rufnummer sind diese Telefon dann eigentlich erreichbar? Kann man die FritzBox so konfigurieren, dass man die VoIP Telefone unter einer Durchwahl der Festnetz-Nummer erreicht?

Also wenn 000 12345 die Festnetznummer ist, könnte man mit 000 12345 01 Telefon 1 erreichen, mit 000 12345 02 Telefon 2, etc..

Ist das so möglich?
Oder hab ich da allgemein was falsch verstanden? :)
 
... (bzw in der Box registrieren)...
... Kann man die FritzBox so konfigurieren, dass man die VoIP Telefone unter einer Durchwahl der Festnetz-Nummer erreicht?)

Wenn die SIP-Telefone an der FB registriert werden, erhalten sie interne Nummern von 620 an. Die externen Telefonnummern werden dann den internen zugeordnet. Wenn von außen ein Anruf unter einer externen Nummer erfolgt, klingeln alle SIP-Telefone, die dieser externen Nummer zugeordnet sind.
Durchwahl im Sinne von Nebenstellenzusätzen (01, 02, ...) geht nicht.
 
OK Schade. Dann müssen wir uns doch nach anderer Hardware umschauen, da Durchwahlen schon möglich sein sollen.
 
Du solltest dich vorher nach einem Provider umschauen, der dir die passenden Rufnummern bereitstellt, z.B. sipgate team. Dann klappt es vielleicht auch mit der vorhandenen Hardware.
 
KunterBunter hat es treffend formuliert: Auf den SIP-Provider kommt es an.
Die Telefone sind beliebig - die registrieren sich lediglich bei einem SIP-Provider. Das kann Sipgate (Trunking) sein oder auch ein Anlagenanschluß der Telekom.
Die Telefonanlage kann im Internet sein oder lokal. Eine normale FBF reicht nicht.

Unterscheidung Sipgate Team und Trunking: Trunking stellt erst einmal durchwahlfähige Nummern bereit. Die müssen dann in einer dafür tauglichen Anlage registriert sein. Das kann eine eigene Anlage sein - oder eine im Netz, z.B. Sipgate Team.

An Sipgate Team kann sich entweder die FBF anmelden und das IP-Telefon daran, oder das IP-Telefon meldet sich direkt bei Sipgate Team an.
 
... nach anderer Hardware umschauen, da Durchwahlen schon möglich sein sollen.
Das ist keine Frage der Hardware, sondern Deines Diensteanbieters. Der muss die entsprechenden Rufnummern zur Verfügung stellen. Man kann nicht so einfach seinen Rufnummer ändern/erweitern. Die Rufnummer 123456 ist nun mal nicht identisch mit 1234561. Wenn diese Rufnummer angewählt wird und diese ist dem Provider nicht bekannt, dann lehnt er einen Verbindungsaufbau ab.

Andere Hardware hilft Dir nur, wenn Du ein Sprachsteuerungssystem a'la "... für die Buchhaltung wählen Sie die 1, für den Chef die 0 ..." oder so. Das kann man wohl auch mit einem Asterisk machen, aber da halte ich mich raus. Da habe ich keine Erfahrung.

Gruß Telefonmännchen
 
Die Rufnummer 123456 ist nun mal nicht identisch mit 1234561. Wenn diese Rufnummer angewählt wird und diese ist dem Provider nicht bekannt, dann lehnt er einen Verbindungsaufbau ab.
Normalerweise nicht. Stattdessen werden überflüssige Ziffern einfach abgeschnitten. Da die Wahl von 123456 ja schon zu einem Ergebnis führt, wird die Verbindung dorthin aufgebaut.
 
Beides wird benötigt, ein (SIP-)Provider, der Durchwahl erlaubt (z.B. Sipgate Trunking) und eine Anlage, die dies auswerten kann (Asterisk, Sipgate Team, ggf. AVM VoiceGateway, diverse Auerswaldanlagen ...)
Die reine Durchwahlfähigkeit einer Nummer reicht noch nicht. Aus den Nummern müssen noch eigenständige Sip-Accounts werden, woran sich die IP-Telefone anmelden können.

Ich habe selbst meine alten ISDN-Nummern zuerst zu Sipgate Basic portiert und dann zu Sipgate Trunking 2 migriert (Trunking 2 ist kostenlos, dafür gehen aber auch nur zwei gleichzeitig eingehende Anrufe).
Bei Trunking können dann die Nummern mit maximaler Verlängerung eingewählt werden (Extremfall bei mir: 0xxxx yyyy zzzzz, wobei xxxx die Vorwahl, yyyy die alte ISDN-Nummer und zzzzz die Durchwahl) insgesammt mit Vorwahl ohne 0 sind 13 Ziffern möglich. Alle meine Festnetznummern zusammen sind dann 152.221 Kombinationen, das reicht im Einpersonenhaushalt...

Wenn man eine Fritz!Box direkt an Sipgate Trunking anmeldet, sind aber alle Nummern das selbe für sie. Genauso ein IP-Telefon. Denn weder FBF noch IP-Telefone werten aus, welche Nummer vom Anrufer gewählt wurde - sie merken nur, auf dem Sipgate-Account geht ein Anruf ein und klingeln dann.
Man braucht also eine Telefonanlage, die diese Nummern in getrennte Accounts aufspaltet. Am bequemsten ist das mit Sipgate Team (kostet aber entsprechend), am flexibelsten mit einem eigenen Asterisk (der auch auf einer größeren FBF, nicht aber der 6360 installiert werden kann). In meinem Fall nutze ich eigentlich nur rund 10 Nummern, die ich als eigene Accounts vom Asterisk bereit stellen lasse. Meine FBF (an verschiedenen Wohnsitzen) melden sich an die im Asterisk eingerichteten Accounts an.


Direkt wird Sipgate Trunking z.B. von der inzwischen nicht mehr produzierten AVM 5188 unterstützt, siehe auch http://www.ip-phone-forum.de/showthread.php?t=244298
Da kann man dann ISDN-Telefone/eine ISDN-Telefonanlage anschließen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Normalerweise nicht. Stattdessen werden überflüssige Ziffern einfach abgeschnitten.
Das mag zwar mit Telefonen funktionieren, die seriell wählen, sprich analog angeschlossen sind. Bei ISDN-Geräten bzw. dem Rufaufbau per Blockwahl, wird der Ruf abgewiesen, weil eben die gewählte Nummer nicht existiert. Zumindest war das vor einiger Zeit an meinem ISDN-Anschluss noch so, weil ich mal mit ähnlichem experimentiert hatte (Stichwort: Fernschalten). Da man nun keinen Einfluss darauf hat, mit welchem Gerät/Anschluss einen andere Leute anrufen, ist das so nicht möglich. Selbst wenn der Anruf sofort angenommen würde, geht die letzte Ziffer ins Nirvana.

Gruß Telefonmännchen
 
Der eingehende Telefonieprovider entscheidet, wann eine Nummer zu Ende ist. Wird eine Rufnummer ausgehend gewählt - egal ob Blockwahl oder sequentiell - sucht der ausgehende Provider in der Routingdatenbank, welchem Carrier die Zielnummer zugeordnet ist. Auch wenn das Pattern kürzer ist z.B. Pattern = 0 1234 5678 als die gewählte Nummer 0 1234 5678 9, so übergibt der ausgehende Provider dennoch die ganze gewählte Nummer dem Ziel-Carrier.
Der Ziel-Provider bekommt die ganze Zielnummer, ob und wie er sie signalisiert ist jedoch seine Sache.
Bei privaten Anschlüssen werden generell nur "offizielle" Rufnummern signalisiert, nicht verlängerte. Schon zur Frühzeit der automatischen Vermittlung gab es aber die Variante, dass Firmen einen "Anlagenanschluss" bekommen konnten, bei der eine interne Anlage (die auch der Bundespost gehörte) die Durchwahl auswertete und auch interne Gespräche ermöglichte.
Das Telefonsystem war also ursprünglich bereits "nachwahlfähig".

Auch der Wechsel zu DTMF und später ISDN ermöglichte verlängerte Rufnummern - aber dieses Feature musste immer schon vom Provider frei geschaltet sein. Heute gibt es halt nicht nur Festnetzanschlüsse, sondern eben auch VoIP-Provider - und auch diese können das Feature freischalten. Machen tun das aber nur wenige. Sipgate ist so ein Anbieter.

Das Problem dieser Nachwahl ist, dass der Provider wegen der auch heute prinzipiell noch zulässigen sequentiellen Wahl natürlich wissen muss, wie lang denn die Rufnummer sein soll. Ein sofortiges Klingeln beim Angerufenen geht nicht, wenn keine eindeutigen Nummernenden vorhanden sind - also z.B. 0 1234 5678 und 0 1234 5678 1 beide zulässig sein sollen und intern unterschiedliche Telefone ansprechen sollen.
Sipgate z.B. lässt beim Trunking dem Kunden alle Freiheit - allerdings wird dafür nach der letzten übermittelten ziffer noch 5 Sekunden gewartet - es könnte ja noch eine Ziffer kommen.
2 nachwählbare Ziffern ergeben dann 111 mögliche Nummern.
Andere Anbieter machen eine feste Zahl an Nachwahlziffern fest. Wären also 2 Nachwahlziffern erlaubt, gibt dass 100 Möglichkeiten (00-99, nicht erlaubt sind 0-9 und keine Nachwahl)
Wiederum eine Variante ist ein spezieller Plan - z.B. grundsätzlich 3 Nummern, es sei denn die erste Ziffer ist eine 0 (100-999 und 0 sind erlaubt, 1-9, 01-09, 010-099 sind nicht möglich, also 901 zul. Varianten).
Das ganze ist dann ein Zusammenspiel von Provider und kundenseitiger Telefonanlage.

Historisch werden in Deutschland bei Anlagenanschlüssen (ISDN) Rufnummenrblöcke mit mind. 10 Nummern vergeben. Diese Nummern sind als Block bei der RegTP registriert. Zur Registrierung gehört auch, welche Durchwahlen registriert sind (z.B. 0-29)
International sieht das anders aus, in Östereich z.B. ist nur die Basisnummer registriert, Durchwahlen sind Sache des Endkunden.

"Trunking" ist eine gewisse, nicht in den Regularien vorgesehene Variante, die sehr dem österreichischem System ähnelt. Man hat nicht einen Nummernblock, sondern eine normale Rufnummer, die man verlängert.
Eine neu zugewiesene Nummer ist je nach Ort 10 oder 11-stellig. Bleiben noch 3-2 Ziffern, die man dran hängen kann. Es ist nachvollziehbar, dass Firmen da eher Rufnummernlöcke bevorzugen, welche (mit Vorwahl und Durchwahl) insgesamt 10 Ziffenr haben, anstelle von 13 Stellen. Für den Kunden eh nicht einfach zu merken.
Wer allerdings eine alte, 8- oder gar 7-stellige Nummer hat, der kann genausogut Trunking verwenden - eine neue Blocknummer hat ja auch mind. 10 Stellen.
 
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Reaktionen: EarlPaimar
Wow, Danke für die ausführliche Hilfe!

Um das alles mal zusammenzufassen:

Hardwarekonfiguration:
- FritzBox 6360 (eh im Lieferumfang enthalten)
- TK Anlage (z.B. Auerswald COMpact 5020)
- entsprechende VoIP Telefone
- SIP Provider

Welchen SIP Provider würdet ihr empfehlen?
Auf jeden Fall Sipgate Trunking? Oder hat jemand andere Empfehlungen für Anbieter, die ebenfalls durchwahlfähige Nummern ermöglichen?
 
Was für Telefone an der Anlage angeschlossen werden, ist unabhängig von der Art der Übertragung im öffentlichen Netz. Das müssen also nicht "entsprechende VoIP Telefone" sein, sondern es können auch ISDN- oder analoge Telefone sein.
 
Wunderbar, vielen Dank!
Jetzt bin ich um einiges schlauer :)
 
Da die Auerswald COMpact 5020 VoIP nach Handbuch SIP-Trunking unterstützt, sollte es gehen.
Du nutzt dann aber ein- und ausgehend Sipgate, die 6360 stellt nur Internet für die Auerswald bereit.
Damit macht es eigentlich mehr Sinn, von Unitymedia einen reinen Internetzugang zu nehmen (dann bekommt man i.d.R. keine 6360).
Mit 25€/Mon (bei 100Mbps) eine günstige Sache, mit Telefonie wären es 10€/Mon mehr.

Die günstigste Variante, Sipgate Trunking mit Festnetznummer zu bekommen:
- Sipgate Basic (kostenlos) beantragen, sich unter den Vorschlägen eine vernünftige Nummer aussuchen oder eine vorhandene Nummer zu Sipgate portieren
- Für das kostenlose Sipgate Trunking 2 anmelden. Vorhandenen Sipgate Basic Account zu Sipgate Trunking übernehmen.
- Schwupps, nun hat man Sipgate Trunking 2 mit Rufnummer aus dem Ortsnetz.
- Damit sind aber nur zwei gleichzeitig eingehende Gespräche möglich.
- Für ausgehende Gespräche muss man natürlich noch Guthaben aufladen.

Nachteil:
Sipgate ist nicht das billigste, wenn man Anrufe ins Mobilnetz tätigen möchte. Nutzt man ausgehend andere Anbieter, sollte man das in der Auerswald einrichten können - aber man kann nicht je nach Apperat unterschiedliche Nummern übermitteln. Die übermittelte Nummer sollte man dann fest mit der Durchwahl der Zentrale einstellen ( also 0 1234 5678 -0)
 
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