Unitymedia und Fritzbox wie bisher nutzen?

Daniel D.

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Ich ziehe bald um und brauche in der neuen Wohnung eine Internet- bzw. Telefon-Flatrate. Nun bin ich auf das Angebot von Unitymedia gestossen und finde es ganz interessant. Ein paar Fragen habe ich an die User, die es schon nutzen oder es so wissen:

- Kann ich meine schon vorhandene FritzBox 7170 an dem neuen Anschluss weiternutzen und mit den schon eingerichteten Telefonen über UM betreiben oder muss ich die Geräte an das neue Modem anschließen?

- Muss ich in der FritzBox irgendwelche Zugangsdaten eingeben oder dient sie - falls der obige Fall möglich ist - lediglich der Verbindung zwischen Modem und PC?

- Gibt es jemand, der über die Verfügbarkeit oder die Ausfallrate im (Vorder)Taunus berichten kann? In Sachsenhausen (Thema weiter unten) scheint es ja nicht gut zu laufen und bisher habe ich bei GMX/1&1 in mehreren Jahren keine Ausfälle gehabt.

Vielen Dank!
 
Die FritzBox kann weiter genutzt werden, die Frage ist nur, als was. Bei einer normalen Konfiguration benutzt man die FritzBox ja als Router mit DSL-Modem und als Telefonanlage, für das normale Festnetz und/oder für Internettelefonie (über DSL). Das heißt, man verbindet den DSL-Ausgang des Splitters und in den meisten Fällen auch den Telefon-Anschluss des Splitters mit der FritzBox.
Bei einem Kabelanschluss sieht das aber etwas anders aus: das Kabel wird an das Unitymedia-Modem angeschlossen (sollte ein Gerät von Motorola sein), und dort könnte man dann direkt einen PC anschließen und außerdem auch ein Telefon. Falls man zwei Telefonnummern beantragt hat, gibt es einen zweiten Telefonanschluss, also sozusagen ein zweites Amt, an das man ein zweites Telefon anschließen kann. Diese beiden Anschlüsse sind aber völlig unabhängig voneinander, d. h. es sind nicht zwei Nebenstellen, man kann also nicht zwei Telefone an einer Nummer anschließen.

Da man ja in den meisten Fällen mehr als nur einen PC nutzen will, bekommt man von Unitymedia einen Router (von D-Link oder von Netgear), der an das Modem angeschlossen wird, und an diesen Router kann man 4 PCs direkt anschließen und außerdem noch per W-LAN darauf zugreifen, sofern man die Nutzung von W-LAN bei Abschluss des Vertrages beantragt hat.
Man könnte auch die vorhandene FritzBox als Router nehmen, man muss in diesem Fall den LAN1-Anschluss der FB mit dem Unitymedia-Modem verbinden, allerdings muss man auf die richtige Konfiguration achten: Die FB dient in diesem Falle ja nicht mehr als Modem, sondern nur noch als Router, die richtigen Einstellungen dazu findet man im Konfigurationsmenü der FB. Am besten sollte man das vor dem Anschluss des Unitymedia-Modems machen. Die DSL-Zugangsdaten löscht man am besten aus der FB.

Nun zu den Telefonen: An den FON-Ausgang des UM-Modems schließt man entweder direkt ein Telefon an, oder, wenn man mehrere Telefone nutzen möchte, eine normale analoge Telefonanlage, das kann auch die FB sein. Eine ISDN-Telefonanlage funktioniert auf keinen Fall. Und bei der FB muss man eben wieder auf die richtige Konfiguration achten: der FON-Anschluss des Kabelmodems wird wie ein normaler analoger Anschluss behandelt, also nichts mit mehreren Nummern. Wenn man vorher VoIP-Nummern hatte, die noch in der FB eingetragen sind, müssten die ja eigentlich nicht nur über DSL sondern auch über das Internet des Kabelmodems funktionieren, das weiß ich aber nicht, da ich sowas nicht versucht habe. Wenn das aber klappt, könnte man natürlich die Festnetznummer aus dem Kabelmodem und die VoIP-Nummern so auf die Telefone (Nebenstellen) verteilen, wie man möchte.

Falls man bei Unitymedia drei Nummern beantragt, ich glaube die Option heißt TelefonPLUS, dann hat man sozusagen ISDN-Komfort und erhält dann eine leicht angepasste FritzBox 7170, die man als Telefonanlage nutzt und an der man dann auch ISDN-Telefone anschließen kann.

Also nochmal zusammengefasst: Anstatt die beiden Stecker dieses Y-Kabels, was aus der FB kommt, an den Splitter anzuschließen, schließt man den Telefonstecker an den FON-Ausgang des Kabelmodems an und lässt den DSL-Stecker einfach in der Luft hängen. Dann stellt man in der Konfigurationsoberfläche der FB ein, dass sie nicht als DSL-Modem und Router benutzt wird, sondern nur noch als Router, d. h. dass an den LAN1-Anschluss der FB das Kabelmodem angeschlossen wird. Nachdem man das konfiguriert hat, verbindet man Kabelmodem und FB auf die eben beschriebene Weise und fertig.

Ich kann dazu aber einen Tipp geben: ich würde die FB dann nicht weiter nutzen, denn
1. man bekommt einen Router zugeschickt, der auch W-LAN beherrscht, und den man auch nach Ablauf der Vetragslaufzeit behalten kann, also warum die FB nutzen?
2. Als Telefonanlage eignet sich die FB meiner Meinung nach nicht so gut, da die Sprachqualität nicht die beste ist. Da sollte man sich besser eine einfache analoge Telefonanlage holen, die hat sicher eine bessere Sprachqualität.

Falls man natürlich VoIP-Rufnummern in der FB eingetragen hat und diese Nummern auch behalten möchte, ist es vielleicht sinnvoll, die FB weiterzunutzen. Allerdings muss man in diesem Fall die FB auch mit dem Internet verbinden, d. h. das Kabelmodem an LAN1 anschließen. Ob die VoIP-Nummern dann funktionieren, kann ich wie gesagt nicht garantieren. Wir haben übrigens die oben beschriebene Konfiguration bei Unitymedia (2play 20.000), also Router und analoge Telefonanlage am Kabelmodem, keine FritzBox, und es läuft wunderbar.
 
Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung!! Die (Um-)Konfiguration der FritzBox ist sicherlich nicht das Problem, jetzt weiß ich aber, welche Möglichkeiten es gibt. Ich denke, dass ich es mit Unitymedia versuchen werde, da das Angebot mich momentan am meisten überzeugt.

Wie ist es mit der Zuverlässigkeit? Hattest Du schon irgendwelche Probleme? Sucht man im Internet nach Erfahrungen, werden einem meistens die schlechten präsentiert - egal welcher Anbieter.
 
Also bei uns wirds in ca einer Woche losgehen mit Internet via Unitymedia und ich überlege auch schon, bin aber noch bis Juni an Versatel gebunden.
Ich hab so ganz privat letzte Woch mit jemandem gesprochen, der bis vor 2-3 Monaten an der UM-Hotline gearbeitet hat: der würde sich auch UM-Internet zulegen (ist bei ihm aber nicht verfügbar). Aber das macht doch zumindest Hoffnung, so heftig schlimm kann es also nicht sein :)

Ein anderer Bekannter hat bereits geordert, aber auch erst für nächstes Jahr, weil er momentan auch noch bei Versatel ist. Dem wurde gesagt, dass er eine Fritzbox-Fon7270 bekommen wird - und dann geh ich doch davon aus, dass die auch für Unitymedia-Telefonie gedacht ist. Wobei die Fritzbox selber sicherlich via Lan-1/A an das Kabelmodem angeschlossen wird zum Verbindungsaufbau, logisch. Zumindest geht der Bekannte davon aus, dass er an der Fritzbox seine ISDN-TK-Anlage weiterhin betreiben kann wie bisher über Festnetz-ISDN.
Ganz überzeugt davon bin ich allerdings nicht, denn der UM-Verkäufer, der extra bei ihm zu hause war, hat auch gesagt, dass es kein VoIP-Telefonzeugs ist. Soll stattdessen irgendwas mit Packet-bla sein, keine Ahnung, mein Bekannter ist da auch nicht so auf Scheibe (weshalb er das dem Vertreter auch erstmal so abgenommen hat, wäre mir nicht passiert :))
Zudem wurde ihm erzählt, dass er anstelle von WLan, was über 2 Etagen nicht so doll funzt bislang, auch ein zweites Modem anschliessen kann, denn Kabelanschluss liegt im Obergeschoss (nur kein Lan) - auch diese Aussage ist nach meinen bisherigen Recherchen falsch, zumindest wenn man nicht vor hat 2 einzelne Verträge zu zahlen. Von daher weiss ich nicht, ob der UM-Vertreter ihm auch wöchentlich 6 Richtige im Lotto versprochen hätte, so man nach den Gewinnmöglichkeiten bei bestehendem UM-Anschluss gefragt hätte :)
 
Ich werde mal schauen, was ich mache. Habe noch 10 Tage Zeit, mir das zu überlegen. Ich war bisher mit 1&1 (GMX) immer zufrieden und überlege halt, welchen ich von den beiden nehme...
 
Zum Thema Zuverlässigkeit kann ich sagen:
Wir waren vorher Kunde bei der Telekom, also wir hatten einen Call & Curf-Vertrag mit Internet und Telefon. Es gab eine viermonatige Übergangszeit, in der wir Internet und Telefonie jeweils von UM und der Telekom erhalten haben. In dieser Zeit gab es ein paar Aussetzer, d. h. die UM-Telefonie funktionierte so an 3 Tagen je ungefähr eine Stunde nicht, es war immer abends um 20 / 21 Uhr rum. Seitdem der Telekom-Vertrag ausgelaufen ist und unsere normale Telefonnummer auf den Unitymedia-Anschluss geschaltet ist, haben wir keine Ausfälle mehr gehabt, zumindest nicht, als wir da waren bzw. darauf geachtet haben. Vielleicht war der Dienst ja nachts mal kurz weg^^.

Und zum Thema VoIP oder nicht VoIP: Es ist im Endeffekt schon VoIP, nur zuverlässiger als bei diesen gewöhnlichen VoIP-Diensten von 1&1 usw. Übrigens haben wir die Erfahrung gemacht, dass nicht nur die Sprachqualität an sich besser ist als bei unserem normalen Festnetz (analog), sondern dass es zumindest bei Gesprächen ins normale Festnetz keine wahrnehmbare Verzögerung gibt. Nur bei Telefonaten in einige Handynetze ist die Verzögerung hoch, aber wir rufen kaum Handynummern an. Insgesamt sind wir mit dem Telefonie-Dienst sehr zufrieden.
Im folgenden Artikel steht das Wichtigste zu dem Thema drin:
http://de.wikipedia.org/wiki/Voice_over_Cable
 

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