PeterPawn
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Wobei man die Vorwürfe - zumindest bei dem Teil, um den es Dir hier im Thread offensichtlich geht - dann schon differenziert betrachten muß ... ich habe, nachdem ich nun verstanden habe, worum es Dir eigentlich geht, noch einmal sehr genau die "First Steps" nachgelesen (man macht das nur selten so bewußt, daß einem auch die nicht selbstgenutzten Teile 100% in Erinnerung sind).AVM hält sich nicht zwangsläufig an die eigene Dokumentation.
Und ich kann da beim besten Willen keinen Hinweis darauf finden, daß AVM die Kommunikation über HTTP ohne TLS irgendwie dokumentiert hätte ... in Abbildung 1 ist sehr dezidiert festgehalten, daß genau Discovery unverschlüsselt über den Port 49000 funktionieren soll und der Aufruf von "GetSecurityPort()" - für alle anderen Funktionen finde ich da gar keine Aussage, daß sie ebenfalls über unverschlüsseltes HTTP auf Port 49000 angeboten werden.
Hingegen steht in der "Technical Note" zum TR-064 (halbwegs) dezidiert folgendes:
Auch wenn hier nur "empfohlen" wird (was sicherlich mit SHOULD in der Sprache von RFCs gleichzusetzen wäre), steht auch dort nirgendwo eine "Zusicherung", daß der TR-064-Zugriff über eine unverschlüsselte Verbindung funktionieren würde.Sicherheit
TR-064 nutzt aus Sicherheitsgründen eine Anmeldung und Verschlüsselung, um eine ungewollte Konfiguration
zu verhindern.
[...]
Es wird immer empfohlen eine TLS-verschlüsselte Verbindung über https aufzubauen. Erst jetzt können Einstellungen der FRITZ!Box mittels TR-064 ausgelesen oder verändert werden.
[...]
Ganz im Gegenteil ... es wird auf die TR-064-Spezifikation des Broadband-Forums verwiesen und dort findet sich u.a. (seit 2011) die Spezifikation für den Service "DeviceProtection" (warum AVM den nicht in voller Schönheit implementiert und stattdessen einen eigenen Sonderweg eingeschlagen hat, wird man auch schwerlich herausbekommen können - aber man darf/kann ja die dort festgelegten Spezifikationen wenigstens analog auf die AVM-Interfaces übertragen), in der dann ausdrücklich festgelegt wird:
Das legt dann die Entscheidung, ob nun unverschlüsselt oder verschlüsselt kommuniziert wird, nicht mehr in die Hand des Kunden/Besitzers des Gerätes (hatten wir weiter oben ja auch als einen Punkt) und wenn sich AVM hier (obwohl sie das Interface "DeviceProtection" nicht implementieren) analog verhält, finde ich das auch wieder sehr nachvollziehbar (und löblich).DeviceProtection is designed to allow a device to expose some parts of its services to legacy and unauthenticated Control Points and restrict other parts to only authenticated and authorized Control Points. A Device can also simultaneously support both types of Control Points. UPnP actions that require authenticated access MUST be accessible ONLY via HTTPS URLs. Publicly-available actions MUST be accessible over both HTTPS and legacy HTTP URLs. For DeviceProtection:1, TLS version 1.0 [RFC 2246] MUST be supported. A Control Point and Device are also permitted to negotiate and use a more recent version of TLS, if both sides support it.
Die vorliegenden Dokumentationen von AVM würden zumindest Deinen weiter vorne geäußerten Vorwurf, daß AVM da alle Nase lang etwas ändert (obwohl auch das ausdrücklich in Punkt6 von "First Steps" steht, daß dieses passieren könnte), deutlich weniger verständlich machen ... am Ende könnte man sogar auf die Idee kommen zu konstatieren, daß die bisher auch über Port 49000 mögliche, unverschlüsselte TR-064-Kommunikation ein Fehler war, der jetzt behoben wurde (wenn es tatsächlich bis 06.93 funktionierte - was ich nie ernsthaft selbst getestet habe - und nun nicht mehr zur Verfügung steht). Seit wann das bei AVM genau so spezifiziert ist, müßte ich erst in alten Backups suchen ... da bist Du selbst ggf. über die "Wayback Machine" vielleicht schneller, wenn Du die Änderungen "katalogisieren" willst.
Das soll AVM nicht in Gänze "verteidigen" (es gibt genug Stellen, wo die Dokumentation wirklich nicht stimmt und das Protokollieren von vorgenommenen Änderungen scheint auch eine Tugend zu sein, die bei AVM so peu à peu in Vergessenheit gerät) ... aber man muß auch aufpassen, daß die Kritikpunkte tatsächlich zutreffen, ansonsten schadet man anderen Punkten, wenn das alles in einen Topf geworfen wird und dabei auch Vorwürfe inkludiert werden, die nicht ohne weiteres nachvollziehbar sind.