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Es ist zwar schon einige Zeit auf dem Markt, aber wir haben erst jetzt ein Testexemplar des Nokia E60 zur Verfügung gestellt bekommen. Hier nun also der Testbericht:
Lieferumfang
Der Karton mit einem typischen Business-Menschen als Bild enthält
Erster Eindruck
Wie ich es von meinen früheren Nokias (3330, 5130, 6130, 6150, 6310, 6510) gewohnt bin, werfe ich zunächst keinen Blick in die Anleitung und lege stattdessen SIM und Akku direkt ein. Ein erster Versuch ergab: Der Akku ist voll geladen. Also auf geht's. Nachdem das Telefon einen sehr langen Bootvorgang hingelegt hat (> 30 Sekunden), begrüßt mich nach Eingabe der PIN ein Willkommensassistent, der mir die wichtigsten Funktionen des Gerätes erläutern will. Da er sagt, ich kann ihn bei Bedarf jederzeit neu starten, habe ich ihn einfach weggeklickt und arbeite mich so durch die Menüs.
Der erste Versuch gilt dem Einrichten von WLAN, schließlich will ich die SIP-Funktionalitäten testen. Als Access Point nutze ich die Fritz!Box 7170 von AVM, zur Zeit "unterwegs" mit WPA2. Das Netz wurde anstandslos erkannt, nur hat das E60 die Verbindung reproduzierbar nicht aufbauen wollen. Die Info-Seite der FBF zeigt dazu die MAC des E60 und den Status "Verbindungsaufbau" an. Weiter komme ich mit meiner Ausstattung nicht. Tests mit drei anderen WLANs beschreibe ich weiter unten.
Weitere Tests
Die nächsten Versuche laufen daher erst mal mit den "normalen" Funktionen eines SmartPhones:
Weitere WLAN-Versuche
In "meiner" Universität sind ebenfalls einige WLANs installiert, mit jeweils unterschiedlichen Authentifizierungs- und Verschlüsselungsmethoden. Das am besten ausgebaute Netz läuft über einen VPN-Konzentrator von Cisco, für den es für die gängigen Betriebssysteme (Windows, Mac OS X, Linux) Clients vom Rechenzentrum gibt. Im E60 ist ebenfalls ein VPN-Client eingebaut, nur erwartet der zwingend ein IPSec-VPN. Damit hat er im ersten WLAN schon mal keine Chance reinzukommen. Auch vom Rechenzentrum konnte mir keiner helfen, da Clients für SymbianOS (noch) nicht vorhanden sind. Das zweite WLAN basiert noch auf 802.1x und MD5-verschlüsselter Authentifizierung. Aber auch hier war trotz einwandfreier Erkennung kein Reinkommen möglich. Gut, das mag daran liegen, dass die verwendeten Absicherungen schon lange nicht mehr als sicher anzusehen sind und daher kaum noch implementiert werden. Zu guter letzt habe ich noch ein WPA-verschlüsseltes Netz im Informatik-Bereich getestet. Auch hier ergab sich das gleiche Verhalten wie bei der Fritz!Box: Die Anmeldung wird halb durchgeführt, dann geht es einfach nicht weiter.
Standy-By-Zeit und sonstiges
Nun gut, wenn auch nicht viel von dem, was ich mir vom E60 erwartet habe, funktioniert, habe ich es trotzdem einige Tage in Betrieb gehabt, alleine schon um die Stand-By-Zeit zu prüfen. Sie ist mit vier Tagen eher kurz; verschiedene Billig-Telefone und "Uralt-Modelle" halten locker doppelt so lange durch und bieten zumindest die wichtigsten Business-Funktionen in Grundzügen an (Adressbuch, Terminkalender). Die geringe Stand-By-Zeit mag verschiedene Gründe haben. Einer davon ist sicher das häufige Scannen nach WLAN-Versorgung. Ich habe diese Funktion explizit abgeschaltet; trotzdem aktiviert sie das E60 bei jedem Neustart und verheizt so unnötig Energie.
Auch der Willkommen-Assistent hat sich bei jedem Neustart präsentiert. Eine Möglichkeit, diesen Autostart zu deaktivieren, habe ich leider nicht entdeckt.
Selbst nach der Lektüre der Anleitung haben sich mir leider keine neuen Möglichkeiten oder Tricks zum Umgehen von Problemen aufgetan.
Fazit
Von einem Gerät der Business-Klasse habe ich mir wesentlich mehr erwartet. Die Software macht mit ihren Ecken und Kanten irgendwie den Eindruck, als ob sie mit der sprichwörtlichen heißen Nadel gestrickt wurde. Das mag aber auch an einer möglicherweise recht alten Firmware-Version liegen; vielleicht hat Nokia hier inzwischen nachgebessert. Auch bei der Stand-By-Zeit muss noch einiges gemacht werden. Daher lautet mein Fazit: Ich würde mir das Gerät nicht kaufen - und kann es daher auch niemandem guten Gewissens zum Kauf empfehlen.
Dirk Räder
Lieferumfang
Der Karton mit einem typischen Business-Menschen als Bild enthält
- das Mobiltelefon
- kabelgebundenes Headset
- USB-Datenkabel
- zwei mehrsprachige Anleitungen
- eine deutsche Kurzanleitung
- eine Verbindungsanleitung
- CD mit "useful software and information on how to get the most out of your Nokia E60 smartphone"
Erster Eindruck
Wie ich es von meinen früheren Nokias (3330, 5130, 6130, 6150, 6310, 6510) gewohnt bin, werfe ich zunächst keinen Blick in die Anleitung und lege stattdessen SIM und Akku direkt ein. Ein erster Versuch ergab: Der Akku ist voll geladen. Also auf geht's. Nachdem das Telefon einen sehr langen Bootvorgang hingelegt hat (> 30 Sekunden), begrüßt mich nach Eingabe der PIN ein Willkommensassistent, der mir die wichtigsten Funktionen des Gerätes erläutern will. Da er sagt, ich kann ihn bei Bedarf jederzeit neu starten, habe ich ihn einfach weggeklickt und arbeite mich so durch die Menüs.
Der erste Versuch gilt dem Einrichten von WLAN, schließlich will ich die SIP-Funktionalitäten testen. Als Access Point nutze ich die Fritz!Box 7170 von AVM, zur Zeit "unterwegs" mit WPA2. Das Netz wurde anstandslos erkannt, nur hat das E60 die Verbindung reproduzierbar nicht aufbauen wollen. Die Info-Seite der FBF zeigt dazu die MAC des E60 und den Status "Verbindungsaufbau" an. Weiter komme ich mit meiner Ausstattung nicht. Tests mit drei anderen WLANs beschreibe ich weiter unten.
Weitere Tests
Die nächsten Versuche laufen daher erst mal mit den "normalen" Funktionen eines SmartPhones:
- Telefonieren geht einwandfrei, sowohl über UMTS als auch über GSM. Die Sprachqualität empfinde ich auch bei schwacher Funkversorgung und/oder lauten Umgebungsgeräuschen als sehr gut.
- Kurz- und Multimedianachrichten lassen sich ebenfalls einfach verschicken; die T9-Texterkennung ist hier gerade bei langen Nachrichten hilfreich. Einzig die fehlende Kamerafunktion macht sich hier ab und zu bemerkbar; ich kann keine Bild-MMS verschicken. Da es sich aber um ein Business-Telefon handelt, halte ich die Abwesenheit einer Kamera für sehr gut - denn es gibt genug Unternehmen, in denen Kamera-bewehrte Telefone verboten sind.
- WAP-Browsen - ja, geht. Bei UMTS-Versorgung ist es auch schön schnell. Nur verweigert der Browser die Anzeige verschiedener Seiten wie z.B. die vom E-Plus WAP-Email-System. Sehr ärgerlich, denn mein Einfach-Handy Samsung SGH E600 macht da keine Zicken.
- Internet-Zugriff über UMTS - habe ich nicht ausprobiert; dazu sind mir die Übertragungskosten doch zu hoch. So wie ich das WAP-Browsen erlebt habe, wird die Anzeige bei einigen Seiten wohl auch hier Probleme machen.
- Die Office-Funktionen habe ich nur anhand der Synchronisation mit MS Outlook 2003 getestet. Sie klappt sowohl über USB-Kabel als auch über Bluetooth hervorragend. Die Adresslisten und die Termine werden korrekt übernommen. Aktualisierungen funktionieren in beide Richtungen, so dass beide Kalender ohne viel Mühe auf dem neuesten Stand gehalten werden können.
- Die Sprachsteuerung hatte irgendwie Probleme mit mir, jedenfalls hat sie nur äußerst wenige Befehle richtig ausgewertet. Ob das an meiner Aussprache liegt oder am verwendeten Algorithmus kann ich nicht sagen. Mein 6310, das ja bekanntermaßen trainiert wurd, lieferte jedenfalls eine erheblich bessere Erkennungsquote.
Weitere WLAN-Versuche
In "meiner" Universität sind ebenfalls einige WLANs installiert, mit jeweils unterschiedlichen Authentifizierungs- und Verschlüsselungsmethoden. Das am besten ausgebaute Netz läuft über einen VPN-Konzentrator von Cisco, für den es für die gängigen Betriebssysteme (Windows, Mac OS X, Linux) Clients vom Rechenzentrum gibt. Im E60 ist ebenfalls ein VPN-Client eingebaut, nur erwartet der zwingend ein IPSec-VPN. Damit hat er im ersten WLAN schon mal keine Chance reinzukommen. Auch vom Rechenzentrum konnte mir keiner helfen, da Clients für SymbianOS (noch) nicht vorhanden sind. Das zweite WLAN basiert noch auf 802.1x und MD5-verschlüsselter Authentifizierung. Aber auch hier war trotz einwandfreier Erkennung kein Reinkommen möglich. Gut, das mag daran liegen, dass die verwendeten Absicherungen schon lange nicht mehr als sicher anzusehen sind und daher kaum noch implementiert werden. Zu guter letzt habe ich noch ein WPA-verschlüsseltes Netz im Informatik-Bereich getestet. Auch hier ergab sich das gleiche Verhalten wie bei der Fritz!Box: Die Anmeldung wird halb durchgeführt, dann geht es einfach nicht weiter.
Standy-By-Zeit und sonstiges
Nun gut, wenn auch nicht viel von dem, was ich mir vom E60 erwartet habe, funktioniert, habe ich es trotzdem einige Tage in Betrieb gehabt, alleine schon um die Stand-By-Zeit zu prüfen. Sie ist mit vier Tagen eher kurz; verschiedene Billig-Telefone und "Uralt-Modelle" halten locker doppelt so lange durch und bieten zumindest die wichtigsten Business-Funktionen in Grundzügen an (Adressbuch, Terminkalender). Die geringe Stand-By-Zeit mag verschiedene Gründe haben. Einer davon ist sicher das häufige Scannen nach WLAN-Versorgung. Ich habe diese Funktion explizit abgeschaltet; trotzdem aktiviert sie das E60 bei jedem Neustart und verheizt so unnötig Energie.
Auch der Willkommen-Assistent hat sich bei jedem Neustart präsentiert. Eine Möglichkeit, diesen Autostart zu deaktivieren, habe ich leider nicht entdeckt.
Selbst nach der Lektüre der Anleitung haben sich mir leider keine neuen Möglichkeiten oder Tricks zum Umgehen von Problemen aufgetan.
Fazit
Von einem Gerät der Business-Klasse habe ich mir wesentlich mehr erwartet. Die Software macht mit ihren Ecken und Kanten irgendwie den Eindruck, als ob sie mit der sprichwörtlichen heißen Nadel gestrickt wurde. Das mag aber auch an einer möglicherweise recht alten Firmware-Version liegen; vielleicht hat Nokia hier inzwischen nachgebessert. Auch bei der Stand-By-Zeit muss noch einiges gemacht werden. Daher lautet mein Fazit: Ich würde mir das Gerät nicht kaufen - und kann es daher auch niemandem guten Gewissens zum Kauf empfehlen.
Dirk Räder