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gandalf94305
Guest
Hallo zusammen,
heute komme ich mal dazu, einen kleinen Testbericht zum VMF-Modul zu schreiben, das seit Weihnachten letzten Jahres in meiner COMmander Basic.2 19" läuft.
Das VMF-Modul für die Auerswald COMmander Basic.2 ist ein neues Modul, das seit Dezember 2010 auf dem Markt ist. Es stellt als internes Modul zentrale Voicemail und Faxfunktionen für die Anlage bereit (8 parallele Kanäle für Voicemail und Fax, max. je 40 Voicemail- und Faxboxen im Grundausbau). Eine SDHC-Speicherkarte mit 4 GB Kapazität ist im Lieferumfang enthalten.
Für die Auerswald COMpact 5010 und 5020 werden diese Funktionen über ein 2VoIP- oder 6VoIP-Modul bereitgestellt, indem VoIP-Kanäle für Voicebox-Kanäle und Fax "geopfert" werden.
Weitere Details zur Voicemail- und Faxfunktion finden sich auf dem Website von Auerswald. Das Modul sollte inzwischen zügig lieferbar sein und kostet in Deutschland knapp EUR 620.
1. Auspacken und Einbauen
Das Modul kommt in einem unscheinbaren Karton ohne viel Dokumentation. Man muss wissen, daß die Dokumentation zum VMF-Modul nicht inkludiert oder separat erhältlich, sondern online in der aktualisierten COMmander Basic.2 Installations- und Konfigurationsanleitung bzw. Bedienungsanleitung enthalten ist. Der Download erfolgt über das Auerswald Service-Portal.
Die mitgelieferte SDHC-Speicherkarte ist in das Modul einzusetzen. Mit aufgestecktem Patchkabel wird das Modul dann problemlos in einem Slot plaziert. Das Patchkabel für die Verbindung zum Grundboard ist etwas kurz – gerade noch ausreichend lang - geraten, da das Modul bei mir in Slot D steckt.
Nach Einschalten der Anlage (Firmware 4.0A war installiert) wurde das VMF-Modul bereits erkannt und musste nur noch konfiguriert werden. Vor Konfiguration des Moduls führte ich jedoch einen Upgrade auf die Firmware 4.0B aus, den man laut Versionsinfos nicht durchführen sollte, solange noch kein VoIP- oder VMF-Modul gesteckt ist.
2. Konfigurationsplanung
Zunächst erhält das VMF-Modul eine eigene IP-Adresse im LAN. Idealerweise ist das eine fest eingetragene oder statisch per DHCP vergebene IP-Adresse. Dies wird unter "COMset -> Hardware -> Portkonfiguration -> Slot D VMF" erledigt.
Nun kann die Konfiguration der Voicemail- und Faxboxen folgen.
Vorab jedoch: ohne die vorige Erfahrung mit der COMpact 3000ISDN hätte ich wahrscheinlich etwas gepuzzelt, um die richtige Konfiguration letztendlich zusammenzubekommen, denn Voicemailboxen im Sinne des VMF-Moduls sind mitnichten wie in Anlagen anderer Hersteller so etwas wie virtuelle Teilnehmer, die analog zu einem externen Anrufbeantwortergerät aktiviert und anstelle von Teilnehmern in Rufverteilungen aufgenommen werden können.
Voicemailboxen sind eigene Komponenten in der Anlage, die mit Teilnehmern und Gruppen assoziiert werden und dann unter bestimmten Bedingungen in Erscheinung treten. Sie können nur dann in eine Rufverteilung eigenständig aufgenommen werden, wenn sie das einzige Ziel dieser Rufverteilung sind. Ein Berechtigungssystem regelt, wer die Voiceboxen abfragen darf.
Konzeptuell bietet also die Konfiguration schon mal eine kleine Hürde... und auch die nachfolgenden Schritte zur tatsächlichen Aktivierung der Voicemailboxen sind etwas holperig, da in der aktuellen Firmware 4.0B zur Propagierung bestimmter Änderungen an Voicemail- und Faxboxen leider Reboots der Anlage erforderlich sind. Auerswald ist darüber schon informiert und wird wohl in einer der nächsten Firmwares Abhilfe schaffen.
Man sollte sich also einen Plan machen, welche Rufverteilungen in welchen Konfigurationen wie aufgesetzt werden sollen, welche Gruppen und Teilnehmer dann dafür eine Voicemailbox benötigen, und wer sonst noch darauf abhörenderweise zugreifen können soll.
2. Konfiguration
Zunächst einmal stellt man fest, daß mit verfügbarem VMF-Modul in der Anlage in COMset ein weiterer Menüpunkt "COMset -> Interne Rufnummern -> Voicemail-/Faxboxen" erscheint. Unter „Voicemailboxen -> Rufnummern“ lassen sich die einzelnen Boxen konfigurieren. Legen wir also mal eine Rufnummer 90 als Voicebox an. Die Box wird einem Teilnehmer zugeordnet, der als „Besitzer“ fungiert und alle Administrationsrechte für diese Voicebox erhält. In unserem Beispiel wäre das der Teilnehmer 30 – mein Home Office.
Über den „Konfigurieren“-Button kommen wir zur Konfiguration der Voicebox.
Hier ist insbesondere der „Berechtigungen“-Tab wichtig. In dieser Liste werden neben dem Eigentümer die anderen Teilnehmer und Gruppen definiert, die Zugriff auf diese Voicebox haben sollen. Nur diese können die Voicebox potentiell nutzen und abfragen. Tragen wir hier eine Gruppe 60 ein, die gerufen wird, wenn jemand eine meiner Home Office Nummern anruft.
Der Tab „Ansagen“ erlaubt die Aufnahme von bis zu 10 spezifischen Ansagen pro Box, die in unterschiedlichen Situationen genutzt werden können. Recht trickreich gelöst ist die Aufnahme einer Ansage. Man muss hierzu eine Nebenstelle auswählen, die die Anlage dann anruft. Hebt man ab, erhält man nach einer kurzen Information die Gelegenheit, die entsprechende Ansage zu sprechen und aufzunehmen.
Der Tab „Rufannahme/Ansage“ konfiguriert, ob die Box immer an, immer aus oder konfigurationsabhängig zu schalten ist. Weiterhin kann für anonyme Anrufer, interne Rufe, externe Rufe, Türrufe oder benutzerdefinierte Rufnummernpräfixe definiert werden, ob der Ruf abzuweisen ist, nur mit einer Ansage versehen wird, oder auch eine Nachricht hinterlassen werden kann. Ansagen werden aus den vorher max. 10 aufgenommenen Ansagetexten ausgewählt.
Anonyme Anrufer erhalten bei mir die Nachricht, daß sie ohne Rufnummerkennung anrufen und daher keine Nachricht hinterlassen können. Externe Anrufer werden auf die Voicebox geleitet, bei allen anderen Fällen erfolgt keine Rufannahme.
Verwendet man einige Voicemail- oder Faxboxen, so können gemeinsame Einstellungen in Profilen zusammengefasst werden. Die Profile werden dann als Basiskonfiguration den jeweiligen Boxen zugeordnet.
Gehen wir nun zu den Teilnehmereigenschaften der Nebenstelle 30 („COMset -> Interne Rufnummern -> Teilnehmer -> Eigenschaften“ und dort den Teilnehmer 30 ausgewählt), so findet sich dort auch ein weiterer Tab im Gegensatz zu früher: „Voicemail-/Faxboxen“. Hier können nun aus den vorher per Berechtigungen Teilnehmern oder Gruppen zugeordneten Boxen eine Faxbox und eine Voicemailbox ausgewählt werden. Die Voicemailbox kann sofort, bei besetzt, bei Nichtmelden oder bei besetzt oder Nichtmelden aktiv werden.
Wichtiger jedoch aus meiner Sicht ist die Konfiguration der Gruppeneigenschaften („COMset -> Interne Rufnummern -> Gruppen -> Eigenschaften“ und dort die Gruppe 60 ausgewählt). Auch dort lassen sich Faxbox und Voicemailbox definieren.
Wird nun unter „COMset -> Externe Rufnummern -> ISDN-Anschlüsse -> Rufverteilung“ für eine externe MSN als Rufverteilung die Gruppe 60 zugeordnet, so klingeln bei einem eingegenden Anruf alle Telefone der Gruppe und bei besetzt oder Nichtmelden nimmt der Anrufbeantworter ab, wenn dies durch die Annahmeregeln erlaubt wird.
Man kann auch – z.B. für eine Nachtkonfiguration – direkt in der Rufverteilung eine Voicemailbox eintragen. Für eine nur für Fax verwendete Rufnummer kann man direkt eine Faxbox in die Rufverteilung eintragen.
Die Abfrage der Voiceboxen und deren Signalisierung per LED an COMfortel-Systemtelefonen können an den per Berechtigungen eingetragenen Teilnehmern oder Mitgliedern entsprechender Gruppen erfolgen.
Wird ein E-Mail-Server definiert, so kann auch eine Weiterleitung eingehende Nachrichten per E-Mail erfolgen.
Negativ fiel mir dabei auf, daß die Änderung bzw. Neueintragung von Voicemailbox-Rufnummern und Namen nicht korrekt an Telefone propagiert wurde. Die korrekte Tastenbelegung ist damit leider erst nach einem kompletten Reboot der Anlage wieder möglich.
3. Betrieb
Der Betrieb der Voiceboxen läuft bei mir seit ca. Weihnachten ohne Probleme. Zahlreiche Messages wurden bereits hinterlassen und abgerufen. Auch die Abweisung anonymer Anrufer konnte erfolgreich getestet werden.
An Systemtelefonen (COMfortel 1500 und 2500) können Tasten definiert werden, die das Vorhandensein von Nachrichten bzw. neuer Nachrichten in einer Voicemailbox per Tasten-LED anzeigen. Durch Druck auf die jeweilige Taste läßt sich dann die Voicemailbox abrufen. Die Navigation in der Voicemailbox erfolgt über die Softkeys am Display. An Nicht-Systemtelefonen oder den älteren Systemtelefonen lassen sich die Funktionen auch nutzen – hierfür steht eine Sprachmenüsteuerung zur Verfügung.
Der Weg für den Abruf von Voicemail und Fax über E-Mail und RSS ist für den Heimgebrauch wohl eher weniger nützlich (geringe Oma-Tauglichkeit), aber für Home Office und Unternehmen interessant. Auch die Möglichkeit der externen Weiterleitung auf diesem Wege ist nützlich, wenn man mal länger unterwegs ist und keine teure Rufumleitung auf das Handy einrichten möchte.
Die Faxfunktion werde ich ausgiebiger wohl erst in den nächsten Tagen und Wochen testen können. Ein Update folgt.
4. Fazit
Die Konfiguration des Moduls und die Einbindung in Rufverteilung sind etwas gewöhnungsbedürftig, sollte jedoch im wesentlichen den Anforderungen des täglichen Einsatzes zuhause oder in einem kleinen Unternehmen genügen.
Die Regelsätze an Voicemail- und Faxboxen zur Behandlung von Anrufern erlauben eine gezieltere Behandlung einzelner Anrufer, jedoch fehlt die Verteilung von Anrufertypen auf verschiedene Voicemail-/Faxboxen.
Die Einbindung in Rufverteilungen ist nach Konfiguration der relevanten Teilnehmer und Gruppen unmittelbar und erfordert keine weiteren Zuordnungen. Alternativ kann auch eine Voicemail- oder Faxbox direkt als einziges Ziel einer Rufverteilung angegeben werden, z.B. wenn eine Rufnummer ausschließlich als Faxnummer dient oder wenn nachts Anrufe direkt auf eine Voicemailbox geleitet werden sollen.
Die Signalisierung neuer Nachrichten per LED an den Systemtelefonen und die Abrufmöglichkeiten von allen Telefonen an der Anlage bieten damit mindestens den gleichen Komfort wie ein externer Anrufbeantworter, der als analoger Teilnehmer an der Anlage angeschlossen ist.
Geht man davon aus, daß ein gewöhnlicher, analoger Anrufbeantworter max. so um die EUR 50 kostet und viele DECT-Telefone für geringen Mehrpreis auch bereits einen Anrufbeantworter integriert bereitstellen, so ist für die meisten Privatanwendungen die dezentrale Lösung wahrscheinlich die bessere und deutlich kostengünstigere.
Interessant wird es also, wenn man eine gewisse Anzahl von Voiceboxen oder Faxboxen benötigt, um beispielsweise im Home Office oder einem kleinen Unternehmen Anrufe und Faxe abzuwickeln. Existierende Voicemail-Center von Auerswald oder Tiptel sind preislich nicht attraktiver und besitzen Nachteile durch die fehlende, enge Integration in die Telefonanlage. Insbesondere steht bei diesen separaten Geräten normalerweise nur ein ISDN S0-Bus mit zwei Kanälen für die Kopplung zur Verfügung. Das VMF-Modul bietet acht Kanäle und eine große Anzahl von Voicemail- und Faxboxen mit einer Reihe von Features für die Behandlung von Nachrichten.
Insgesamt betrachtet gibt es also beim VMF-Modul noch einige Holprigkeiten, aber wenn man diese kennt und auch die Konzeption von Voicemail- und Faxboxen verstanden hat, sollte es mit geringem Konfigurationsaufwand als direkter Ersatz anderer Voicemail- und Fax-Lösungen zu verwenden sein. Der stolze Preis ergibt sich durch die Positionierung gegenüber anderen, professionellen Lösungen für den Einsatz in kleinen Unternehmen, nicht als Konkurrenz zu dezentralen Anrufbeantwortern und Fax-Servern.
Auf der Skala von Schulnoten erhält das VMF-Modul von mir eine Note 2. Elegant gelöst, jedoch noch mit kleinen Stolpersteinen und einem stolzen Preis.
heute komme ich mal dazu, einen kleinen Testbericht zum VMF-Modul zu schreiben, das seit Weihnachten letzten Jahres in meiner COMmander Basic.2 19" läuft.
Das VMF-Modul für die Auerswald COMmander Basic.2 ist ein neues Modul, das seit Dezember 2010 auf dem Markt ist. Es stellt als internes Modul zentrale Voicemail und Faxfunktionen für die Anlage bereit (8 parallele Kanäle für Voicemail und Fax, max. je 40 Voicemail- und Faxboxen im Grundausbau). Eine SDHC-Speicherkarte mit 4 GB Kapazität ist im Lieferumfang enthalten.
Für die Auerswald COMpact 5010 und 5020 werden diese Funktionen über ein 2VoIP- oder 6VoIP-Modul bereitgestellt, indem VoIP-Kanäle für Voicebox-Kanäle und Fax "geopfert" werden.
Weitere Details zur Voicemail- und Faxfunktion finden sich auf dem Website von Auerswald. Das Modul sollte inzwischen zügig lieferbar sein und kostet in Deutschland knapp EUR 620.
1. Auspacken und Einbauen
Das Modul kommt in einem unscheinbaren Karton ohne viel Dokumentation. Man muss wissen, daß die Dokumentation zum VMF-Modul nicht inkludiert oder separat erhältlich, sondern online in der aktualisierten COMmander Basic.2 Installations- und Konfigurationsanleitung bzw. Bedienungsanleitung enthalten ist. Der Download erfolgt über das Auerswald Service-Portal.
Die mitgelieferte SDHC-Speicherkarte ist in das Modul einzusetzen. Mit aufgestecktem Patchkabel wird das Modul dann problemlos in einem Slot plaziert. Das Patchkabel für die Verbindung zum Grundboard ist etwas kurz – gerade noch ausreichend lang - geraten, da das Modul bei mir in Slot D steckt.
Nach Einschalten der Anlage (Firmware 4.0A war installiert) wurde das VMF-Modul bereits erkannt und musste nur noch konfiguriert werden. Vor Konfiguration des Moduls führte ich jedoch einen Upgrade auf die Firmware 4.0B aus, den man laut Versionsinfos nicht durchführen sollte, solange noch kein VoIP- oder VMF-Modul gesteckt ist.
2. Konfigurationsplanung
Zunächst erhält das VMF-Modul eine eigene IP-Adresse im LAN. Idealerweise ist das eine fest eingetragene oder statisch per DHCP vergebene IP-Adresse. Dies wird unter "COMset -> Hardware -> Portkonfiguration -> Slot D VMF" erledigt.
Nun kann die Konfiguration der Voicemail- und Faxboxen folgen.
Vorab jedoch: ohne die vorige Erfahrung mit der COMpact 3000ISDN hätte ich wahrscheinlich etwas gepuzzelt, um die richtige Konfiguration letztendlich zusammenzubekommen, denn Voicemailboxen im Sinne des VMF-Moduls sind mitnichten wie in Anlagen anderer Hersteller so etwas wie virtuelle Teilnehmer, die analog zu einem externen Anrufbeantwortergerät aktiviert und anstelle von Teilnehmern in Rufverteilungen aufgenommen werden können.
Voicemailboxen sind eigene Komponenten in der Anlage, die mit Teilnehmern und Gruppen assoziiert werden und dann unter bestimmten Bedingungen in Erscheinung treten. Sie können nur dann in eine Rufverteilung eigenständig aufgenommen werden, wenn sie das einzige Ziel dieser Rufverteilung sind. Ein Berechtigungssystem regelt, wer die Voiceboxen abfragen darf.
Konzeptuell bietet also die Konfiguration schon mal eine kleine Hürde... und auch die nachfolgenden Schritte zur tatsächlichen Aktivierung der Voicemailboxen sind etwas holperig, da in der aktuellen Firmware 4.0B zur Propagierung bestimmter Änderungen an Voicemail- und Faxboxen leider Reboots der Anlage erforderlich sind. Auerswald ist darüber schon informiert und wird wohl in einer der nächsten Firmwares Abhilfe schaffen.
Man sollte sich also einen Plan machen, welche Rufverteilungen in welchen Konfigurationen wie aufgesetzt werden sollen, welche Gruppen und Teilnehmer dann dafür eine Voicemailbox benötigen, und wer sonst noch darauf abhörenderweise zugreifen können soll.
2. Konfiguration
Zunächst einmal stellt man fest, daß mit verfügbarem VMF-Modul in der Anlage in COMset ein weiterer Menüpunkt "COMset -> Interne Rufnummern -> Voicemail-/Faxboxen" erscheint. Unter „Voicemailboxen -> Rufnummern“ lassen sich die einzelnen Boxen konfigurieren. Legen wir also mal eine Rufnummer 90 als Voicebox an. Die Box wird einem Teilnehmer zugeordnet, der als „Besitzer“ fungiert und alle Administrationsrechte für diese Voicebox erhält. In unserem Beispiel wäre das der Teilnehmer 30 – mein Home Office.
Über den „Konfigurieren“-Button kommen wir zur Konfiguration der Voicebox.
Hier ist insbesondere der „Berechtigungen“-Tab wichtig. In dieser Liste werden neben dem Eigentümer die anderen Teilnehmer und Gruppen definiert, die Zugriff auf diese Voicebox haben sollen. Nur diese können die Voicebox potentiell nutzen und abfragen. Tragen wir hier eine Gruppe 60 ein, die gerufen wird, wenn jemand eine meiner Home Office Nummern anruft.
Der Tab „Ansagen“ erlaubt die Aufnahme von bis zu 10 spezifischen Ansagen pro Box, die in unterschiedlichen Situationen genutzt werden können. Recht trickreich gelöst ist die Aufnahme einer Ansage. Man muss hierzu eine Nebenstelle auswählen, die die Anlage dann anruft. Hebt man ab, erhält man nach einer kurzen Information die Gelegenheit, die entsprechende Ansage zu sprechen und aufzunehmen.
Der Tab „Rufannahme/Ansage“ konfiguriert, ob die Box immer an, immer aus oder konfigurationsabhängig zu schalten ist. Weiterhin kann für anonyme Anrufer, interne Rufe, externe Rufe, Türrufe oder benutzerdefinierte Rufnummernpräfixe definiert werden, ob der Ruf abzuweisen ist, nur mit einer Ansage versehen wird, oder auch eine Nachricht hinterlassen werden kann. Ansagen werden aus den vorher max. 10 aufgenommenen Ansagetexten ausgewählt.
Anonyme Anrufer erhalten bei mir die Nachricht, daß sie ohne Rufnummerkennung anrufen und daher keine Nachricht hinterlassen können. Externe Anrufer werden auf die Voicebox geleitet, bei allen anderen Fällen erfolgt keine Rufannahme.
Verwendet man einige Voicemail- oder Faxboxen, so können gemeinsame Einstellungen in Profilen zusammengefasst werden. Die Profile werden dann als Basiskonfiguration den jeweiligen Boxen zugeordnet.
Gehen wir nun zu den Teilnehmereigenschaften der Nebenstelle 30 („COMset -> Interne Rufnummern -> Teilnehmer -> Eigenschaften“ und dort den Teilnehmer 30 ausgewählt), so findet sich dort auch ein weiterer Tab im Gegensatz zu früher: „Voicemail-/Faxboxen“. Hier können nun aus den vorher per Berechtigungen Teilnehmern oder Gruppen zugeordneten Boxen eine Faxbox und eine Voicemailbox ausgewählt werden. Die Voicemailbox kann sofort, bei besetzt, bei Nichtmelden oder bei besetzt oder Nichtmelden aktiv werden.
Wichtiger jedoch aus meiner Sicht ist die Konfiguration der Gruppeneigenschaften („COMset -> Interne Rufnummern -> Gruppen -> Eigenschaften“ und dort die Gruppe 60 ausgewählt). Auch dort lassen sich Faxbox und Voicemailbox definieren.
Wird nun unter „COMset -> Externe Rufnummern -> ISDN-Anschlüsse -> Rufverteilung“ für eine externe MSN als Rufverteilung die Gruppe 60 zugeordnet, so klingeln bei einem eingegenden Anruf alle Telefone der Gruppe und bei besetzt oder Nichtmelden nimmt der Anrufbeantworter ab, wenn dies durch die Annahmeregeln erlaubt wird.
Man kann auch – z.B. für eine Nachtkonfiguration – direkt in der Rufverteilung eine Voicemailbox eintragen. Für eine nur für Fax verwendete Rufnummer kann man direkt eine Faxbox in die Rufverteilung eintragen.
Die Abfrage der Voiceboxen und deren Signalisierung per LED an COMfortel-Systemtelefonen können an den per Berechtigungen eingetragenen Teilnehmern oder Mitgliedern entsprechender Gruppen erfolgen.
Wird ein E-Mail-Server definiert, so kann auch eine Weiterleitung eingehende Nachrichten per E-Mail erfolgen.
Negativ fiel mir dabei auf, daß die Änderung bzw. Neueintragung von Voicemailbox-Rufnummern und Namen nicht korrekt an Telefone propagiert wurde. Die korrekte Tastenbelegung ist damit leider erst nach einem kompletten Reboot der Anlage wieder möglich.
3. Betrieb
Der Betrieb der Voiceboxen läuft bei mir seit ca. Weihnachten ohne Probleme. Zahlreiche Messages wurden bereits hinterlassen und abgerufen. Auch die Abweisung anonymer Anrufer konnte erfolgreich getestet werden.
An Systemtelefonen (COMfortel 1500 und 2500) können Tasten definiert werden, die das Vorhandensein von Nachrichten bzw. neuer Nachrichten in einer Voicemailbox per Tasten-LED anzeigen. Durch Druck auf die jeweilige Taste läßt sich dann die Voicemailbox abrufen. Die Navigation in der Voicemailbox erfolgt über die Softkeys am Display. An Nicht-Systemtelefonen oder den älteren Systemtelefonen lassen sich die Funktionen auch nutzen – hierfür steht eine Sprachmenüsteuerung zur Verfügung.
Der Weg für den Abruf von Voicemail und Fax über E-Mail und RSS ist für den Heimgebrauch wohl eher weniger nützlich (geringe Oma-Tauglichkeit), aber für Home Office und Unternehmen interessant. Auch die Möglichkeit der externen Weiterleitung auf diesem Wege ist nützlich, wenn man mal länger unterwegs ist und keine teure Rufumleitung auf das Handy einrichten möchte.
Die Faxfunktion werde ich ausgiebiger wohl erst in den nächsten Tagen und Wochen testen können. Ein Update folgt.
4. Fazit
Die Konfiguration des Moduls und die Einbindung in Rufverteilung sind etwas gewöhnungsbedürftig, sollte jedoch im wesentlichen den Anforderungen des täglichen Einsatzes zuhause oder in einem kleinen Unternehmen genügen.
Die Regelsätze an Voicemail- und Faxboxen zur Behandlung von Anrufern erlauben eine gezieltere Behandlung einzelner Anrufer, jedoch fehlt die Verteilung von Anrufertypen auf verschiedene Voicemail-/Faxboxen.
Die Einbindung in Rufverteilungen ist nach Konfiguration der relevanten Teilnehmer und Gruppen unmittelbar und erfordert keine weiteren Zuordnungen. Alternativ kann auch eine Voicemail- oder Faxbox direkt als einziges Ziel einer Rufverteilung angegeben werden, z.B. wenn eine Rufnummer ausschließlich als Faxnummer dient oder wenn nachts Anrufe direkt auf eine Voicemailbox geleitet werden sollen.
Die Signalisierung neuer Nachrichten per LED an den Systemtelefonen und die Abrufmöglichkeiten von allen Telefonen an der Anlage bieten damit mindestens den gleichen Komfort wie ein externer Anrufbeantworter, der als analoger Teilnehmer an der Anlage angeschlossen ist.
Geht man davon aus, daß ein gewöhnlicher, analoger Anrufbeantworter max. so um die EUR 50 kostet und viele DECT-Telefone für geringen Mehrpreis auch bereits einen Anrufbeantworter integriert bereitstellen, so ist für die meisten Privatanwendungen die dezentrale Lösung wahrscheinlich die bessere und deutlich kostengünstigere.
Interessant wird es also, wenn man eine gewisse Anzahl von Voiceboxen oder Faxboxen benötigt, um beispielsweise im Home Office oder einem kleinen Unternehmen Anrufe und Faxe abzuwickeln. Existierende Voicemail-Center von Auerswald oder Tiptel sind preislich nicht attraktiver und besitzen Nachteile durch die fehlende, enge Integration in die Telefonanlage. Insbesondere steht bei diesen separaten Geräten normalerweise nur ein ISDN S0-Bus mit zwei Kanälen für die Kopplung zur Verfügung. Das VMF-Modul bietet acht Kanäle und eine große Anzahl von Voicemail- und Faxboxen mit einer Reihe von Features für die Behandlung von Nachrichten.
Insgesamt betrachtet gibt es also beim VMF-Modul noch einige Holprigkeiten, aber wenn man diese kennt und auch die Konzeption von Voicemail- und Faxboxen verstanden hat, sollte es mit geringem Konfigurationsaufwand als direkter Ersatz anderer Voicemail- und Fax-Lösungen zu verwenden sein. Der stolze Preis ergibt sich durch die Positionierung gegenüber anderen, professionellen Lösungen für den Einsatz in kleinen Unternehmen, nicht als Konkurrenz zu dezentralen Anrufbeantwortern und Fax-Servern.
Auf der Skala von Schulnoten erhält das VMF-Modul von mir eine Note 2. Elegant gelöst, jedoch noch mit kleinen Stolpersteinen und einem stolzen Preis.