[Frage] Suche: Erfahrungen USV für Fritz!Box

Ich stelle mir den logistischen Aufwand auch enorm vor. Alleine 7900 Vermittlungsstellen, ein vielfaches davon an DSLAMs, dazu noch Mobilfunkmasten.
 
Dazu müßten die Geräte alle für Batteriespannung ausgelegt sein, d.h. aktuell müßten Netzteile davorgeschaltet sein, die man dann aber gegen eine USV mit 12V-Ausgängen austauschen könnte.

Es ändert aber nichts daran, daß die Akku's irgendwann leer und somit die Notfallversorgung eingestellt sind.
 
Die beste Vorsorge ist nicht abhängig zu sein von dieser Infrastruktur. Also mal ein paar Tage den Stecker an der Fritzbox ziehen und zu gucken: Funktioniert das Leben dann noch?
 
Mit dem FTTH-Ausbau könnte es besser werden. Das Glasfasernetz ist ja passiv, d.h. zwischen der Telekom-Betriebsstelle und dem ONT ist keine aktive Technik verbaut die Strom benötigt. Damit wäre eigentlich wieder die Grundlage geschaffen, dass Netz stromausfallsicher zu gestalten.
 
Das würde ich so nicht unterschreiben ... wäre schön wenn es so wäre wie früher bei den reinen Kupferdraht-Verteilern (siehe meinen Post #16), aber ich glaube da nicht dran ...
 
Mit dem FTTH-Ausbau könnte es besser werden.
Mit GPON sicher nicht. Das braucht viel zu viel Energie. Ein netzunabhängiger Notbetrieb war mit einem elektro-mechanisch verschalteten Kupfernetz noch realistisch. Das wird's nie mehr geben.

Betrachte deine Telekommunikationsinfrastruktur einfach als untrennbaren Teil des Lichtnetzes: Strom weg - Licht aus. Auch auf deiner Faser.
 
Dazu kommt ja, dass es nicht nur die Vermittlungsstellen sind. Das ganze Internet basiert auf Routern, Switches, Management-Instanzen, Firewalls etc. Nicht alle dieser Knotenpunkte sind gegen Stromausfall für mehr als ein paar Stunden abgesichert, diesen "Luxus" haben nur Rechenzentren.

Die einzige Verbesserung im Vergleich zu früher ist die Abwesenheit von Freileitungen. Früher genügte es einen Mast umzulegen und das Kabel mit den Posthörnern durchzuschneiden, heute muß man schon ein Loch graben und wissen wo.
 
Nicht alle dieser Knotenpunkte sind gegen Stromausfall für mehr als ein paar Stunden abgesichert, diesen "Luxus" haben nur Rechenzentren.

Und auch dort leistet man sich diesen "Luxus" hauptsächlich, weil der "Kaltstart" eines Rechenzentrums ungefähr so diffizil ist wie der Kaltstart eines Kraftwerks.

Da geht's also nicht darum, daß unser SIP-Server im Störungsfall weiter Anrufe beantwortet, sondern daß er das nach der Rückkehr des Regelbetriebes auch noch tut.
 
Die Frage ist, muss man sich wirklich einfach fatalistisch mit diesem Zustand abgeben? Statistisch sind die meisten Stromausfälle unter einer Stunde. Also überschaubarer Aufwand.
 
Wenn ich die kurzen Unterbrechungen der letzten Jahre, die ich mitbekommen habe, zusammenfasse - stimmt.
Aber das war zu Zeiten ohne prophezeitem Gasmangel, mit funktionierenden AKWs um D herum, ohne Kriegszustände und mit Warmwasserbereitung per Gas.
Ich würde mich nicht darauf verlassen, dass zukünftige notwendige (also angeordnete) Blackouts zum einen nur eine Stunde anhalten und beim Wieder-Einschalten alles normal hochfährt und funktioniert.

*edit* Eben über eine Google-Suche gefunden (betrifft Österreich):
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde mich nicht darauf verlassen, dass zukünftige notwendige (also angeordnete) Blackouts zum einen nur eine Stunde anhalten und beim Wieder-Einschalten alles normal hochfährt und funktioniert.

Aber braucht deshalb die "Fritzbox" als Netzbestandteil eine USV? Meine private "Vermittlungsstelle" wird abends komplett abgeschaltet, mitsamt Mobilfunkrouter, und bootet am nächsten Tag wieder durch. Das spart das Strom und Daten und man weiß sofort, ob es im Ernstfall wieder sauber hochfährt. Davon unabhängig kann mit Geräten, die sowieso einen Akku haben, immer noch Telefonie und Daten genutzt werden.
 
Ich denke, es wird erst bei einem tatsächlichen Blackout-Ereignis deutlich, welche Einschränkungen wir tatsächlich haben werden und was noch wie lange funktioniert.

Aber es wäre wirklich gut zu wissen, was bei einem Nicht-Krieg-Blackout noch wie lange funktioniert und ob bspw. batteriebetriebene Radio's Sinn ergeben, wenn die Sendeanlagen ebenfalls vom Stromausfall betroffen sind. Es bringt ja nichts bspw. auf Verdacht Radio's eingeschaltet zu lassen, stundenlang dem Rauschen zuzuhören um dann wegen leerer Batterien die Wiederinbetriebnahmen und die dann folgenden Sondersendungen zu verpassen.
Auch die dann einzustellenden Sender wären eine hilfreiche Information - es werden mit Sicherheit nicht alle Radiosender und -Kanäle sofort in Betrieb gehen.

Um auf Deine Frage, @Wechseler , einzugehen: Bei den meisten Stromabschaltungen handelt es sich um Abschaltungen aufgrund Kabelschadens. Dann werden für ein paar Stunden die Hausanschluß-Leitungen abgeschaltet, um den Schaden zu finden und erstmal einen sicheren Zustand herzustellen.
Die DSLAM's haben eine getrennte Stromversorgung, unabhängig vom normalen Hausanschlußkabel, und bleiben normalerweise am Netz - hier hat man mit einer gepufferten FritzBox die Chance, den Störungsdienst anzurufen.
 
Netzunabhängige Amateurfunkgeräte sind das einzige, was im Katastrophenfall überhaupt was nützt. Du kannst dann mit einem anderen Besitzer eines solchen Gerätes in Kontakt treten, sofern in Reichweite. Die üblichen gesetzlichen Vorschriften zur Frequenznutzung (Lizenzpflicht) sind natürlich zu beachten, werden im Katastrophenfall aber wohl kaum durchgesetzt werden.

Den kompletten Rest - Internet, kommerzieller Mobilfunk und Unterhaltungssender - lieber mal vergessen. Davon ist im Schwarzfall nichts mehr da.
 
Wenn wir bei (N)ostalgie sind: Zu meiner Zeit war noch das OB-Netz der NVA betriebsfähig, das war handvermittelt und weitestgehend Erstschlags-sicher.
 
Die DSLAM's haben eine getrennte Stromversorgung, unabhängig vom normalen Hausanschlußkabel, und bleiben normalerweise am Netz
Hast du irgendeinen Beleg für diese These? In meinem Ort sind nämlich alle MFG an das örtliche Niederspannungsnetz angeschlossen worden.
 
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Das sind die bei uns auch. Ich meinte hier "eigene Sicherung im Trafohäuschen" - man könnte so einzelne Häuser oder Straßenabschnitte abschalten, wobei der DSLAM aber in Betrieb bleibt.

Ich habe allerdings auch die Befürchtung, daß die Kästen, um Kosten zu sparen, auch an die normalen Hausversorgungs-Leitungen angeschlossen sind ...
 
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In meinem Ort sind nämlich alle MFG an das örtliche Niederspannungsnetz angeschlossen worden.

[OT]
Die für das DSL-Netz errichtete sichere Stromversorgung sollst du nur nicht sehen. Und vor allem niemals darüber reden!
In Deutschland gibt es drei verbunkerte Kraftwerke. Und ein aus Erdkabeln bestehendes geheimes Hochspannungsnetz. Von diesem geht ein ebenso gesichertes Mittelspannungsnetz bis zu jedem Ort ab. Der Trafo von Mittel- zu Niederspannung steht, auch wieder unterirdisch in der Nähe der Outdoor-DSLAM.
Nur Sch<zensiert>, als 2021 die große Flut kam, hat man wohl vergessen, dieses Netz in Betrieb zu nehmen. Da mein Rechner und alles andere Gerödel längst automatisch runtergefahren wurden, lief die 7590 noch ein wenig länger. Und nach etwa 20 Minuten fing die LED an zu blinken, weil kein Signal mehr kam vom DSLAM.
Man kann sich eben auf nichts mehr verlassen.

So, hiermit [/OT] und weg, bevor ich wieder eine Verwarnung bekomme…

vy 73 de Peter

BTW: Auch im Osten haben wir von "EMP-Schutz" gesprochen und entsprechende Geräte dahingehend getestet.
 
Ich meinte hier "eigene Sicherung im Trafohäuschen" - man könnte so einzelne Häuser oder Straßenabschnitte abschalten, wobei der DSLAM aber in Betrieb bleibt.
So kann man also nur die MFGs abschalten und den lebenswichtigen Rest in Betrieb lassen. Dürfte von der Netzlast her auch lohnender sein - zusammen mit Ladesäulen und Wallboxen für Elektroautos. ;)
 
@Peter_Lehmann: Falls Du Dich auf die Ahrtal-Flut beziehst: Wenn die DSLAM's oder ihre Verbindungsknoten überflutet werden (die Kästen sind nicht IP68), hilft auch ein Not-Stromnetz nix. Selbst Leitungswasser verursacht Kurzschlüsse und die Fluten waren alles, nur nicht Trinkwasserqualität, geschweige denn "demineralisiert".
Selbst "IP68" heißt nicht automatisch, daß die Verteilerkästen dauerhaft metertief unter Wasser sein können und weiterfunktionieren.
Das "vergessen einzuschalten" würde ich sogar als "Unwissen" einstufen - das Netz ist vielleicht so geheim, daß man vor Ort nicht mal wußte, wo man es einschaltet ;) .
 
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