über die App ging es nicht
Dazu muß ja auch sowohl die App als auch der Router korrekt konfiguriert sein. Und das würde ich hier - nicht persönlich nehmen - eher in Zweifel ziehen ... widerlegen kann man das dann natürlich mit den entsprechenden (und korrekten) Infos, was da wo konfiguriert wurde und was da genau (am besten noch warum) dann nicht funktionieren würde.
Die in #1 erwähnte App gehört zu denjenigen, die eine Angabe einer Portnummer unter der freigegebenen IP-Adresse erlauben ... da muß natürlich dann am Router auch die entsprechende Freigabe genau dieser Portnummer für das verwendete Gerät konfiguriert sein und - wg. der PCP-Implementierung, welche die AVM-Geräte immer noch von den meisten anderen Plastik-Routern unterscheidet - auch noch tatsächlich erfolgreich "angemeldet" werden beim PCP-Upstream.
Bei IPv4 und NAT auf dem Router KANN natürlich nur ein Netzwerkgerät diesen Port auch benutzen - wenn der PCP-Upstream die Weiterleitung für diesen Port nicht bestätigen will (oder kann), DARF er auch eine abweichende Portnummer freigeben ... das sollte dann auch in der FRITZ!Box ersichtlich sein und ggf. sogar mit einer E-Mail "verkündet" werden, wenn man seine FRITZ!Box entsprechend einstellt. Dann müßte man tatsächlich hingehen und die App vor JEDER Benutzung auf den korrekten Port konfigurieren ... vielleicht entwickelt ja mal jemand eine App, die das aus der FRITZ!Box ausliest (per TR-064) oder aus den Push-Nachrichten in einem E-Mail-Postfach.
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Außerdem muß man halt in der App aus #1 noch die passende MAC-Adresse (die bildet dann den Inhalt des ausgesendeten "magic packets") und die (öffentliche) IP-Adresse des betreffenden Internetanschlusses richtig konfigurieren ... letztere vermutlich in den allermeisten Fällen in Form einer dynamischen DNS-Adresse (die dann natürlich auch aktualisiert werden muß vom Router).
Wer da auch nur den kleinsten Fehler macht, muß sich nicht wundern, wenn das "Wake on WAN" nicht funktionieren will ... auch hier muß man leider wieder feststellen, daß die Schuld für auftretende Probleme eher beim jeweiligen Verwender zu suchen ist und nur sehr, sehr selten bei den beteiligten Geräten und Apps.
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Es ist eine Tatsache, daß Port 9 einer FRITZ!Box von außen nicht mehr richtig erreichbar ist, seitdem bei AVM PCP verwendet wird ... damit muß man sich arrangieren. Wer verstanden hat, wie das "Wake on LAN" mit Hilfe eines "magic packets"
tatsächlich funktioniert (das ist ein einfacher Komparator, der den Paketinhalt mit der konfigurierten MAC-Adresse vergleicht und die Wiederholungen zählt und keine "komplizierte" Logik), der kommt auch ganz schnell von der Schiene herunter, daß man solche Pakete unbedingt an den Port 7 (echo) oder 9 (discard) schicken müsse, damit das klappt.
Diese Portnummern werden nur deshalb oft verwendet, weil die dort ankommenden Daten
per Definition keinen weiteren "Schaden" anrichten können, auch wenn das betreffende System schon läuft und diese Daten irgendwie verarbeiten will ... denn bei diesen Ports werden die empfangenen Daten entweder 1:1 zurückgesendet (echo) oder schlicht ignoriert (discard).
Für das Aufwecken ist es aber vollkommen Bummi, ob das Paket an den Port 7, 9 oder 12345 geht ... entscheidend ist (bei einem "magic packet" nach dem oben verlinkten Dokument) nur, daß der Payload des Ethernet-Pakets (wir beschränken uns hier mal auf diese Transport-Technologie) irgendwo die nötigen 6 Byte mit 0xFF, gefolgt von 16 Wiederholungen der (ebenfalls jeweils 6 Byte langen) MAC-Adresse enthält. Selbst wenn das also ein Paket für irgendeinen Port in laufenden OS ist/wäre, auf dem gar kein Service "lauscht", erreicht das Paket ja immer noch die Netzwerkkarte und diese ist schlußendlich ja für die notwendigen Prüfungen des "magic packets" zuständig.
Das einzige Risiko, was man mit der Verwendung einer Portnummer jenseits von 1024 eingeht, ist es, daß dort eine ausgehende Verbindung aufgebaut sein könnte, die für ein "Loch" in der Firewall des adressierten Gerätes sorgt und damit am Ende dafür, daß dieses Paket nun doch noch das (bereits laufende) OS erreicht. Aber die Chancen dafür stehen eher schlecht ... erstens liegt die Chance, daß eine Verbindung genau diese Portnummer verwendet, nur bei 2 hoch 16 (65536) minus 1024 (die "reservierten" Ports, die früher nur für Services genutzt wurden) und zweitens müßte dann der IP-Stack des OS (auch hier beschränken wir die Betrachtung auf IP und darauf aufbauende Protokolle, sonst haben wir gar keine Portnummern) dann so anfällig sein, daß er nicht erkennt, daß dieses Paket gar nicht von der "Zieladresse" der Verbindung kommt, für die die Firewall durchlöchert wurde.
Ansonsten kann man sich eben auch irgendeine (ungenutzte) Portnummer unterhalb von 1024 suchen, diese verwenden die meisten OS gar nicht erst für ausgehende Verbindungen. Die Liste der "zugewiesenen" Standardports ist ziemlich lang (
https://www.iana.org/assignments/service-names-port-numbers/service-names-port-numbers.xhtml), aber unterhalb von 1024 sind auch noch sooo viele andere Nummern entweder komplett frei (z.B. Port 60 oder eigentlich auch 81, selbst wenn letzterer gerne mal als abweichender Port für HTTP-Server oder -Proxies verwendet wird) oder für so exotische Services wie "Micro Focus Cobol" (Port 86) reserviert, daß man da problemlos noch einen finden sollte, der im eigenen System unbenutzt ist.
Für diese Portnummer konfiguriert man dann die Weiterleitung im Router und die App und vergewissert sich dann, daß die Freigabe auch tatsächlich 1:1 erfolgt (bei der FRITZ!Box mit PCP, bei anderen Routern i.d.R. nicht notwendig, weil die dann einfach gar nichts freigeben, wenn der Port bereits benutzt wird). Dann sollte auch einem erfolgreichen Start des Rechners aus dem Internet über eine App nichts mehr im Wege stehen - leider kaprizieren sich die Hilfestellungen vieler dieser WoL-Apps immer unbedingt auf die Ports 7 oder 9 (auch bei der aus #1) und das klappt - wie gesagt - mindestens beim Port 9 mit der FRITZ!Box schon seit langem nicht mehr (entsprechende Threads gibt's hier auch zuhauf) ... ist aber kein Beinbruch, wenn man einfach verstanden hat, wie das mit dem WoL generell funktioniert und dann kann man auch das "Wake over Internet" passend konfigurieren.