O2 mit ADSL Modem

skweb

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Hallo,

ich will mein UFO gegen Software tauschen.
Soweit ich das Verstehe, sieht das beim UFO so aus:
Daten:
VPI: 1
VCI: 32

VoIP:
VPI: 1
VCI: 35

Also zwei getrennte Leitungen.
Somit werden die Daten nicht vom VoIP beschnitten.

Wenn ich jetzt ein ADSL-Modem mit VPI=1 und VCI=32 mache müsste ich Daten und VoIP über eine Leitung schicken. Somit nimmt VoIP den Daten die Bandbreite.

Sehe ich das Richtig?

Stefan
 
Grundsätzlich siehst Du das richtig.

Das Problem ist die ADSL-Hardware. Da hab ich nicht viel Verwendbares gefunden. Hier etwas über die verschiedenen Möglichkeiten:

O2-Route Zyxel P-2602-HWN-D7A
Die Firmware ist O2-gebrandet Ich hatte keine Möglichkeit gefunden, die mit was Sinnvollerem auszutauschen. Mit der Originalfirmware konnte ich via Telnet-Zugang bis zu 8 VCs aufsetzten (aka "Nodes" oder "WAN-Verbindungen"). WAN-Node #2 war dabei für die Sprachübertragung (1/35) voreingestellt und ließ sich nicht umkonfigurieren; dieser Node ließ sich aber deaktivieren. Trotz langem Experimentieren hatte ich es allerdings nicht geschafft, das Ding irgendwie so einzustellen, dass ich auf zwei WAN-Nodes gleichzeitig von aussen zugreifen konnte.


ADSL-Modem
Ein normales Modem (ohne eingebautem Router, mit nur einem Ethernet-Anschluss zur Ansteuerung mit PPPoE) kann wohl nur einen einzigen VPI/VCI-Kanal.

Eine Möglichkeit ist allerdings, eine PC-Modemkarten unter Linux in einem PC zu betreiben. Linux hat nämlich einen ATM-Stack, mit dem man vollen Zugriff auf die ATM-Ebene bekommt. Aber:
  • Es gibt nicht viele Modemkarten mit Linux-Treibern
  • und noch weniger, welche ADSL2+ machen (obwohl nach meiner Erfahrung am O2-Anschluss auch das alte ADSL noch funzt)
  • und garkeine, die darüberhinaus für das hierzulande verwendete Annex-B-Frequenzspektrum geeignet sind.

Ein einziges mit Linux benutzbares Modem mit ATM-Zugang hab ich gefunden und dann auch ausprobiert. Das "Speed Touch USB ISDN". Es kann aber nicht ADSL2. Damit konnte ich beide VCs bei O2 ansprechen.

Das ganze hat bei mir aber nur wackelig funktioniert. Die Modemhardware oder der Treiber war instabil, die Übetragungsrate war max. 4.5Mb/s, obwohl das Modem auf 8Mb/s synchronisierte, und die Sprachübertragung war doch öfters abgehackt; vielleicht deswegen, weil der PC auch noch als Fileserver, Druckserver und Videoserver (DVB-T) dient.


ADSL-Routermodems
Da gibts ja inzwischen Unzählige mit ARM- oder MIPS-Prozessoren von AVM, Samsung, D-Link, etc. Die laufen oftmals unter Linux und der Quellcode ist öffentlich. In der Theorie. In der Praxis wirds dann doch recht schwierig, weil man die richtigen Crosscompilation-Tools braucht, um den Code zu übersetzen. Wichtige Treiber (ADSL-Modem), W-LAN funktionieren nicht mit den neuen Linux-Kerneln oder werden vom Hersteller nicht im Quellcode rausgegeben.

Ein guter Ansatz hier ist das OpenWrt-Projekt. Mit sehr viel Aufwand hab ich damit auch was mit der HorstBox hingekriegt. Hier steht etwas dazu. Das ist allerdings nur was für hartnäckig Linuxbastler.

Damit habe ich beide VPI/VCI-Links aktivieren können. Auf dem Herta-Teil der Horstbox laufen zwei PPP-Daemons, welche via PPPoE nach draußen kommunizieren. Allerdings: momentan lasse ich auch den O2-Sprachverkehr via den VC 1/32 laufen. Störungen gibts kaum. Falls das mal zum Problem wird, werd ich mich nochmals hinter das VoIP-Routing klemmen und das umstellen.
 
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