Neues Kabel vom Hausanschl. in die Wohnung - wer ist verantwortlich ?

Iceberg

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Hallo zusammen,

da bei mir die DSL-Verbindung oft Abbrüche hat und ich die schlechte Verkabelung vom Hausanschluss in die Wohnung in Verdacht habe, ziehe ich in Erwägung das Kabel vom Hausanschluss bis in die Wohnung neu zu legen bzw. legen zu lassen. Als ich mal die Anschlussdose bei mir in der Wohnung abgeschraubt hatte, habe ich schon gesehen, dass das Kabel ziemlich morsch ist.

Rein technisch könnte ich das selber erledigen - das wäre kein Problem. Allerdings befindet sich meine Wohnung in einem Mietshaus. Der Vermieter macht hier nur das nötigste und man muss ihm schon hinterher rennen bzw die Hausverwaltung terrorisieren, wenn man was möchte.

Daher meine Frage: Wer ist eigentlich "verantwortlich" für das Kabel vom Hausanschluss bis in die Wohnung ? Ist das Vermietersache oder Sache der Telekom ? Alle Anschlüsse in den Wohnungen waren mal von der Telekom. Das Haus ist ca. 40 Jahre alt. Kann der Vermieter sich gegen eine Erneuerung wehren ?

Wenn der Vermieter das Kabel auf seine Kosten erneuert, wäre das ja ok, aber eine Firma kommen zu lassen und das auf meine Kosten erledigen zu lassen, wäre mir ein wenig zu teuer. Da ist man doch bestimmt schnell bei ein paar Hundert Euro, oder ?

Wie sehen die Chancen aus ? Was meint Ihr dazu ?

Gruß

ICE
 
Hallo,

Rein technisch könnte ich das selber erledigen - das wäre kein Problem

verlegen kannst Du das Kabel selber, nur anklemmen am Hausübergabepunkt ist Sache der Telekom, gerade weil es sich um ein Mehrfamilienhaus handelt.

mfg Holger
 
Die Verantwortung des Carriers endet am Übergabepunkt mit einer Anschlussdose für Splitter/NTBA/Telefone (TAE- oder RJ45-Buchse). Meinst Du also mit "Hausübergabepunkt" einen Teil vor dieser ersten Anschlussdose, dann kann zwar ein Elektriker das Kabel verlegen, jedoch muss die zuständige Telekom es anschließen, wie lone star schon schrieb. Ist "Hausübergabepunkt" diese Dose, dann ist das komplett Deine Verantwortung, denn alles ab der ersten Dose gehört zum Kunden. Da DSL und Telefon wohl individuell pro Haushalt bereitgestellt werden, müssen andere Parteien im Haus nicht berücksichtigt werden. Da es beim Verlegen der Kabel jedoch um eine bauliche Massnahme geht, hat natürlich der Vermieter ein Wörtchen mitzureden. Die Telefonleitung gehört zur Grundausstattung der Wohnung und damit könnte der Vermieter die Kosten eigentlich übernehmen... mal mit ihm reden ;-)

--gandalf.
 
Danke für Eure Antworten.

Ich meinte mit Hausanschluss den Kasten, der unten im Keller hängt und in den das Anschlusskabel von der Straße rein geht.

Zur Grundausstattung einer Wohnung gehört der Telefonanschluss schon. Die Qualität der Leitung reicht ja für ISDN völlig aus. Da gab es bisher nie Probleme. DSL 1000 lief auch immer ohne Probleme, nur DSL 6000 läuft auf der Leitung nicht mehr stabil. Der Vermieter wird halt sagen, dass er mit einem funktionsfähigen Telefonanschluss seiner Pflicht Genüge getan hat. DSL wird Mieterproblem sein.

Die Leitungen im Hausanschluss unten im Keller sind sogar pro Wohnung bezeichnet. Vertun kann man sich da nicht. Die anderen Mieter würde es auch nicht stören, wenn sie mal für ein paar Minuten keinen Telefonanschluss haben - falls die Bezeichnung auf den Kabeln mal falsch sein sollte. Das habe ich mit denen schon besprochen. Einen passenden Schlüssel für den Kasten habe ich auch. Ist einem T-Komiker mal "aus der Tasche gefallen" als er damals für meine alte Wohnung das Kabel aufgelegt hat.

Ich würde halt gerne erst mal provisorisch ein Kabel vom Keller in die Wohnung legen, um zu checken, ob sich der Aufwand für eine Neuverkablung überhaupt lohnt. Nicht, dass nachher alles neu gemacht ist und die DSL-Werte kein Stück besser werden.

Hat jemand eine Idee, was es kostet den Telekomiker zum Auflegen der Leitung zu bestellen ? Oder sollte ich eher nach dem Motto "Was Vermieter und Telekom nicht sehen, macht sie auch nicht heiß" vorgehen ?

Gruß

ICE
 
Einfach machen. Da kann nicht viel passieren.
Ich habe bei mir im Hause auch alles selbst gemacht und die Telefonverkabelung vom Telekom-Hausanschluss auf einen eigenen Verteiler aufgelegt.

Wenn Du den offiziellen Weg einhälst wird's wohl Monate dauern.

Alternativ könntest Du den NTBA ja auch mal im Keller direkt auf den Anschluss auflegen.
Wenn es dann problemlos funktioniert, dann ist es wohl das Kabel im Haus.
 
Ich hab vor ein paar Jahren mal neue Strippen von der Wohnung zum Kellerkasten gelegt, ohne die anzuschließen. Als ich damit fertig war, hab ich die Störungsstelle der Telekom angerufen und eine Störung an meinem Anschluß gemeldet. Dann kam der Techniker und ich habe ihn freundlich gebeten, doch bitte das alte Kabel ab- und das neue anzuklemmen. Hat er gemacht. So hab ich mir die Anfahrtkosten für einen "normalen" Monteur gespart, trotzdem den offiziellen Weg eingehalten und das Siegel am Anschlußkasten nicht verletzt.
 
lamgo schrieb:
Einfach machen. Da kann nicht viel passieren.
Ich habe bei mir im Hause auch alles selbst gemacht und die Telefonverkabelung vom Telekom-Hausanschluss auf einen eigenen Verteiler aufgelegt.

In einem Mietshaus - einfach so ohne den Vermieter zu informieren bzw. zu fragen ? Oha, es gibt schon sehr risikofreudige Zeitgenossen.

Ich versetze mich gerade in die Rolle des Vermieters und stelle mir vor, dass da jeder Mieter mal so nach gut dünken an der Hausinstallation rumbastelt. Der eine an der Telefonverkabel, der nächste an der Elektroinstallation und der dritte vielleicht an der SAT-Anlage.

Ich würde dann ggf. rechliche Schritte einleiten um den Verursacher der Basteleien zu ermitteln (Unter was läuft sowas ? Sachbeschädigung ?) und dann gäb's noch eine saftige Rechnung für die sachgerechte Wiederherstellung. Wenn rechtlich möglich vielleicht auch die Androhung der Kündigung im Wiederholungsfall.

Ist natürlich was anderes, wenn man als Vermieter vorher gefragte wird und der Mieter gewisse fachliche Qualifikationen nachweisen kann. Dann würde ich mich als Vermieter vielleicht auf sowas einlassen. Natürlich unter Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen - also Anschluß durch den Netzbetreiber.
 
detg schrieb:
In einem Mietshaus - einfach so ohne den Vermieter zu informieren bzw. zu fragen ? Oha, es gibt schon sehr risikofreudige Zeitgenossen.

Ich versetze mich gerade in die Rolle des Vermieters und stelle mir vor, dass da jeder Mieter mal so nach gut dünken an der Hausinstallation rumbastelt. Der eine an der Telefonverkabel, der nächste an der Elektroinstallation und der dritte vielleicht an der SAT-Anlage.

...
*LOL* Elektroinstallation und SAT-Analge habe ich schon hinter mir. Der Vermieter meinte ja, dass 40 Jahre alte Steckdosen und Schalter völlig ausreichend sind. Auch wenn sie schon braun, total vergammelt und teilweise defekt waren. Ebenso die 20 Jahre alte analoge SAT-Anlage. Premiere oder Arena braucht man doch heutzutage gar nicht. Auf Analog sind doch die wichtigen Programme, wie ARD, ZDF und WDR.

Wenn es da nach geht, würde ich hier immer noch wie in der Steinzeit leben.

Die Firmen, die bisher hier waren um technische Mängel zu beheben, kannst du alle in die Tonne kloppen - ALLE. Mit denen hat der Vermieter bzw. die Hausverwaltung einen Klüngel. Entweder nichts machen oder möglich billig. Das ist deren Devise.

Ne, da ist DIY technisch besser.

Gruß

ICE
 
Iceberg schrieb:
Einen passenden Schlüssel für den Kasten habe ich auch. Ist einem T-Komiker mal "aus der Tasche gefallen" als er damals für meine alte Wohnung das Kabel aufgelegt hat.

Fundunterschlagung für Schlüssel aus Hochsicherheitsbereiche. Nee, is klar.
 
Technisch ist die Durchführung vom Arbeiten an den Leitungen im Hausübergabepunkt sicher möglich... rechtlich hast Du ein Problem. Ich würde hier den offiziellen Weg einhalten. Wenn DSL 6000 nicht korrekt läuft, ist der Weg über die Störungsstelle der offizielle ;-)

--gandalf.
 
Iceberg schrieb:
Elektroinstallation und SAT-Analge habe ich schon hinter mir.

Elektroinstallation ist dein persönliches Risiko. Wenn da einer tot daneben liegt, geht es dir vermutlich wegen fahrlässiger Tötung (bin kein Jurist) an den Kragen. Musst du eben selber wissen, was du da treibst.
Selbst wenn ein Unfall auf Grund der maroden Verkabelung passiert, für den du überhaupt nichts kannst, kann der Vermieter nachher sagen, du hättest da dran rumgebastelt. Ein anderer Mieter als Zeuge für deine Basteleien reicht da schon aus. In dieser Sch....-Situation möchte ich dann nicht in deiner Haut stecken.
Ein Elektriker würde vermutlich aus Haftungsgründen solche Arbeiten ablehnen, wenn er nicht gleichzeitig die gesamte Installation auf Vordermann bringen kann.

SAT und Telefon ist was anderes. Da würde ich mit Einverständnis des Vermieters auch jederzeit dran gehen - wenn das aus Eigeninteresse notwendig ist. Natürlich nur im Rahmen des gesetzlich erlaubten.

Hier im eigenen Haus sehe ich das längst nicht so eng. Da wird auch mal die Telekom-Dose versetzt, wenn es sein muss.
 
In einem Mietshaus würde ich auch nicht unbedingt selber am Hausanschluss rumbasteln, denn erlaubt ist es nicht, auch wenn es technisch geht.
Unabhängig vom Vermieter würde ich in "unserem Haus" auch etwas misstrauisch werden, wenn ein anderer Mieter an der Hausanschlussdose rumbastelt.
Steckdose, Lichtschalter und Sat-Anlagen IN DER EIGENEN WOHNUNG (= telefontechnisch gesehen zumindest nicht am Hausanschluss wo alle Anschlüsse zusammenlaufen, oder für ganz korrekte sogar erst hinter der ersten TAE-Dose) haben rechtlich damit nix zu tun.
Klar kannst du die Schalter/Steckdosen tauschen, wenn dir das Design nicht gefällt, solange du bei einem Auszug den Originalzustand wieder herstellen kannst ist das völlig legal und bedarf keiner Erlaubniss. Auch das passiert ja eigentlich nur innerhalb der eigenen Wohnung, zumindest hinter dem eigenen Stromzähler, was ja auch OK ist. Misstrauisch gucken würde ich aber auch, wenn ein Nachbar aus dem Haus am Strom-Anschlusskasten rumbasteln würde.
 
Blaria schrieb:
Misstrauisch gucken würde ich aber auch, wenn ein Nachbar aus dem Haus am Strom-Anschlusskasten rumbasteln würde.

Da würde ich als Mietnachbar nicht nur misstrauisch gucken :shock: sondern auch mal fragen, wer in autorisiert hat. Schließlich steht man hinterher selber im Dunkeln, wenn er irgendwelchen Mist baut.
Das gleiche gilt natürlich auch für Telekom-Hausanschluss und SAT-Anlage.

Wenn da in Eigeninitiative was umgebaut werden soll, ist das vorher mit dem Vermieter und natürlich mit den anderen Mietern abzusprechen (sofern sie evtl. betroffen sind).
 

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