PeterPawn
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An den ersten 5 Partitionen (mtd0 bis mtd4 - alles aus OS-Sicht) sollte man tatsächlich nicht herumfummeln - das sind der Loader, die zwei Kernel und das TFFS. Die fünfte ist dann ja per se schon "der Rest" des Flash-Speichers - die "ubi"-Partition ist die "physikalische Partition" für alles das, was nach den ersten vier noch übrig bleibt. Den Unterschied zwischen den "physikalischen" und den "logischen" Partitionen (die innerhalb der "ubi"-Partition angelegt werden - das hat ein wenig Ähnlichkeit mit der "extended partition" auf (alten) HDD mit Partition-Table) in der Liste kann man daran erkennen, daß die physikalischen eine "erasesize" von 0x20000 Byte ausweisen, während die logischen nur 0x1f000 Byte anzeigen.Ich hoffe, daß man sich da ohne formatieren was weg nehmen kann.
Die Aufteilung der Partitionen in dem von der "ubi"-Partition zur Verfügung gestellten Platz, kann man jetzt allerdings tatsächlich selbst anpassen ... die von AVM vorgesehene findet man in der jeweiligen Firmware in der "/etc/init.d/E03-flash_update", wo mit entsprechenden "ubimkvol"-Kommandos die logischen Partitionen neu eingerichtet werden, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Und die stimmen üblicherweise dann, wenn da im Environment beim Start ein "recovered={1|2}" in "firmware_info" zu finden war ... dann wird in der erwähnten Datei der Part mit dem "force" als erstem Parameter für "check_and_setup_ubi_volumes()" ausgeführt, wo vorhandene Partitionen durch das "ubiformat" ohnehin komplett gelöscht werden (weshalb das Recovery-Programm (mit dem "recovered=2" in "firmware_info") auch den Inhalt der Dateisystem-Partition für beide Systeme zerstört bei den Modellen, wo der UBI-Layer zum Managen der Blöcke verwendet wird) und man sich dann bei Neuanlegen natürlich auch andere Größen aussuchen kann.
Dazu muß man halt eine Firmware passend ändern und diese dann starten lassen - vor dem Flashen erstellt sie dann die logischen Volumes in der gewünschten Größe. Danach darf man dann natürlich kein anderes Recovery-Programm mehr auf die Box loslassen - das würde wieder eine originale Firmware laden und parallel mit dem "recovered=2" auch dafür sorgen, daß die UBI-Volumes neu angelegt werden. Solange man sich an den Partitiongrößen (und Dateisystem-Formaten) einer anderen Cortex-Box orientiert und die Dateisystem-Partitionen groß genug sind/bleiben, damit da die Images nach Updates noch hineinpassen, kann man sicherlich entsprechenden Platz abzwacken ... nur müssen für dessen Verwendung (bei Nutzung der originalen Firmware) sicherlich noch ein paar mehr Stellen angepaßt werden - vom Mounten der "user_data"-Partition bis zu passenden Variablen in der "rc.conf".
Bei Verwendung einer (Alien-)Firmware, die von sich aus NAS-Funktionen mitbringt, sollte das kein Problem sein ... allerdings enthält solche Firmware ja dann i.d.R. auch die passenden "ubimkvol"-Aufrufe, inkl. "user_data"-Partition. Ich rate mal, daß man bei AVM hier auch nur keinen "ungenutzten Flash-Speicher" übriglassen wollte (was bei UBI letztlich ohnehin nicht der Fall wäre, weil der Layer die LEBs über alle PEBs in der physikalischen Partition verteilt als "wear leveling") und daß man deshalb die Partitionen entsprechend vergrößert hat. Schaut man sich die Größe der Partitionen und die der Images an, ist die Diskrepanz schon heftig ... das gilt aber auch für die anderen Modelle und selbst bei der 7590 mit ihren knapp 27 MB für das Dateisystem-Image (in der 07.24), könnte man da noch einiges an Platz der "user_data"-Partition zuschlagen (wobei die ja ohnehin schon mehr Flash hat, so daß das eher bei Modellen mit UBI und kleinerem Flash-Speicher von 128 MB sinnig sein könnte).
Solange man sich dabei auf Änderungen der Größen beim "ubimkvol" beschränkt (das "-m" steht für "den noch verfügbaren Rest"), sollte man auch keinen echten Schaden anrichten können ... der Rest der Daten ist beim "ubiformat" ohnehin Geschichte. Aber man muß bei Änderungen dann sorgsam vorgehen (und die Vorgänge verstanden haben), damit das "ubiformat" überhaupt zum Zuge kommt und man nicht hinterher der Überzeugung ist, das würde alles gar nicht funktionieren, nur weil man nicht in den "force"-Zweig gekommen ist.
Fazit: Ohne "Formatieren" geht es nicht, aber das ist (für die logischen Volumes) ziemlich ungefährlich.
Und BTW ... das Handling des Flash-Speichers für die NAS-Funktionen sollte bei den Boxen mit UBI-Layer auch effektiver sein als bei denen mit YAFFS2 (wozu die VR9-Boxen gehören), weil dort auch als Dateisystem-Format UBIFS verwendet wird, was nicht nur direkt mit dem UBI-Layer zusammenarbeitet, sondern auch noch eine Runtime-Compression der Daten enthält und damit (bei komprimierbaren Daten, ansonsten ist das nur Verschwendung von Rechenzeit) weniger Platz für Dateien belegen sollte. Einfach das AVM-Dateisystem in eine UBIFS-Partition zu packen und damit eine "beschreibbare" OS-Kopie zu erhalten, scheitert aber nicht nur an der weniger effektiven Kompression im Vergleich zu SquashFS (wo auch doppelt vorhandene Dateien nur einmal eingepackt werden) und zu kleinen Partitionen ... auch der (AVM-)Kernel ist leider nicht in der Lage, eine UBIFS-Partition als Root-Device zu mounten - der Scanner ist dafür nicht ausgelegt und man müßte (selbst wenn alles in die Partition passen sollte) mit einem eigenen Kernel mit geändertem Scanner antreten. Damit bleibt für ein "beschreibbares Root-Dateisystem" (was ja gerade beim Austesten eigener Änderungen sehr hilfreich sein kann) weiterhin nur "overlayfs" ... solange AVM das im Kernel beläßt.
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