ISDN Anlage mit VoIP Gateway

tomi-w80

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Hallo zusammen,

ich habe folgendes vor:

Unser Unternehmen hat mehrere Standorte. Alle Standorte haben verschiedene Rufnummern. Da soll geändert werden. Es soll einen Hauptstandort geben, dieser soll eine neue Telefonanlage bekommen und die Außenstellen sollen sich dort per VoIP (Fritzbox, Softfone wie auch immer) dort einloggen können. Der Hauptstandort hat eine vernünftige CompanyConnectanbindung der T-COM (synchron).

Welcher Anbieter von Telefonanlagen kann das?

Natürlich sollen die Außenstellen dann per Durchwahl erreichbar sein bzw. über die öffentliche Rufnummer.

Hauptstandort: 0815/4711-0 (bis -199)
Außenstelle 1: 0815/4711-200 (bis -299) etc.
Außenstelle 2: 0815/4711-300 (bis -399) etc.

Der Rufnummernblock am Hauptstandort gibt -0 bis -999 her.

Gruß
Thomas
 
Grüß dich,

mir fallen hier spontan drei Unternehmen ein, die VoIP-Vernetzung im Weitverkehrsbereich praktisch gut umsetzen können:

- Avaya
- DeTeWe (OpenCom Baureihe, eigene Administration möglich)
- Alcatel-Lucent

An den Standorten werden entsprechend dimensionierte Breitbandanschlüsse benötigt.
Die neuen drei Telefonanlagen werden untereinander mittels VoIP vernetzt. Die vorgesehene offene Nummerierung ist problemlos machbar.

Als Nebenstellentechnik kann wahlweise die herkömliche Technik oder VoIP-Telefone zum Einsatz kommen. Gerade wo ein bestehendes Telefonleitungsnetz vorhanden ist, müsste nicht teures Kupfer (Cat.7) versenkt werden, nur um Telefonieren zu können. Wo ein leistungsfähiges LAN mit Quality-of-Service vorhanden ist, können hingegen auch VoIP-Telefone zum Einsatz kommen. Gemischtbetrieb ist ebenfalls möglich.

Wenn die Fillialen klein sind, ist u.U. nicht mal eine eigene Telefonanlage nötig.

In allen Fällen gilt: natürlich kostet so ein Projekt über eine Firma ausführen zu lassen Geld, aber die Firma ist dann auch für die erfolgreiche Umsetzung verantwortlich.

Wenn man das selber machen will (z.B. Asteriskserver), muss man fachlich qualifiziert sein und dann auch alle anfallenden Aufgaben bewerkstelligen können. Das trifft auf die breite Masse der Kunden nicht zu.

Anstelle direkt bei den Telefonanlagenherstellen vorstellig zu werden, kann man auch ITK-Systemhäuser in Anspruch nehmen.

Und natürlich gibt es auch andere Möglichkeiten als Avaya, DeTeWe und Alcatel.
Mit obigen Dreien kann ich aber positive Erfahrungen referrenzieren.
 
Hallo,

neben dem was schon mein Vorredner angesprochen hat, wäre noch wichtig zu wissen, wie gross die einzelnen Filialen sind - also hier wie viele Teilnehmer und wie viele Filialen es gibt. Soll es in den jeweiligen Filialen auch eine Fallback-Möglichkeit gegeben sein? also auch zusätzliche Erreichbarkeit nach Aussen und von Aussen (meistens will man ja auch noch einige Zeit über alte Rufnummern erreichbar sein) über ISDN bzw. Analog? Es gibt schöne Migrationsmöglichkeiten, um vorhandene Infrastruktur step by step auf VoIP umzustellen - thema "Sanfte Migration". Bei Interesse kann ich Dir hierzu ein paar Realisierungsbeispiele geben - einfach eine PN an mich.

Viele Grüße
Alex
 
Hallo Thomas,

weiterhin wäre mal interessant, was du momentan für eine TK-Anlage im Einsatz hast. Evtl. kann diese weiterverwendet werden? (Oder willst du das keinesfalls?) Viele, auch ältere, Anlagen lassen sich oftmals mit VoIP-Modulen aufrüsten.

Ich realisieren momentan ein ähnliches Projekt, allerdings mit fast zwanzigfach so vielen Außenstellen wie bei dir, mit einer OXE von Alcatel-Lucent.

Wie Operations bereits anmerkte, kostet das je nach Ausführung erstmal eine Stange Geld. - Allerdings kann sich so eine Investition je nach Gegebenheiten durchaus in 4-5 Jahren rechnen.

Grüße
smileyman
 
Hallo zusammen,

danke erstmal für die vielen Tipps. Derzeit setzen wir eine Siemens HiPath 3550 ein. Diese lässt sich auch aufrüsten, aber dann wird sie schnell am Limit sein.

Wie hoch sollte die Bandbreite pro Telefonant Richtung Internet sein? Reicht eine 2MBit sync. für 10 Gespräche?
 
Hallo Thomas,

hat du nur eine HighPath 3550? Oder steht in den Außenstellen auch jeweils eine?
Wenn ja könnte für die VoIP-Umrüstung evtl. auch auf das Hinzufügen von VoIP-Baugruppen ausreichen?! Wenn sonst alle Voraussetzungen passen könnte dies die günstigstes Lösung sein?!

Ich kenne die HighPath 3550 leider selber nicht. - Laut Datenblatt kann sie aber 188 IP-Teilnehmer verwalten. - Hast du so viele?
Weiterhin stellt sich die Frage, welchen Softwarestand du auf der 3550 hast? - Ist der VoIP-fähig oder muss auch hier aufgerüstet werden?

Für ein VoIP-Gespräch via G.711 wird so inklusive Overhead grob überschlagen 100 Kbit gerechnet. - Bei 10 Gesprächen wärst du so bei ca. 1 MBit. Wenn dir das restliche Mbit dann noch für deine anderen Applicationen ausreicht, ist das kein Problem. Notfalls könnte man auch auf G.729 oder einen anderen Codec runterkomprimieren. Bei G.729 liegst du dann bei ca. 30-40 Kbit.

Kannst du über über T-Companynet eine Datenpriorisierung fahren? Denn das wäre auf jeden Fall unter Sprachqualitätsgesichtspunkten sinnvoll.

Grüße
smileyman
 
Die HiPath 3550 (Gehäusenachfolger der Baustufe Hicom 150E Office Com) kann SIP-extern ab der Version 7.0. Im Gegensatz zur großen 3750 gibt es für die 3550 ab Version 5.0 auch ein Update ohne das Mainboard wechseln zu müssen.

SIP-extern benötigt dann aber die HXG3 Baugruppe. Und die ist leider nicht billig.

Die "kleine" HiPath 3550 würde ich ggf. in eine der Fillialen stellen und die Anbindung via SIP nicht direkt über die HXG3-Baugruppe machen, sondern über ein VoIP Gateway mit SIP-Anlagenanschluss. Da gibt es verschiedene Gateways von Innovaphone, AVM (Gateway 5188 ), DeTeWe, Alcatel-Lucent, etc. Es werden ein oder mehrere Basisanschlüsse emuliert. Das Problem mit der Leitungssynchronisation lässt sich mit dem Clockmodul CMS oder einem ggf. verbleibenden Backup ISDN-Anschluss lösen. Wenn denn überhaupt der Takt aus dem Ruder geraten sollte.

Aber die HiPath 3550 mit den Endgeräten in die Tonne werfen, wäre echt Ressourcenverschwendung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die HiPath 3550 (Gehäusenachfolger der Baustufe Hicom 150E Office Com) kann SIP-extern ab der Version 7.0.

Von Siemens habe ich da leider gar keine Ahnung. Allerding würde ich jetzt unter SIP-extern eher die Anbindung an einen VoIP-Provider als das interne VoIPen verstehen. - Liege ich da falsch?

Leider habe ich wie gesagt mit Siemens da keinerlei Erfahrung: Bei Alcatel sollte außer evtl. ein paar Kompressoren keine weitere Hardware notwendig sein um VoIP-Telefone anzuschließen.

Vielleicht könnte Thomas erstmal abstecken, wie viele User in den Außenstellen sitzen und ob hier ein Amtsbreakout (als Backup bei IP-Streckenausfall) oder Sonderanschlüsse (analoge Faxe, etc.) notwendig sind.
Vorausgesetzt auf dies alles kann in den Außenstellen verzichtet werden, dürften dort auch reine VoIP-Telefone ausreichen, die sich an der zentralen Anlage anmelden.

Grüße
smileyman
 
Interne Nutzung von IP-Endgeräten ging schon vor Version 7.
Aber Siemens verwendete dazu eine modifizierte Version von H.323 welches auch als CorNet IP-TS oder neuerdings HFA (HiPath Featured Access) bezeichnet wird.

Die neuen HiPath OpenOffice EE und ME Anlagen (nicht verwechseln mit dem Schreibprogramm OpenOffice von Sun Microsystems) und die Anlagenfamilie HiPath 3000 ab Version 7 können jetzt auch SIP intern.

Um die Standorte untereinander direkt über die HXG-Baugruppen zu vernetzen, würde man das Siemens Protokoll CorNet IP oder ab HiPath 3000 Version 7 auch das SIPQ-Protokoll einsetzen.

SIPQ = Session Initiation Protokoll - Querverkehr
Standard QSIG huckepack über SIP

Siemens hat sich da ein wenig geöffnet. Gerade was SIP angeht. Neuerdings geht auch T.38 für Faxübertragungen auf IP-Verbindungen.
Und die neuen OpenStage Endgeräte in der IP-Ausführung können mittels Firmwareupdate von HFA nach SIP und umgekehrt "umgestrickt" werden.

Version 7 bei den HiPath 3000 Anlagen und HXG-Baugruppe ist jedoch Voraussetzung. Hat man eine Anlage vor Version 5, muss das Mainboard ausgetauscht werden. Kostet wieder Geld.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok, danke für die Infos.
So wie ich das sehe, müsste ihm eigentlich SIP intern reichen.

OT: Auch in der Alcatelwelt geht VoIP schon lange. - Läuft hier ähnlich wie bei Siemens über ein modifiziertes H.323-Protokoll.
Richtige SIP-Phones können hier mit den neuren Releases auch betrieben werden. - Allerdings sind hier die Funktionen noch etwas eingeschränkt (werden jedoch nach und nach deutlich ausgebaut).
Wobei T.38 schon länger einwandfrei funktioniert.
 
[...]Es soll einen Hauptstandort geben, dieser soll eine neue Telefonanlage bekommen und die Außenstellen sollen sich dort per VoIP (Fritzbox, Softfone wie auch immer) dort einloggen können.[...]

Welcher Anbieter von Telefonanlagen kann das?

Das können die meisten TK-Systeme. Ich setze sowas im Unternehmensumfeld mit einer Asterisk-Lösung um.

Wie hoch sollte die Bandbreite pro Telefonant Richtung Internet sein? Reicht eine 2MBit sync. für 10 Gespräche?

Bei einer symmetrischen Anbindung mit 2Mbit/s sollten 20 Gespräche mit ca. 80-100 kbit/s nutzbar sein.
 
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