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Lange erwartet, traf nunmehr das SNOM 300, welches im Handel für im günstigsten Fall rund ¤ 100,- erhältlich ist, zum ausführlichen Test ein.
Lieferumfang
Das SNOM 300 kommt in einer sehr schönen, in hellen Farben gehaltenen, äußeren Umverpackung zum Kunden. Gut gelöst ist dabei, dass auf der Rückseite sämtliche Funktionen und Eigenschaften des SNOM 300ers ausführlich aufgelistet sind, so dass der Kunde schon im Laden sich hierüber detailliert ein Bild machen kann. Kunden, die der englischen Sprache jedoch nicht mächtig sind, werden bemängeln, dass die Aussagen der Umverpackung allein in eben solcher Sprache gehalten sind, was zwar für SNOM sicherlich kostensparender ist, einige Käufer aber auch vor dem Kauf abschrecken könnte - zumal Hinweise auf eine deutschsprachige Kurzanleitung und ein deutschsprachiges Menü/Webinterface fehlen. Wünschenswert wäre zudem die genaue Auflistung des Lieferinhalts.
Dieser besteht aus dem SNOM 300 selbst einschließlich Hörer und Anschlusskabel für den Hörer, einem Plastikmodul für die Wandmontage bzw. um das SNOM in aufrechterer Position zu betreiben, dem Stromadapter einschließlich einem Stromkabel für das europäische und das US-amerikanische System, ein Patchkabel, einer Kurzanleitung in deutscher und englischer Sprache und schließlich einer Bohrschablone für die Wandmontage in englischer Sprache.
Verbessern ließe sich der Lieferumfang sicherlich noch dadurch, dass SNOM passende Schrauben samt Dübeln für die Wandmontage der Lieferung beifügen würde.
Anschlussmöglichkeiten
Die Rückseite des SNOMs bietet neben der RJ45-Buchse für das LAN-Kabel auch eine solche für den Anschluss eines PCs, so dass bei der Installation an einem Arbeitsplatz nicht zwingend ein zweites Kabel zum (sich evtl. weit entfernt befindenden) Switch bzw. Router gezogen werden muss, sondern der vorhandene PC bzw. Laptop einfach an das SNOM angeschlossen werden kann.
Gut gelöst ist dabei, dass LAN-Kabel nicht in irgendwelchen vorgegebenen Kabelwegen, die oftmals entweder zu schmal oder so verschlungen sind, dass es mühselig ist, die Kabel in diese Aussparungen hineinzudrücken, nach außen geführt werden müssen, um das SNOM 300 plan betreiben zu können. Freilich geht dies ein wenig zu Lasten der Optik, wenn man das SNOM mittels des Plastikadapters in aufgerichteter Position betriebt, da die Kabel dann nicht auf Tischebene, sondern auf Displayebene das SNOM rückseitig verlassen.
Auf der Unterseite findet der Hörer oder alternativ in einer separaten Buchse ein Headset Anschluss.
Die Vorderseite besticht durch den großen, silber farbenen, Steuerknopf, wie er sich auch auf dem SNOM320 und dem SNOM360 findet. Neben den üblichen Tasten der Tastatur finden sich 6 individuell programmierbare Funktionstasten (standardmäßig L1, L2, Redial, Directory, Transfer, Mute) sowie weitere Tasten zur Einstellung der Lautstärke und der Aktivierung des Lautsprechers. Gerade weil das SNOM 300 auch einen eigenen Anschluss für ein Headset bietet und der ein- oder andere dieses auch tatsächlich nutzt, wäre ein Funktionstaste "Headset" zur Aktivierung desselben (wie beim 320er oder 360er vorhanden) doch sehr hilfreich.
Verarbeitungsqualität
Die Verarbeitungsqualität erfüllt den von SNOM von der 320er und 360er Serie bekannten hohen Standard. Der Hörer liegt sehr angenehm in der Hand und sitzt zudem in aufgelegtem Zustand sicher auf der Gabel, so dass ein versehentliches (seitliches) Herunterrutschen nicht möglich erscheint.
Installiert man jedoch einen zusätzlichen Adapter, der ein Verdrillen des Anschlusskabels für den Hörer verhindert, so sitzt dieser danach nicht mehr ganz so sicher auf der Gabel und ein versehentliches Herunterrutschen mit der Folge, dass am Telefon unbemerkt abgehoben ist, ist vorprogrammiert. Hier sollte SNOM eine kleine Aussparung am Telefon im Bereich des Kabelausgangs bei zukünftigen Modelle einplanen und darauf achten, dass die Anschlussbuchse am Hörer selbst etwas weiter nach vorne gelagert und somit der Schnapper, welcher das Anschlusskabel am Hörer einrasten lässt und zum Entfernen gedrückt werden muss, besser erreichbar ist. Denn das Entfernen des Steckers ist, da dessen Schnapper nur schwer erreichbar ist, bislang doch eher mühselig und der Adapter gegen Verdrillen des Hörerkabels lässt sich, da der Schnapper praktisch zur Gänze im Hörer verschwunden ist, praktisch gar nicht entfernen.
Was die Tasten selbst anbelangt, sind diese aus härterem Plastik als die beim SNOM 360 (dort aus weicherem Gummi), was dem Komfort aber keinen Abbruch tut. Der Druckpunkt ist zwar etwas härter als beim SNOM 360, jedoch angenehm präzise.
Erstinstallation
Anhand der beigelegten Kurzanleitung gestaltet sich die Erstinstallation recht einfach und sollte auch für weniger Versierte kein größeres Problem darstellen. Nach der Verkabelung und des anschließenden Erststarts wählt man entsprechend der Anleitung am Telefon mit Hilfe des silbernen Steuerungsknopfes und der Angaben im Display die Sprache, die Verwendung eines DHCP-Servers bzw. die manuelle Eingabe einer IP-Adresse, ein IP-Gateway, einen DNS-Server und das Ruftonschema sowie die Zeitzone aus, bevor man abschließend die Zugangsdaten des eigenen VoIP-Providers eingibt.
Gerade in der Kurzanleitung sollte sich SNOM jedoch noch darüber Gedanken machen, Begriffe wie IP-Adresse, IP-Gateway oder DNS-Server kurz zu erklären, denn was für den Nerzwerkadministrator selbstverständliche Begriffe sind, dürfte dem (absoluten) Laien nur spanisch vorkommen. Auch dürften sich solche Benutzerkreise fragen, woher sie wissen sollen, ob ihr Netzwerk DHCP unterstützt oder welche IP-Adresse sie bei DNS-Server eingeben sollen, weshalb eine kurze Erläuterung hilfreich sein könnte.
Wer den etwas mühseligen Weg über die Konfiguration mittels des Displays mit 2x 16 Zeichen vermeiden möchte, der kann auch nach der Verkabelung und Inbetriebnahme einfach den Webbrowser starten und von dort mittels Eingabe der vom DHCP-Server zugewiesenen IP-Adresse des SNOMs die Konfiguration vornehmen – sofern diesem eine IP-Adresse von einem externen DHCP-Server zugewiesen wurde.
Verbesserungswürdig erscheint in der Kurzanleitung zudem ein Hinweis auf das SNOM eigene Wiki im Internet und die Erläuterung eines vorzunehmenden Firmwareupdates (geliefert wurde das SNOM mit Firmware 6.0.3, was bei der Schnelligkeit verfügbarer Updates gut ist, zeigt es doch, das SNOM die Geräte nicht mit der erstverfügbaren Firmware ausliefert) – gerade Letzteres dürfte bei Laien ansonsten unterbleiben.
Die Firmware / Webinterface
Die Funktionsvielfalt der Firmware ist, neben der Verarbeitungsqualität, sicherlich eines der Highlights des SNOM 300. Das Webinterface gleicht dem der größeren Modelle SNOM 320 und SNOM 360 mit wenigen Einschränkungen und bietet eine Vielzahl von Einstellmöglichkeiten und Funktionen, die man in dieser Preisklasse meist vergeblich sucht. Ein weiterer Vorteil: Obwohl das SNOM 300 ganz aktuell auf den deutschen Markt gekommen ist, ist die Firmware, da mit der der schon länger auf dem Markt befindlichen SNOM 320 und 360 nahezu identisch, schon sehr ausgereift und weniger fehlerträchtig als bei anderen neu am Markt befindlichen Modellen.
Besonders erwähnenswert ist dabei die Möglichkeit, vier (auf der Verpackung ist von "up to 6 lines" die Rede; diese kostenpflichtige Erweiterung soll in der Zukunft ermöglicht werden) verschiedene SIP Provider (beim SNOM 360 sind es deren 12) gleichzeitig nutzen zu können. Dies ist, soweit ersichtlich, zugleich der einzige firmwareseitige Unterschied im Vergleich zu den beiden größeren Modellen wie dem SNOM 320 und dem SNOM 360.
So bietet auch das SNOM 300 u.a. ein ausführliches Adressbuch, bei dem man die Möglichkeit hat, einzelnen Kontakten einen bestimmten Provider zuzuordnen (so dass ausgehende Anrufe dann über diesen VoIP-Provider erfolgen). Auf diese Weise kann man definieren, dass Kontakt Müller, der selbst einen Nikotel-Anschluss hat, über den eigenen Nikotel (und damit kostenlos) Account angerufen werden soll, während der bei Provider 1&1 seinen Anschluss habende Maier immer über den eigenen 1&1-Anschluss (und damit ebenfalls kostenlos) angerufen werden soll.
Ferner finden sich beim SNOM 300 nicht nur Tastensperre, die Möglichkeit der automatischen Annahme, MWI (Message Waiting Indication; einschließlich am Telefon dafür vorhandener LED zur Signalisierung), LDAP Client zum Adressbezug von einem LDAP-Server und über 30 Kurzwahlen, sondern auch die Möglichkeit, die Funktionstasten mit verschiedenen Funktionen individuell zu belegen (so müssen diese also nicht zwingend mit der Vorgabe L1, L2, Redial, Directory, Transfer, Mute belegt sein). Für Letzteres wäre es jedoch schön, wenn SNOM noch einige leere Einlagepapiere zur individuellen Beschriftung dem Lieferumfang beilegen, oder aber im Internet als Vorlage zum Ausdrucken bereitstellen würde.
Ebenfalls nicht selbstverständlich in dieser Preisklasse sind ENUM-Unterstützung und umfangreiche Codecunterstützung (711.u, 711.a, 722, 726-32, GSM FR, 729A und 723.1). Ein weiteres Highlight ist zudem die RTP Verschlüsselung. Mit deren Hilfe können Gespräche zwischen damit ausgestatteten Endgeräten oder auch mit den Geräten des Providers (sofern dieser RTP Verschlüsselung unterstützt) verschlüsselt geführt werden, was das SNOM im Display mit einem kleinen Schloss anzeigt – sehr vorbildlich.
Besonders herauszuheben ist daneben die Unterstützung des SNOM 300ers für die Verwendung von Zertifikaten und der umfangreichen Protokollmöglichkeiten, die die Fehlersuche ggf. sehr erleichtern.
Sprachqualität
Für viele Nutzer dürfte die Sprachqualität neben dem Funktionsumfang das Entscheidendste beim Kauf eines VoIP Telefons sein. Diese reiht sich beim SNOM 300 in die hohe Qualität der Verarbeitung und des Funktionsumfangs nahtlos ein. An der getesteten QSC SDSL Leitung bemerkte man keinerlei Unterschied zu ISDN Telefonaten.
Schlussbemerkung
Das SNOM 300 ist ein top ausgestattetes, sehr gut verarbeitetes VoIP Telefon zum Discountpreis.
Die Verbesserungsmöglichkeiten bei der Firmware teilt es sich mit denen, die auch an die beiden größeren Modelle, dem SNOM 320 und dem SNOM 360, herangetragen worden sind: beispielsweise eine weitere themenbezogene Untergliederung des Webmenüs oder aber die Möglichkeit, Hörer und Lautsprecher parallel zu nutzen, so dass zwar am Hörer gesprochen, jedoch zeitgleich der geräteeigene Lautsprecher verwendet wird. SNOM hat jedoch in der Vergangenheit gezeigt, dass es auf Wünsche und Anregungen der Kunden eingeht und häufige Firmwareupdates bereitstellt.
Einzig das lediglich zwei Zeilen umfassende Display könnte ein- oder zwei Zeilen mehr umfassen, so dass die umfangreichen Funktionen und Auswahlmöglichkeiten oder auch der Status der einzelnen VoIP-Provider übersichtlicher dargestellt werden könnten. Wer hierauf Wert legt oder gar darauf angewiesen ist, muss zum wesentlichen teureren SNOM 360 greifen. Wer die zahlreichen weiteren Funktionstasten des SNOM 320 nicht benötigt und mit vier gleichzeitigen VoIP-Accounts auskommt, dem kann man das SNOM 300 jedoch uneingeschränkt empfehlen.
Lieferumfang
Das SNOM 300 kommt in einer sehr schönen, in hellen Farben gehaltenen, äußeren Umverpackung zum Kunden. Gut gelöst ist dabei, dass auf der Rückseite sämtliche Funktionen und Eigenschaften des SNOM 300ers ausführlich aufgelistet sind, so dass der Kunde schon im Laden sich hierüber detailliert ein Bild machen kann. Kunden, die der englischen Sprache jedoch nicht mächtig sind, werden bemängeln, dass die Aussagen der Umverpackung allein in eben solcher Sprache gehalten sind, was zwar für SNOM sicherlich kostensparender ist, einige Käufer aber auch vor dem Kauf abschrecken könnte - zumal Hinweise auf eine deutschsprachige Kurzanleitung und ein deutschsprachiges Menü/Webinterface fehlen. Wünschenswert wäre zudem die genaue Auflistung des Lieferinhalts.
Dieser besteht aus dem SNOM 300 selbst einschließlich Hörer und Anschlusskabel für den Hörer, einem Plastikmodul für die Wandmontage bzw. um das SNOM in aufrechterer Position zu betreiben, dem Stromadapter einschließlich einem Stromkabel für das europäische und das US-amerikanische System, ein Patchkabel, einer Kurzanleitung in deutscher und englischer Sprache und schließlich einer Bohrschablone für die Wandmontage in englischer Sprache.
Verbessern ließe sich der Lieferumfang sicherlich noch dadurch, dass SNOM passende Schrauben samt Dübeln für die Wandmontage der Lieferung beifügen würde.
Anschlussmöglichkeiten
Die Rückseite des SNOMs bietet neben der RJ45-Buchse für das LAN-Kabel auch eine solche für den Anschluss eines PCs, so dass bei der Installation an einem Arbeitsplatz nicht zwingend ein zweites Kabel zum (sich evtl. weit entfernt befindenden) Switch bzw. Router gezogen werden muss, sondern der vorhandene PC bzw. Laptop einfach an das SNOM angeschlossen werden kann.
Auf der Unterseite findet der Hörer oder alternativ in einer separaten Buchse ein Headset Anschluss.
Die Vorderseite besticht durch den großen, silber farbenen, Steuerknopf, wie er sich auch auf dem SNOM320 und dem SNOM360 findet. Neben den üblichen Tasten der Tastatur finden sich 6 individuell programmierbare Funktionstasten (standardmäßig L1, L2, Redial, Directory, Transfer, Mute) sowie weitere Tasten zur Einstellung der Lautstärke und der Aktivierung des Lautsprechers. Gerade weil das SNOM 300 auch einen eigenen Anschluss für ein Headset bietet und der ein- oder andere dieses auch tatsächlich nutzt, wäre ein Funktionstaste "Headset" zur Aktivierung desselben (wie beim 320er oder 360er vorhanden) doch sehr hilfreich.
Verarbeitungsqualität
Die Verarbeitungsqualität erfüllt den von SNOM von der 320er und 360er Serie bekannten hohen Standard. Der Hörer liegt sehr angenehm in der Hand und sitzt zudem in aufgelegtem Zustand sicher auf der Gabel, so dass ein versehentliches (seitliches) Herunterrutschen nicht möglich erscheint.
Installiert man jedoch einen zusätzlichen Adapter, der ein Verdrillen des Anschlusskabels für den Hörer verhindert, so sitzt dieser danach nicht mehr ganz so sicher auf der Gabel und ein versehentliches Herunterrutschen mit der Folge, dass am Telefon unbemerkt abgehoben ist, ist vorprogrammiert. Hier sollte SNOM eine kleine Aussparung am Telefon im Bereich des Kabelausgangs bei zukünftigen Modelle einplanen und darauf achten, dass die Anschlussbuchse am Hörer selbst etwas weiter nach vorne gelagert und somit der Schnapper, welcher das Anschlusskabel am Hörer einrasten lässt und zum Entfernen gedrückt werden muss, besser erreichbar ist. Denn das Entfernen des Steckers ist, da dessen Schnapper nur schwer erreichbar ist, bislang doch eher mühselig und der Adapter gegen Verdrillen des Hörerkabels lässt sich, da der Schnapper praktisch zur Gänze im Hörer verschwunden ist, praktisch gar nicht entfernen.
Was die Tasten selbst anbelangt, sind diese aus härterem Plastik als die beim SNOM 360 (dort aus weicherem Gummi), was dem Komfort aber keinen Abbruch tut. Der Druckpunkt ist zwar etwas härter als beim SNOM 360, jedoch angenehm präzise.
Erstinstallation
Anhand der beigelegten Kurzanleitung gestaltet sich die Erstinstallation recht einfach und sollte auch für weniger Versierte kein größeres Problem darstellen. Nach der Verkabelung und des anschließenden Erststarts wählt man entsprechend der Anleitung am Telefon mit Hilfe des silbernen Steuerungsknopfes und der Angaben im Display die Sprache, die Verwendung eines DHCP-Servers bzw. die manuelle Eingabe einer IP-Adresse, ein IP-Gateway, einen DNS-Server und das Ruftonschema sowie die Zeitzone aus, bevor man abschließend die Zugangsdaten des eigenen VoIP-Providers eingibt.
Gerade in der Kurzanleitung sollte sich SNOM jedoch noch darüber Gedanken machen, Begriffe wie IP-Adresse, IP-Gateway oder DNS-Server kurz zu erklären, denn was für den Nerzwerkadministrator selbstverständliche Begriffe sind, dürfte dem (absoluten) Laien nur spanisch vorkommen. Auch dürften sich solche Benutzerkreise fragen, woher sie wissen sollen, ob ihr Netzwerk DHCP unterstützt oder welche IP-Adresse sie bei DNS-Server eingeben sollen, weshalb eine kurze Erläuterung hilfreich sein könnte.
Wer den etwas mühseligen Weg über die Konfiguration mittels des Displays mit 2x 16 Zeichen vermeiden möchte, der kann auch nach der Verkabelung und Inbetriebnahme einfach den Webbrowser starten und von dort mittels Eingabe der vom DHCP-Server zugewiesenen IP-Adresse des SNOMs die Konfiguration vornehmen – sofern diesem eine IP-Adresse von einem externen DHCP-Server zugewiesen wurde.
Verbesserungswürdig erscheint in der Kurzanleitung zudem ein Hinweis auf das SNOM eigene Wiki im Internet und die Erläuterung eines vorzunehmenden Firmwareupdates (geliefert wurde das SNOM mit Firmware 6.0.3, was bei der Schnelligkeit verfügbarer Updates gut ist, zeigt es doch, das SNOM die Geräte nicht mit der erstverfügbaren Firmware ausliefert) – gerade Letzteres dürfte bei Laien ansonsten unterbleiben.
Die Firmware / Webinterface
Die Funktionsvielfalt der Firmware ist, neben der Verarbeitungsqualität, sicherlich eines der Highlights des SNOM 300. Das Webinterface gleicht dem der größeren Modelle SNOM 320 und SNOM 360 mit wenigen Einschränkungen und bietet eine Vielzahl von Einstellmöglichkeiten und Funktionen, die man in dieser Preisklasse meist vergeblich sucht. Ein weiterer Vorteil: Obwohl das SNOM 300 ganz aktuell auf den deutschen Markt gekommen ist, ist die Firmware, da mit der der schon länger auf dem Markt befindlichen SNOM 320 und 360 nahezu identisch, schon sehr ausgereift und weniger fehlerträchtig als bei anderen neu am Markt befindlichen Modellen.
Besonders erwähnenswert ist dabei die Möglichkeit, vier (auf der Verpackung ist von "up to 6 lines" die Rede; diese kostenpflichtige Erweiterung soll in der Zukunft ermöglicht werden) verschiedene SIP Provider (beim SNOM 360 sind es deren 12) gleichzeitig nutzen zu können. Dies ist, soweit ersichtlich, zugleich der einzige firmwareseitige Unterschied im Vergleich zu den beiden größeren Modellen wie dem SNOM 320 und dem SNOM 360.
So bietet auch das SNOM 300 u.a. ein ausführliches Adressbuch, bei dem man die Möglichkeit hat, einzelnen Kontakten einen bestimmten Provider zuzuordnen (so dass ausgehende Anrufe dann über diesen VoIP-Provider erfolgen). Auf diese Weise kann man definieren, dass Kontakt Müller, der selbst einen Nikotel-Anschluss hat, über den eigenen Nikotel (und damit kostenlos) Account angerufen werden soll, während der bei Provider 1&1 seinen Anschluss habende Maier immer über den eigenen 1&1-Anschluss (und damit ebenfalls kostenlos) angerufen werden soll.
Ferner finden sich beim SNOM 300 nicht nur Tastensperre, die Möglichkeit der automatischen Annahme, MWI (Message Waiting Indication; einschließlich am Telefon dafür vorhandener LED zur Signalisierung), LDAP Client zum Adressbezug von einem LDAP-Server und über 30 Kurzwahlen, sondern auch die Möglichkeit, die Funktionstasten mit verschiedenen Funktionen individuell zu belegen (so müssen diese also nicht zwingend mit der Vorgabe L1, L2, Redial, Directory, Transfer, Mute belegt sein). Für Letzteres wäre es jedoch schön, wenn SNOM noch einige leere Einlagepapiere zur individuellen Beschriftung dem Lieferumfang beilegen, oder aber im Internet als Vorlage zum Ausdrucken bereitstellen würde.
Ebenfalls nicht selbstverständlich in dieser Preisklasse sind ENUM-Unterstützung und umfangreiche Codecunterstützung (711.u, 711.a, 722, 726-32, GSM FR, 729A und 723.1). Ein weiteres Highlight ist zudem die RTP Verschlüsselung. Mit deren Hilfe können Gespräche zwischen damit ausgestatteten Endgeräten oder auch mit den Geräten des Providers (sofern dieser RTP Verschlüsselung unterstützt) verschlüsselt geführt werden, was das SNOM im Display mit einem kleinen Schloss anzeigt – sehr vorbildlich.
Besonders herauszuheben ist daneben die Unterstützung des SNOM 300ers für die Verwendung von Zertifikaten und der umfangreichen Protokollmöglichkeiten, die die Fehlersuche ggf. sehr erleichtern.
Sprachqualität
Für viele Nutzer dürfte die Sprachqualität neben dem Funktionsumfang das Entscheidendste beim Kauf eines VoIP Telefons sein. Diese reiht sich beim SNOM 300 in die hohe Qualität der Verarbeitung und des Funktionsumfangs nahtlos ein. An der getesteten QSC SDSL Leitung bemerkte man keinerlei Unterschied zu ISDN Telefonaten.
Schlussbemerkung
Das SNOM 300 ist ein top ausgestattetes, sehr gut verarbeitetes VoIP Telefon zum Discountpreis.
Die Verbesserungsmöglichkeiten bei der Firmware teilt es sich mit denen, die auch an die beiden größeren Modelle, dem SNOM 320 und dem SNOM 360, herangetragen worden sind: beispielsweise eine weitere themenbezogene Untergliederung des Webmenüs oder aber die Möglichkeit, Hörer und Lautsprecher parallel zu nutzen, so dass zwar am Hörer gesprochen, jedoch zeitgleich der geräteeigene Lautsprecher verwendet wird. SNOM hat jedoch in der Vergangenheit gezeigt, dass es auf Wünsche und Anregungen der Kunden eingeht und häufige Firmwareupdates bereitstellt.
Einzig das lediglich zwei Zeilen umfassende Display könnte ein- oder zwei Zeilen mehr umfassen, so dass die umfangreichen Funktionen und Auswahlmöglichkeiten oder auch der Status der einzelnen VoIP-Provider übersichtlicher dargestellt werden könnten. Wer hierauf Wert legt oder gar darauf angewiesen ist, muss zum wesentlichen teureren SNOM 360 greifen. Wer die zahlreichen weiteren Funktionstasten des SNOM 320 nicht benötigt und mit vier gleichzeitigen VoIP-Accounts auskommt, dem kann man das SNOM 300 jedoch uneingeschränkt empfehlen.
Anhänge
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Adressbuch.pdf37.7 KB · Aufrufe: 45
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DNS Cache.pdf14 KB · Aufrufe: 25
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Erweitert.pdf49.8 KB · Aufrufe: 44
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Funktionstasten.pdf33.2 KB · Aufrufe: 60
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Identität_1.pdf33.4 KB · Aufrufe: 56
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Identität_2.pdf35 KB · Aufrufe: 20
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Identität_3.pdf18.1 KB · Aufrufe: 14
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Identität_4.pdf37.2 KB · Aufrufe: 15
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Praeferenzen.pdf41.4 KB · Aufrufe: 28
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Software Update.pdf14.8 KB · Aufrufe: 25
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Speicher.pdf16.4 KB · Aufrufe: 27
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Zertifikate.pdf28.7 KB · Aufrufe: 24