Das entscheidet nun mal der Client, welche der (i.d.R. mehreren) angebotenen Adressen er für die Kontaktaufnahme verwendet ... die Box macht hier (aus meiner Sicht jedenfalls) vieles richtig:
Code:
vidar:~ # dig @192.168.xxx.1 fb6490.fritz.box. aaaa <= "any" ginge auch
; <<>> DiG 9.11.2 <<>> @192.168.xxx.1 fb6490.fritz.box. aaaa
; (1 server found)
;; global options: +cmd
;; Got answer:
;; ->>HEADER<<- opcode: QUERY, status: NOERROR, id: 27900
;; flags: qr aa rd ra; QUERY: 1, ANSWER: 2, AUTHORITY: 1, ADDITIONAL: 3
;; QUESTION SECTION:
;fb6490.fritz.box. IN AAAA
;; ANSWER SECTION:
fb6490.fritz.box. 9 IN AAAA fd00::...
fb6490.fritz.box. 9 IN AAAA 2a02:8109:8...
;; AUTHORITY SECTION:
fb6490.fritz.box. 9 IN NS fritz.box.
;; ADDITIONAL SECTION:
fritz.box. 9 IN A 192.168.xxx.1
fritz.box. 9 IN AAAA fd00::...
fritz.box. 9 IN AAAA 2a02:8109:8...
;; Query time: 0 msec
;; SERVER: 192.168.xxx.1#53(192.168.xxx.1)
;; WHEN: Wed May 30 09:59:29 CEST 2018
;; MSG SIZE rcvd: 176
vidar:~ # dig -6 @fd00::ca0e:14ff:fe... fb6490.fritz.box. any
; <<>> DiG 9.11.2 <<>> -6 @fd00::ca0e:14ff:fe... fb6490.fritz.box. any
; (1 server found)
;; global options: +cmd
;; Got answer:
;; ->>HEADER<<- opcode: QUERY, status: NOERROR, id: 50200
;; flags: qr aa rd ra; QUERY: 1, ANSWER: 3, AUTHORITY: 1, ADDITIONAL: 3
;; QUESTION SECTION:
;fb6490.fritz.box. IN ANY
;; ANSWER SECTION:
fb6490.fritz.box. 9 IN A 192.168.xxx.1
fb6490.fritz.box. 9 IN AAAA fd00::ca0e:14ff:fe...
fb6490.fritz.box. 9 IN AAAA 2a02:8109:8...
;; AUTHORITY SECTION:
fb6490.fritz.box. 9 IN NS fritz.box.
;; ADDITIONAL SECTION:
fritz.box. 9 IN A 192.168.xxx.1
fritz.box. 9 IN AAAA fd00::ca0e:14ff:fe...
fritz.box. 9 IN AAAA 2a02:8109:8...
;; Query time: 1 msec
;; SERVER: fd00::ca0e:14ff:fe...#53(fd00::ca0e:14ff:fe...)
;; WHEN: Wed May 30 10:21:09 CEST 2018
;; MSG SIZE rcvd: 192
vidar:~ #
Das Einzige, was man vielleicht "kritisieren" könnte, ist die IPv6-ACL, die von der Box für die DNS-Verwaltung verwendet wird:
Code:
# aicmd multid dnsd dump
[...]
allowedv4:
192.168.xxx.0 255.255.255.240 (0.xxx.168.192.in-addr.arpa)
169.254.0.0 255.255.0.0 (254.169.in-addr.arpa)
allowedv6:
fd00::/64 (0.0.0.0.0.0.0.0.0.0.0.0.0.0.d.f.ip6.arpa)
2a02:8109:8xxx:xxxx::/64 (x.x.x.x.x.x.x.8.9.0.1.8.2.0.a.2.ip6.arpa)
[...]
#
Damit kriegt wohl eine Abfrage mit der link-lokalen IPv6-Adresse eines Clients (also "fe80::irgendwas") keine Antwort vom DNS-Server (hier eine 06.83 auf der 6490) ... was zumindest theoretisch auch funktionieren sollte/müßte, aber vermutlich kriegt man ansonsten Probleme mit dem Gastnetz (das ja für link-lokales IPv6 auch den "fe80::/64"-Präfix nutzt), da man wohl am DNS-Server nur noch auf der Basis der IPv6-Adresse des Absenders und nicht mehr anhand des eingehenden Interfaces filtern kann, welche Daten der DNS-Server herausgibt und für das Gastnetz braucht es ja ein anderes "view" auf die (lokale) Domain. Bei "stabilen" ULA verwendet die Box dann wieder einen getrennten Präfix (fd80::1::0:0:0:0/64), wenn man keinen eigenen, abweichenden ULA-Präfix (von "fd00::/64") festgelegt hat, was aber auch ginge.
Aber über eine ULA ist auch die Abfrage des DNS-Servers über "reines" IPv6 möglich sein ... siehe das Beispiel oben. Wer also auf ein solches Problem trifft, daß seine interne IPv6-Kommunikation mit dem Wechsel der IPv6-Adresse (bzw. eines delegierten Präfix vom Provider) auch komplett zusammenbricht, der sollte die Box auf "immer ULA zuweisen" stellen und gleichzeitig dafür sorgen, daß seine Clients für die lokale Kommunikation dann auch die ULA bevorzugt verwenden.
Wer sich mit dem Thema etwas genauer befassen will, liest sich
RFC 7368 (Punkt 3.4.2.: Stable Internal IP Addresses) durch ... eine derartige Unterbrechung einer Verbindung ist jedenfalls weder notwendig noch "normal" (und hier vermutlich auch eher nicht die Ursache, weil die 7412 wohl kaum alle 20 Minuten das öffentliche Präfix wechseln wird) und im Allgemeinen eher das Ergebnis einer Fehlkonfiguration.
Warum AVM hier auf die (permanente) ULA-Bereitstellung verzichtet in der "Standardkonfiguration", erscheint auch wenig einleuchtend (zumindest kann ich es mir nicht erklären und von AVM gibt es - m.W., gegenteilige Beweise nehme ich gerne - dazu auch keine plausible Erklärung/Beschreibung) ... schließlich hält sich das FRITZ!OS ja durchaus für fähig, den "neuen Sheriff" in der Stadt auch bei IPv6 zu geben und da sollte man die Benutzer (erst recht diejenigen, die weniger Ahnung von Netzwerken im Allgemeinen und IPv6 im Speziellen haben) nicht im Regen stehen lassen, zumal es erst dann "Synchronisationsprobleme" gäbe, wenn
mehrere DHCPv6-Server mit demselben Präfix unterwegs wären (durch die IPv6-BC-Mechanismen auch einigermaßen leicht zu ermitteln für eine automatische Konfiguration) ... spätestens beim "Meshen" dürfte das dann auch nicht mehr der Fall sein.