1. Ich würde mich erst einmal auf eine einzelne Box konzentrieren, bis ich verstanden habe, wie die eigentlich funktionieren.
2. In #1568 beim Buchstaben "a" kommt beim Leser (bzw. bei mir) der Eindruck zustande, daß Du nicht zwischen den verschiedenen Zuständen (vor dem Start, beim Start, nach dem Laden des Kernels, nach dem Aktivieren des Netzwerks) unterscheiden kannst. Beim Zugriff auf den Bootloader ist zwar ein "ping" auch ein möglicher Ansatz, aber eher dann, wenn bereits die MAC-Adresse bekannt ist. Ansonsten kann nämlich eine ausbleibende Antwort auf einen ARP-Request (weil der zu einen Zeitpunkt eingeht, wo der Bootloader der Box ihn noch nicht empfängt, weil die noch nicht soweit ist) schon mit einem entsprechenden Timeout dazu führen, daß die knappe Zeit von 5 Sekunden, in der der FTP-Server im Bootloader nur ansprechbar wäre, bereits vergangen ist. Genau dazu dient dann auch der dazwischengeschaltete Switch ... er soll dafür sorgen, daß der Windows-PC nicht erst in dem Moment, wo die Box ihrerseits die Ethernet-Ports aktiviert, eine neue LAN-Verbindung feststellt und bei der anschließenden Initialisierung seiner eigenen Netzwerk-Karte erst einmal wertvolle Zeit vergeudet.
3. Aus Deiner ursprünglichen Frage geht nicht einmal klar hervor, von welcher Plattform aus Du überhaupt arbeiten willst ... man kann es nur "annehmen", daß es sich um einen Windows-PC handelt (weiß aber auch dann noch nicht, welche Version zum Einsatz kommt), weil Du etwas von "DisableDHCPMediaSense" schreibst. Nun kann man das bereits kennen (muß man aber nicht) oder man verwendet (als Leser) eine Suchmaschine, um zu erkunden, was sich dahinter verbergen mag (ist aber irgendwie nicht die Aufgabe desjenigen, der helfen soll, sondern die des Hilfesuchenden - ein "klare Beschreibung und dedizierte Frage" bringt sicherlich eher (hilfreiche) Antworten).
4. Theoretisch kann man tatsächlich über die Registry und den angesprochenen Eintrag das "media sensing" bei einer Windows-Installation abschalten ... das zieht aber nicht automatisch eine korrekt konfigurierte Netzwerk-Karte nach sich und obwohl viele Leute das kaum glauben mögen ... es hat auch schon Fehler bei der manuellen Konfiguration von Netzwerkeinstellungen gegeben. Daher gehört an die Stelle der Beschreibung "in Prosa" ganz einfach die Ausgabe von "ipconfig /all" bei einer Windows-Installation - das dämpft das Mißtrauen der Leserschaft, daß da (unbemerkte) Fehler in der Konfiguration vorhanden sind. Auch kann man sich eben diese Abschaltung des "media sense" (was ohnehin über "netsh" i.d.R. einfacher geht und nicht einmal den Neustart braucht, der nach der direkten Änderung in der Registry erforderlich wäre) schenken, wenn man den bereits erwähnten Switch verwendet ... dann findet das "media sensing" ja zwischen Switch und PC statt und der PC kriegt ohnehin nicht mit, wenn / wann die FRITZ!Box die Ethernet-Ports aktiviert.
5. Das "blinde" Verändern des Inhalts von "firmware_version" wird zwar immer wieder "gerne genommen" (warum eigentlich genau?) ... ist aber max. in die Richtung "avm" eine halbwegs akzeptable Idee, weil bei dieser Einstellung und älterer Firmware zusätzliche Möglichkeiten der Konfiguration angeboten werden könnten. Diese Einstellung auf einen Wert zu ändern, von dem man gar nicht weiß, ob die installierte Firmware ihn überhaupt unterstützt, ist jedenfalls ziemlicher Unsinn und am Ende riskiert man nur, daß der Bootprozess einer so geänderten Box irgendwo mittendrin unterbrochen wird (zu einem ungünstigen Zeitpunkt) und die Box im Anschluß nicht benutzbar ist. Eine mögliche Fehlerquelle wäre es z.B., daß die Box mitten in der Initialisierung der NvramDb-Strukturen für den "production mode" unterbrochen wird und dabei die Strukturen, anhand derer die Entscheidung "neu initialisieren oder nicht" gefällt wird, bereits bestehen, aber nicht vollständig sind (wegen des Abbruchs).
6. Das mit dem "nicht alles verstanden, was ich gelesen habe" wird auch noch dadurch vertieft, daß Du da (auch zweimal) etwas im FTP-Server machst, was zumindest einer Erklärung bedarf und da meine ich folgendes:
Code:
ftp> open [COLOR="#FF0000"]192.168.178.1[/COLOR]
Verbindung mit 192.168.178.1 wurde hergestellt.
220 ADAM2 FTP Server ready
530 not logged in
Benutzer (192.168.178.1:(none)):
331 Password required for adam2
230 User adam2 successfully logged in
ftp> quote MEDIA FLSH
200 Media set to MEDIA_FLASH
ftp> [COLOR="#FF0000"]quote SETENV my_ipaddress 192.168.178.1[/COLOR]
200 SETENV command successful
Der Bootloader verwendet ja ganz offensichtlich bereits die IP-Adresse 192.168.178.1, ansonsten hätte ja die FTP-Verbindung zu dieser Adresse nicht funktioniert. Welchen Sinn soll es da haben (auch wenn es nicht wirklich schädlich ist), die Einstellung "my_ipaddress" jetzt mit "SETENV" noch einmal auf diesen Wert zu setzen? Der steht mit fast 100% Sicherheit bereits auf diesem Wert und wenn sich die Leute endlich mal angewöhnen würden, vor einer Änderung erst einmal den Ist-Zustand mit "GETENV" abzufragen, dann wüßten sie wenigstens bei Problemen, auf welchen Wert sie wieder zurück müssen bzw. dann fiele ihnen auch die Sinnlosigkeit dieses Vorgehens vielleicht auf. Wer aber solche Kommandofolgen ausführt, ohne sie zu hinterfragen und dann offensichtlichen Unsinn macht, der muß sich auch die Vermutung gefallen lassen, daß er eigentlich nichts verstanden hat. Das ist bei den Leuten, die fleißig "debug" im FTP-Client eintippen und gar nicht merken, daß sich für sie nichts ändert, auch nicht anders und der Gipfel des Unsinns ist dann der auch irgendwo nachzulesende "Tipp", man solle in einer FTP-Session nur "MEDIA FLSH" ausführen und die dann wieder beenden - als gäbe es irgendwo einen "Schalter", den man damit dauerhaft umlegen würde.
7. Wenn Du das systematisch angehen willst, entscheide Dich für eine einzelne Box (das macht auch das "Mitlesen" leichter, weil man meist nicht nachvollziehen kann, auf welche Box sich nun ein beschriebenes Ergebnis beziehen soll). Ich würde die mit der neueren Firmware nehmen und dort auch die Variable "linux_fs_start" (am Ende) so einstellen, daß die neuere Firmware-Version startet (auch wenn man wissen sollte, welche Version in der alternativen Partition nun installiert ist). Bei neuerer Firmware ist die Chance höher, daß sie bereits den Code zum "Retten" neuer Zertifikate enthält, wenn die Box diese nicht ab Werk haben sollte. Dann einmal
vollständig und an einer Stelle beschrieben, wie sich die Box beim Start verhält (inkl. Timings und LED-Anzeigen) und man kriegt zumindest mal eine Vorstellung, wie weit so eine Box nun beim Starten kommt und wo es dann klemmen könnte. So eine Box ist ja eine recht geschlossene Umgebung (solange sie nicht am Kabel hängt) und der Bootvorgang ist ziemlich deterministisch in seinem Ablauf. Damit kann man schon anhand der vergangenen Zeit (und einer "Vergleichsbox") in etwa feststellen, wie weit sie beim Start kommt, bevor der Neustart eingeläutet wird.
8. Wenn es tatsächlich falsche Einstellungen in der Box sind, die einen vollständigen Start verhindern, dann wirst Du vermutlich nicht umhinkommen, Dich mit den "eva_tools" zu befassen ... egal ob Du das willst oder nicht. Hat man die FRITZ!Boxen verstanden und kann im erforderlichen Maße mit seinem PC umgehen (egal ob der nun Windows oder Linux verwendet, wobei für das Zusammenstellen eines TFFS-Images Linux benötigt wird, es sollte aber auch im Subsystem unter Windows funktionieren), dann sollte auch die Verwendung des passenden Skripts (was man zum Auslesen von Environment und Countern nun mal braucht ... oder man macht das von Hand, wenn man in den Garten will) keine echte Hürde sein ... das passiert eigentlich nur dann, wenn man nicht die erforderliche Geduld für die "Einarbeitung" aufbringt und einfach zur nächsten denkbaren Variante springt, bei der man dann wieder vor anderen Problemen steht. Solche "Springer" sind auch für diejenigen "besonders wertvoll", die tatsächlich helfen wollen ... man setzt sich hin, schreibt so jemandem eine Antwort und der fällt dann beim kleinsten Lufthauch um und macht etwas vollkommen anderes, weil ihm einfach die Ausdauer fehlt. Nun darfst Du mal raten, wie dann die Chancen sind, daß man überhaupt eine Antwort kriegt, wenn man das gleich am Beginn so angeht. Das meint nicht, daß man sich hinsetzen und auf Hilfe warten soll und daß es nicht von Vorteil ist, wenn man selbst verschiedene Wege ausprobiert ... aber wenn das Ergebnis solcher Versuche dann ist: "Das funktioniert bei mir nicht." und dabei eigentlich durchscheint, daß da Fehler bei der Anwendung bzw. beim "Nachmachen" die eigentliche Ursache dieses "funzt nicht" sind, dann wirkt das Springen zwischen verschiedenen Ansätzen eben nur noch hilflos und da stellt sich dann der Hilfewillige wahrscheinlich die Frage, ob es den Aufwand (den ja auch er hat) überhaupt lohnt.
So, das mußte ich wieder mal loswerden und das war hier auch wieder einmal ein passender Fall ... wenn es Dir gelingen sollte, das noch einmal zu systematisieren und geeignet zu beschreiben (damit der Leser sich eben nicht über mehrere Beiträge Deine Probleme zusammensuchen muß), dann sollten eigentlich beide Boxen (wenn die sogar noch bis zur Aktivierung des Netzwerks beim ATOM-Kern kommen, worauf das ICMP-Reply von der .254 ja hindeutet) auch zum vollständigen Start zu überreden sein, wo man dann auch das GUI erreicht.
Aber das gibt es eben nicht ohne entsprechende Anstrengung und quasi "im Vorübergehen" - das braucht erst einmal das "Anlesen" der richtigen Kenntnisse und dann deren Anwendung. Wer bereits am Beginn einschätzt, daß er das "nicht bringt", der sollte sich die zu investierende Zeit dann sparen (und spart als Nebeneffekt den anderen hier auch noch welche).