@Micha0815:
Noch mal die Frage ... wo zieht man da die Grenze? Was sind denn "wichtige Events"? Muß die jeder genauso sehen? Was wäre denn bei einer entfernt aufgestellten Box (egal ob im Keller oder in Spanien) eine Information, die
Du nicht per Push-Mail erhalten willst? Und wie regelt man die Prioritäten, wenn Dein Nachbar ebenfalls eine unbeaufsichtigte FRITZ!Box betreibt und ganz andere Anforderungen an deren Funktionen hat? Machen wir eine Abstimmung und jedes Feature, das >50% Pro-Stimmen kriegt, wird dann implementiert von AVM? Was passiert dann, wenn diese "Stimmung" irgendwann umschlägt oder die Technik sich ändert? Heute werden nur noch wenige auf einer Integration eines externen S0-Bus bestehen, sollte damit die Unterstützung eines ISDN-Anschlusses aus den entsprechenden Modellen entfernt werden, weil das nicht mehr mehrheitsfähig ist?
Was machen denn die Besitzer einer 7390 (wo es vom Platz her ohnehin schon lange eng ist im Flash), wenn weitere Funktionen unbedingt dazu kommen sollen/müssen (wie gerade die ULE-Unterstützung) und dann - wegen solcher Geschichten wie einer ausufernden Push-Mail-Unterstützung inkl. der zugehörigen (und - wie ich versucht habe zu erläutern - dann für mich nun wieder unumgänglichen) Konfigurationsseiten - mit dem Entfernen von anderen Features fortgefahren wird? Der eine braucht den Samba-Server inkl. nmbd in der FRITZ!Box unbedingt und will ihn weiterhin haben, dem anderen ist der vollkommen egal - Du wirst sicherlich den Samba-Server der Box in Spanien auch eher selten nutzen.
Solange die Firmware nicht so modularisiert ist, daß man einfach bei Platzproblemen wählen kann, was man selbst haben will und was nicht, kann zwar jeder von seinem eigenen Standpunkt aus irgendwelche Funktionen wünschen, diese Vorstellungen muß aber noch lange nicht jeder teilen. Das, was für Dich unabdingbar ist bei einer Box in Spanien (die Unterstützung von UMTS-Sticks), ist für jemand anderen nur unnützer Ballast, weil er die Box hinter einem Modem am Glasfaser-Anschluß und ohne einen solchen USB-Stick betreibt.
Wenn man dann nicht verschiedene Modelle und/oder Firmware-Versionen für die verschiedenen Einsatzfälle hat, muß man in so einer universellen Box eben Kompromisse eingehen - jedenfalls solange die Ressourcen im Gerät begrenzt sind. Ich verstehe nicht, warum jeder immer davon ausgeht, daß eine FRITZ!Box wie ein Chamäleon in der Lage sein muß, sich an jeden beliebigen Einsatzzweck (auch an solche, für die sie nie gedacht war)
ideal anpassen zu können.
Wenn irgendwann mal in allen noch unterstützten Boxen so viel Platz übrig sein sollte, daß alles zusammen dort hineinpaßt und dann vom Benutzer nur die Teile aktiviert werden können, die er selbst haben möchte (auch der Prozessor und der Arbeitsspeicher sind nun mal Ressourcen, die verwaltet und geteilt werden wollen, vom davon abhängigen Stromverbrach rede ich da noch gar nicht), dann ist es mir am Ende auch egal, wie weit die Firmware noch aufgeblasen wird. Das ist aber im Moment leider noch nicht der Fall ... und wenn man da wirklich alles denkbare einbauen sollte, werden irgendwann wohl auch die reservierten 48 MB in den NAND-Boxen nicht mehr ausreichen.
Wer seine FRITZ!Box an einem entfernten Standort betreibt, wo sie unbeaufsichtigt vor sich hin arbeiten soll (das Gerätedesign mit 2 Buttons zur Steuerung von Funktionen und 5 LEDs zur Anzeige irgendwelcher Zustände läßt mich daran zweifeln, daß das der primäre Anwendungsfall einer FRITZ!Box sein sollte - da gibt es andere Router, die sich schon vom Aufbau her besser dafür eignen würden, ggf. sogar noch mit passenden Schutzklassen für feuchte Kellerräume oder sogar zur Installation auf Booten und Schiffen), der verwendet entweder das falsche Gerät (womit ich nicht sagen will, daß man eine FRITZ!Box nicht auch unbeaufsichtigt betreiben
kann, aber es ist nun mal nicht die primäre Anwendung und dann ist eine "Abstimmung der Firmware" auf diesen speziellen Einsatzfall wohl wenig sinnvoll) oder er muß eben eigene Vorkehrungen für solch einen Einsatz treffen.
Das kann dann eben bis zur Progammierung eigener Skripte zur Überwachung (z.B. zum zyklischen Melden von Zuständen so eines Gerätes an einen Monitoring-Server) gehen ... niemand verwehrt es einem, das FRITZ!OS entsprechend zu erweitern. Kann oder will man das nicht, ist es wohl doch das falsche Gerät ...
Warum da allerdings ein Hersteller entsprechend aufwändige Vorkehrungen für einen solchen Fall treffen sollte bei einem Gerät, daß wohl in der überwiegenden Zahl der Fälle immer noch im Wohnbereich eingesetzt wird und offenbar auch dafür entworfen wurde (funktionell ist das Gehäuse ja auch nur begrenzt und wenn es keiner sieht, kann es ja problemlos auch ein schmuckloser grauer Würfel sein oder ein "Snap-In" für eine Hutschiene, z.B. wie diese
hier), erschließt sich mir tatsächlich nicht.
Wenn alles andere notwendige in der Firmware umgesetzt ist, dann soll man sich meinetwegen auch um solche "Spielereien" kümmern.
Ich selbst will eben immer noch keine E-Mail von einer meiner FRITZ!Boxen erhalten (die melden sich von selbst bei meiner Icinga-Installation, wenn sie ein wichtiges Wehwehchen haben), wenn mal irgendwo ein Schluckauf zu verzeichnen ist ... ganz im Gegenteil.
Irgendwelche nebensächlichen Push-Mails würden eher dazu führen, daß "das Besondere" einer solchen Alarm-Meldung verloren geht und man dann eben genau die wirklich wichtigen Benachrichtigungen gar nicht mehr zur Kenntnis nimmt, weil regelmäßige Fehlalarme zur Routine werden.
Damit bräuchte ich nun wieder eine Möglichkeit, den Push-Mail-Versand auf die wirklich wichtigen Fälle zu beschränken (kann man im Moment glücklicherweise noch). Bei mir hängt die eigene FRITZ!Box an der Wand und ich habe sie (fast) jederzeit im Blick (daher auch der Wunsch nach einer WAN-Traffic-Anzeige). Wenn ich etwas zum Zustand der Box wissen will, was mein Monitoring-Server nicht weiß, öffne ich mir die Startseite der Box im Browser. Eine Push-Mail kann ich nicht brauchen (außer der täglichen Archivierung der Anrufliste) und will ich auch nicht haben - mir ist die Anzeige und eine Warnung im GUI wichtiger. Wenn ich eine der entfernten Boxen bei Kunden sehen will, rufe ich mir deren Seiten auf und wenn die größere Probleme haben, teilen sie das eben von sich aus mit, aber auch das eben max. mit einem HTTP-Request (oder einer SMS, wenn die WAN-Verbindung die Ursache ist) und nicht mit einer E-Mail.
Wer will jetzt die Entscheidung treffen, welcher dieser diametral entgegengesetzten Standpunkte in der Firmware umzusetzen wäre? Gehen wir mal zum Spaß davon aus, daß es nicht beide gleichzeitig sein können oder sollen ...