Jstessi
Aktives Mitglied
- Mitglied seit
- 15 Jul 2018
- Beiträge
- 2,369
- Punkte für Reaktionen
- 947
- Punkte
- 113
Um die Euphorie über 6 GHz-WLan bzw. WiFi7 etwas zu objektivieren hier u.a. einige Fakten:
- WiFi7 darf (muss aber nicht) auch im 6 GHz-Band neben 2,4 und 5 GHz arbeiten
- 6 GHz ist in DE stark eingeschränkt, sowohl vom nutzbaren Frequenzbereich, als auch von der Sendeleistung: hier dürfen bestenfalls
100200 mW im Raum verteilt werden (entspricht der Leistung von 5 GHz K36..64), die Raumdämpfung/Luft ist aber auf Grund der Frequenz größer; auch die Absorption in festen Gegenständen ist eine andere als bei 5 GHz - WiFi7 verfügt über eine maximale Bandbreite von 320 MHz, die ggü. 160 MHz bisher (WiFi5 und -6) den Durchsatz verdoppeln. Hinzu kommt eine Symbollänge von 12 Bits/Schritt (2¹² = 4096 QAM) gegenüber WiFi6 mit Symbollänge 10 (2¹⁰ =1024 QAM). Dies führt zu einem Faktor von 1,2, den WiFi7 bei gleicher Bandbreite mehr Durchsatz erzeugt als WiFi6
- der 5 GHz-Bereich mit seinen 200 mW Sendeleistung max im Bereich K36..K64 und max 1000 mW im Bereich K100..K128 kann aber leider die 320 MHz Bandbreite gar nicht aufnehmen, so dass auf den reichweitenschwächeren 6-GHz-Bereich ausgewichen werden muss. In den 6 GHz gibt es zwar keine DFS-Ereignisse (Radar, Primärnutzer), 200 mW bei der Dämpfung sind aber eher wenig
- Die Multi-Link-Operation (MLO) von WiFi7 ermöglicht zwar den simultanen Empfang mehrerer Frequenzbänder und erhöht so den Summendurchsatz, man muss sich aber in einem räumlichen Bereich befinden, der hinreichende Empfangsfeldstärke hat. Ein DFS-Ereignis ohne Zero-Wait-DFS und 6 GHz sind dafür 'Gift', 2,4 GHz ist eher durchsatzschwach. Die Praxis muss noch reale Ergebnisse liefern
- ich mache mir allerdings etwas Sorgen um das 'Repeaten', denn die lange bestehenden Algorithmen für Band- und AP-Steering müssen angepasst werden auf MLO, was wiederum zu einer längeren Testphase führen könnte, da lasse ich mich aber gerne überraschen
Zuletzt bearbeitet: