Ethernet über Telefonkabel

mathew1

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hallo,
in einem Altbau ist ein Telefonkabel leider nicht im Rohr und damit nicht gegen Cat6 oder Cat7-Kabel austauschbar.
Das ist ein Telefonkabel mit 2 Paaren - also vier roten Adern und Ringcode entsprechend Telekom.
Die Länge ist ca. 20 Meter.

Kann ich über das Kabel mit 100 MBit einen Access-Point betreiben?
Lässt sich dann über das Kabel auch noch PoE verwenden?

Oder ist jeder Versuch sinnlos?

Danke
 
theoretisch ist das möglich. In der Praxis ist das Ergebnis sehr bescheiden. Ich habe das mal mit ca. 10 m probiert, es hat auch funktioniert, aber die Mühe lohnt sich nicht. Der Datendurchsatz ist bescheiden reicht gerade für Text-Mails. Sozialmedia kannst Du knicken. Allein die 4 Drahtadern richtig zu crimpen ist eine Kunst.
 
Für Massiv-Adern gibt es "werkzeuglose" RJ45-Feldstecker (bspw. https://www.amazon.de/dp/B0CF1XGBPY ). Die haben LSA+-ähnliche Schneidklemmen und lassen sich prima an vorhandene Kabel anbringen, erst recht bei doppelpaarigen "Elektriker-Telefonkabeln".
Das "werkzeuglos" bezieht sich aber lediglich darauf, daß man keine Crimpzange braucht - Abmantelmesser und Elektronikseitenschneider braucht man trotzdem :) .

Was die Belegung angeht - siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Crosskabel#10BASE-T-_und_100BASE-TX-Ethernet .

100 MBit/s *kann* funktionieren, wenn die Strecken durchgehend und ohne Abzweigung oder Verbindungsklemmen ausgeführt wurden.
 
Das ist ein Telefonkabel mit 2 Paaren - also vier roten Adern und Ringcode entsprechend Telekom.
Also vermutlich J-YY oder J-2Y(St)Y.

Probiere es doch einfach aus (4 Adern zu crimpen kann man imo auch nicht als "Kunst" bezeichnen, da gibt es wirklich schwierigere Sachen). Über 20m J-YY (allerdings standen mir auch 4 Doppeladern zur Verfügung) hatte ich sogar mit 1GBase-T keine Probleme gehabt. Da dürften 100Base-T (und das langt allemal auch für "SocialMedia") über 20m per J-YY eigentlich kein Problem sein. Eigentlich…

Bzgl. PoE, kann funktionieren, muss aber nicht. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, müssen laut Standard (802.3af bzw. 802.3at) die PoE-Clients beide Varianten unterstützen, also auch die Versorgung mit nur 4 Adern, während der PoE-Injektor oder PoE-Switch die Versorgung über 4-Adern nicht zwingend unterstützen muss.
 
Hallo.
Die Kabelenden sind bestimmt nicht sehr lang oder enden in Dosen. Da muss dann das Gerät noch über ein Netzwerkkabel angeschlossen werden.
Da würde ich dann eher Buchsen auflegen für die zu steckenden Netzwerkkabel. Wenn man will kann man die auch in einer Dose einrasten.
Die Drähte kommen dann auf beiden Seiten gleich auf 1,2,3und 6.
Reihenfolge ist: ohne,1Strich,2 Strich weit,2Strich eng.
 
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Ich glaube nicht, dass man das Keystonemodul vernünftig montiert bekommt. Es setzt voraus, dass man das Kabel mit Mantel einführt, der dann auch zur Zugentlastung genutzt wird. Normalerweise hat man bei Fernmeldeleitungen den Mantel immer kurz nach der Einführung in die Dose abgesetzt.
Da das Fernmeldekabel hinsichtlich Schirmung sowieso nicht die Anforderungen von Netzwerkkabel erfüllt (und das Keystone-Modul an der Stelle keinen Mehrwert böte), würde ich eine UAE-Telefondose nehmen:
 
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Das Hauptproblem des genannten Adapterset ist imo, das damit nur ein max. Nutzdatenrate von <90Mb/s möglich zu sein scheint. Da frage ich mich, weshalb man bei 20m J-YY (natürlich vorausgesetzt alle 4 Adern des Kabel sind intakt und es gibt nicht die von @H´Sishi genannten Unterbrechungen) solch einen Adapter verwenden sollte, da fährt man imo mit "echtem" 100Base-T + PoE besser (mit einem PoE-Injektor der das über 4 Adern auch unterstützt).

Das Adapterset ist aber eine Variante, falls tatsächlich nicht alle Adern intakt sein sollten oder man aus anderen Gründen Probleme mit Ethernet über das Kabel hat. Je nach Anwendungsfall würde ich dann aber auch überlegen entspr. G.HN Adaptersets zu verwenden die mehr als 100Mb/s Nutzdatenrate erreichen.

BTW/Edit:
Ich würde da wohl auch eher eine klassische UAE-Dose mit Schraubklemmen verwenden anstatt Keystone-Module. Bei CAT3 bzw. J-YY allemal ausreichend.
 
Moin,

da reicht ein 2x2x0,6. Habe ich einige von verbaut. Ist aber nur noch schwer zu bekommen


Viel Erfolg

Andreas
 
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Und wenn das alles nicht funktioniert, kann man immernoch auf eine WLAN-Lösung mit Repeater oder DLAN umschwenken.
 
die haben nix mit den von mir erwähnten Line21 zu tun.
Das "System Line21" hat Rutenbeck Im Jahre 2003 vorgestellt:

Ich wüsste aber auch nicht, was das hier helfen soll. Ziel des Systems ist es, über 4 Adern Daten *und ein analoges Telefon* betreiben zu können. Das hat der TE aber nicht angefragt.
Da das System Line21 rein passiv arbeitet, wird es nicht viel anderes sein als Splitter, wie sie zig Jahre genutzt wurden um ADSL und POTS über dasselbe Adernpaar zu bringen (bzw. dann eben auszutrennen).

Das Hauptproblem des genannten Adapterset ist imo, das damit nur ein max. Nutzdatenrate von <90Mb/s möglich zu sein scheint.
Nein, das Hauptproblem des genannten Adaptersets ist eine verwirrende/widersprüchliche Webseite :D
In den technischen Daten ist mehrfach von 200 Mbps max. die Rede.
S. auch hier:

Lt. Diagramm wären aber nicht mal 100 Mbps möglich, selbst mit CAT5-Kabel nicht ?!

Fakt ist, ich würd's auch definitiv mit mit nacktem Telefonkabel und ggf. aufgeflantschtem PoE probieren. Wenn das nicht klappt, kann man immer noch weiter überlegen.
 
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Ich wüsste auch nicht welchen Vorteil diese (teuren) Kombidosen von Rutenbeck in diesem Fall haben sollen, insb. im Vergleich zu einer (wesentlich günstigeren) UAE-Dose. Denn ein analoges Telefon soll ja laut TO gar nicht angeschlossen werden…
 
Um nochmals auf den Ursprungspost zurückzukommen:

hallo,
in einem Altbau ist ein Telefonkabel leider nicht im Rohr und damit nicht gegen Cat6 oder Cat7-Kabel austauschbar.
Das ist ein Telefonkabel mit 2 Paaren - also vier roten Adern und Ringcode entsprechend Telekom.
Die Länge ist ca. 20 Meter.

Kann ich über das Kabel mit 100 MBit einen Access-Point betreiben?
Lässt sich dann über das Kabel auch noch PoE verwenden?

Oder ist jeder Versuch sinnlos?

Danke


Ich würde im 1. Step mal auf beiden Enden der Leitung eine RJ45 Dose (Ob geschraubt oder Keystone ist egal) montieren.
Das Kabel auf beiden Seiten gleich "richtig" aufschalten: Pin 1,2,3 und 6.
Wenn vorhanden, dann mit einem 0-8-15 CAT-Scanner prüfen, ob alle 4 Adern "gerade" aufgeschaltet wurden und dann mal testen.
Auf einer Seite am Switch, auf der anderen Seite einen Laptop anstecken - ist am einfachsten so zu testen, wenn keine "Profiwerkzeuge" dazu vorhanden sind.
Wenns nicht geht, dann im 2. Step so 2-Draht Umsetzer inkl. PoE besorgen.
Da dann sowieso schon Dosen auf beiden Seiten drauf sind, kann man die dann einfach anstecken.
Hier vielleicht nochmals prüfen, ob die vielleicht dann andere Pins verwenden (z.B.: 4 und 5).
 
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