DAU: Fax over (Vo)IP

markpenner

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Hallo

Eigentlich würde ich mich ja nicht unbedingt als Dau bezeichnen, da ich aber weder mit Faxgeräten, noch mit VoIP besonders viel zu tun habe herrschit hier mal vorsorglich "Dau-Alarm".

Also, ein Freund von mir ist zu Freenet Komplett gewechselt (die haben ihm übrigens freundlicherweise statt dem bestellten und bezahlten DSL-3000 einen DSL-10000 Anschluss geschaltet :). Dann haben wir festgestellt, dass das Fax nicht mehr ging. Senden schien zwar noch zu gehen, aber mit empfangen war nix, das Fax hat einfach abgebrochen. In der Fritz!Box (7170 SL) ist das Engerät übrigens bereits als Fax eingerichtet.

Jetzt habe ich ein bisschen etwas über die Verwicklungen mit Fax over IP und Fax over Voice over IP gelesen, so richtig schlau bin ich aber nicht geworden.

Es wäre schön, wenn jemand eine Lösung parat hätte, es muss nichts 100% zuverlässiges sein, sollte halt gerade so gehen. Falls es das leichter macht: In nächster Zeit ist die Anschaffung eines neuen Faxes angedacht.

Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Gleiches Problem - Lösung?

Hey,

habe das gleiche Problem. Fax versenden ist ohne Einschränkung möglich, Faxempfang ging bisher nur bei Gegenstellen, die auch über das Internet versendet haben (hier: Strato).

Gibt´s schon eine Lösung?

Habe schon folgendes ohne Erfolg versucht:
- umstellen der Nebenstellenart von Fax -> Telefonie
- Firmwareupdate der Fritz!Box auf 29.04.29 (aktuellste Version)

Gruß

Stefan
 
Nein, ich hab leider auch noch keine Lösung, aber wenigstens sind wir schon zwei ;)
 
Hallo zusammen,

Hull22 schrieb:
Hey,

habe das gleiche Problem. Fax versenden ist ohne Einschränkung möglich, Faxempfang ging bisher nur bei Gegenstellen, die auch über das Internet versendet haben (hier: Strato).

Gibt´s schon eine Lösung?

Habe schon folgendes ohne Erfolg versucht:
- umstellen der Nebenstellenart von Fax -> Telefonie
- Firmwareupdate der Fritz!Box auf 29.04.29 (aktuellste Version)

Eine Faxübertragung per VoIP kann klappen, muss aber nicht. Der Grund dafür ist folgender. Das Protokoll das Faxgeräte miteinander sprechen ist darauf ausgelegt, auch auf miesen Leitungen zu funktionieren - wobei miese Leitung in dem Fall Überseeleitung mit jede Menge Rauschen, Übersprechung, Knacksen und anderes in der Richtung bedeutet. Eine Sache allerdings ist in klassischen Telefonnetzen absolut in Ordnung - das Timing. Jedes Faxgerät kann sich darauf verlassen, dass alle Fiepstöne den es von sich gibt in der _gleichen_ Reihenfolge und mit der gleichen Verzögerung beim Gegner ankommen. Wenn Du diese Gegebenheiten nun mit VoIP vergleichst stellst Du fest, dass VoIP zwar kein Rauschen, knacken und übersprechen kennt, dafür aber veränderliche Laufzeiten (Jitter). Und genau das können Faxgeräte überhaupt nicht ab.

Damit das ansatzweise geht braucht's folgendes:
- einen nicht komprimierenden Codec (Alaw, Ulaw G711)
- eine Netzverbindung mit _konstanter_ Latenz
- keine Echounterdrückung
- keinen Jitterbuffer

Damit kommst Du in einer LAN-Umgebung an einen Punkt wo dies (je nach verwendeten Geräten) zu sagen wir mal 98% funktioniert. Die restlichen 2% sorgen dafür, dass Du das in einer Firmenumgebung nicht einsetzen magst. Wobei hier nicht verschwiegen soll, dass (siehe Asterisk Foren) einen Menschen hier im IPPF gibt der Fax mit den Inalp-Patton Gateways und ATAs in einer Businessumgebung produktiv erfolgreich einsetzt. Über das offene Internet wirst Du mit diesem Setup höchstens soweit kommen, dass man das als Privatmann für sagen wir mal drei Faxe im Monat nutzen mag und das Fax wenn's denn nicht klappt über einen Weg versendet.

Fax ist also Datenübertragung per analogem Gepiepse das das Gegenüber dann wiederum zu Daten transformiert. Schwachsinn put sowas per Voice-Codec über ein paketvermittelndes Netz zu schieben. Um diesen Schwachsinn zu beenden gibt es das Protokoll T.38 (Fax over IP). Bei T.38 wird vom Gateway das gegnerische Faxgerät gefaked, die Daten werden per IP übertragen, das Gateway das zum Partner führt 'tut' fürs gegnerische Faxgerät so, als ob das versendende Gerät wäre. Damit ist die ganze Jitter/Packetloss usw. Problematik komplett weg und das ganze funktioniert zuverlässig.

Nun hat die Sache noch zwei Haken. Der erste ist, dass kaum ein VoIP-Provider T.38 unterstützt. Der zweite Haken ist, dass die Spezifikation etwas interpretationsfähig ist, was dazu führt, dass nicht jedes Gerät mit jeder Gegenstelle arbeitet. Falls Du's mit der FB mal ausprobieren möchtest lies mal hier: http://www.qdsl-support.de/showthread.php?t=11411
Hat jemand eine Liste von VoIP-Providern die T.38 unterstützen?
 
Hallo

und vielen Dank für die sehr umfassende Antwort! Da Freenet afaik kein T.38 macht, bleibt nur die Möglichkeit, auf die pfuschige Variante auszuweichen, was aber in meinem Fall ausreichen sollte. A propos: Warum gibt es eigentlich keine FoIP Faxe, so wie es auch VoIP Telefone gibt?

Also, zu deinen Ausführungen, worauf ich achten muss:

- einen nicht komprimierenden Codec (Alaw, Ulaw G711)
- eine Netzverbindung mit _konstanter_ Latenz
- keine Echounterdrückung
- keinen Jitterbuffer

Ok, mit dem ersten Punkt komme ich noch klar, aber beim zweiten fällt mir leider nur "???" ein, wie auch beim letzten Punkt. Ich denke mal, die Echounterdrückung wird sich irgendwo in der Fritz!Box einstellen lassen, weißt du zufällig, wo genau?
Also, ansonsten wäre ich wirklich happy, wenn du mir noch erklären könntest, was ein Jitterbuffer ist, und um welche Netzwerkverbindung es geht (das Fax hängt ja eigentlich direkt an der FB)

Grüße und nochmals vielen Dank für die Hilfe!
 
Und ergänzend zu dem Thema T.38 und Fritzbox:
Diese kann s nicht mehr! Die Box konnte es mal anfänglich, jedoch ist der komplette Codec aus dem voipd entfernt oder komplett deaktiviert worden, wie ich in einigen Experimenten schon vor längerer Zeit feststellen musste. :(
Also bleibt nur noch der Codec G.711 über, den die Box in der "Fax"-Variante mit einem modifizierten Jitterbuffer einsetzt, um die Verzögerung der Signalweitergabe zu vergleichmäßigen (schön zu sehen bei der Detail-Information der Internet-Sprachübertragung der 7170 mit einigermaßen zeitgemäßer Firmware). Dadurch ist es auch nicht mehr notwendig, in den Sprachparametern der Box rum zu "pfuschen". Die optimalste Einstellung macht die box von sich aus, wenn sie die Fax-Pilottöne erkennt. Dann fordert sie ggfl. eine neue Codec-Aushandlung mit der Gegenseite an, um auf G711u mit geändertem Jitterbuffer zu schalten.
 
Hallo Mark,

markpenner schrieb:
Hallo

und vielen Dank für die sehr umfassende Antwort! Da Freenet afaik kein T.38 macht, bleibt nur die Möglichkeit, auf die pfuschige Variante auszuweichen, was aber in meinem Fall ausreichen sollte. A propos: Warum gibt es eigentlich keine FoIP Faxe, so wie es auch VoIP Telefone gibt?
Schau mal hier: http://www.ip-phone-forum.de/showthread.php?t=135069.

Also, zu deinen Ausführungen, worauf ich achten muss:

- einen nicht komprimierenden Codec (Alaw, Ulaw G711)
- eine Netzverbindung mit _konstanter_ Latenz
- keine Echounterdrückung
- keinen Jitterbuffer

Ok, mit dem ersten Punkt komme ich noch klar, aber beim zweiten fällt mir leider nur "???" ein, wie auch beim letzten Punkt. Ich denke mal, die Echounterdrückung wird sich irgendwo in der Fritz!Box einstellen lassen, weißt du zufällig, wo genau?
Also, ansonsten wäre ich wirklich happy, wenn du mir noch erklären könntest, was ein Jitterbuffer ist, und um welche Netzwerkverbindung es geht (das Fax hängt ja eigentlich direkt an der FB)

Novize hat ja schon alles relevante in Verbindung mit der FBF geschrieben. Mit Netzwerkverbindung ist die gesamte IP-Strecke von Dir bis zum PSTN-Gateway von Freenet gemeint, leider nichts was Du komplett unter Kontrolle hättest.
Damit bleibt's bei 'es kann klappen, muss aber nicht, und schon garnicht mit jeder beliebigen Gegenstelle.

Was sich jetzt anschliessen könnte wäre eine OT-Diskussion über die Frage, warum dieses verdammte Medium Fax nicht endlich einfach sterben gehen kann. Beim Telegrafen hat das ja auch geklappt.
 
torstenkrueger schrieb:
Was sich jetzt anschliessen könnte wäre eine OT-Diskussion über die Frage, warum dieses verdammte Medium Fax nicht endlich einfach sterben gehen kann. Beim Telegrafen hat das ja auch geklappt.

Wegen mir ist Fax schon lange tot bzw. durch Email ersetzt. Ich hab noch nicht mal ein Faxgerät und hatte auch noch nie eines, aber manche brauchen es eben aus irgendwelchen Gründen noch und dann muss halt irgendeine Lösung her.

Abschließend noch mal danke für eure Mühen und

Viele Grüße
 
Ich für meinen Teil, kann sagen, dass ich mit den Betamaxen und Sipgate noch keine Probleme mit dem faxen hatte!

greetz
pento
 
Also, habe jetzt ein paar Faxe an dus.net über dus.net geschickt, das hat auch anstandslos geklappt. Aber das mit den Codecs schaue ich mir auch noch mal an, weil das Problem mich bis jetzt nicht betroffen hat, es aber nun aktuell wird.
 
Zum T.38:
Keine Ahnung, war halt früher mal (nur ansatzweise!) drin, ist aber nicht mehr aktivierbar - wie oben schon geschrieben.
Zur "Fax-Variante":
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