Was wäre denn eine
unvollständige Unterstützung von ext4?
Meines Wissens enthält jeder von AVM für eine Firmware 06.xx verwendete Kernel ext3-Unterstützung - schon die älteren Kernel ab 2.6.32 (damit eben z.B. keine Vx-Boxen) enthielten m.W. (ich habe natürlich nicht alle Modelle selbst getestet, also kann es durchaus auch welche geben, die die Unterstützung nicht enthalten, obwohl AVM - auch wieder m.W. - die Kernel anhand des Prozessors und nicht anhand des Modells konfiguriert) mindestens seit 06.20 die ext4-Unterstützung. Die 7390 (2.6.28) hingegen enthält die ext4-Unterstützung nicht.
Welche Dateisysteme unterstützt werden, kann ja jeder selbst ermitteln:
Code:
# cat /proc/filesystems
nodev sysfs
nodev rootfs
nodev bdev
nodev proc
nodev sockfs
nodev pipefs
nodev anon_inodefs
nodev tmpfs
nodev inotifyfs
nodev devpts
ext3
ext2
squashfs
nodev ramfs
nodev nfs
nodev nfsd
nodev fuse
fuseblk
nodev fusectl
yaffs
yaffs2
nodev mqueue
nodev rpc_pipefs
nodev usbfs
(84.06.36-xxxxx) bzw.
Code:
~ $ cat /proc/filesystems
nodev sysfs
nodev rootfs
nodev bdev
nodev proc
nodev tmpfs
nodev devtmpfs
nodev debugfs
nodev securityfs
nodev sockfs
nodev pipefs
nodev anon_inodefs
nodev configfs
nodev devpts
ext3
ext2
ext4
squashfs
nodev ramfs
fuseblk
nodev fuse
nodev fusectl
yaffs
yaffs2
nodev mqueue
nodev mtd_inodefs
nodev ubifs
(113.06.50)
Da kommen dann noch die Dateisysteme dazu, die als LKM nachgeladen werden können - die Listen oben sind die direkt im Kernel unterstützten Formate.
Ob und warum AVM selbst ext2 in irgendeinem Handbuch empfiehlt, weiß ich nicht ... da bei ext2 nun mal das Journal fehlt, reagiert dieses Dateisystem extrem empfindlich auf nicht vollständig ausgeführte Schreibzugriffe (wie FAT32 nebenbei bemerkt auch) und u.a. wegen der dann unumgänglichen Prüfung des kompletten Datenträgers mit gesetztem "dirty"-Marker, die mit einigem an Zeitaufwand verbunden ist (erst recht am USB-Port der FRITZ!Box, der ja bekanntlich nicht der schnellste ist) und auch einiges an Speicher benötigt (hängt davon ab, wie die dort gespeicherten Daten aussehen und wie groß das Volume ist), sollte man auf dieses Dateisystem eigentlich auch bei einer FRITZ!Box verzichten.
Ich würde nicht einmal darauf wetten wollen, daß eine komplette Prüfung eines größeren Volumes auf der FRITZ!Box mit ihrem begrenzten Hauptspeicher überhaupt immer möglich ist. Das war früher zumindest (heute benutzt man nur noch sehr selten ext2, normalerweise nur dort, wo ein mkfs ohnehin schneller als ein fsck ist und die Daten nicht wirklich gebraucht werden) ein beliebtes Problem, wenn irgendein Dateiserver zwar große Volumes verwalten sollte, aber nur wenig Hauptspeicher hatte. Da gab es beim e2fsck sogar extra die Möglichkeit, die Arbeitsdateien auf einem Speichervolume (das natürlich nicht das zu prüfende sein durfte, das ist ja zum Zeitpunkt der Prüfung nicht gemountet) anstelle des Hauptspeichers zu verwalten, dafür wurde
Code:
[scratch_files]
directory = /var/cache/e2fsck
als Eintrag in der /etc/e2fsck.conf verwendet (bei der FRITZ!Box natürlich witzlos, wenn dort auch das tmpfs liegt - Hauptspeicher ist Hauptspeicher, egal wie er verwaltet wird). Extrem langsam, aber gleichzeitig bei Systemen mit wenig Hauptspeicher (und selbst die 7490 hat nur 256 MB gesamt) die einzige Möglichkeit, so ein Volume überhaupt zu testen.
Da die (funktionierende) Limitierung eines Prozesses im Hinblick auf die verwendeten Ressourcen auch nicht vorgesehen ist auf der FRITZ!Box (bzw. nicht richtig funktioniert), kann so ein Filesystem-Check auch problemlos gegen die Wand fahren bei jedem anderen verwendeten Dateisystem, wenn es zu "
out of memory" für das System kommt - noch dazu verwenden die wenigstens Swap-Space für eine FRITZ!Box. Das macht auch nur mit einer HDD am USB-Port oder zumindest einem schnelleren USB-Stick mit ausreichender Schreibrate überhaupt Sinn ... ich habe letztens einen 16 GB-Stick von Intenso an einer Box gesehen, der es immerhin auf 4,31 MB/s beim Schreiben brachte ... da braucht das Auslagern des halben Hauptspeichers einer 7490 - also von 128 MB - schon rein rechnerisch fast eine halbe Minute. Auch wenn natürlich nicht in jedem Falle 128 MB am Stück ausgelagert werden müssen - aber wenn ein fsck-Prozess seinerseits 256 MB gesamt braucht und da immer wieder wahlfrei darauf zugreifen will, wird das eine elende Swapperei ... ebenfalls mit entsprechendem Zeitbedarf. Was ohne Swap-Space passiert, das haben m.E. einige der Verwender von modfs immer wieder mal bemerkt, wenn da bei OOM dann der Prozess für das Packen einfach gekillt wurde.
BTW ... an der Liste der 06.50 für die 7490 ist noch bemerkenswert, daß dort "ubifs" jetzt auch im Kernel bereits enthalten ist - die Utilities für ubifs-Volumes in der Busybox sind ja schon länger mit dabei (auch wenn vorher der Treiber nicht drin war, so weit ich mich erinnere). Wenn jetzt AVM beim Parsen der MTD-Partitionen noch dieses FS berücksichtigt (da sind im Moment nur jffs2 und squashfs enthalten in arch/mips/lantiq/common/ifxmips_mtd.c), dann steht auch dessen Verwendung als rootfs nichts mehr im Wege - mal sehen, wann das kommt. Zumindest dynamische Updates (also nicht mehr mit einem kompletten Image als Ganzes) wären dann auch irgendwann mal möglich ... auch wenn die Verriegelung (für normale Benutzer) weiter voranschreitet, wogegen ja erst einmal nichts einzuwenden ist.