Clearingstelle Urheberrecht (CUII) sperrt Webseiten in Deutschland / Netzsperren

propagierst also die Beweislastumkehr, dann wünsche ich dir nicht, dass du privat oder beruflich mal in genau diese Situation gerätst.
Nein. Nicht wirklich. Und privat bin ich schon mal in den Genuß einer unhaltbaren Abmahnung gekommen. Und Dank einer renommierten Kanzlei die auf diesem Gebiet spezialisiert ist diesen Abmahnanwälten Paroli zu bieten ohne Schaden und irgendetwas beweisen zu müssen aus der Sache rausgekommen.

Nein worum es mir geht habe ich geschrieben. Den Großteil der Netzsperren betrifft und wird Portale betreffen die auf Content verlinken der Urheberrechtlich geschützt ist. Das alleine ist ja noch nicht strafbar. Aber sie verdienen damit Geld und sind sich bewußt dessen was sie falsch machen. Also. Wie heißt es so schön? Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.
Und ein Schönes hat es auch noch. So eine Netzsperre bewahrt vielleicht unwissende Kiddies oder dessen Eltern vor Abmahnschreiben. Und wer solche Netzspreen umgeht weiß was er tut und muß sich am Ende nicht wundern.
Das einfachste ist doch das. Für seine Lieblingsserien, Filme, Musik, Fussball usw. einfach ein passendes Abo abschließen und legal genießen. Ach wenn doch alles so einfach wär.
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Ich nehme mal an, dass Europa/Deutschland keine Smartfons/Tablets mit eigenen Betriebssystem passend dazu an die Bürger verteilen wird.
...denn so wie ich das sehe wird sich 8.8.8.8 nich an dieser Massnahme beteiligen.
Warum eigentlich nicht?
 
Hier geht es darum, dass Netzbetreiber Daten fälschen, um einen Teil ihrer bezahlten Dienstleistung zu verweigern, indem sie die angebliche Unrechtmäßigkeit von Angeboten einfach behaupten. In Deutschland obligatorischer Autovergleich: Ich warte darauf, dass Straßenbaubehörden und Tankstellen kooperieren, um das Befahren der Straßen durch Schmuggler zu verhindern. Wer sind die Schmuggler? Das entscheiden die Straßenbauer und Tankstellenbetreiber.
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@HappyGilmore Wer prüft denn? Selbst gewählte Leute ohne Verpflichtung zu irgendwas, was nicht mal Juristen seien müssen.

Wie auch immer, akzeptiere ruhig alles an Beschränkungen oder Zensur, scheinst ein Freund von zusein.

@koyaanisqatsi Wieso sollte Google sich an privater Zensur beteiligen ohne staatlichen zwang? Auch Suchergebnisse werden ja eher nur ausgeblendet in EU, wo jeder von Grundrecht auf Löschen zusteht, und es in US niemanden interessiert.
 
Wie auch immer, akzeptiere ruhig alles an Beschränkungen oder Zensur, scheinst ein Freund von zusein.
Falsch. Und du hast nicht verstanden worum es mir im Kern geht. Schade. Denn ich bin weder Freund von Zensur noch von Beschränkungen.
Eine Netzsperre zur Durchsetzung des Urheberrechts finde ich in erster Linie ist keine Zensur und Beschränkung. Schaut man sich die Beteilligten der CUII an begreift man schnell worum es geht und wen es in Zukunft hauptsächlich treffen wird.
Da es sich bei den Prüfern angeblich um ehemalige Mitglieder des Bundesgerichtshof handelt gehe ich davon aus, das man nach deutschem Recht handelt und nicht Alles und Jeden seiner Meinung und Grundrechte beschneidet.
Die CUII schreibt bei den eingesetzten Sperren geht es ausschließlich um eine Sperrung von strukturell urheberrechtsverletzenden Webseiten.
Die Betreiber der Website s.to haben schon Beschwerde eingelegt. Begründung. 200.000 Nutzer der Website welche sich per Live-Chat über diese Seite, deren Nutzen und Zweck privat unterhalten werden an einem Zugang zu ca. 3000 Presseartikeln gehindert.
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Meiner Meinung nach scheinst schon eher ein Freund von Beschränkungen zu sein, sonst würdest diese nicht so gut heißen dass die Anbieter da auf Blockwart machen.

Es sind private Firmen die sperren, nicht der Gesetzgeber durch eine gerichtliche Instanz. Was wer bei den früher gemacht hat, ist doch völlig egal ob er Anwalt oder Metzger war, es ist nicht von einem Gericht angeordnet. Dieses geheime Hintertür Gremium kann jederzeit ja nach Interesse ausgetauscht werden.

Wird alles "böse" gesperrt an Urheberrecht? Nö, nur dass was den Mitgliedern unbequem ist, von anderen Kreativen welche auch Urheberrechte haben jedoch nicht.

Also sind Urheberrechte vom Deutschen Fußball höherwertiger als die von Warner Bros. oder Disney?

Wievielt Prozent muss "böse" sein? Paar Prozente? Hälfte? Fast alles?


einfach ein passendes Abo abschließen und legal genießen. Ach wenn doch alles so einfach wär.
Für mich oder auch viele haben wohl kein Problem mit 2, 3 Diensten parallel, jedoch hat nicht jeder das Geld zu. Und da wundert es mich nicht, wenn manche dann halt solche Wege suchen. Den Streaming Irrsinn wird hier gut zusammengefasst.
 
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Nochmal. Und ein letztes mal. Damit auch du es verstehst lieber HabNeFritzbox. Ich bin kein Freund von Beschränkungen. Leg mir nichts in den Mund nur damit du dich mit deiner Meinung besser fühlst. Ich habe dir meine Haltung im Kern erklärt.

Also sind Urheberrechte vom Deutschen Fußball höherwertiger als die von Warner Bros. oder Disney?
Nein! Denn auch dagegen geht Disney vor. Sei dir sicher.
Jedem bleibt es freigestellt sich als Mitglied der CUII anzuschließen und so sein Recht durchzusetzen.
Wer oder was in diesem Gremium sitzt und entscheidet wissen wir nicht. Bisher ist es unbekannt. Deswegen ist es Unsinn darüber zu schwadronieren ob vom Fach oder nicht.

Ich verstehe diese Aufregung echt nicht. Bisher ist noch nichts passiert. Und die Argumentation der Seitenbetreiber gegen diese Sperre von s.to ist mehr als lächerlich.
Ebenso wie das Argument, das Diejenigen die sich kein Abo leisten können halt eben den illegalen Weg gehen und jetzt in die Röhre schauen.

Und nochmal zur Erinnerung. Ich stehe auch für freies Internet für Jedermann. Aber dieses Mimimi weil jetzt die Provider im Auftrag der Rechteinhaber illegale Streamingportale auf dem Kieker haben. Bitte! Ich sehe bisher keine Einschränkung oder Bevormundung weil ich für meinen Teil das Internet derzeit frei nutzen kann und keinerlei Einschränkungen durch meinen Provider sehe.
Ich hoffe @HabNeFritzbox das du jetzt verstanden hast, das ich kein Freund von Beschränkungen bin. Danke für dein Verständniss.
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Als nächstes tun sich DHL, UPS, Hermes und co. zusammen und schauen in Pakete um Rechte von Herstellern zu sichern zwecks Produktfälschungen, weil der Zoll nicht hinterher kommt oder vieles durchrutscht?

Wer Rechte durchsetzen will, auf dem Rechtsweg, nicht eigenmächtig, ohne rechtliche Anordnung, Urteile oder ähnliches.

Wenn es nicht verstehen magst ist es ja ok, jeder wie er mag. Mich wundert es zumindest nicht dass Nachfrage entsprechend da ist bei ganzen Lizenzflickenteppich oder Preis von 18€ bei Netflix usw.

Ich kann auf solche Portale verzichten, mich würde es eh nur nerven wenn Leute durch Bild laufen, gehuste, mieser Sound, da warte ich lieber bis ganze paar Monate später im Stream (Abo oder Ausleihen) gibt also diese Kinomittschnitte.

Freies Internet ist wenn Provider alles durchleitet, egal ob es Rechte verletzt oder nicht, obliegt dann dem Staat einzugreifen. Wenn Nutzer was ins Netz online stellt, kann Rechteinhaber beim Provider nach Anschlussinhaber fragen um Recht durchzusetzen.
 
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Wer Rechte durchsetzen will, auf dem Rechtsweg, nicht eigenmächtig, ohne rechtliche Anordnung, Urteile oder ähnliches.
Hat ja in der Vergangenheit super funktioniert. Jetzt kommt die Frage auf. Ist es illegal was die CUII da tut? Braucht es eine rechtliche Anordnung, Urteile oder ähnliches?
Wenn es so wäre würde es die CUII nicht tun. Mal schauen wie es sich entwickelt.


Wenn es nicht verstehen magst ist es ja ok, jeder wie er mag.
Ich habe dich sehr wohl verstanden. Und sag mir nicht mehr das ich es nicht verstanden habe. Das habe ich sehr wohl. Passt aber wohl nicht zu deiner Meinung. Ich sag bzw. erkläre es dir mal so. Ich schlage mich aktuell auf die Seite der Rechteinhaber und nicht auf die Seite der Menschen die meinen alles was im Internet kostenlos (ich meine hier illegalen urheberrechtsverletzenden Contend) zu haben ist konsumieren zu müssen.

Wenn es in Zukunft zu weit geht und die CUII übertreibt werden sich die Gerichte damit beschäftigen und Gesetzeskonform handeln und entscheiden.

Freies Internet ist wenn Provider alles durchleitet, egal ob es Rechte verletzt oder nicht, obliegt dann dem Staat einzugreifen. Wenn Nutzer was ins Netz online stellt, kann Rechteinhaber beim Provider nach Anschlussinhaber fragen um Recht durchzusetzen
Aha. Und wenn der unerreichbar irgendwo in Nimmerland sitzt? Keine Chance. Und das der Provider alles durchleitet bedeutet freies Internet? Nein. Rechte Hetze, Mobbing, Gewalt usw. Haben nichts im Netz zu suchen. Das hat mit freiem Internet nichts zu tun. Das Internet hat sich mittlerweile verselbstständigt und ist mitunter zum Leidwesen Vieler zu einem Rechtsfreien Raum mutiert.
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Ich sehe bisher keine Einschränkung oder Bevormundung weil ich für meinen Teil das Internet derzeit frei nutzen kann und keinerlei Einschränkungen durch meinen Provider sehe.
DAS erscheint mir dann allerdings auch recht kurzsichtig ... und erinnert mich irgendwie an das alte Niemöller-Zitat (das findet jeder selbst).

Der Protest derjenigen, die sich für ein freies Internet einsetzen, gründet auch nicht zwangsläufig darauf, daß die alle nun plötzlich nicht mehr auf illegale Streaming-Angebote zugreifen können ... da unterscheidest Du Dich auch nur marginal von @HabNeFritzbox, wenn's um das "in den Mund legen" geht:
Am lautesten schreien gerade Diejenigen die in der Vergangenheit kostenlos und ohne Reue kostenpflichtige Angebote beansprucht haben. Schreien sie zu Recht? Nein. Deren Argument. Netzneutralität!
Oder was heißt das anderes, als daß diejenigen, die für Netzneutralität eintreten, gerade auch diejenigen sind, die "in der Vergangenheit kostenlos und ohne Reue kostenpflichtige Angebote beansprucht haben"? Wenn M. Beckedahl auf netzpolitik.org für die Netzneutralität streitet (Link findet sich auch hier im Thread irgendwo weiter vorne), schreit er dann laut, lauter oder doch sogar am lautesten?

Einwände, daß damit auch eine Infrastruktur etabliert wird, mit der erneut "spanische Wände" im Internet hochgezogen werden (da fallen denjenigen, die sich mit dem Thema Netzsperren schon länger befassen, dann unweigerlich wieder die "Stoppschilder" einer Fr. von der Leyen ein, mit denen Kindesmißbrauch auch nur "ausgeblendet" werden sollte, weil man sich dann besser fühlt und sich selbst auf die Schulter klopfen kann, daß man ja "etwas unternommen" hätte), sollte man vielleicht auch mal argumentativ entkräften, wenn man dazu in der Lage ist und nicht immer direkt diejenigen, die diese Argumente vorbringen, persönlich angreifen. Und es ist auch ein persönlicher Angriff, wenn ich jemandem erst einmal per se unlautere Motive unterstelle - auch das erspart es mir natürlich, mich mit vorgebrachten Argumenten tatsächlich einmal auseinandersetzen zu müssen.

Falls Du das dennoch mal ernsthaft diskutieren möchtest, steht es Dir ja frei, die hier: https://netzpolitik.org/2021/clearingstelle-urheberrecht-im-internet-die-rueckkehr-der-netzsperren/ im Abschnitt "Wer Netzsperren einführt, öffnet die Büchse der Pandora" vorgebrachten Argumente aufzunehmen und gekonnt zu widerlegen. Dann kann man auch wieder "in der Sache" diskutieren und muß nicht länger zu Unterstellungen oder Vermutungen greifen, welche Motive jemand mit seinen Argumenten wohl verfolgen mag.

Die Motivation für solches "Mimimi", wie Du es nennst, kann nämlich durchaus auch die Besorgnis darüber sein, wie sich das Internet und die Möglichkeiten zur freien Meinungsäußerung (im Rahmen des gesetzlich Erlaubten selbstverständlich, damit man mir jetzt nicht auch gleich wieder unlautere Absichten unterstellen kann) im Laufe der Zeit verändert haben und sich immer mehr ändern. Als es um die "Upload-Filter" ging, waren tatsächlich noch Leute auf die Straße zu kriegen (das war auch vor Corona) und trotzdem hat es das Europa-Parlament nicht interessiert - da wurden Lügen und leere Versprechungen in die Welt gesetzt, an die sich heute niemand mehr erinnern mag bzw. wo man seine Hände in Unschuld wäscht, weil für das nun wohl doch notwendige Implementieren von Upload-Filtern immer irgendwie "die anderen" die Schuld tragen.

Das wäre auch nur "ein Beispiel" ... es gibt - hinsichtlich der fortschreitenden Einschränkung von Grundrechten im Internet (und da meine ich jetzt nichts, was irgendwelche Flachdenker hinsichtlich der Corona-Maßnahmen in Umlauf bringen) - jede Menge weitere Beispiele und gerade in der letzten Woche wurde wieder einmal ein Gesetz "durchgepeitscht" (und vom Bundespräsidenten unterzeichnet) nach ein paar wenigen Änderungen im Vermittlungsausschuß, wo Datenschützer und Juristen immer noch Bauchschmerzen hatten und das (als "Gesetz zur Anpassung der Regelungen über die Bestandsdatenauskunft an die Vorgaben aus der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 27. Mai 2020") überhaupt erst notwendig wurde, weil das BVerfG zuvor geänderte Bestimmungen zur Bestandsdatenauskunft aus dem Juni 2013 für (mind. teilweise) verfassungswidrig erklärt hatte. Richtig "unlustig" wird das aber erst dann, wenn man auch noch in Betracht zieht, daß schon die Änderung in 2013 erfolgen mußte, weil das BVerfG im Januar 2012 bereits einmal dazu urteilte ... was aber niemanden davon abhielt, auch damals schon (wie heute) sogar den Wissenschaftlichen Dienst des Bundestags und seine Stellungnahmen zu ignorieren.

Angesichts solcher - sich ständig wiederholender - Muster finde ich Dein "Gottvertrauen", daß das schon jemand korrekt "überwachen" würde und daß diese Infrastruktur auch nur dafür genutzt wird (auch in der Zukunft?), wofür sie heute eingerichtet wird, schon sehr erstaunlich. Was sollte denn - wenn die Infrastruktur erst mal steht - davon abhalten, "nicht genehme" Meinungsäußerungen ebenso hinter einer "spanischen Wand" zu verstecken, wie diese illegalen Streaming-Angebote? Heute ist es Streaming, morgen sind's "die Russen", übermorgen die Chinesen und überübermorgen ist es "der politische Gegner" (hier sei wieder an Niemöller erinnert) - irgendwo dazwischen sind es dann noch die "jugendgefährdenden Inhalte", die sich nicht an deutsche Gesetze halten, weil sie irgendwo in der Karibik "wohnen".

Aber wehe, wenn andere Staaten ihr Internet "filtern", das ist dann "ganz böse" - auch hier bitte wieder nicht damit verwechseln, daß ich das gutheißen würde. Aber Russland ist ebenso souverän wie Deutschland (vielleicht sogar souveräner) und andere Staaten haben auch andere Gesetze, die ggf. andere Inhalte im Internet "verbieten". Und sie haben auch Gerichte, die nach diesen Gesetzen urteilen ... was dann auch Konsequenzen hat: https://netzpolitik.org/2019/zensurheberrecht-internet-archive-steht-in-russland-vor-der-sperre/ und hier geht's tatsächlich auch ums Urheberrecht, vielleicht ja auch nur als Vorwand, aber das Ergebnis ist dasselbe - und es gibt ja auch Gründe, warum sich in D als "Kunstwort" für solche Sperren "Zensurheberrecht" eingebürgert hat.

Wie kann man eigentlich dann die Chuzpe haben, für andere bzw. in anderen Staaten die "Freiheit des Internets" einzufordern, wenn man gleichzeitig bei sich im Lande alle Voraussetzungen schafft, um ebendiese Freiheit zu beschneiden? Und auch hier kann man sicherlich mal wieder daran erinnern, daß viele andere (auch autoritäre) Staaten ihre "Regulierungen" des Internet auch damit begründen, was in Deutschland per Gesetzgebung definiert wurde: https://www.heise.de/ct/artikel/Immer-mehr-Laender-zensieren-das-Internet-systematisch-4635826.html

Das Thema ist also deutlich vielschichtiger und nur für sehr simple Gemüter so einfach, daß diejenigen, die dagegen aufstehen, wohl jetzt nicht mehr kostenlos an ihre Serien kommen und alle Argumente GEGEN solche Netzsperren nur "vorgeschoben" werden. Oder auch für diejenigen, die tatsächlich keine Ahnung haben (wobei die für mich zu den erwähnten simplen Gemütern gehören) und alle Stories von kinderschändenden Raubmordkopierern auch glauben, weil - erst recht "hier bei uns in D" - ja stets "gesetzeskonform" gehandelt wird. Was aber auch nicht zwingend "rechtsstaatlich" heißt, das ist schon ein feiner Unterschied, wie die wiederkehrende Notwendigkeit des Kassierens von Gesetzen (ob teilweise oder im Ganzen, ist dafür auch nicht entscheidend) zeigt, auch wenn das jeweils deutlich länger braucht, als das Verabschieden eines neuen Versuchs, der die vom BVerfG gezogenen Linien dann genauso wieder überschreitet.

Da muß man noch nicht mal über die "Sinnhaftigkeit" einer "Sperre" diskutieren, die ich durch einfache Benutzung eines anderen DNS-Servers umgehen kann. Außer der nächste Schritt wäre dann wieder das Sperren der IP-Adressen "hinter" diesen DNS-Namen ... auch ein feuchter Traum so mancher "Rechtspolitiker" oder "Rechteinhaber". Nur hat sich auch da in der Vergangenheit schon gezeigt, daß solche Sperren (die als Adress- und/oder Port-Sperre doch gleich noch einmal eine völlig neue Qualität haben) nur sehr kurzfristig überhaupt einen Effekt haben ... ich weiß nicht, wer sich noch an "The Pirate Bay" erinnern kann, da waren die Plattformbetreiber auch immer schneller als diejenigen, die da irgendwelche Sperren einrichten wollten bzw. das auch taten. Wer die Erinnerung auffrischen will: https://archive.ph/20130124213034/http://www.gulli.com/news/the-pirate-bay-die-piraten-2006-06-03/ - da waren solche "Sperren" letztlich genauso wirkungslos und es wurde für die Betreiber erst dann ernst, als tatsächlich mit juristischen Mitteln gegen das Angebot vorgegangen wurde, anstatt es nur hinter irgendeinem Vorhang zu verstecken.

Und am Ende sind es gar nicht die DNS-Sperren, gegen die sich Protest erhebt ... DAS kann nun tatsächlich auch noch der allerdümmste Streaming-Nutzer umgehen. Aber wenn dieses Instrument dann erst einmal seine Unwirksamkeit unter Beweis gestellt hat, KANN der nächste logische Schritt bei dieser "Bekämpfung von Urheberrechtsverletzungen" (und die DNS-Sperren hält ja auch der EuGH für ein denkbares Mittel, wenn sie verhältnismäßig(!) sind) ja eigentlich nur sein, daß man auch dieses Umgehen der DNS-Blockade verhindern will ... das sind dann genau die Adress- und Port-Filter. Und mit DIESER Infrastruktur ist dann tatsächlich die Grundlage für die "Zensur" des Internets geschaffen ... da erklärt dann Spanien (mit einer sehr merkwürdigen Justiz, die auch Vorstellungen von einem "Rechtsstaat" hat, die mit denen in Deutschland so gar nicht in Übereinstimmung zu bringen sind) irgendwelche ihnen nicht genehmen Seiten der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung für "terroristisch" (da ist praktisch alles in diesem Kontext ohnehin Terror, wenn man sich die Prozesse und Urteile ansieht) und andere Staaten sehen das anders - daher kommen die Online-Dienste der Aufforderung zum Löschen nicht nach. Und was macht Spanien dann, wenn die Infrastruktur zum Sperren existiert? Dreimal darf man raten ...

Ich sehe hier auch eher ein "Wehret den Anfängen ..." - so "harmlos", wie es mancher hier sieht, ist ein solcher "Dammbruch" eben doch nicht und so, wie sich da, wo ein Trog ist, auch unweigerlich die Schweine sammeln, kommen immer mehr Begehrlichkeiten, wovor man die Bürger doch "schützen müsse", hinzu.

Wenn uns die Vergangenheit eines lehrt, dann genau dieses (https://www.heise.de/newsticker/mel...tswohl-50-Jahre-Notstandsgesetze-4059232.html) ... oder kann mir irgendjemand ein Beispiel nennen, wo eine (verabschiedete und umgesetzte) Einschränkung der Grundrechte (gerne beschränkt auf die Zeit seit 1949 und das deutsche GG) jemals wieder zurückgenommen wurde?



PS: Da meine ich jetzt ausdrücklich nicht die Einschränkung des Rechts auf Leben durch den Versuch mit §14 Abs. 3 LuftSiG eines Herrn Otto Schily, der - obschon selbst Jurist - hier deutlich zeigte, daß Humanismus kein Automatismus ist und auch eine durchaus genossene Bildung kein Garant für eine humanistische Gesinnung sein muß, ja, daß man sich sogar mit/trotz dieser (Aus-)Bildung als charakterlos und menschenverachtend erweisen kann ... denn dieser Paragraph wurde dann - in Gänze - vom BVerfG für nichtig erklärt und besser als:
Eine solche Behandlung missachtet die Betroffenen als Subjekte mit Würde und unveräußerlichen Rechten. Sie werden dadurch, dass ihre Tötung als Mittel zur Rettung anderer benutzt wird, verdinglicht und zugleich entrechtlicht; indem über ihr Leben von Staats wegen einseitig verfügt wird, wird den als Opfern selbst schutzbedürftigen Flugzeuginsassen der Wert abgesprochen, der dem Menschen um seiner selbst willen zukommt.
kann man es wohl kaum zusammenfassen. Eine saftigere Ohrfeige vom BVerfG hat meines Wissens noch kein deutscher Jurist und kein deutscher Politiker (ob Justiz- oder Innenminister) je kassiert.
 
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@HappyGilmore Finde ganzen Hass und Gewalt auch nicht schön, der Provider hat aber ganze wertfrei einfach durchzuleiten, dazu haben die ja Privilegien.

Wir können entsprechend gegen reden, sowas der Plattform melden dass die reagiert, usw.

Und wenn alle Stricke reißen hätte ein Gericht eine Sperre anzuordnen, aber wäre hier eher Deep Packet anzuwenden und nicht nur reiner DNS.

Müssen ja auch keine gleichen Meinung zu haben, bin gespannt was andere noch zu schreiben.

Wünsche dir jedenfalls trotzdem einen schönen Abend und Feiertage. :)
 
Die FRITZ!Boxen haben ja zwei DNS IPv4 Adressen, die immer die Provider DNS nutzen.
( 192.168.180.1 und *.2 )
Da schauts darüber ( 1&1 Provider ) mit nslookup sofort so aus...
Code:
$ nslookup s.to 192.168.180.1
Server:        192.168.180.1
Address:    192.168.180.1#53

s.to    canonical name = notice.cuii.info.
Name:    notice.cuii.info
Address: 167.233.14.14
( Und endlich mal einen Sinn ergeben :) )
...braucht also nichts umständlich in der FRITZ!Box deaktivieren ums mal zu sehen.
 
Als nächstes tun sich DHL, UPS, Hermes und co. zusammen und schauen in Pakete um Rechte von Herstellern zu sichern zwecks Produktfälschungen, weil der Zoll nicht hinterher kommt oder vieles durchrutscht?
Das wurde vor ein paar Wochen tatsächlich schon ermöglicht, allerdings im Zusammenhang mit Drogen und Waffen (--> u.a. https://www.fnp.de/welt/deutsche-po...olizei-darknet-frankfurt-ltt-zr-90207802.html ).
Es gibt zwar Einschränkungen (Pakete müssen beschädigt und der illegale Inhalt erkennbar sein), es ist mMn. nur noch eine Frage der Zeit und der technischen Möglichkeiten der Sendungsdurchleuchtung, bis die öffnungslose Inhaltsprüfung bei den Paketdiensten eingeführt oder sogar zur Pflicht wird.

Geräte zur Durchleuchtung von Briefen sind übrigens kaum größer als ein Multifunktionsdrucker für den Heimgebrauch.
 
Da steht ja nen Gesetz hinter, dass verdächtige Pakete an Polizei zugestellt werden müssen.

In meinem Beispiel aber eben nur private Vereinbarung zwischen den Unternehmen und Herstellern/Marken/Labeln um Aufgabe (Prüfung auf Produktfälschung oder Markenverletzungen) was sonst der Staat hier - also Zoll - macht zu übernehmen weil man es für nötig erachtet. Sowie es eben nun Telekom und co machen.

Davon mal abgesehen, haben Telekom und co. ihre AGBs auch nicht geändert bzw. angepasst, dass man sich so Zustimmung holt sowas "zu sperren".
 
Sich per AGB-Änderung bei Bestandskunden eine Zustimmung zur nachträglichen Einschränkung der Vertragsleistung zu holen ist vertragsrechtlich grenzwertig - sofern kein gesetzlicher oder richterlicher Grund dahintersteht, könnte das einen Kunden zur Sonderkündigung berechtigen ("einseitige Vertragsänderung zum Nachteil des Kunden").
Neukunden könnten das aber in den AGBs vorfinden, wobei ich nicht weiß ob hier ein Gleichbehandlungs-Grundsatz verletzt würde.

Mittels der Clearingstelle wird dem Kunden lediglich die providerseitige Unterstützung (konkret der zwischengeschaltete DNS-Server) zum Auffinden illegaler Inhalte verweigert. Der Kunde kann immer noch andere DNS-Server nutzen oder die Seiten per IP direkt aufrufen, d.h. der Provider leitet immer noch die Datenpakete mit illegalem Inhalt durch, bleibt also netzneutral.
Technisch hätten die Provider diese Seiten auch einfach mit "Error 451" ("Unavailable For Legal Reasons") blockieren können.

Sollten aber irgendwann die Provider gesetzlich oder gerichtlich verpflichtet werden, illegale Inhalte unzugänglich zu machen (oder anteilig für angenommene finanzielle Schäden der Rechteinhaber zu haften), sobald sie von diesen Kenntnis erlangen, dürften die AGB dahingehend geändert werden, daß Provider DNS-Server, die illegale Seiten nicht blockieren, ihrerseits blockiert werden oder Provider sogar ein Sonderkündigungsrecht gegenüber Kunden erhalten, um nicht in die Haftung genommen zu werden.
 
d.h. der Provider leitet immer noch die Datenpakete mit illegalem Inhalt durch, bleibt also netzneutral.
Das meine ich mit es ist doch eigentlich noch garnichts passiert bis auf die Tatsache das die Provider es den Usern erschweren illegalen Content zu konsumieren.

Danke nochmal für soviel Input und Erklärungen, Meinungen und Stellungnahmen. Auch diese teile ich und gehe damit gleich. Aber im Kern geht es mir um meine Meinung zu der ganzen Sache um eins.
Das Internet welches ich seit Bestehen nutze hat sich verselbstständigt. Es regieren Hass, Mobbing, Falschmeldungen, Hetze und der Drang nach Aufmerksamkeit ohne Rücksicht auf Verluste. Soziale Medien, Influencer usw.
Sicher hätte man da früher ansetzen müssen um das in geordnete Bahnen zu lenken aber das halte ich für unmöglich. Egal wann man damit angefangen hat oder hätte.
Jetzt versucht man seitens der Provider einen Anfang. Die Art und Weise wie es derzeit umgesetzt wird ist sicher diskussionswürdig. Und im Kern meiner Meinung stehe ich hinter dieser Art und Weise wie man es derzeit umsetzt. Alleine nur um Nadelstiche zu setzen und Denjenigen die gegen Urheberrecht verstoßen zu zeigen das man das was man im Internet sucht auch legal beziehen kann.
So hat jeder seine Meinung zu dieser Sache. Die Zukunft wird zeigen wie es sich entwickelt. Aber ich bin der Meinung, das der freie Zugang zum Internet durch das Handeln der CUII aktuell in keinster Weise in Gefahr ist.
[Edit Novize: Gelöschten Beitrag wieder hergestellt - Threadvandalismus wird nicht geduldet]
 
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Was den angesprochenen Hass und die anderen negativen Begleiterscheinungen angeht - das ist nicht anders als in der "Offline"-Gesellschaft: Zuviele Leute versuchen ohne Rücksicht auf Verluste oder Schäden (eigene und fremde) sich Vorteile zu schaffen, angetrieben von Egoismus und nicht mehr aufgehalten von sozialer Kontrolle, Gewissen und Erziehung.

Das sieht man in der Arbeitswelt (Mobbing, Intrigen), im Straßenverkehr (Rücksichtsloses Fahren) und in der Freizeit (Tratsch und Lästern). Wenn die eigene positive Leistung nicht mehr reicht, wird Energie dafür aufgewendet, die Leistung anderer zu schmälern.

So lange solches Verhalten toleriert oder deren Resultate sogar finanzielle Vorteile verschaffen (zeitnah oder langfristig in der Zukunft), wird sich nichts ändern. Ich befürchte sogar, daß es noch schlimmer wird :(.
 
Wir werden ja sehen wo ganze endet, als nächstes sind bestimmt Erotik Portale, weil die sich ggf. für Jugendschutz nicht interessieren auf den Seychellen oder so. Und so gut wie niemand für solche Portale ein Postidentverfahren in Anspruch nehmen wird.
Mit genau dieser Begründung ist "xHamster" seit Anfang März gesperrt, allerdings geht diese Sperre von den Landesmedienanstalten aus.

Ein Artikel darüber, mit dem ganzen Werdegang der Entscheidung, ist unter https://www.faz.net/aktuell/feuille...naufsicht-gesperrt-jugendschutz-17849129.html abrufbar.
Im Artikel wird auch beschrieben, wie schwierig die Anbieter von illegalem bzw. kritischem Content es den Behörden machen, indem jeder Teilbereich des Angebots (Hosting, Anbindung an's Netz, rechtliche Zuständigkeiten) verschleiert wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
… seit Anfang März gesperrt
Hm, laut >dieser< Information ist das quasi "nur" gestern (10. Mai März) gewesen und das 1. auch nur teilweise und 2. ist das heute schon wieder Geschichte, da man die Subdomain einfach von de auf deu geändert hat…
 
Vielleicht hab ich das Prinzip nicht verstanden, aber was hilft es denn, eine Subdomain zu sperren? Dann geb ich en.xhamster ein und alles ist gut? Was soll denn sowas?
 
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