[Frage] Bufferbloat am Glasfaseranschluss minimieren

foxm2k

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Hallo zusammen,

habe seit kurzem einen Glasfaseranschluß über die lokalen Stadtwerke. Funktioniert prinzipiell auch gut, allerdings habe ich in der originalen Endgerätekonfiguration über ein Zyxel Modem und eine daran angeschlossene FritzBox 7590 AX einen deutlichen Bufferbloat beim upload festgestellt und dann angefangen etwas zu probieren. Mit der FritzBox 5590 Fiber direkt am Anschluß war es schon besser. Daß es nicht an der Leitung selbst liegt hat der letzte Test gezeigt, wo ich den PC mal direkt an das Zyxel Modem gehängt hab. Ergebnisse siehe unten.

Allerdings ist es ja auch keine Lösung direkt am Zyxel laufen zu lassen, weil dann die ganzen Services der FritzBox fehlen.. Firewall, Telefonie, ...

Fragen:
  • Ist die FritzBox evtl. nicht das beste Gerät wenn es um Bufferbloat-Verhalten geht?
  • Gibt es ggf. irgendwelche Einstellungen um das auf das Niveau des Zyxel Modems zu bekommen? (Evtl. Labor-Firmwares bekannt ,die das Problem adressieren)
  • Habt ihr andere Vorschläge wie man das am Anschluß am besten löst?


Zyxel Modem --> FritzBox 7590 AX --> PC --> Deutlicher upload Bufferbloat!
Zyxel-FB7590AX.png


FritzBox 5590 Fiber --> PC --> Deutlich besser!
FB5590.png


Zyxel Model --> PC --> Sehr gute Ergebnisse!
Zyxel_direkt.png

Bild(er) als Vorschaubild(er) (siehe https://www.ip-phone-forum.de/threads/ip-phone-forum-regeln.297224/ ) eingebunden by stoney
 
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Bufferbloat ist meines Erachtens das Problem in der IT, dass mit Abstand am deutlichsten überbewertet wird. Man muss sich darüber klar sein: Bufferbloat wird für die realen Anwendungen nur dann zum Problem, wenn die Leitung dauerhaft zu 100% ausgelastet wird. Nicht 95%, nicht 99%, sondern 100%. Und nicht für einige Minuten oder einige Stunden, sondern permanent, rund um die Uhr, 24/7.

Ist das bei dir der Fall? Falls nicht, hast du zwar ein schlechtes Testergebnis, aber in der Praxis kein Problem.

Falls du was machen willst: Konfiguriere den Traffic Shaper korrekt, ggf. auch mit Ingress Shaping. Aber das geht zulasten der Bandbreite. Und wie gesagt, bei den praktischen Anwendungen macht es nichts.
 
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Hallo Frank,

danke für deine Antwort. Es laufen bei mir Anwendungen bei denen ich sofort merke wenn die Latenz steigt. Daher habe ich das Problem bereits wenn die Leitung für einige Sekunden zu 100% ausgelastet ist.

Das mit dem Taffic Shaper würde ich probieren. Wo lässt sich das konfigurieren? In der FritzBox habe ich nichts in der Art gefunden.
 
Daher habe ich das Problem bereits wenn die Leitung für einige Sekunden zu 100% ausgelastet ist.
Befasse dich noch mal mit Bufferbloat, und du wirst feststellen, dass das schon theoretisch falsch ist, praktisch erst recht.


Das mit dem Taffic Shaper würde ich probieren. Wo lässt sich das konfigurieren? In der FritzBox habe ich nichts in der Art gefunden.
AVM hat hervorragende Anleitungen dazu, auch als Video. Google ist dein Freund.
 
Hallo Frank,
vielleicht hast du ja recht, kann wirklich sein. Ich beobachte halt nur das Phänomen bzw. die Probleme und bin beim recherchieren auf die genannten wordings gestossen. Vielleicht liegt das Problem ja auch nochmal woanders. Ich werde nochmal weiter recherchieren. Danke und VG, f0x
 
Befasse dich noch mal mit Bufferbloat, und du wirst feststellen, dass das schon theoretisch falsch ist, praktisch erst recht.
Was genau ist daran deiner Meinung nach falsch? Das Messergebnis mit Latenzanstieg unter Last ist ja wohl unstrittig. Und reale Down-/Uploads haben prinzipiell den gleichen Effekt. Anders herum trifft die erhöhte Latenz natürlich auch reale Anwendungen und nicht nur die Messung.

Man könnte höchstens argumentieren, dass der Latenzanstieg nicht groß genug für reale Auswirkungen ist, aber das trifft bei einem Anstieg um 150ms nicht mehr auf alle Anwendungen zu.
 
Das Messergebnis mit Latenzanstieg unter Last ist ja wohl unstrittig.
Richtig. "Last" bedeutet aber in dem Fall dauerhaft 100% mit mehreren parallelen Streams in Upload-Richtung. Weil genau das testet dieser Bufferbloat Test. Mir ist kein Privatkundenanschluss bekannt, bei dem das permanent der Fall ist, und ich kenne auch keinen Anwendungsfall außer Filesharing, der das erreichen könnte.

Wenn diese Voraussetzung nicht erfüllt ist, ist Bufferbloat irrelevant, weil genug Platz auf der Leitung ist, dass der Router nicht puffern muss. Und wenn, dann würde ich eher überlegen, das Filesharing zu deaktivieren, anstatt mit irgendwelchen Shapern herumzuspielen. Deshalb ist Bufferbloat für mich ein überwiegend akademisches Problem ohne wirkliche praktische Relevanz.
 
Ich habe mal etwas mehr als ein Gedankenexperiment gemacht und netzseitig auf 100 Mbit/s gedrosselt, damit die maximal mögliche Download-Last nur 20% der Internetgeschwindigkeit erreicht. Eigentlich hätte ich jetzt ein A++ erwartet, fiel aber von A auf F.
Ist der Test so gebaut, dass er gar nicht den Bufferbloed des Routers sondern des Systems Router - LAN - PC - Browser erfasst?
 
Der Test erfasst alles zwischen Browser und Testserver. Wenn sich irgendwo auf der Strecke ein Delay bei Last ergibt, wird das gemessen. Das kann auch irgendwo im Bakbone passieren.
 
Richtig. "Last" bedeutet aber in dem Fall dauerhaft 100% mit mehreren parallelen Streams in Upload-Richtung. Weil genau das testet dieser Bufferbloat Test. Mir ist kein Privatkundenanschluss bekannt, bei dem das permanent der Fall ist, und ich kenne auch keinen Anwendungsfall außer Filesharing, der das erreichen könnte.
Ein paar Sekunden, wie von @foxm2k erwähnt, reichen da locker aus. Das würde ich aber noch nicht als dauerhaft bezeichnen. Vielleicht verstehen wir einfach das Wort "dauerhaft" unterschiedlich? Deine vorherige Aussage, dass die Leitung "permanent, rund um die Uhr, 24/7" ausgelastet sein müsste, ist in jedem Fall nicht zutreffend.

Dass mit nur einem Stream der Latenzanstieg geringer ausfällt und damit keine relevanten Auswirkungen hat, wäre natürlich möglich.

Am besten wäre es vielleicht mal konkret zu schauen, bei welchen realen Anwendungen bei @foxm2k Beeinträchtigungen auftreten, und woher da die Last herkommt.

Nochmal kurz zu den Messergebnissen im ersten Beitrag: Dass bei den GRX550-basierten Fritzboxen (wie der 7590AX hier) im Vergleich zu anderen Modellen ein deutlich höherer Latenzanstieg unter Upload-Last auftritt, wurde auch schon von anderen beobachtet. Ob das in dem Fall ein echtes Problem ist, müsste man halt überprüfen, siehe vorheriger Absatz.

Ist der Test so gebaut, dass er gar nicht den Bufferbloed des Routers sondern des Systems Router - LAN - PC - Browser erfasst?
Relevant für Bufferbloat sind eigentlich nur die Puffer jeweils direkt vor dem Bottleneck. Wenn du jetzt künstlich ein Bottleneck herstellst, dann verlagern sich natürlich auch die relevanten Puffer dorthin. Das ist ja auch die Idee dahinter, Bufferbloat mithilfe von einem eigenen Traffic-Shaper loszuwerden.
 
Um den Effekt eines Bufferbloats real zu quantifizieren, darf man natürlich nicht während der Vollauslastung von Down- und Upload wahnsinnig weit entfernte Hosts pingen. Aber genau das wird bei Waveform ständig gemacht und wie Junkies kommen natürlich alle immer wieder. Würden die das nur etwas ernst meinen, müsste man die Hosts selbst wählen können.
So wurde aus einem Problem ein Voll-Hoax gemacht.
 
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Bufferbloat ist ein reales Problem z.B. bei Zockern. Betrifft u.a. real das Thema Ghostbullets ;) Das Problem damit ist @Erforderlich daß dies nicht auf Servern im Stadtteil nebenan stattfindet. Und ein weiteres Problem ist, daß sich SEHR WOHL verschiedene Router verschieden verhalten. WIE AUCH, die gleichen Router mit verschiedenen Versionen ihrer Betriebssysteme.

Bufferbloats passieren also bei weitem nicht pauschal außerhalb der eigenen 4 Wände wie auch keineswegs pauschal von der eigenen Infrastruktur abhängig.

Der Test bei Wave ist imho trotzdem Müll und wird nur von Laien wegen der grafischen Aufarbeitung genommen. Wenn man was reales darüber feststellen will, sollte man Ookla anwerfen.
 
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