Was genau meinst du mit vorbestellen? Anschluss des Gebäudes an das Glasfasernetz: Ja. Tarif: Kommt darauf an, s.u.
Bei mit öffentlichen Mitteln gefördertem Ausbau ja. Und wenn nicht, dann ist es kostenlos wenn man dabei auch einen Anschluss darüber vorbestellt. Man sollte dabei u.a. die 3/20m Regel bzgl. Abstand Gf-AP und Gf-TA im Auge behalten. Alles weitere bspw. hier:
https://www.telekom.de/hilfe/downloads/glasfaser-ratgeber.pdf
https://www.telekom.de/hilfe/downloads/glasfaser-technik.pdf
Kriegt man eine neue FritzBox?
Von der Telekom? Nein. Muss man sich selber kaufen oder mieten. Die Telekom hat ebenfalls Fritzboxen im Portfolio zum kaufen/mieten.
Alternativ das "Glasfasermodem 2" für 50,- € zum Betrieb der alten 7590 oder bspw. auch einer 4060. Aber was das betrifft besser abwarten, die Frage ist vielleicht doch etwas zu früh gestellt. Bis der Glasfaseranschluss geschaltet ist wird wohl noch einige Zeit vergehen, bis dahin gibt es ggf. noch andere Alternativen (bspw. 5690 Pro).
Wenn man eine neue FritzBox kriegt muss man die jetzige zurück geben?
Kommt darauf an wem die gehört. Wenn du sie gekauft hattest: Nein. Wenn du sie gemietet hast: Erst wenn du den dazugehörigen Mietvertrag kündigst. Das ist unabhängig von deinem Anschluss.
Wird DSL erst abgeschaltet wenn man über Glasfaser funktionierendes Internet hat?
So ist es normalerweise geplant, die Umschaltung sollte am gleichen Tag stattfinden. Hatte aber schon Umschaltungen von xDSL auf FTTH (Telekom-Kunden) erlebt wo das nicht funktionierte weil die Telekom den Termin verschieben musste. Der xDSL-Anschluss wurde aber schon zum ursprgl. Termin abgeschaltet (der 3 Tage vorher lag) und die Telekom konnte das nicht mehr ändern. Kurzum: Schief gehen kann immer was.
Kann von DSL auf Glasfaser wechseln oder muss ich 2 Jahre warten bis der DSL Vertrag ausläuft?
Die MVLZ eines Vertrages gibt es ja nur am Beginn eines Vertrag und nach der TKG-Novelle gibt es keine automatische Verlängerung mehr um 12 Monate nach Ablauf der MVLZ. Das könnte nur zum Problem werden wenn man alle 24 Monate einen neuen Vertrag abschließt. Aber da du ja angeblich auch mit xDSL schon bei der Telekom Kunde bist ist das kein Problem, du bleibst ja bei der Telekom und somit wäre im ungünstigsten Fall ein Tarif-Upgrade jederzeit möglich (nach 24 Monaten kann dann auch wieder ein Downgrade durchgeführt werden).
Die Telekom baut ja GPON aus (richtig?), welches ein shared-medium ist (32 Anschlüsse?) - kommt es zu engpässen?
xPON: Ja. Aber man braucht sich keine Sorgen um Engpässe machen. Die xDSL-Anschlüsse die am DSLAM zusammenlaufen müssen sich auch eine Anbindung teilen und da ist der Überbuchungsfaktor i.d.R. sogar (tw. wesentlich) höher als bei GPON
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Dieses Argument "Shared-Medium" wird leider immer wieder gerne angeführt (u.a. bei Mobilfunk, DOCSIS, xPON usw.) aber dabei wird halt immer wieder gerne vergessen, dass das gesamte Internet ein "Shared-Medium" ist, selbst wenn es sich um einen PtP-Anschluss auf der letzten Meile handelt. DOCSIS bzw. HFC fiel in der Vergangenheit vergleichsweise häufig negativ auf aufgrund der dort mitunter verwendeten hohen Überbuchungsfaktoren auf der "letzten Meile" (und auch heute gibt es noch einige Gebiete wo das ein Problem ist, hat sich aber in den letzten Jahren u.a. aufgrund der Verkleinerung von Segmenten enorm verbessert). Allerdings hat sich das bei vielen negativ in den Köpfen festgesetzt, leider. Selbst bei einem DOCSIS-Anschlüss würde ich nicht pauschal von Problemen aufgrund des "Shared-Medium" auf der letzten Meile ausgehen. Es gibt zwar tatsächlich noch Gebiete wo ich weiß, dass man dort besser einen Bogen um DOCSIS machen sollte aber das sind mittlerweile eher Ausnahmen. Und ähnliche Probleme gibt/gab es nicht nur bei den Kabelanbietern, auch die Telekom hatte da schon ihre schlechten Erfahrungen bzgl. Überbuchung gesammelt, insb. bspw. bei den xDSL-Anschlüssen über ihre alte ATM-Plattform (die mittlerweile abgeschaltet ist).
Kurzum, diesbezüglich braucht man sich nun wahrlich keine Sorgen machen. Ein imo (viel) größeres Problem i.V.m. der Telekom als Vertragspartner ist deren TIER 1 Peeringverhalten, da spielt es aber keine Rolle ob man von denen einen xDSL oder FTTH-Anschuss verwendet.
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Mal zwei Beispiele im Vergleich:
- Ein DSLAM mit 192-Ports ist mit 1 Gb/s angebunden (durchaus nicht untypisch), ergibt dediziert für jeden Port:
5,2Mb/s (1.000Mb/s / 192), sowohl im US als auch DS.
- GPON-Segment mit 32-Kunden, es stehen 2,5Gb/s im DS und 1,25Gb/s im US zur Verfügung, ergibt dediziert pro Kunde:
78Mb/s im DS und 39Mb/s im US.
Wobei ein größeres Problem dabei eher die Anbindung des OLT selbst ist und eben nicht das GPON. Das konnte man vor ein paar Jahren bspw. in Chemnitz bei den FTTH-Anschlüssen erleben bevor die OLTs dort auf die BNG-Plattform migriert wurden. Zeigt aber eben auch, das eben eher nicht das "Shared-Medium" auf der "letzten Meile" von xPON selbst das Problem ist sondern eher das Backbone dahinter und da hilft dann auch kein PtP-Anschluss weiter.