Ausbildung im Telekommunikations-/IT-Bereich (nach Studium)?

Marvolo90

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Hallo,

ich interessiere mich für Ausbildungen im Bereich Telekommunikation, IT, Netzwerktechnik, da ich mich mit diesem Bereich schon immer hobbymäßig beschäftigt habe und dementsprechend auch viel intrinsisches Interesse vorhanden sein sollte (im Gegensatz zu meinem Studium).

Ich beende im Juli mein Studium (das geht aber überhaupt nicht in diesen Bereich, sondern ist ein geisteswissenschaftlich-geprägtes mit dem Ziel der Lehre / Lehramt) mit dem Masterabschluss und möchte dann aber einfach als Sicherheit / breitere Aufstellung eine Ausbildung in diesem Bereich dranhängen. Es soll hier in diesem Thread also nicht darum gehen, was ich mit meinem Studium eventuell doch noch irgendwie und irgendwo über Quereinstiege oder Ähnliches anfangen könnte (denn diese Diskussionen hatte ich jetzt schon des Öfteren), sondern mich würde primär interessieren, welche Ausbildungen in den oben genannten Bereichen sowohl Hand und Fuß haben und eventuell auch zukunftsträchtig sind. Eventuell kann ich mit abgeschlossenem Abitur sowie abgeschlossenem Master-Hochschulabschluss eine Ausbildung auch signifikant verkürzen, insbesondere was den schulischen Bereich angeht, aber das müsste ich dann mit dem Betrieb direkt klären/absprechen - zumindest ziele ich darauf ab, nicht die vollen 3 Jahre zu benötigen, falls dies möglich ist.

Da ich mit dem Thema Ausbildungen so noch überhaupt keine Erfahrung habe, da ich nach Abitur direkt studiert habe, wusste ich erstmal gar nicht, wie man passende Ausbildungen in diesen Bereichen überhaupt findet. Ich bin also mal zur Deutschen Telekom (als namhafter Telekommunikationsanbieter) und habe geschaut, was die zurzeit so an Ausbildungen anbieten:

In meiner Nähe werden angeboten:

  • Ausbildung zum IT-System-Elektroniker
  • Ausbildung zum Kaufmann für System-Management
  • Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel
Jetzt sagen mir diese einzelnen Ausbildungen nicht soo viel, deswegen wollte ich hier ein wenig eure Hilfe / Erfahrungen. Kaufmann im Einzelhandel ist vermutlich dann eine spätere Tätigkeit in einem Telekom- oder XYZ-Shop/Laden, wo man dann Handys, Verträge, etc pp. verkauft, oder? Das wäre jetzt auf Dauer nicht so die erfüllendste Tätigkeit und vermutlich auch schnell monoton.

IT-System-Elektroniker klang von der Beschreibung her dann schon interessanter, was da aber das genaue Tätigkeitsfeld sein wird, kann ich auch nicht sagen, genausowenig wie für System-Management.

Es gab da noch weitere Ausbildungen gelistet, die sind allerdings nur 1x in meinem Bundesland angeboten und das alles in der Landeshauptstadt, also nicht gerade in der Nähe, aber im Notfall auch nicht ewig weit weg. Darunter gelistet wäre zum Beispiel:

  • Kaufleute für Digitalisierungsmanagement
  • Fachinformatiker für Digitale Vernetzung

Ich denke, gerade hinsichtlich zukünftiger Entwicklung und Digitalisierungen wären dann doch eher die letzten beiden sinnvolle Berufszweige, oder? Allerdings sagt mir die jeweilige Beschreibung dieser Zweige auch nicht so viel Konkretes über das spätere Anwendungs- und Tätigkeitsfeld.

Habt ihr hier vielleicht Erfahrungen für diese Bereiche? Lohnt sich da irgendetwas, gerade auch finanziell gesehen? Ist man mit einem dieser Ausbildungen auf einem guten, soliden Weg? Ich will natürlich jetzt auch keine 0815-Ausbildung machen, mit der ich am Ende dann nicht wirklich viel anfangen kann und dann im schlimmsten Fall eh wieder umschulen müsste. Es sollte also schon Hand und Fuß haben und auch zukunftsfähig sein, eventuell auch mit Weiterentwicklung bzw. Aufstiegsmöglichkeiten. Ist also der Telekommunikationsbereich ein solider Bereich? Alternativ interessiere ich mich auch für TV/Radio/Medien.

Über eure Meinungen / Erfahrungen hierzu würde ich mich freuen.
 
Wie genau definierst Du "Hand und Fuß", und was verstehst Du unter "lohnen"?

Ich würde erstmal überlegen, ob Dir etwas technisches oder etwas nicht-technisches eher liegt.

Also bist Du der, der eine komplexe Telefonanlagenlösung für einen Kunden plant, kalkuliert, darüber berät? Salopp gesagt, dessen Arbeitsmittel auf dem PC eher Word und Excel sind?

Oder bist Du der, der die Lösung lieber aufbaut, installiert, konfiguriert, entstört? Dessen Arbeitsmittel eher das Laptop und da SSH-ähnliche Terminals, Webinterfaces, Admin-Tools sind?

Wenn Du der erste Typ bist, dann ist ganz grob gesagt ein Ausbildungsberuf mit dem Wort "Kaufmann" drin richtiger, wenn Du der zweite Typ bist, dann alle anderen.
 
Es gibt auch die Ausbildungen zum Fachinformatiker mit verschiedenen Ausprägungen (Systemintegration, Anwendungsentwicklung, ...).
Da sitzt man dann z.B. in Software- & Systemhäusern und macht Deployments, Entstörung, Support, Entwicklung, Infrastruktur Administration, etc.
 
Hallo Marvolo90,

ich denke auf kaum eine deiner Fragen gibt es ein richtig oder falsch, oder die eine richtige Richtung. Alles was ich dir bieten kann ist also auch "nur" meine Meinung.
ich interessiere mich für Ausbildungen im Bereich Telekommunikation, IT, Netzwerktechnik, da ich mich mit diesem Bereich schon immer hobbymäßig beschäftigt habe und dementsprechend auch viel intrinsisches Interesse vorhanden sein sollte.
Eine Ausbildung ist nicht unbedingt für jeden etwas, und, jenachdem, in welches Unternehmen man kommt bzw. wie die Leute, mit denen man zusammenarbeitet, eingestellt sind, gilt auch (oder gerade wegen) mit abgeschlossenem Studium: Lehrjahre sind keine Herrenjahre.
Ist also der Telekommunikationsbereich ein solider Bereich?
Wenn du bei Telekommunikation von Telefonie im klassischen Sinne redest: dieser Bereich kollabiert seit einigen Jahren. Konventionelle Telefonie gibt es immer weniger. Viel mehr gefragt sind "Mehrwertdienste" wie UC. Corona hat hingegen allerdings auch hochintegrierten reinen Softwarelösungen wie Microsoft Teams enorm Schub gegeben. Da ist "telefonieren" eine Sub-Dienst von vielen. Und vor allem läuft alles "auf IP" ab.
Ich denke, dass reine Telefoniedienste, oder meinetwegen auch Telefoniedienste integriert mit diversen Servern und Soft-Phones, nicht gänzlich verschwinden, aber langfristig eine Nische werden, so wie es z. B. Sprechfunk heute ist. Das muss aber nicht bedeuten, dass es deswegen schlecht ist, in diesen Bereich zu gehen.
Und: die Migration in die IP-Welt hat Telefonieren nicht einfacher gemacht. Gute, stabile, latenzarme, jitterarme, echofreie Audiokommunikation hat Echtzeitanforderungen an ein Netz, und speziell wenn wirklich noch zig andere Dienste drüber laufen und noch diverse externe Mitspieler per VPN dabei sind, da braucht es da schon Leute die wissen, was sie tun. Wir können allein in diesem Forum lesen, dass Firmen nach wenigen Jahren ihre komplette VoIP-Plattform wechseln, weil der Anbieter es nicht ansatzweise schafft, seine Versprechen einzuhalten.
Bloß: Ich wüsste nicht, welchen (Ausbildungs-)Beruf man wählen muss, um in diesem Bereich zu lernen.
Ein Kollege aus einem Unternehmen hat Ende der 1990er eine Ausbildung zum IT-Systemeletroniker mit Fokus TK-Anlagen gemacht. ISDN, was damals schlicht Stand der Technik und überlebenswichtig für sein tägliches Brot war, kam in der Berufsschule mal kurz am Rande vor.

Eventuell kann ich mit abgeschlossenem Abitur sowie abgeschlossenem Master-Hochschulabschluss eine Ausbildung auch signifikant verkürzen
Meines Wissens ist es so, du musst lediglich Praxis nachweisen und kannst dich dann auch direkt zur Prüfung bei der IHK anmelden, wenn du das möchtest.

Da ich mit dem Thema Ausbildungen so noch überhaupt keine Erfahrung habe, da ich nach Abitur direkt studiert habe, wusste ich erstmal gar nicht, wie man passende Ausbildungen in diesen Bereichen überhaupt findet.
Also damals, kurz nach dem Krieg, sind wir mit der Schule noch in das "Berufsinformationszentrum (BIZ)" des Arbeitsamtes gedackelt und wurden vor Computer gesetzt, die einen informiert haben. Steht heute alles in diesem Internet, hab ich gehört ;)

Jetzt sagen mir diese einzelnen Ausbildungen nicht soo viel, deswegen wollte ich hier ein wenig eure Hilfe / Erfahrungen.
Ja, "Kaufmann"s-Ausbildungen fokussieren sich auf den Handel, also über Ver- bzw. auch Einkauf von Produkten.
Wenn du gerne mit Switchen, Routern und Servern rummachen willst, sind so IT-System*-Dings-Ausbildungen eher das was du möchtest.

IT-System-Elektroniker klang von der Beschreibung her dann schon interessanter, was da aber das genaue Tätigkeitsfeld sein wird, kann ich auch nicht sagen, genausowenig wie für System-Management.
Ja, das geht so in die Richtung von Netzwerkkabel stecken, Router einrichten, etc.

Allerdings würde ich dir gerne zwei Dinge mitgeben (auch aus meiner Erfahrung heraus):
  • Was du tatsächlich konkret in dem Betrieb / der Abteilung, in der du eingesetzt wirst, lernst, muss nichts mit dem zu tun haben, was in Broschüren versprochen wird.
  • Die IT zählt zu den Branchen, wo am wenigsten zählt, was du bist, sondern viel mehr, was du kannst.
Nehmen wir an, du möchtest nach der Ausbildung in der Branche arbeiten. Der Personaler, der dich einstellt, ist selbst schon einige Jahre im Beruf, und der kennt die ganzen modernen Berufsbilder, die immer mal wieder geschaffen werden, nicht. Das interessiert ihn auch nicht, viel wichtiger wird für ihn sein, was du konkret kannst. Denn die Firma hat schließlich auch konkrete zu lösende Probleme :)
Um mal beim Bereich Telefonie zu bleiben, wird da die Frage sein, welche Kurse/Schulungen auf konkrete Telefonieprodukte du hast (Alcatel-Anlagen, Unify-Anlagen, DECT-Systeme, Switches, Routerhersteller,...).
Was auf deiner IHK-Urkunde steht, zählt da nur wenig. Alternativ zählt nachgewiesene Erfahrung. Wenn du vielleicht keine Schulung für Spectralink DECT hast, aber nachweisen kannst, dass du schon 5 Großkonzerne mit tausenden DECT-Teilnehmern versorgt hast, ist das etwas wert.
Das kann dann auch so weit gehen, dass jemand, der eine abgeschlossene Berufsausbildung als Florist hat, sich aber auf eigene Faust in das Thema Telefonie reingefuchst hat und ein paar Zertifizierungen für VoIP-Produkte hat, jemandem bevorzugt wird, der zwar eine abgeschlossene Ausbildung IT-System-Dings mit 1 mit Sternchen hat, aber die letzten 3 Jahre im PK-Service Oma Ernas ihre FeTAps an den Schpiedport angeschlossen hat.

Ausnahmen von der "Erfahrung sticht Schein"-Regel sind Behörden bzw. alles was in Richtung öffentlicher Dienst geht. Da beginnt eine Stellenausschreibung eigentlich IMMER mit "Wir erwarten eine abgeschlossene Berufsausbildung im Bereich...". Aber auch hier wirst du wohl keine Stellenausschreibung finden, in der steht "Fachinformatiker für Digitale Vernetzung gesucht".
Es gibt gerade dort, aber auch in Großkonzernen, gerne noch starre Karrierepfade, für die man sich bei Einstellung entscheiden muss und wo es unmöglich bzw. mit Verlusten behaftet ist, wenn du die mal wechseln willst.
Noch schlimmer ist es übrigens wenn du Richtung Softwareentwicklung geht. Da ist eigentlich nur die Frage, mit welchen konkreten Programmiersprachen / Technologien man sich auskennt und welche Projekte man damit realisiert hat. In der Welt ist es umso verschwommener, da gibt es nicht "den großen C#-Schein" den man irgendwo machen kann. Bzw. es gibt sicherlich Buden, die so etwas anbieten, aber die Relevanz im Alltag ist dann doch wieder begrenzt :)

Es sollte also schon Hand und Fuß haben und auch zukunftsfähig sein, eventuell auch mit Weiterentwicklung bzw. Aufstiegsmöglichkeiten.
Um Weiterentwicklung und Aufstieg musst du dich schon selbst kümmern :)
Gerade in größeren Unternehmen wird man eher auch mal an die Hand genommen (Stichwort Karrierepfade). Da gibt es dann auch Automatismen, wo du, wenn du deine vereinbarten Ziele einhältst, auch immer wieder kleine Gehaltserhöhungen oder andere Boni bekommst. Derartige Systeme sind aber darauf ausgelegt, dass du in der Firma bleibst, da sie nur dort einen richtigen "Wert" haben. Wenn du die Firma wechseln willst, zählt wieder mehr, was du konkret geleistet hast, an welchen Projekten du beteiligt hast bzw. wie groß / wie komplex die Lösungen oder wie bedeutend die Kunden sind, für die du tätig warst.
Anders sieht es in kleineren Unternehmen aus, da herrscht meist mehr Flexibilität, aber gerade beim Thema Weiterbildung (und auch Gehaltserhöhungen) musst du dich selbst kümmern. Dafür sind inhaltliche Bereiche meist nicht scharf getrennt. Der Chef eines kleinen TK-Unternehmens lässt dich dann auch eher mal ein kleines Programm schreiben, was dem Kunden hilft, weil er nicht noch eine komplette, eigene Softwareentwicklungsabteilung hat. Bei so Konzernen wie der Telekom wird es dir eher passieren, dass es da ganz strikte Vorgaben gibt, welche Abteilungen für was zuständig sind.

Das soll jedoch nicht heißen, dass ich von einer Ausbildung abrate. Es ist nie verkehrt, sich das Türchen öD/Behörde offen zu halten, und davon ab lernt man in einer Ausbildung (hoffentlich) auch gewisse Grundfertigkeiten, die habe ich bei Kollegen, die sich jahrelang als Einzelkämpfer durchgewurschtelt haben oder generell Quereinsteiger sind, oft vermisst.
Da geht es vor Allem um Themen wie sauberes Arbeiten, Baustelleneinrichtung, Planung, Dokumentation und Schulung der Kunden/Betreuer auf die installierte Lösung.

Ich würde also weniger darauf achten, was Ausbildungsberufs-Beschreibungen versprechen, sondern eher danach gehen, was das Unternehmen / die entsprechende Abteilung konkret macht. Der Weg, hier am besten reinzuschnuppern ist meiner Ansicht nach immer noch ein Praktikum / Hospitation.
 
Gerade in größeren Unternehmen wird man eher auch mal an die Hand genommen
(..)
Anders sieht es in kleineren Unternehmen aus

vielleicht dazu noch ergänzend: das gilt nicht nur für spätere Karrierepfade, sondern auch vorher schon für das Tätigkeitsbild-je-Ausbildungsberuf.

Bei einem Laden wie der Deutschen Telekom passt meine eingangs beschriebene grobe Aufteilung in "Jobs, in denen Du eher mit dem Taschenrechner arbeitest" und "Jobs, in denen Du eher mit nem Schraubenzieher arbeitest". Da gibt es wenig Chancen, während der Ausbildung "außerplanmäßig" auch mal den jeweils anderen Bereich kennenzulernen.

In einem Kleinst-Laden wird der Ausbildungsberuf dadurch bestimmt, was der Chef ausbilden darf. Und die Ausbildungsinhalte bestimmen sich dadurch, was an Arbeit zu tun ist und worin Du Dich gut anstellst.

Und alle Firmengrößen dazwischen sind dann eben auch irgendwo dazwischen einzuordnen. Mehr oder weniger starr vorgegebene Ausbildung mit mal mehr und mal weniger Möglichkeiten, auch andere Tätigkeiten zu übernehmen (und am Ende der Ausbildung auch in einer Abteilung zu landen, die gar nichts mehr direkt mit Deinem Ausbildungsberuf zu tun hat, aber eben am besten zu Dir passt)
 
Moin,

nach dem Studium noch eine Ausbildung? Früher war das mal anders herum ;-) Ich habe vor 40 Jahren noch richtig Fernmelder gelernt und dann irgendwann studiert und den Abstieg der Technik bis zu dem heutigen IP Unfug miterlebt. Kein Notstrom, keine überwachten Netze - nur die stille Hoffnung das IP schon irgendwann "einen Weg findet". Das endet alles noch ganz schrecklich.

Oben ist schon alles gesagt. Wo man da heute noch wirklich die Basic's lernt - keine Ahnung - da brauchst Du viel Glück. Oder Du machst das mit dem Leeeeeramt und machst in der Schule dann die IT. Die freuen sich immer wenn da jemand Lust darauf hat. Auskommen ist da schon mal sicher;-) Und lernen musst Du dann das restliche lange Leben lang. Machen ist auch viel geiler wie wollen - sicher!

Viel Erfolg

Andreas
 
@Marvolo90

Du bist überqualifiziert, danach machst Du dann die Vorschule?
Vermutlich kannst Du evtl. an der Berufsschule unterrichten.

Studium und dann Strippen ziehen und Stecker stecken, verkehrte Welt.
Du wirst vollends unterfordert sein, wenn Du mit "echten" Lehrlingen in einer Klasse sitzt.

Informatik studieren könnte ein Ziel sein.
 
@Marvolo90

Du bist überqualifiziert, danach machst Du dann die Vorschule?

Er schließt zwar ein Studium ab, aber, wie selbst geschrieben, ein Geisteswissenschaftliches, also fachlich null Bezug.
Von daher finde ich die Idee, das "richtig" zu lernen, schon nicht verkehrt.
Informatik studieren könnte ein Ziel sein.
Wenn die Idee ist, zu lernen, wie man konkret Netze aufbaut, Racks plant, etc.: Definitiv nein. Erst recht ein Informatik-Studium an einer Universität (also keine FH/HS). Vor allem sieht man während eines Uni-Informatik-Studiums seltenst "echte" Anwendungen, Kunden, etc. Es gibt zwar sog. Praktika, aber das sind dann meist Uni-interne Lehrveranstaltungen, wo man praxisnahe Probleme im Labor durchspielt. Ein Architekturstudium bspw. sieht hingegen vor, dass man für bestimmte Module Praktika "draußen" vorweisen muss.
Die Uni ist von der Idee her nach wie vor der Ort, wo Forscher ausgebildet werden. Da lernt man also weniger, wie man ein IPv6-Netz plant, sondern man bekommt Handwerkszeug beigebracht, um am "IPv10" zu forschen.

Du wirst vollends unterfordert sein, wenn Du mit "echten" Lehrlingen in einer Klasse sitzt.
Das hatte ich ja bereits angemerkt. Um einerseits echte Praxis zu bekommen, andererseits aber auch eine theoretische Ausbildung auf höherem Niveau zu bekommen, wäre vielleicht ein duales Studium eine Option.
 
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