Für Heise und andere dürfte das nicht ganz so einfach sein. Die haben den Quellcode nicht vorliegen, sondern sind weitgehend auf Reverse Engineering angewiesen. AVM kennt die Stelle im Code dagegen genau und hat sie ja am 07.02.2014 auch korrigiert.
Offensichtlich ist trotz Quellcode der Umfang der Lücke in allen Details nicht sofort so ersichtlich gewesen, dass sich diese Lücke über einen wie auch immer gearteten Workaround auch von innen heraus ausnutzen lässt. Nur das zählt für die Frage, warum sich AVM anfänglich nur zur analysierten Lücke von außen äußerte.
Es ging vielmehr darum, ob es dabei einen derart gravierenden Unterschied zwischen dem Fernzugriff und dem internen Zugang gibt, dass AVM selbst zwar den Fehler findet und behebt, aber nicht darauf kommt, dass er auch über die LAN-Seite ausnutzbar ist.
Das wissen wir nicht, daher sollten wir nicht (auch) über dieses Detail (vorver)urteilen.
Und das war es doch, was beim heise-Artikel so befremdlich ist, dass sie AVM im letzten Artikel rumeiern vorwerfen, sie damit verbal vorverurteilen, ohne selbst alle Details zur Sache (Fehler im
Source-Code) zu kennen und damit auch zu nennen. Auch ist die Gradlinigkeit zu den Artikeln bei heise zur der Lücke auch eher stark promillelastig. Vielleicht ist diese Lücke durch Try&Error über die http-Aufrufe sogar einfacher zu entdecken gewesen, als in zichtausend Zeilen Quelltext... Wir wissen das alles nicht, der Redakteur von heise wohl auch nicht, sonst hätte er ja div. Kommentare in seinem Forum beantworten können, statt nur drum rum zu reden. Kein gezielte Frage zu seinen Formulierungen hat er plausibel beantwortet, keine Frage zu Workarounds (auch ohne Details zur Lücke zu nennen wäre das spielend machbar), nur fadenscheinige Formalismen waren für mich lesbar. Damit hat er zumindest gezeigt, dass er die Kommentare gelesen hat aber nicht bereit war, die grundlegenden Fragen zu beantworten.
Wäre dieser Fehler so offensichtlich, wie hier manche suggerieren, dann wäre schon bei der ersten Meldung über einen gehackten VoIP-Account der zuständige Sicherheits-Experte von AVM über diese Lücke gestolpert und hätte diese schon viel früher abgedichtet. Auch heise hätte zu dem Zeitpunkt schon mal die Boxen genauer unter die Lupe nehmen können. Das alles lässt sich im Nachhinein schön fordern. Im Nachhinein ist man immer klüger. Das gilt nicht nur für uns, sondern auch für AVM und heise. Klar kann man im Nachhinein anders kommunizieren, als es AVM tat, aber wir kennen nicht den Wissensstand zum Zeitpunkt der Stellungsnahmen, die Erkenntnisse der Programmierer zu diesem Zeitpunkt, die Erkenntnisse von heise zu diesem Zeitpunkt, die ihnen ja von außen angetragen wurden, und auch von der Kommunikation zwischen heise und AVM wissen wir nichts.
Als Fazit bleibt mir dann:
Wir können weder über die Erkenntnisse von AVM zu diesem Zeitpunkt noch über die erkenntnisse und den genauen Fragenkatalog seitens heise sachlich urteilen - da fehlen ca 100% der Fakten. Daher sollten wir alle (Vor)urteile unterlassen und uns bitte dem Problem an sich und deren Behebung bzw deren Workarounds zuwenden. Danke
Hat denn irgend jemand von den Diskutanten in diesem Forum überhaupt irgend einen Nachweis gesehen oder gar gebracht, mit dem die Behauptungen verifiziert werden könnten. Ja, sicher, es gibt och den Hanno H. Der bleibt aber genau wie c't und wie auch AVM den Nachweis schuldig. Auch er behauptet nur!
Nach einigen Beiträgen hier und Artikeln von heise kann ich mit sehr großer Gewissheit sagen, dass dieser Hanno H hier User ist, dass er tatsächlich den Exploit an heise weiter gereicht hat und dass AVM diese Daten auch bekommen hat und daraufhin die Lücke fand und grundlegend abdichtete - losgelöst vom Weg des Eindringens...