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Nachdem Maik in diesem Thread bereits den Inhalt des Buches "Internet-Telefonie - VoIP mit Asterisk und SER" vorgestellt und eher aus Sicht eines Administrators betrachtet hat, nehme ich es mir aus Sicht eines ambitionierter Hobby-Bastlers vor.
Inhalt
Eine kurze Zusammenfassung des Inhalts findet ihr zwar in obigem Thread, allerdings hat Maik dort bereits Bewertungen mit eingebaut. Daher kommen hier noch einmal die wichtigsten Punkte an die Reihe.
Bevor es mit dem eigentlich Inhalt losgeht, werden zunächst die in den Beispielen genannten Personen, Server und SIP-Adressen vorgestellt. Anschließend wird in einem lebendigen Schreibstil, den ich eher in guten Romanen denn in Fachbüchern erwartet hätte, ein Überblick über die Wandlung von bestehenden Telefonanlagen hin zu Voice over IP gegeben.
Im ersten Kapitel wird schließlich mit ausführlichen Erklärungen zum Wie und Warum ein lauffähiger Asterisk mit zwei Teilnehmern konfiguriert. Vor allem die Erläuterung der eingebauten Hilfe-Funktionen und die Grundlagen über die Funktionsweise von Asterisk halte ich für sehr sinnvoll. Sie werden im weiteren Verlauf immer wieder gebraucht. Für die eigentliche Installation von Asterisk wird auf einen Anhang verwiesen, der - sofern Asterisk noch nicht installiert ist - gelesen werden sollte.
Das zweite Kapitel beschreibt den Aufbau des SIP in einer sehr verständlichen Weise, die auch anhand von mehreren Beispielen die einzelnen Bestandteile illustriert. Die Erklärungen sind dabei so gut ausgeführt, dass jeder technisch versierte Bastler sie verstehen kann - ganz im Gegensatz zu den offiziellen Definitionen (RFC 2543 und RFC 3261), die sehr abstrakt und längst nicht für jeden verständlich sind. Kapitel Drei beschäftigt sich mit der Übertragung von Sprach- und sonstigen Audiodaten. Dabei wird auch auf die Besonderheiten bei der Faxübertragung via IP eingegangen.
Kapitel Vier und Fünf stellen dann weitere Details von Asterisk dar, wobei vor allem Kapitel Vier sehr umfangreich ist und eine Beschreibung den Rahmen dieser Rezension sprengen würde. Daher nenne ich hier nur kurz einige der Inhalte:
Kapitel Fünf erläutert die Außenanbindung von Asterisk über ISDN. Dazu werden zunächst kurz die verschiedenen Anschlusstypen von ISDN vorgestellt und anschließend deren Konfiguration in Asterisk. Im Verlauf des Kapitels werden nur BRIstuff-Treiber behandelt; die anderen Treiber werden kurz erwähnt und ob ihrer jeweils genannten Nachteile nicht weiter betrachtet.
Die Kapitel 6 und 8 beschäftigen sich mit SER, einem reinen SIP-Router, der keine eigenen Anwendungen zur Verfügung stellt und statt dessen eine wesentlich bessere Performanz bei hohem Gesprächsaufkommen zeigt als Asterisk. Für den Hobbybastler mit seiner doch recht kleinen Telefonanlage wird zu Beginn von Kapitel 6 gesagt, dass er mit Asterisk besser bedient sei. Damit lasse ich sie für diesen Bericht außen vor.
Auch Kapitel 7, das sich mit dem Routing von SIP-Botschaften befasst, ist zunächst nicht besonders wichtig. Es wird interessant, wenn der Bastler seinen SIP-Server per dynamischem DNS (oder gar mit statischer IP, wie sie seit kurzem günstig verfügbar sind) aus dem Internet erreichbar sein soll.
Kapitel 9 schließlich erläutert den Zusammenhang von NAT und VoIP; dabei wird nach einigen Grundlagen auf die durch NAT entstehende Problematik eingegangen und Umgehungsmöglichkeiten aufgezeigt.
In Kapitel 10 werden verschiedene Werkzeuge zur Analyse und Eingrenzung von VoIP-spezifischen Problemen kurz vorgestellt.
Die Anhänge schließlich erläutern die Installation (Anhang A) und geben Referenzen (Anhänge B, C und D) zu Asterisk, SER und SIP.
Fazit
Auch wenn das Buch in erster Linie für Systemadministratoren geschrieben ist, wurde gerade beim Schreibstil und den Erläuterungen auch an die Hobbybastler gedacht, die sich ihren eigenen VoIP-Dienst einrichten möchten. Es bietet umfassende und detailreiche Anleitungen, wie eine eigene TK-Anlage auch für kleine und mittlere Unternehmen vergleichsweise kostengünstig realisiert werden können. Leider fehlen zum in Kapitel 6 angedeuteten Zusammenspiel von Asterisk und SER weitere Informationen und Anleitungen, was mich zu einer Wertung "8,5 von 10 Punkte" veranlasst. Sie fällt etwas besser aus als die von Maik, da für Hobbybastler die fehlenden Informationen nicht so sehr ins Gewicht fallen.
Mediadaten
Autoren: Gerd Flaig, Martin Hoffmann, Siggi Langauf
Sprache: Deutsch
Seiten: 400 (davon ca. 120 Seiten Anhang)
Auflage: 1
ISBN: 3-937514-16-3
Homepage: Open Source Press
Preis: 39,90 Euro
Inhalt
Eine kurze Zusammenfassung des Inhalts findet ihr zwar in obigem Thread, allerdings hat Maik dort bereits Bewertungen mit eingebaut. Daher kommen hier noch einmal die wichtigsten Punkte an die Reihe.
Bevor es mit dem eigentlich Inhalt losgeht, werden zunächst die in den Beispielen genannten Personen, Server und SIP-Adressen vorgestellt. Anschließend wird in einem lebendigen Schreibstil, den ich eher in guten Romanen denn in Fachbüchern erwartet hätte, ein Überblick über die Wandlung von bestehenden Telefonanlagen hin zu Voice over IP gegeben.
Im ersten Kapitel wird schließlich mit ausführlichen Erklärungen zum Wie und Warum ein lauffähiger Asterisk mit zwei Teilnehmern konfiguriert. Vor allem die Erläuterung der eingebauten Hilfe-Funktionen und die Grundlagen über die Funktionsweise von Asterisk halte ich für sehr sinnvoll. Sie werden im weiteren Verlauf immer wieder gebraucht. Für die eigentliche Installation von Asterisk wird auf einen Anhang verwiesen, der - sofern Asterisk noch nicht installiert ist - gelesen werden sollte.
Das zweite Kapitel beschreibt den Aufbau des SIP in einer sehr verständlichen Weise, die auch anhand von mehreren Beispielen die einzelnen Bestandteile illustriert. Die Erklärungen sind dabei so gut ausgeführt, dass jeder technisch versierte Bastler sie verstehen kann - ganz im Gegensatz zu den offiziellen Definitionen (RFC 2543 und RFC 3261), die sehr abstrakt und längst nicht für jeden verständlich sind. Kapitel Drei beschäftigt sich mit der Übertragung von Sprach- und sonstigen Audiodaten. Dabei wird auch auf die Besonderheiten bei der Faxübertragung via IP eingegangen.
Kapitel Vier und Fünf stellen dann weitere Details von Asterisk dar, wobei vor allem Kapitel Vier sehr umfangreich ist und eine Beschreibung den Rahmen dieser Rezension sprengen würde. Daher nenne ich hier nur kurz einige der Inhalte:
- Rufnummernplan
- Anrufe von außen und Anrufbeantworter
- Verknüpfung mit anderen VoIP-Netzen bzw. -Servern
- Konferenzschaltungen, Warteschleifen, Anrufverteilung, Sprachmenüs und Abrechnung
Kapitel Fünf erläutert die Außenanbindung von Asterisk über ISDN. Dazu werden zunächst kurz die verschiedenen Anschlusstypen von ISDN vorgestellt und anschließend deren Konfiguration in Asterisk. Im Verlauf des Kapitels werden nur BRIstuff-Treiber behandelt; die anderen Treiber werden kurz erwähnt und ob ihrer jeweils genannten Nachteile nicht weiter betrachtet.
Die Kapitel 6 und 8 beschäftigen sich mit SER, einem reinen SIP-Router, der keine eigenen Anwendungen zur Verfügung stellt und statt dessen eine wesentlich bessere Performanz bei hohem Gesprächsaufkommen zeigt als Asterisk. Für den Hobbybastler mit seiner doch recht kleinen Telefonanlage wird zu Beginn von Kapitel 6 gesagt, dass er mit Asterisk besser bedient sei. Damit lasse ich sie für diesen Bericht außen vor.
Auch Kapitel 7, das sich mit dem Routing von SIP-Botschaften befasst, ist zunächst nicht besonders wichtig. Es wird interessant, wenn der Bastler seinen SIP-Server per dynamischem DNS (oder gar mit statischer IP, wie sie seit kurzem günstig verfügbar sind) aus dem Internet erreichbar sein soll.
Kapitel 9 schließlich erläutert den Zusammenhang von NAT und VoIP; dabei wird nach einigen Grundlagen auf die durch NAT entstehende Problematik eingegangen und Umgehungsmöglichkeiten aufgezeigt.
In Kapitel 10 werden verschiedene Werkzeuge zur Analyse und Eingrenzung von VoIP-spezifischen Problemen kurz vorgestellt.
Die Anhänge schließlich erläutern die Installation (Anhang A) und geben Referenzen (Anhänge B, C und D) zu Asterisk, SER und SIP.
Fazit
Auch wenn das Buch in erster Linie für Systemadministratoren geschrieben ist, wurde gerade beim Schreibstil und den Erläuterungen auch an die Hobbybastler gedacht, die sich ihren eigenen VoIP-Dienst einrichten möchten. Es bietet umfassende und detailreiche Anleitungen, wie eine eigene TK-Anlage auch für kleine und mittlere Unternehmen vergleichsweise kostengünstig realisiert werden können. Leider fehlen zum in Kapitel 6 angedeuteten Zusammenspiel von Asterisk und SER weitere Informationen und Anleitungen, was mich zu einer Wertung "8,5 von 10 Punkte" veranlasst. Sie fällt etwas besser aus als die von Maik, da für Hobbybastler die fehlenden Informationen nicht so sehr ins Gewicht fallen.
Mediadaten
Autoren: Gerd Flaig, Martin Hoffmann, Siggi Langauf
Sprache: Deutsch
Seiten: 400 (davon ca. 120 Seiten Anhang)
Auflage: 1
ISBN: 3-937514-16-3
Homepage: Open Source Press
Preis: 39,90 Euro