- Mitglied seit
- 5 Jul 2004
- Beiträge
- 8,321
- Punkte für Reaktionen
- 5
- Punkte
- 38
Test Siptronic VoIP Phone ST-530
Das VoIP-Phone, inzwischen ST-530 getauft, kommt im neutralen Umkarton der das Phone, den Hörer und ein Netzteil enthält. Das Handbuch gab es vorab nur online. Die PoE Fähigkeit des Gerätes habe ich mangels PoE Switch bzw. Injector nicht getestet, dürfte aber auch an den Grundfunktionalitäten nichts ändern.
Äußerlich gleicht das Gerät dem bekannten ST-150 meldet sich aber statt der betagten PA1688 Oberfläche mit einem ansehnlichen, in Grau und Grün gehaltenen Screen. Der Einfachheit halber habe ich es an mein Netzwerk angeschlossen und mir im Log das DHCP Servers die IP-Adresse rausgesucht. Wäre aber nicht nötig gewesen, die IP sowie weitere Systemeinstellungen lassen sich direkt am Telefon abfragen.
Erste Schritte
Zunächst noch ohne Handbuch erstmal intuitiv die Einstellungen durchgegangen. Das Gerät hat zwei Ethernetschnittstellen, die sich je nach Konfiguration verhalten.
Mein Test beschränkt sich auf die Modi Phone hinter vorhandenem Router und Phone mit PPoE Einwahl (um Probleme mit NAT ausschließen zu können).
Nach dem Login wurden erstmal die Netzwerkeinstellungen überprüft und ein erster SIP-Account angelegt. Ausgefüllt wurden nur die nötigsten Angaben. Die zahlreichen Parameter blieben einfach frei. Testanrufe klappten auf Anhieb, auffallend war ein etwas dumpfer Klang. Da kann man in derPreisklasse wohl nicht mehr erwarten.
Die Angaben für „Register Username“ und „Phone Number“ entsprechen „Username“ und „Authname“. Von den gängigen Providern ist der Authname nur bei T-Online erforderlich. Ein Register bei T-Online klappte auf Anhieb. Wenn der Provider keinen Authname vorsieht, sollte dort nochmals der „Register Username“ eingetragen werde, damit die Registrierung sicher klappt.
Der IAX2 Account ist ebenso schnell eingerichtet
Zweiter SIP Account
Als nächstes machte ich mich auf die Suche nach dem zweiten SIP-Account, der im Menü „Advanced“ versteckt ist. Eigentlich hätte ich erwartet, alle 3 Accounts an der gleichen Stelle konfigurieren zu können, wie es bei anderen Herstellern üblich ist. Siptronics geht hier eigene Wege. Es gibt einen Public SIP-Account, einen Private SIP-Account und den IAX2 Account. Die Einrichtung des „Private“ Accounts entspricht der des Public.
(siehe screenshots)
Es sind somit bis zu drei verschiedene Anbieter möglich, allerdings ist es recht aufwändig überhaupt erstmal herauszufinden wie man bei ausgehenen Gesprächen zwischen den Accounts wählen kann.
Auswahl der Accounts
Man kann den IAX2-Account per Checkbox zum default machen, dann wird der genommen. Lässt man das Häkchen weg, ist der Public SIP-Account der Erwählte. Eine weitere Entscheidung ist über Wahlregeln möglich (Menuepunkt Dial Peer). So kann man bestimmten Zielen oder Gassen bestimmte Accounts zuweisen. Es sind auch Ersetzungen möglich, so dass man sich selbst Präfixe einrichten kann, die dann vor dem Wählen abgeschnitten werden. Leider kann man damit keine SIP-URIs wählen, obewohl die Konfiguration das vermuten läßt.
Erweiterte Konfiguration
Alle benötigten Ports lassen sich frei konfigurieren so dass ein Betrieb mit anderen VoIP-Geräten im Netzwerk keine Probleme bereitet.
Über die Zifferntasten läst sich die WAN Schnittstelle zwischen den Betriebsarten PPoE, DHCP bzw. Fix-IP umschalten. So kommt man auch wieder an ein Gerät, dass normalerweise im PPPoE Modus läuft. Alternativ könnte man auch die LAN Schnittstelle an sein LAN anpassen und darüber konfigurieren.
Weitere Features:
Änderungen im Webinterface greifen meist sofort, werden aber im flüchtigen Speicher abgelegt und sind nach einem Reboot verloren. Für dauerhafte Änderungen muss „Safe Config“ angeklickt werden. (Sichern und Rücksichern von Configs ist ebenfalls möglich)
Zielgruppe
Da wird es schwierig. Der Anfänger ist sicher mit den Einstellmöglichkeiten überfordert. Der Fortgeschrittene wird eher den Weg zur Fritz!Box oder dem eigenen Asterisk gehen. Stärken sehe ich in dem integrierten Router, der unkompliziert den Aufbau eines weiteres Netzwerkes innerhalb eines LANs bzw. eigenständige Einwahl per PPoE hinter einem DSL Modem ermöglicht. Als "All in One"-Lösung bietet sich das Gerät dem Nutzer an, der an einem DSL-Anschluss nur telefonieren oder noch z.B. einen PC betreiben möchte, ohne viele Geräte zu haben. Das Feature IAX ermöglicht die Kommunikation bei restriktiven Firewalleinstellungen bei Betrieb in einem LAN.
Fazit
Das Voip Phone ermöglcht erstmal eine Auswahl zwischen SIP und IAX in einem Gerät, ohne die Firmware umzuflashen. Alles andere können vergleichbare Geräte inzwischen mindestens genauso gut. Mit dem Preis von 69,90 ¤ (ohne PoE) für das ST-530 kann bei dem Leistungsumfang aber kaum einer mithalten. Insgesamt also ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis, selbst wenn man nicht alle Features ausnutzt. Eine deutsche Benutzeroberfläche ist in Vorbereitung.
Links:
SIPTRONIC Webseite
ST-530 Produktinfo
Weitere Testberichte von uns in unserem Wiki.
Screenshots und Photos:
Das VoIP-Phone, inzwischen ST-530 getauft, kommt im neutralen Umkarton der das Phone, den Hörer und ein Netzteil enthält. Das Handbuch gab es vorab nur online. Die PoE Fähigkeit des Gerätes habe ich mangels PoE Switch bzw. Injector nicht getestet, dürfte aber auch an den Grundfunktionalitäten nichts ändern.
Äußerlich gleicht das Gerät dem bekannten ST-150 meldet sich aber statt der betagten PA1688 Oberfläche mit einem ansehnlichen, in Grau und Grün gehaltenen Screen. Der Einfachheit halber habe ich es an mein Netzwerk angeschlossen und mir im Log das DHCP Servers die IP-Adresse rausgesucht. Wäre aber nicht nötig gewesen, die IP sowie weitere Systemeinstellungen lassen sich direkt am Telefon abfragen.
Erste Schritte
Zunächst noch ohne Handbuch erstmal intuitiv die Einstellungen durchgegangen. Das Gerät hat zwei Ethernetschnittstellen, die sich je nach Konfiguration verhalten.
- Betrieb als (Einwahl)Router
- Betrieb als Bridge
Mein Test beschränkt sich auf die Modi Phone hinter vorhandenem Router und Phone mit PPoE Einwahl (um Probleme mit NAT ausschließen zu können).
Nach dem Login wurden erstmal die Netzwerkeinstellungen überprüft und ein erster SIP-Account angelegt. Ausgefüllt wurden nur die nötigsten Angaben. Die zahlreichen Parameter blieben einfach frei. Testanrufe klappten auf Anhieb, auffallend war ein etwas dumpfer Klang. Da kann man in derPreisklasse wohl nicht mehr erwarten.
Die Angaben für „Register Username“ und „Phone Number“ entsprechen „Username“ und „Authname“. Von den gängigen Providern ist der Authname nur bei T-Online erforderlich. Ein Register bei T-Online klappte auf Anhieb. Wenn der Provider keinen Authname vorsieht, sollte dort nochmals der „Register Username“ eingetragen werde, damit die Registrierung sicher klappt.
Der IAX2 Account ist ebenso schnell eingerichtet
Zweiter SIP Account
Als nächstes machte ich mich auf die Suche nach dem zweiten SIP-Account, der im Menü „Advanced“ versteckt ist. Eigentlich hätte ich erwartet, alle 3 Accounts an der gleichen Stelle konfigurieren zu können, wie es bei anderen Herstellern üblich ist. Siptronics geht hier eigene Wege. Es gibt einen Public SIP-Account, einen Private SIP-Account und den IAX2 Account. Die Einrichtung des „Private“ Accounts entspricht der des Public.
(siehe screenshots)
Es sind somit bis zu drei verschiedene Anbieter möglich, allerdings ist es recht aufwändig überhaupt erstmal herauszufinden wie man bei ausgehenen Gesprächen zwischen den Accounts wählen kann.
Auswahl der Accounts
Man kann den IAX2-Account per Checkbox zum default machen, dann wird der genommen. Lässt man das Häkchen weg, ist der Public SIP-Account der Erwählte. Eine weitere Entscheidung ist über Wahlregeln möglich (Menuepunkt Dial Peer). So kann man bestimmten Zielen oder Gassen bestimmte Accounts zuweisen. Es sind auch Ersetzungen möglich, so dass man sich selbst Präfixe einrichten kann, die dann vor dem Wählen abgeschnitten werden. Leider kann man damit keine SIP-URIs wählen, obewohl die Konfiguration das vermuten läßt.
Erweiterte Konfiguration
Alle benötigten Ports lassen sich frei konfigurieren so dass ein Betrieb mit anderen VoIP-Geräten im Netzwerk keine Probleme bereitet.
Über die Zifferntasten läst sich die WAN Schnittstelle zwischen den Betriebsarten PPoE, DHCP bzw. Fix-IP umschalten. So kommt man auch wieder an ein Gerät, dass normalerweise im PPPoE Modus läuft. Alternativ könnte man auch die LAN Schnittstelle an sein LAN anpassen und darüber konfigurieren.
Weitere Features:
- Aufgeräumtes Webinterface
- Syslog an Server möglich
- Codecs G.711, G.723, G.729
- Routerfunktion mit NAT, Firewall, DHCP
- QOS, VLAN,VPN (UDP-Tunnel, L2TP)
- Standardfeatures wie Telefonbuch, Rückrufliste, MWI
- Keine Displaybeleuchtung
- Bei IP-Wechsel wird Fehler angezeigt, so z.B. nach der Zwangstrennung ein PPoE Fehler obwohl eine Überprüfung ergab, dass das Phone eine aktualisierte IP hat.
- Es lässt sich keine Rufnummer als CallerID mitschicken. Somit ist es nur eingeschränkt nutzbar mit Anbietern, bei denen die Übernittlung verschiedener Rufnummern an einem Account möglich ist
- Kein Anschluss für Headset
- Auswahl der Anbieter für ausgehende Anrufe nur über Wahlregeln
- Konfiguration der Accounts wenig intuitiv
Änderungen im Webinterface greifen meist sofort, werden aber im flüchtigen Speicher abgelegt und sind nach einem Reboot verloren. Für dauerhafte Änderungen muss „Safe Config“ angeklickt werden. (Sichern und Rücksichern von Configs ist ebenfalls möglich)
Zielgruppe
Da wird es schwierig. Der Anfänger ist sicher mit den Einstellmöglichkeiten überfordert. Der Fortgeschrittene wird eher den Weg zur Fritz!Box oder dem eigenen Asterisk gehen. Stärken sehe ich in dem integrierten Router, der unkompliziert den Aufbau eines weiteres Netzwerkes innerhalb eines LANs bzw. eigenständige Einwahl per PPoE hinter einem DSL Modem ermöglicht. Als "All in One"-Lösung bietet sich das Gerät dem Nutzer an, der an einem DSL-Anschluss nur telefonieren oder noch z.B. einen PC betreiben möchte, ohne viele Geräte zu haben. Das Feature IAX ermöglicht die Kommunikation bei restriktiven Firewalleinstellungen bei Betrieb in einem LAN.
Fazit
Das Voip Phone ermöglcht erstmal eine Auswahl zwischen SIP und IAX in einem Gerät, ohne die Firmware umzuflashen. Alles andere können vergleichbare Geräte inzwischen mindestens genauso gut. Mit dem Preis von 69,90 ¤ (ohne PoE) für das ST-530 kann bei dem Leistungsumfang aber kaum einer mithalten. Insgesamt also ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis, selbst wenn man nicht alle Features ausnutzt. Eine deutsche Benutzeroberfläche ist in Vorbereitung.
Links:
SIPTRONIC Webseite
ST-530 Produktinfo
Weitere Testberichte von uns in unserem Wiki.
Screenshots und Photos: