Glasfaserausbau, Mogelpackung

Keen

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Hallo,
ich habe jetzt keine Richtige Frage, ich möchte nur meine Erfahrungen teilen die ich bei uns im Zussammenhang mit dem Glasfaserausbau gemacht habe.
Bei uns im Ort wird kräftig geworben, an allen Ortseingangschildern stehen große Werbeschilder mit der Aufschrift, hier baut die Telekom ein hochmoderes Glasfasernetz. Unsere ganze Straße wurde aufgerissen und es wurden Leitungen verlegt. Aber es wird niemand angeschlossen, nur 2 Haushalte ganz am Ende der Straße.
Ich dachte zuerst an einen Scherz und hab mit der halben Welt telefoniert um herauszufinden was das zu bedeuten hat. Zuerst mit dem Bauleiter, dann mit dem Telekom Verantwortlichen, der Stadt, dem Kreis und so weiter. Und tatsächlich, hier lief alles nach Plan.

Hier wird mit Fördermitteln ausgebaut und bei Projektierung vor 3 Jahren gab es die Richtlinie, Förderfähig sind nur Haushalte die langsamer als mit 30 MBit unterwegs sind. Das sind bei uns auf der Straße die am weitesten vom Straßenverteiler entfernt wohnen, also bei uns exakt 2 Haushalte. Die Leitung geht 1m bei unserem Haus vorbei, aber einen Anschluss bekommen wir nicht. Echt der Wahnsinn.
Ein paar Straßen weiter gibt's ein anderes Extrem, da gibt's leerstehende Häuser welche einen Anschluss bekommen, Halleluja.
Ich kann hier nur mit dem Kopf schütteln.
 
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Nun, die Logik ist doch in solchen Fällen meist: Es wird die Infrastruktur aufgebaut, die Bedürftigsten bekommen die Anschlüsse gefördert. Wer über 30MBit hat, hat das Kabel nun vor dem Garten und kann selbst einen Anschluss bei der Telekom beantragen und bekommt ihn auch, allerdings mit Eigenbeteiligung. Also: nicht kostenlos für alle, nur für die unter 30MBit. Ansonsten hätten Staat/Landkreise gleich "wir schließen alle an" ausschreiben können, mit längerer Bauzeit und deutlich höheren Kosten. Für mich ein, wenn auch für den einzelnen ärgerlich, verständliches Vorgehen. Im Übrigen haben wir seit Jahren in D ausgelastete Tiefbauunternehmen, die Telekom kommt, wenn sie auch gerne würde, nicht schneller voran....
 
In 10 - 20 Jahren werden dann doch wieder alle angeschlossen und dann wird wieder die Straße aufgerissen. In Summe dann doch mehr Aufwand und Kosten. Die 1m hätte ich auch selbst mit Hand aufgegraben, das Loch hätte ich auch noch in die Kellerwand gebohrt, das Werkzeug dazu habe ich.

Im übrigen, ja, die hätten auch jeden angeschlossen, aber nur die, die 800 Euro rübergeschoben hätten.

Die 30 MBit Grenze gibt's aber auch nicht mehr, nur damals bei der Projektierung.
 
In 10 - 20 Jahren werden dann doch wieder alle angeschlossen und dann wird wieder die Straße aufgerissen. In Summe dann doch mehr Aufwand und Kosten. Die 1m hätte ich auch selbst mit Hand aufgegraben, das Loch hätte ich auch noch in die Kellerwand gebohrt, das Werkzeug dazu habe ich.
Genau, jetzt bezahlt Bund/Land/Landkreis/Stadt, in 10-20 Jahren bezahlt das die Telekom/Wettbewerber aus Eigeninteresse.
 
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leerstehende Häuser welche einen Anschluss bekommen
Aber einen Besitzer wird es wohl geben, denn irgend jemand wir ja wohl den "Auftrag zur unentgeltlichen Herstellung eines Telekommunikationsnetzes in Förder- und Bestandsgebieten an die Telekom Deutschland GmbH" unterschrieben haben. Der Wert der Immobilie steigt damit nicht unwesentlich.

In 10 - 20 Jahren werden dann doch wieder alle angeschlossen
Die 30-Mbit-Grenze ist erst dieses Jahr gefallen und so soll es weitergehen:
„Zudem erarbeitet gegenwärtig der Bund eine weitere Richtlinie, um die sogenannten ‚grauen Flecken‘ (Haushalte mit weniger als 100 Mbit/s) an das geförderte Breitbandnetz anzuschließen. Im Jahr 2022 wird auch die Schwelle von 100 Mbit/s wegfallen, so dass alle Haushalte im Landkreis von einem gigabitfähigen Anschluss profitieren könnten.
 
Das liest sich so, als wärst du mit dem Ablauf nicht einverstanden. Aber erklär doch mal, warum meine Steuern für deinen Anschluss ausgegeben werden sollen, wenn dir selbst der Anschluss nicht mal die 800€ Baukosten wert ist. Ist ja nicht so, als wäre dir etwas vorenthalten worden. Du willst es nur geschenkt haben.
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Ist doch alles nichts neues, auch nicht dass erst keiner verlegen möchte, und wenn einer ggf. Gemeinde selbst anfängt, wollen Telekom oder Vodafone doch plötzlich.

 
Grundsätzlich bekommt man den Hausanschluss "geschenkt" wenn man auch einen Vertrag beim Provider der den Glasfaserausbau betreibt abschließt. Warum also sollte die Telekom oder wer auch immer den Glasfaseranschluss bis ins Haus legen wenn er dann brach liegt und nicht genutzt wird? Rechnet man den Tiefbau also Kopfloch an der Grundstücksgrenze und die Hauseinführung inkl. Montage des Glasfaserabschlusses sind 800€ geschenkt!! Die Kosten für den Hausanschluss hat man ja auch ruckzuck armortisiert, da ein Glasfaserhausanschluß den Wert der Immobilie steigert. Und das wohlmöglich mehr als die 800€.

@HabNeFritzbox Der Beitrag ist aber auch ein wenig Blödsinn. Zum einen. Die Telekom legt nicht ungefragt irgendwo ihre Kabel dabei ohne vorherige Absprache und/oder Genehmigungen. Zum Anderen. Die Gemeinde hat ihre Glasfaser verlegt. Schön und gut. Nun kommt die Telekom und verlegt auch Glasfaser. Warum tut die Gemeinde so überrascht? Schließlich haben die Bauämter der Gemeinde dazu nach Anfrage der Telekom die Erlaubnis und die entsprechenden Genehmigungen erteilt.
Nur ein Beispiel. Gegen Ende des Beitrags redet man von Glasfaserausbau und dem Vectoringausbau der Telekom. Zwei gänzlich verschiedene Paar Schuhe. Journalismus vom Feinsten ohne Sinn und Verstand.
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Aber einen Besitzer wird es wohl geben, denn irgend jemand wir ja wohl den "Auftrag zur unentgeltlichen Herstellung eines Telekommunikationsnetzes in Förder- und Bestandsgebieten an die Telekom Deutschland GmbH" unterschrieben haben.
Sicher und er wird sich auch die Hände reiben, aber einen richtigen Nutzen hat jetzt im Moment niemand.
Im Jahr 2022 wird auch die Schwelle von 100 Mbit/s wegfallen, so dass alle Haushalte im Landkreis von einem gigabitfähigen Anschluss profitieren könnten.
Nur wenn wieder so ein Förderprogramm angeschoben wird.
Dann projektiert wieder ein Ingenieurbüro, da kommt wieder ein Tiefbauunternehmen, im ganzen dann teurer als hätten sie gleich alle angeschlossen.

Also wenn das überall gängige Praxis ist, ist ja kein Wunder das alle überlastet sind, überall wird gekleckert und später wird alles nachgeholt. In der Summe wird alles verlangsamt und verteuert.
 
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Ist schwieriges Thema, wir haben nun mal kein neutrales Netz, wo von mir aus eine staatliche Behörde gibt die ausschließlich mit "open Access" alle Haushalt erschließt, und am Knotenpunkt die Anbieter ihre Technik reinstellen können, und dann deren entsprechenden Services nutzt.

Hatte auch mal wegen Glasfaser angefragt, hier liegt 10m neben dem Haus Glasfaser von Wilhelm.tel, machen keine Einzelerschließungen, wenn nur für gesamte Mehrfamilienhaus und dann auch nur mit TV Grundversorgung.

Da aber bereits Vodafone Kabel gibt, wird es nichts. Und bei Telekom darf man als Mieter nicht anfragen, nur Vermieter, und Anfrage ist kostenpflichtig, da man schon Angebote von Tiefbau etc. anfragt.

Und auf sowas hat ne Verwaltung auch keine Lust.
 
Außerdem ist es bei Glasfasernetzen nicht so einfach, ein vorbeilaufendes Kabel mal schnell anzuzapfen.

Was mich viel mehr stört und den Ausbau hemmt ist die Tatsache, dass man bei Interesse an einem solchen Anschluß vorerst auf die mehr oder meistens weniger umfangreichen Leistungen des ausbauenden Providers angewiesen ist. Bei uns rührte die Deutsche Glasfaser die Werbetrommel, und sehr oft wurde gefragt ob denn dann das vorhandene Magenta-TV noch funktioniert, was natürlich nicht der Fall ist.

Mich betrifft das zwar nicht, aber alleine die dann demnächst wegfallende öffentliche IPv4 macht mir jetzt schon Kopfschmerzen, weil VPN über IPv6 nicht so richtig Klickibunti-kompatibel ist, und mein Hybrid-Backup muß ich dann auch anders neu organisieren, was wieder Kosten verursacht.
 
Sicher und er wird sich auch die Hände reiben, aber einen richtigen Nutzen hat jetzt im Moment niemand.
Doch, du. Denn du könntest jetzt für den normalen Preis eines Festnetzanschlusses FTTH bestellen. Alleine diese Möglichkeit ist schon eine beträchtliche Wertsteigerung für dein Haus. Ohne die geförderte Verlegung vor deinem Haus würde ein Anschluss wahrscheinlich einen fünf- bis sechsstelligen Betrag kosten. Aber dir ist ein 99%-Rabatt nicht genug. Du willst den Anschluss geschenkt bekommen.
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Doch, du. Denn du könntest jetzt für den normalen Preis eines Festnetzanschlusses FTTH bestellen. Alleine diese Möglichkeit ist schon eine beträchtliche Wertsteigerung für dein Haus. Ohne die geförderte Verlegung vor deinem Haus würde ein Anschluss wahrscheinlich einen fünf- bis sechsstelligen Betrag kosten. Aber dir ist ein 99%-Rabatt nicht genug. Du willst den Anschluss geschenkt bekommen.
Du hast mich da falsch verstanden.
Ich meinte damit, ein Glasfaseranschluss an einem leerstehenden Gebäude hat im Moment für niemanden einen Nutzen. Ich bestimmt nicht, denn ich bin nicht der Eigentümer.

Die 99% Rabatt sind natürlich völlig überspitzt. 800 Euro kann nicht jeder aus der Jackentasche zaubern.

Eine Wertsteigerung ist so ein Anschluss schon, aber dann nur relevant wenn man verkaufen möchte.

Die Kosten werden vom Kunden ja auch wieder mit den monatlichen Kosten refinaziert.
 
Die 99% Rabatt sind natürlich völlig überspitzt.
Nein, absolut nicht. Frag doch mal Menschen, die gerne einen FTTH-Anschluss hätten, aber nicht die Leitung vor dem Haus liegen haben.

Von mir aus könnte man statt Anschlüssen auch nur Anschließbarkeit fördern, aber dann würden noch weniger die teuer verlegten Leitungen nutzen, weil 16Mbit/s dann plötzlich doch reichen. 800€ sind ein völlig normaler Preis für die Arbeiten, die nur für den individuellen Hausanschluss anfallen, also den Tiefbau und die Installation auf dem Grundstück. Ich sehe keinen vernünftigen Grund, warum dafür Steuergelder verwendet werden sollten.

Sich darüber zu beschweren, dass der Ort auf Kosten der Allgemeinheit für FTTH erschlossen wird, aber der eigene Anschluss nicht ganz kostenlos ist, ist eine Frechheit.
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@Keen
Was mir jetzt nicht ganz klar geworden ist:
Hast Du jetzt einen Auftrag für einen FTTH erteilt oder hast Du erwartet, dass der einfach so ins Haus gelegt wird?
Für mich ist es jedenfalls schlüssig, wenn ein leerstehendes Gebäude keinen Anschluss angeboten bekommt.
 
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Ich bin mir gar nicht mal so sicher, dass man sich in dieses Förderprogramm mit 800€ einkaufen konnte/kann. Hier im Kreis Euskirchen gab es auch genug Adressen, die zumindest theoretisch 30MBit/s erreichen konnten und deswegen nicht mit angeschlossen worden sind.
Da sind genug Leute dabei gewesen, denen die 800€ nicht weh getan hätten. Aber die Förderrichtlinien sahen wohl anders aus.
 
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@Keen
Was mir jetzt nicht ganz klar geworden ist:
Hast Du jetzt einen Auftrag für einen FTTH erteilt oder hast Du erwartet, dass der einfach so ins Haus gelegt wird?
Es wurden nur die Haushalte angeschrieben welche Förderfähig sind, alle anderen wurden nicht informiert. Im Nachhinein ist es leider nicht möglich einen Antrag zu stellen. Die Planung wurde vor 3 Jahren erstellt. Selbst wenn jemand bereit wäre 800 Euro zu bezahlen wäre dies jetzt nicht mehr möglich.
Es wurde davon ausgegangen und die Erfahrungswerte genommen, das dazu niemand bereit ist.
Also es wussten nur die davon, welche einen langsameren Anschluss als 30mbit haben.
 

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