Aber es wird und wurde ja sowieso noch nie Rufnummern (ich rede von den eigenen Nummern) über Sip übertragen von daher reicht doch eine Adressierung.
Eben nicht. Im Sip-Header wird neben der Rufnummer des Anrufers auch die angerufene Nummer übertragen.
Normalerweise wertet das Endgerät diese nicht aus.
Trunking nutzt nun den Trick, dass alle Anrufe einem Account zugeordnet sind, egal welche der diesem Account providerseitig zugeordneten Rufnummern angerufen wurde. Zudem werden Verlängerungen dieser Rufnummern akzeptiert und genauso diesem Account zugeordnet.
Die eigene Telefonanlage muss nun den to-header auswerten und den Anruf entsprechend behandeln. Der Provider macht das gerade nicht (anders z.B. bei Sipgate plus oder team, wo man verschiedene Nummern einzelnen Accounts zuordnet, die dann einzeln in den Endgeräten registriert werden).
Bisher kenne ich von Endgeräten nur, dass Trunking maximal mit einer Grundnummer unterstützt wird und aus dem to-Header minus Grundnummer die Extension (= interne Nebenstellennummer) abgeleitet wird.
Beim Asterisk könnte man das to- feld beliebig auswerten.
Sipgate übermittelt den to-header übrigens auch bei basic und plus, so dass man mehrere Rufnummern auch dann auseinander halten kann, wenn man mur einen bzw. drei Accounts für alle Rufnummern zusammen zur Verfügung hat. Dafür braucht man noch nicht einmal Sipgate Trunking, wohl aber einen Asterisk.
Hat man z.B. 11 Rufnummern bei Sipgate Basic und registriert eine FBF dran, so kann die FBF nicht erkennen, welche Rufnummer angerufen wurde. Sie erkennt nur, dass ein Anruf auf dem Account eingeht und signalisiert einen Anruf auf der eingetragenen Nummer für diesen Account, auch wenn eine ganz andere Nummer gerufen wurde.
Ein Asterisk kann den to-header auswerten und die verschiedenen Nummern hingegen unterschiedlich behandeln.
Beispiel:
22221, 22222, 33333, 44444 seien dem account 12345t1 zugeordnet bei sipgate.
Ein an 12345t1 angemeldetes Gerät erhält einen eingehenden Anruf. Es wertet den to-header nicht aus, sondern geht immer davon aus, dass es ein klassischer Sip-Account mit nur einer Nummer ist. Telefone reagieren dann auf alle Nummern gleich.
Einem Trunkingfähigem Gerät könnte man nun sagen, Grundnummer sei 2222 mit Erweiterung um eine Ziffer. Dann werden 22221 und 22222 korrekt erkannt und als Nebenstelle 1 und 2 zugeordnet. Mit 33333 und 44444 kann diese Anlage dann aber nix anfangen.
Mit einem Asterisk kann man hingegenden to-header voll auswerten und könnte ihn wohl auch manipulieren (lezteres habe ich noch nicht gemacht). Man könnte dann jede gerufene Nummer zu einer eigenen Nebenstelle leiten, an denen sich eine Voip-Anlage registriert ( also 4 Accounts für vier Nummern) oder (noch nicht probiert) alle auf einen Account, mit manipuliertem to-header, z.b. 22223 statt 33333 und 22224 statt 44444, so dass eine Trunkingfähige Anlage Basisnummer 2222 mit Nebenstellen 1 bis 4 verwenden könnte.