WLAN oder DECT?

kai7

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Hallo zusammen,

ich möchte gerne ein größere Gebäude mit schnurlosen (SIP) Telefonen ausstatten. Nun ist das Gebäude etwas größer: Eine Halle 20x60m, ein Bürokopf 15x15m mit drei Geschossen (an der Halle anschließend) und darunter noch einen kleinen Lagerbereich (da ist tatsächlich das EG). Die Decken sind Stahlbeton und innerhalb der Geschossen finden sich natürlich einige Trockenbauwände. Alles im allem ist damit relativ schnell klar, dass man mit einer Basisstation nicht auskommt. Es wäre also schön, wenn es eine Lösung gäbe, die ein Handover unterstützt.

Nachdem ich ein wenig im Internet gestöbert habe, habe ich mich eigentlich recht schnell von WLAN verabschiedet. Die Erfahrungsberichte, die ich gelesen habe waren einfach zu schlecht. Also habe ich nach einer DECT-Lösung gesucht und bin dann tatsächlich auf die "DECT over SIP" Lösung von Aastra-DeTeWe gestoßen. Die sieht erst einmal recht vielversprechend aus. Wenn man allerdings bedenkt, dass wir vielleicht 5 Telefone brauche ist es doch eine recht hohe Investition (ich brauch schließlich 7 Basisstationen).

Auf dem CeBIT-Stand von DeTeWe hat mir nun noch ein Entwickler von ihrem neuen WLAN Telefon vorgeschwärmt. Es unterstützt wohl sogar Handover zwischen WLAN Access Points während des Gespräches (mit nur wirklichen ganz kurzen Aussetzern) und soll im ganzen sehr zuverlässig funktionieren (er benutzt es wohl selbst intensiv). Wichtig ist wohl nur, dass man die Luft einigermaßen unter Kontrolle hat. So wie z.B. auf der CeBIT mit Massen von WLANs hat man recht schlechte Karten. Es war immerhin kein Verkaufsfuzzi sondern tatsächlich ein Techniker. Von daher vertaue ich der Aussage schon mehr, aber es ist immer noch eine Aussage von einem DeTeWe-Mitarbeiter über ein DeTeWe-Produkt.

Nun bin ich wieder unsicher. Was soll ich tun? Ein engmaschiges WLAN aufbauen? Oder doch auf die DECT-Lösung setzen? Kann mir jemand mit VOIP über WLAN-Erfahrungen einen Tipp geben?

Vielen Dank
Kai
 
Es unterstützt wohl sogar Handover zwischen WLAN Access Points während des Gespräches
was ist daran neu? Das geht doch immer - aber für den professionellen Bereich gibts halt andere Hardware (mit Wireless Controllern usw.). Allerdings brauchst du auch mit DECT andere Hardware als eine einfache Gigaset Basisstation.
DECT bietet aktuell doch noch einige Vorteile: Batterielaufzeit, weniger Basisstationen, längere Erfahrung der Hersteller mit der Technologie..
Aber auch WLAN Lösungen funktionieren solange man genug APs plaziert - auch in haarsträubenden Umgebungen.
 
aber für den professionellen Bereich gibts halt andere Hardware (mit Wireless Controllern usw.).

Ist natürlich richtig, dass ich hier in solch einem Umfeld nicht die billigen Level1 Access Points nehmen. Aber Wireless LAN Controller habe ich bislang immer so verstanden, dass sie vor allem die Verwaltung der Access Points vereinfachen. Oder können sie auch beim Handover o.Ä. helfen?

Gibt es eigentlich ein Hersteller der sich als besonders geeignet für VOIP über WLAN herausgestellt hat (neben Cisco :) )?

Allerdings brauchst du auch mit DECT andere Hardware als eine einfache Gigaset Basisstation.


Natürlich richtig. :) Deshalb habe ich auch an soetwas gedacht.

Solch eine Entscheidung ist tatsächlich auch eine Perspektivische. Wir werden wohl die Lösung in den nächsten Jahren in andere Gebäudeteile hinein erweitern müssen. Auch ist es sicherlich so, wenn man sich für eine DECT Lösung entscheidet, wird man meist auch ein WLAN parallel dazu aufbauen. Und wenn man gleich komplett auf WLAN setzt kann man sich die DECT Schiene komplett sparen. Die anderen Vorteile von DECT bleiben natürlich bestehen, aber die Frage ist doch wie sieht es in zwei bis vier Jahren aus? Solch eine Investition sollte schon länger halten.

-Kai
 
kai7 schrieb:
Aber Wireless LAN Controller habe ich bislang immer so verstanden, dass sie vor allem die Verwaltung der Access Points vereinfachen. Oder können sie auch beim Handover o.Ä. helfen?
Handover macht genau genommen das Endgerät. Es "sieht" alle verfügbaren APs in der Nähe und roamt beim Unterschreiten eines festgelegten Wertes (Roaming Threshold) auf einen anderen AP. Damit aber keine Abbrüche oder Verzögerungen während diesem Vorgang auftreten, ist ein Controller erforderlich und sinnvoll.
kai7 schrieb:
Gibt es eigentlich ein Hersteller der sich als besonders geeignet für VOIP über WLAN herausgestellt hat (neben Cisco :) )?
http://www.trapezenetworks.com/solutions/voice_over_wlan

mfg Guard-X
 
Hallo,
ich arbeite in einem Krankenhaus. Dort wurde vor 1 Jahr eine Siemens Hipath DECT-Anlage installiert und alle Mitarbeiter, die es brauchten mit mehr oder weniger handelsüblichen DECT-Telefonen ausgestattet. (SL2 professional). Auf jeder Etage befinden sich 2-3 Basisstationen. Die sind über normale Unterputz-Netzwerkkabel miteinander und mit der Telefonanlage verbunden. Die Stromversorgung erfolgt ebenfalls über diese Netzwerkkabel.
WLAN hatte man relativ schnell verworfen wegen der ungleich höheren Basisstationsdichte, die erforderlich gewesen wäre.
Vor Installation wurden alle Räume mit einer batteriebetriebenen Basisstation und Testempfänger ausgeleuchtet zur Festlegung der Basisstandorte.

Die Anlage gestattet nahtloses Handover während des Gespräches. Damit ist eine lückenlose Versorgung im ganzen Krankenhaus gewährleistet. Geht, wie normale DECT Stationen, auch noch ca. 200 m außerhalb des Gebäudes. Alles eine Frage der Anzahl der Basisstationen.

Selbst ein zum Verbund gehörendes 2. Krankenhaus 30 km entfernt ist so mit Basisstationen ausgestattet, dass unsere Mobilteile unter der gleichen Nummer dort funktionieren. Die Anlagen sind so über IP miteinander gekoppelt, dass alle Geräte fest- und mobil innerhalb einer virtuellen Anlage laufen.
Ist schon faszinierend, was so möglich ist.

Die Telefonanlage gibt es in sehr unterschiedlichen Größenordnungen. Preise sind mir allerdings nicht bekannt (allein die handoverfähigen Mobilteile kosten 200 Euro, die normale Consumervariante, die absolut identisch aussieht (SL56 glaube ich) kostet 120 Euro bei Geiz und Falschgeiz.
Vielleicht gibt es ja eine Variante der Anlage, die für deine Bedürfnisse geeignet ist. Fragen lohnt sich sicher. Beschreibungen findet man über Websuche unter "hipath".

Das ganze dürfte allerdings preislich wohl deutlich über irgendeiner Repeater-Frickellösung liegen.

Da in den letzten 2-3 Jahren etliche Krankenhäuser statt der bisherigen Pieper (für die auch noch monatliche Gebühren für die Frequenznutzung bezahlt werden mussten) auf DECT umgestellt haben, glaube ich, dass das noch mindestens 10-15 Jahre ein aktuelles System sein wird.

Bert
 
In Krankenhäusern wird neuerdings auf WLAN gesetzt. Stichworte Konvergenz, Strahlung und Ortung.

Alternativ kann man ein HiPath System auch mit einem WLAN Controller und APs ausstatten. Endgerätetyp wäre hier das optiPoint WL2 professional.
 
Hallo Kai,

ich könnte mir vorstellen, dass eine DECT Basis in der Halle, mitten auf der Wand zum Bürobereich, sowohl ein grosses Teil der Halle und wahrscheinlch auch den kompletten Bürotrakt abdecken würde.
Bereiche die von der Basisstation nicht ausgeleuchtet werden, würde ich durch Repeater abdecken (je einen in der Halle, im Lager und evt. im Büro).

Ich würd mir mal die Snom M3s in Verbindung mit RTC Repeatern (oder OEMs) anschauen. Bei "meiner" Lösung ist nur zu bedenken, dass du zwar max. 8 Telefone anmelden, aber nur 3 gleichzeitige Telefonate führen kannst.

Gruss Trude
 
VoIP over WLAN ist nur mit relativ teuren Systemen (also nicht mit irgendeiner Consumertechnik) professionell nurzbar. DECT over IP (z.B. IP600/3 von Kirk Telecom) ist da kostengünstiger (Zellengrösse, Handgeräte) und die pragmatischere Lösung, IMHO.

Wenn es ein Einsatz-Szenario gibt, bei dem mobile Datenerfassung über IP mit mobiler Telefonie verknüpft werden soll, dann kommt VoIP over WLAN in Frage (Systeme von Norte Networks/Trapeze, Cisco oder Spectralink).

DECT-Lösungen mit Consumer-Geräten (wie dem Snom M3) sind IMHO ungeeignet.
 
Wir haben uns zu einer separaten DECT und WLAN Infrastruktur entscheiden, weil ich bisher (seit dem UT Starcom 1000) von allen WLAN Telefonen enttäuscht war.

Momentan sind wir noch nicht so ganz sicher, welche Hardware wir dafür nutzen sollen. Meine bisherigen Erfahrungern mit dem Aastra-Detewe RFP 32 IP Geräten finden sich unter http://blogs.23.nu/disLEXiaDE/stories/17635/

--md
 
Bei DECT würde ich immer die Systeme von Kirk Telecom (jetzt Polycom) aufgrund der bereits langen Verfügbarkeit des Systems IP600/3 sowie der Endgeräteauswahl nutzen.

Das Kirk-System als Single- oder Multicell-System mit Repeatern, vernünftigem Deployment und Provisionierung habe ich inzwischen diverse Male völlig problemlos in verschiedenen Büro- und Industrieumgebungen installiert.

Es gibt eine vernünftige und robuste Endgerätefamilie (sogar eins mit IP67) inkl. Zubehör wie Taschen, Gürtelhalter usw. Die Konfig-SW kann das System und die Endgeräte konfigurieren, und man bekommt auch für spezielle Anforderungen (z.B. extrem hohe Lautstäke in rauhen Industrieumgebungen) Firmwares von Kirk die die gewünschten Features unterstützen.
 
Danke für den Tip!

Wie ist das denn mit der Nutzung von den Endgeräten anderer Hersteller. Das mann dann nur minimale Funktionalität hat, ist klar, reicht aber für die meisten Nutzer bei uns.

An den Aastra-Detewe RFPs habe ich auch Siemens Gigasets ans laufen bekommen. Kann ich bei Kirk IP600/3 auch damit rechnen?

--md
 
@Kai7 soll das Netz nur zum Telefonieren dienen oder wäre es günstiger wenn die Mitarbeiter permanenten zugriff auf die Firmendaten hätten? Den nur für die reine Telefonie rechnen sich Kosten und Nutzen (auch das Risiko eines Misbrauchs) nicht.
 

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