WLAN MESH = Wundertüte oder habe ich da was falsch verstanden?!?

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Exodus88

Guest
Läuft eine FritzBox als Mesh Master und es sind weitere Boxen oder Repeater mit identischer SSID, aktiver Einstellungsübernahme aktiv "eingemesht", spricht AVM von einem Mesh Netzwerk.

Dabei geht es um Band- und Accesspointsteering. Lt. AVM überprüft die FB (MeshMaster) dauerhaft das Netz und hebt Clients unterbrechungsfrei in das schnellere Band (evtl. RSSI abhängig) oder zu den AP/Repeater der sich in der Nähe des Clients befindet.

Zumindest lese ich das als Laie so raus...

WLAN Mesh Steering für optimale Performance​

WLAN Mesh Steering optimiert die Leistung des gesamten Heimnetzes. Die FRITZ!Box steuert als Mesh Master WLAN-Geräte automatisch zu dem WLAN-Zugangspunkt mit dem besten WLAN-Empfang und lenkt WLAN-Geräte, die das 2,4- und das 5-GHz-Frequenzband unterstützen, immer auf das jeweils leistungsstärkere Frequenzband.

Quelle: avm.de/service/wissensdatenbank/dok/FRITZ-Box-7590/3329_Mesh-mit-FRITZ/

Beschäftigt man sich etwas mehr damit, funktioniert das nur mit Clients/Geräten die den Standard 802.11k und 802.11v unterstützen.
WLAN-Geräte, die die WLAN-Standards 802.11k und 802.11v unterstützen, kann der Mesh Master unterbrechungsfrei in ein anderes Funknetz oder zu einem anderen WLAN-Zugangspunkt steuern.

Quelle: avm.de/service/wissensdatenbank/dok/FRITZ-Box-7590/3515_Was-ist-WLAN-Mesh-Steering-und-wie-funktioniert-es/

Damit das auch funktioniert, sieht man in den Ereignissen unter WLAN, wenn der Haken für "Auch An- und Abmeldungen und erweiterte WLAN-Informationen protokollieren" aktiviert ist.

Die Einträge hierfür sehen dann z. Bsp. so aus.

WLAN-Gerät wurde umgemeldet (AP-Steering): Automatischer Wechsel des WLAN-Gerätes iPad-2, IP 192.168.178.53, MAC AC:CF:5C:8B:xxx zur verbesserten Datenübertragung (von 2400RepeaterAP zu fritz.box, Grund: Verbindung zu schlecht).
oder
WLAN-Gerät wurde umgemeldet (Band-Steering): Automatischer WLAN-Bandwechsel zur verbesserten Datenübertragung, Galaxy-A52, IP 192.168.178.20, MAC EE:D1:2D:65:xxx.

Das passiert aber nur in den seltensten Fällen.

Oft ist es so, das der Client im langsameren 2,4 Ghz Wlan festklebt, obwohl die RSSI - geschweige denn der Datendurchsatz im 5 Ghz WLAN wesentlich besser/schneller wäre.
Hier hilft oft nur ein- und ausschalten des WLAN´s am Client, damit sich das Gerät mit dem schnelleren 5 Ghz WLAN verbindet.

Ich habe vor ein paar Tagen einen Test gemacht und mich auf unserem Grundstück auf die Reise begeben, damit ich das Testen kann. Dabei hatte ich zwei Samsung Smartphones in der Hand, eines mit Exynos und das andere mit Snapdragon SoC.

kjdhqeqeg.jpgZwischenablage02.jpg

Gestartet bin ich dabei im Wohnzimmer, über die Terrasse zu den Fischteichen und anschließend in den Stall und wieder zurück. Dabei hatte ich beide Geräte im Blick und die AVM WLAN App dabei offen.
Dabei sah ich wie die Endgeräte fast zeitgleich zu den verschiedenen Sendestationen wechselten. Nur einmal gab es eine Abweichung, wobei eines der Geräte kurz auf einen anderen AP einloggte bevor es zu den am Zielpunkt entschieden hat - alles ok auf den ersten Blick.

Allerdings offenbarte mir ein anschließender Blick auf die Ereignisprotokolle ein anderes Bild... Es gab keinen einzigen Eintrag, das diese Wechsel von der FB gesteuert wurden. Einen Eintrag wie "WLAN-Gerät wurde umgemeldet" gab es nicht.

Die Einträge sahen alle so aus:

WLAN-Gerät hat sich neu angemeldet (5 GHz), 433 Mbit/s, Galaxy-A52, IP 192.168.178.20, MAC EE:D1:2D:xxx.

Meiner Meinung nach ist das kein Mesh-Steering, das von der FritzBox ausgelöst wurde, sondern ein simples WLAN-Roaming, das vom Client (Endgerät) erzeugt wird und eben dieses die für sich beste Verbindung auswählt.

Darum meine Frage... Passt das so, oder habe ich einen Denkfehler drin oder warum fehlen hier die Ereignisse "WLAN-Gerät wurde umgemeldet ..."

Evtl. kann mir das jemand erklären, der hier mehr versteht als ich.

Danke

Roland
 
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Das zeigt, dass Wlan-Mesh bei AVM nach wie vor eine Baustelle ist. Die beworbenen Funktionen sind, wenn sie überhaupt funktionieren, oft sogar kontraproduktiv. Außerdem fehlen wichtige Einstellmöglichkeiten, um die Radarerkennung bei der 7590 zu umgehen, muß man auf Wlan ac verzichten, sonst geht das wegen der 160MHz Kanäle nicht, und die Kanalbreite auf 2,4GHz läßt sich auch nicht fest auf 20MHz begrenzen.
 
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Letztlich muss man sich darüber klar sein, dass der Client entscheidet, mit welchem AP er sich verbindet. Daran ändern auch 11k und 11v nichts. Die APs können Empfehlungen aussprechen, aber ob sich der Client dran hält, steht auf einem anderen Blatt.

Was auch klar sein muss: Die Bandoptimierung des APs ist ein längerfristiger Prozess, resultierend aus der Beobachtung des Verhaltens der Clients im Netz. Es geht eher darum, den statischen Zustand zu optimieren, anstatt hochdynamische Prozesse zu unterstützen. Wenn ein AP aufgrund eines wanderndes Gerätes zig andere von A nach B schieben würde, dann müsste er alles wieder rückgängig machen, sobald das Gerät weitergezogen ist bzw. zurück geht. Ein einziges Hin- und Herschieben wäre die Folge, was kaum zielführend sein kann. Umschaltungen erfolgen deshalb zwangsläufig relativ träge - und damit viel zu langsam für Geräte, die sich gerade dynamisch im Netz bewegen. Handover in Folge einer Verlagerung des Clients gehen deshalb immer vom Client aus, und nie vom AP. Das spiegelt sich ja auch im Log wieder.
 
Hallo Frank,

danke für deine Antwort. Leider werde ich daraus nicht schlau - vor allem aus deinem vorletzten Satz.
Der Wechsel soll ja vom MeshMaster und nicht vom AP kommen - zumindest schreibt das ja AVM auf Ihrer Website.
Wenn dem so ist, kann das ja nicht funktionieren, so wie es AVM kommuniziert - oder habe ich da auch was falsch verstanden?

Zum Thema Bandoptimierung hab ich dann auch noch eine Frage. Wie lange ist dann der "längerfristige Prozess"?
Ich frage nur deshalb... Wenn mein Smartphone im 2,4 Ghz WLAN direkt mit der FB verbunden und die RSSI im 5 Ghz WLAN sogar um -10 dBm besser ist, folgt kein Wechsel ins schnellere 5 Ghz ac Wlan. Weder von der Fritte noch vom Client. Das auch nicht, wenn das Smartphone 1-2 Stunden neben der FB liegt.
 
Darum meine Frage... Passt das so, ...
Ja.

Wäre ja schließlich noch schöner, wenn nun der AP bzw. "das WiFi-Meshnetzwerk" dem Client die AP-Wahl verbieten würde. Es gilt: Nach wie vor darf (auch) der Client seinen bevorzugten AP wählen und viele (nicht alle) Clients tun das mittlerweile so gut, dass es nicht in allen Fällen ein AP (bzw. Mesh-Master bzw. WLAN-Controller) kontrolliertes Steering braucht. Und das ist imo auch gut und richtig so.
 
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Hallo @NDiIPP ,

auch dir danke ich für deine Antwort.

Dann ist das aber nicht so, wie es von AVM beschrieben und auch beworben wird.

Mesh Master steuert WLAN-Geräte in das beste Funknetz​

Als Mesh Master analysiert die FRITZ!Box dauerhaft sämtliche WLAN-Verbindungen im Mesh. Sobald der Mesh Master feststellt, dass ein WLAN-Gerät über einen anderen WLAN-Zugangspunkt eine bessere WLAN-Verbindung herstellen kann, fordert er das Gerät zum Wechsel des Funknetzes auf. Dabei berücksichtigt der Mesh Master auch die Verbindungsart der einzelnen Mesh Repeater sowie die Geschwindigkeit der verschiedenen Verbindungswege.

Im Gegensatz zu WLAN-Roaming steuert beim WLAN Mesh Steering also der Mesh Master und nicht das WLAN-Gerät den Wechsel des Funknetzes.
Quelle: avm.de/service/wissensdatenbank/dok/FRITZ-Box-7590/3515_Was-ist-WLAN-Mesh-Steering-und-wie-funktioniert-es/

Wie bereits geschrieben, wechselt mein Smartphone nicht vom 2,4 Ghz ins schnellere 5 Ghz ac WLAN, auch wenn die RSSI bei 5 Ghz besser und die Datendurchsatzrate besser ist.

Aber es ist einfach wie es ist, wenn das "normal" ist, brauche ich mir darüber keinerlei Gedanken mehr machen.

Danke

Roland
 
Ich sehe da keinen Widerspruch. In der von dir kopierten Beschreibung steht ja nicht, dass damit nun der Client nicht mehr seinen AP wählen darf. Und wenn der nun mal schneller ist...

Ein Problem ist "nur", dass offensichtlich weder der Client noch der Mesh-Master der Meinung ist das 5Ghz-Band zu wählen. Warum auch immer (Bug, Absicht oder ...).
 
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Der Wechsel soll ja vom MeshMaster und nicht vom AP kommen - zumindest schreibt das ja AVM auf Ihrer Website.
AP und Meshmaster hab ich in meiner Betrachtung zusammengefasst. Nimm AP als alles, was WLAN zur Verfügung stellt (Infrastruktur) und Client als alles, was sich damit verbindet. Ob ein Bandwechsel nun vom AP oder vom Master getriggert wird, ist fürs Prinzip egal.

Zum Thema Bandoptimierung hab ich dann auch noch eine Frage. Wie lange ist dann der "längerfristige Prozess"?
Mindestens in der Größenordnung mehrere Minuten. Alles andere würde zu viel Overhead erzeugen.

Ich frage nur deshalb... Wenn mein Smartphone im 2,4 Ghz WLAN direkt mit der FB verbunden und die RSSI im 5 Ghz WLAN sogar um -10 dBm besser ist, folgt kein Wechsel ins schnellere 5 Ghz ac Wlan. Weder von der Fritte noch vom Client. Das auch nicht, wenn das Smartphone 1-2 Stunden neben der FB liegt.
Eben. Es liegt da und meldet sich allenfalls mal fürs Wetterupdate alle paar Stunden. Warum ein Bandwechsel wenn die effektive Nettobandbreite irgendwo im Millibit Bereich liegt?
 
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@frank_m24

das hat mit rumliegen auch nichts zu tun, das hatte ich nur als Zeitangabe gemeint :rolleyes: Auch wenn ich das Gerät aktiv nutze, z. Bsp. Youtube oder im Web surfen, erfolgt kein Wechsel ins schnellere 5 Ghz WLAN.
Ich will auch hier nicht wieder rumreiten >2,4 Ghz WLAN, aktivierter BT Client uns Exynos SoC<, aber da geht leider im 2,4 Ghz Wlan nicht viel.
 
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Gute WLAN-Controllersysteme beeinflussen den Client dadurch, indem sie dem Client beim ersten Versuch den Zugang verwehren wenn ein besserer AP - Zugang für den Client vorhanden ist. Wiederholt der Client dann den Verbindungsversuch, wird er (da hartnäckig) dann doch reingelassen.
 
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Mehr steht da nicht.

Sehe ich anders...

WLAN Mesh Steering für optimale Performance​

WLAN Mesh Steering optimiert die Leistung des gesamten Heimnetzes. Die FRITZ!Box steuert als Mesh Master WLAN-Geräte automatisch zu dem WLAN-Zugangspunkt mit dem besten WLAN-Empfang und lenkt WLAN-Geräte, die das 2,4- und das 5-GHz-Frequenzband unterstützen, immer auf das jeweils leistungsstärkere Frequenzband.

Aber wie bereits geschrieben, bringt es nichts, wenn sich an der Sache nichts ändert... Es ist wie es ist. Persönlich empfinde ich das dann als eine Art "Mogelpackung"< rein mein persönliches Empfinden. Jeder kann das sehen wie er will oder wie er Lustig ist.
Ich dachte einfach mal ich Frage nach, wie das Funktioniert.

Danke

Roland
 
Rein vom Standard her funktioniert es so, wie wir es beschrieben haben. Wenn alles optimal läuft im Zusammenspiel der Beteiligten, kommt das dabei heraus, was AVM beschreibt.
 
Das kann ich nur bestätigen.

Seitdem ich die erste Smartphone-Mogelpackung ohne die Standards 802.11k und 802.11v bei mir im WLAN angemeldet und gar kein Roaming hatte - Abreißen und Wiederverbinden zählt bei mir nicht als Roaming - und so im Funkloch WLAN Call praktisch nicht nutzen konnte, achte ich beim Neukauf auf Kompatibilität und wurde bisher nicht enttäuscht.

AVM sollte nur das etwas übertriebene aber wahrscheinlich werbewirksame "Steuern" aus den Beschreibungen streichen , denn eine Roamingempfehlung ist kein wirkliches Steuern.
 
Der ganze Wlan-Standard ist dafür (Wlan-Call) großer Mist. Besonders nervig sind sogenannte Hotspots, die man nur mit einer Vorschaltseite nutzen kann und immer, wenn man den AP wechselt oder den Funkbereich kurz verläßt, ist man offline.
 
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Das ist tragisch, aber für die Nutzung an häufig wechselnden Hotspots mit Vorschaltseiten wurde WLAN Call vermutlich nicht entwickelt.
Im heimischen oder Firmen-WLAN ist es die einzige passable Lösung und im nicht-EU-Urlaub spart es extrem, natürlich nicht beim vorbeirasen an Hotspots mit Vorschaltseiten.
 
Nach einiger Zeit melde ich mich in meinem Thread, da in meinen Augen doch die "Wundertüte" wieder zugeschlagen hat.

Probleme - wenn ich das überhaupt so bezeichnen darf - macht mein AmazonFireTV-Stick. Dieser verbindet sich lieber mit dem Repeater 2400, der ein Stockwerk und eine Außenwand weit entfernt ist. Die Fritte, eine 7580 steht gerade mal 1 mtr., direkt unter dem TV. Der HDMI Anschluss am Gerät ist auch unten und somit besteht eine direkte Sichtverbindung zwischen der FB und dem FTVS.
Aber das ist erst einmal egal, ich habe ja gelernt das der Client letztendlich entscheidet, mit welchen AP er sich verbindet.

Etwas erstaunt war ich gerade über folgenden Ereigniseintrag...

dzdiöpööh.jpg

In diesen und anderen Threads habe ich ja gelernt, das für diese Funktion der Client 11k und/oder 11v unterstützen muss, damit Band- oder Accesspointsteering funktioniert.
Lt. den Daten der Fritte tut der das nämlich nicht.

lhougizfuiip.jpg

Wie kann das dann möglich sein?

Danke

Roland
 
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