trotz Überlegungen von AVM sie mal mit aufzunehmen.
Na ja, beim Social-Media-Team von AVM kannst Du aber auch so ziemlich jede gewünschte Information erhalten, solange sie nur irgendwie zur Beruhigung der Kunden (und die DOCSIS-Kunden
mit eigenen Boxen sind sauer) beiträgt - erst wenn AVM solche Gedankenspiele in irgendeiner Pressemitteilung veröffentlicht, würde ich beginnen, Hoffnungen in dieser Richtung zu hegen (auch wenn es dann immer noch "Überlegungen" wären).
Aber auch dann blieben das eben erst mal nur Absichtserklärungen ... wobei mich schon interessiert, wie sich AVM das weitere Vorgehen bei den DOCSIS-Updates am Ende vorstellt. Am spaßigsten wäre vermutlich eine "finale" Release-Version für die 6490/6590 (die 6490 als Retail-Version), bei der dann das ganze Mesh-Zeug mit einem Schlag eingebaut ist (da wird es die meisten und langwierigsten Probleme am Ende geben ... das darf man m.E. auch ohne eigene Glaskugel schon heute prophezeien anhand der Ergebnisse bei den Labor-Reihen). Dann haben die Kunden mit solchen Boxen ausgiebig die Gelegenheit, das Zusammenspiel mit anderer AVM-Hardware in ihrem Netz zu testen und endlos Zeit - sagen wir mal so ca. 12 Monate - für die Fehlermeldungen.
Denn - wenn das so bleibt, wie es bisher ist, mit der "Strategie" - für diese Kunden ist die Situation dann ja dieselbe wie z.B. bei Apple ... der (wehmütige) "Blick zurück" ist das Einzige, was ihnen nach einem Update der Firmware noch verbleibt (wenn man die undokumentierten Wege zurück mal nicht in Betracht zieht) und mir fehlt - zugegebenermaßen - die Phantasie, wie sich AVM das wirklich vorstellt. Selbst bei Apple gibt es i.d.R. eine (zuletzt eher kurze) Zeit, in der ein Zurück zumindest noch möglich ist.
Funktioniert bei einem solchen Kunden nach dem "großen Update" dann erst einmal gar nichts mehr (das haben wir bei den Labor-Versionen für andere Modelle ja auch oft genug als Erfahrungsbericht gelesen - nur da ließ es sich eben mit einem Recovery-Programm wieder beheben), dann tauscht AVM dem die Box? Oder wie muß man sich das vorstellen? Wird es am Ende doch ein "Pech gehabt, das nächste Update dann nächstes Jahr" werden, wenn die Probleme nur "klein genug" sind (nach Ansicht des Herstellers)? Erfolgen solche Tauschaktionen dann eigentlich "vorab"? Der Kunde hat ja schon genug Trödel damit, daß sein Equipment eben nicht so richtig funktioniert - muß er dann auch noch 2x die Postlaufzeit als Ausfall hinnehmen, weil das vielleicht doch nur Zug um Zug getauscht wird? Was machen denn z.B. die Kunden von "routermiete.de" ... die können ja nicht einfach das Mietgerät direkt bei AVM tauschen und müßten das alles erst über diese Firma abwickeln.
Am Ende ergeben sich bei einem solchen Update ohne die existierende "Infrastruktur" (mit Labor-Versionen, Recovery-Programm für den Rückweg (das müßte ja nur die Umschaltung übernehmen und bräuchte nicht einmal die Firmware neu zu installieren) und Feedback von einer breiten(!) Kundenbasis) so viele Fragen und anzunehmende bzw. absehbare Probleme, daß man die bisherige Haltung von AVM irgendwo nur als Vogel-Strauß-Politik betrachten kann.
Irgendeine "Hoffnung", daß man bei den DOCSIS-Boxen aus dem Stand eine Software-Qualität an den Tag legen kann, bei der analoge Probleme wie bei den anderen Modellen gar nicht erst auftreten (und was es da alles gibt, kann man - abseits des anzunehmenden Feedbacks direkt bei AVM - nirgendwo so gut verfolgen, wie hier im IPPF), wäre jedenfalls dermaßen unrealistisch, daß man nur noch mit dem Kopf schütteln könnte als Kunde (auch wenn AVM dabei den Sand in den Kopf stecken würde und das Schütteln dort eher eine Wirkung entfalten könnte):
Da AVM vermutlich auch die künftige Entwicklung (der Verkaufszahlen) des neuen DOCSIS-Modells (die 6591 soll ja bereits in irgendwelchen Feldversuchen arbeiten) nicht vollkommen aus den Augen verlieren darf, wäre der mit einer solchen Einstellung des Herstellers verbundene Vertrauensverlust der Kunden (bzw. der "Influenzer", wie man heute wohl zu den früheren "Multiplikatoren" zu sagen pflegt) wohl tödlich für die DOCSIS-Ambitionen von AVM - zumindest dann, wenn es wirklich zur "Katastrophe" käme und die beginnt m.E. bei einer "Problemquote" ab 10%, weil sich eben schlechte Nachrichten besser verkaufen als irgendeine Feststellung: "Bei mir funktioniert alles.". Finden sich im Netz erst einmal genug (begründbare) negative Bewertungen für ein Gerät, kann ein Hersteller fast nur noch mit dem Nachfolge-Modell kontern.
Gerade
weil AVM inzwischen auch noch ein ganzes Biotop an weiteren Komponenten rund um die FRITZ!Box versammelt hat und damit immer direkt für mangelndes Zusammenspiel dieser Komponenten verantwortlich bleibt (egal aus welcher Richtung man sich dem Problem auch nähert), kann man eben nicht einfach auf andere Hersteller als Schuldige verweisen. Dabei sind halt die möglichen Fehlerquellen genauso zahlreich, wie die anzunehmenden Konfigurationen bei den Kunden da draußen ... es macht nun mal schon einen Unterschied, ob ein Kunde beim "SmartHome" nur einen Aktor in Form einer FRITZ!DECT-Steckdose hat oder mehrere und ob er diese tatsächlich zu Gruppen zusammenfaßt oder nicht (um nur mal ein einziges klitzekleines Beispiel zu nennen, wo die denkbare Vielfalt an möglichen Permutationen durch den Hersteller fast nicht vorhergesehen werden kann).
Ich kann mir also am Ende gar nicht wirklich vorstellen, wie das bei AVM mit dem Rollout eines Updates für die DOCSIS-Geräte
ohne öffentlichen Beta-Test laufen soll ... auch die KNB dürften kaum in der Lage sein, den vollen Umfang der denkbaren Kombinationen mit anderer AVM-Hardware zu testen (mal vollkommen abgesehen davon, daß eben dort (z.B. bei VF) gerade nach einem knappen Jahr die 06.87 erst ihren Weg auf die Kundengeräte findet) ... und ganz ehrlich: Wenn ich KNB wäre, müßte mir AVM schon einiges dafür zahlen, daß ich meine Leute damit befasse, die ganzen "Zusatzfunktionen" irgendeines Routers zu testen, die für mein eigenes Geschäftsmodell (das besteht aus Internet+Telefon, vielleicht noch als 3Play zzgl. TV, wobei ich da die AVM-Boxen auch eher kritisch beäugen würde mit ihrer DVB-C-Funktion, für die es aber keine Möglichkeit gibt, mein Pay-TV-Angebot ebenfalls darüber abzuwickeln - auch wenn das theoretisch sogar denkbar wäre, daß auch eine FRITZ!Box SmartCards unterstützten könnte) gar keine Relevanz besitzen.
Die KNB dürften somit als "Tester" auch eher ausfallen ... selbst wenn AVM die drei, auf der Website genannten Versionen (sicherlich mit PACM-Support) wie "sauer Bier" anbieten sollte. Dem KNB ist es sicherlich auch egal, welche Endgeräte der Kunde nun seinerseits an einer FRITZ!Box betreibt (wie schön einfach ist doch der FXO-Anschluß eines EPC-1.5-Modems) ... und da ist dann z.B. die Änderung der Eckdaten für SIP-Credentials bei der Anmeldung am FRITZ!Box-Registrar ein Thema, was zwar bei den KNB-Kunden für Probleme nach einem Update auf 06.87 sorgt (wenn die bisher zu kurze Werte verwendet haben), welches aber beim KNB eigentlich keine tangentiale Beziehung zum "Gluteus Maximus" entwickelt - trotzdem dürften die meisten Kunden bei einem solchen Problem zunächst beim Support des KNB aufschlagen, der sie dann erst einmal sauber abwimmelt an AVM (und erst von dort werden sie dann ggf. ans IPPF verwiesen
).
Aber alles, was ich oben geschrieben habe, sollte/dürfte man bei AVM ebenfalls wissen ... und das macht es eben nur um so unverständlicher, wie es derzeit läuft. Nach meiner (unmaßgeblichen) Meinung kann AVM keinen größeren Fehler begehen, als nach den (vollmundigen) Ankündigungen in der "Weihnachtsgeschichte" jetzt mit Updates für die ganzen DSL-Modelle herauszuplatzen und die DOCSIS-Kunden dann noch länger im Regen stehen zu lassen, wie das bei der 06.8x schon einmal der Fall war.
Ich bin zwar (ganz persönlich) ohnehin der Meinung, daß dieser Hype um das FRITZ!OS 7 eher Bullshit-Bingo ist als tatsächliche Innovation (bzw. inzwischen erinnert das immer mehr an ein Hase-und-Igel-Spiel bei zusätzlichen Funktionen, wo die anderen Hersteller dann doch immer schneller oder billiger oder auch einfach besser und logischer sind) ... das wird aber den Großteil der Kunden nicht davon abhalten können, das trotzdem unbedingt haben zu wollen - selbst bei den Kunden, die ohnehin nur einen AP haben und mit "Mesh" daher gar nichts anfangen können (und wollen).
Es gibt zwar tatsächlich ein paar (teilweise auch lange überfällige) neue Funktionen auch im FRITZ!OS ... aber mal ganz ehrlich: Wenn man alles, was mit "Mesh" in Zusammenhang zu bringen ist, streicht (wie gesagt - das nutzt einem "Ein-Router-Haushalt" absolut gar nichts) ... was bleibt dann an (absehbaren) Neuerungen in FRITZ!OS 7 noch übrig?
Das sind alles eher evolutionäre Entwicklungen bzw. kleinere Verbesserungen (z.B. beim Handling von Spammer-Nummern oder auch das LE-Zertifikat) und Fehlerkorrekturen ... das einzige "Fachgebiet", auf dem die Liste der "Neuerungen" noch einigermaßen Substanz hat, sind die DECT-Telefone von AVM und auch die sind schon eher "special interest", weil längst nicht bei jedem Kunden auch vorhanden. Wenn Gigaset um jedes Update der Firmware für ihre DECT-Basisstationen oder -Mobilteile so ein Geschiss gemacht hätte, würden sich die Kunden heute noch vor Lachen biegen.
Alles andere, was man vielleicht als "großen Wurf" ansehen könnte (z.B. ein API, was tatsächlich eine Steuerung der Home-Automation in einer Weise erlaubt, daß mit einer einzelnen Freigabe einer Steckdose für die Steuerung durch irgendeinen "Sprachassistenten" nicht automatisch alle anderen Sensoren/Aktoren "bloßgestellt" werden), ist bisher praktisch nicht zu sehen ... sollte es existieren, dann nur als interne Machbarkeitsstudie o.ä. - damit wird aus diesem "hot shit" eines FRITZ!OS 7 am Ende etwas, was tatsächlich nur bei AVM-Kunden mit mehr als einem AVM-Gerät (als AP) überhaupt seine "Nützlichkeit" erweisen kann.
Diese Leute sind zwar hier vielleicht versammelt (weil man wohl bei Problemen mit Hard- und Software von AVM irgendwann zwangsläufig hier landet), aber das ist eben ohnehin nicht die Mehrzahl der Kunden da draußen ... die kriegen erst mit, daß ihr Router sich ein Update auf eine neue Firmware-Version geholt hat, wenn ihnen das Teil nach dem Update das erste Mal nach 2 Jahren wieder um die Ohren fliegt.
Es ist sicherlich auch nicht so ganz einfach für einen Hersteller, die sichtbaren Rückstände zur Konkurrenz wieder aufzuholen ... aber ich bin schon etwas skeptisch, ob das AVM am Ende tatsächlich noch gelingen wird. So kommt bei mir in letzter Zeit immer öfter die Frage: "Quo vadis, AVM?" auf ... denn egal, wo ich auch hinsehe, die (ehemaligen) Vorteile von AVM sind dahin (höhere Software-Qualität als bei anderen Herstellern, auch und gerade wegen der breiten Beteiligung der Kunden bei der Fehlersuche und -bereinigung) und in technischer Hinsicht bzw. bei den Kosten der Komponenten, rangiert AVM ebenso am falschen Ende des sichtbaren Spektrums, wie bei der Integration mit anderen Herstellern/Technologien.
Heute kriege ich eben für 2/3 des Preises einer FRITZ!DECT-Steckdose auch irgendwelche "Smart-Plugs" von anderen Herstellern (aus Fernost noch preiswerter) und die haben eben diese Anbindungen, mit denen sie tatsächlich "smart" wirken ... es ist schon ein Unterschied, ob ich das Licht per Sprachbefehl einschalten lassen kann (von den Datenschutz-Albträumen in dieser Beziehung rede ich jetzt mal ausnahmsweise nicht - das nehmen die meisten Kunden auch nach den Erkenntnissen zu Facebook und "Cambridge Analytica" ohnehin nicht wahr) oder ob ich mir erst ein DECT-Telefon (na gut, ein Smartphone mit der passenden App geht auch, wenn das zu den Geräten mit einem OS gehört, welches AVM für "wert" hält, auch unterstützt zu werden - bei Windows sieht man das bei AVM ja offensichtlich eher nicht so und auch iOS ist wohl eher das Stiefkind, auch wenn Apple da durch Beschränkungen seinen Anteil haben mag) suchen muß, damit ich das Licht irgendeiner Stehlampe einschalten kann.
Ich weiß auch nicht, wie das bei den Leuten normalerweise so läuft ... bei mir ist es halt immer noch so, daß ein vorhandenes Deckenlicht nur sehr schlecht über einen "Zwischenstecker" in irgendeiner Steckdose geschaltet werden kann und dieses ganze "Umfeld" an anderen smarten Komponenten, dürfte AVM (absehbar) ohnehin überfordern - auch in der Zukunft. Zwar haben eben auch andere Hersteller (auch mit anderen HA-Protokollen) solche Lösungen noch nicht für die breite Masse und zur Selbstinstallation zur Verfügung, aber da kann dann der Elektriker des Vertrauens schon mal aushelfen (auch heute schon) ... daß so etwas auch bei DECT-ULE-Komponenten mit HAN-FUN-Support existiert, wäre mir neu.
Auf die angeblichen Vorteile von HAN-FUN und DECT-ULE ist am Ende auch einigermaßen gepfiffen ... gut, bei HKR ist das vielleicht noch relevant, wieviel Strom die ziehen und bei anderen Sensoren ggf. ebenso - aber wenn ein Zwischenstecker ohnehin in einer Steckdose steckt (oder im Sicherungskasten auf der Hutschiene sitzt), dann ist mir die Lebensdauer der dort gar nicht eingebauten Batterie auch "wumpe".
Der - gerne in den Vordergrund gerückte - Vorteil der etwas höheren Reichweite (das ist für AVM ja sogar noch der Punkt, der bei "Vorteile" an die erste Stelle gehört:
https://avm.de/ratgeber/highspeed-und-reichweite/avm-erklaert-dect/) ist am Ende auch etwas, was die Mehrzahl der Kunden gar nicht wirklich interessieren dürfte bzw. beim WLAN mit passenden Repeatern bzw. "Mesh" auch wieder aufgefangen wird (andere Protokolle "meshen" auch automatisch, z.B. Z-Wave oder ZigBee) ... und wieviele Kunden mit AVM-Geräten werden wohl das Problem haben, daß "im Ostflügel" der Residenz der WLAN-Empfang nicht mehr zuverlässig funktioniert und DECT von Vorteil wäre?
Da, wo andere Hersteller sich "Qivicon" angeschlossen haben, wurstelt AVM halt mehr oder weniger alleine herum (die Integration von HAN-FUN-Komponenten anderer Hersteller läßt halt auch zu wünschen übrig bzw. geht eher schleppend voran und das ist nicht nur meine persönliche Ansicht:
https://www.teltarif.de/dect-ule-fritzbox-avm-magenta-home-smarthome-iot/news/72166.html) und das große Plus, was man mit der (ehemaligen und natürlich auch nur inoffiziellen) Unterstützung von FHEM schon hatte, hat man (in meinen Augen jedenfalls) ohne wirkliche Not einfach über Bord geworfen (passenderweise auch noch zu einem Zeitpunkt, wo die Konkurrenz dann Qivicon ins Leben rief) - das hätte man auch auf anderen Wegen vom Rest des FRITZ!OS isolieren können.
Schaut man sich heute andere SmartHome-Lösungen an (selbst wenn es durchaus ernstzunehmende Kritikpunkte auch bei anderen Lösungen gibt:
https://www.teltarif.de/telekom-magenta-smart-home-dect-ule-avm/news/72222.html), haben diese zumindest noch das Potential (bzw. die Chance - auch aufgrund der unterstützten Protokolle, selbst wenn die Umsetzung derzeit teilweise ebenso unbefriedigend ist wie bei AVM, wo auch nur die eigenen Komponenten wirklich gut unterstützt sind) für eine künftige, positive Entwicklung ... und das ist eben auch kein so ganz unwichtiger Punkt, wenn es um "Smart Home" geht.
Am Ende wird man nämlich in fast jedem Falle feststellen können, daß die mit dem Kauf passender Gerätschaften verbundenen Kosten in erster Linie für Sensoren und Aktoren auftreten und die Basis dabei nur ein eher kleiner und unbedeutender Bruchteil ist (der sich mit jedem weiteren Gerät auch noch verringert) ... da ist es dann schon blöd, wenn man wegen falscher Entscheidungen in der Vergangenheit nun automatisch auch auf einen (nicht mehr ganz so innovativen) Hersteller quasi "festgenagelt" ist, weil die ganzen anderen Geräte (von DECT-Mobilteilen bis zu AHA-Komponenten) eben mit keinem anderen Hersteller so richtig gut zusammenarbeiten und man beim Anbieterwechsel das alles komplett erneuern müßte.
Mein Fazit als Kunde ist es jedenfalls, daß AVM entweder selbst noch nicht so richtig weiß, wohin die Reise denn nun gehen soll oder daß AVM tatsächlich die Visionen dafür fehlen. Die ganzen Spielereien, die man von AVM auch beim Thema "SmartHome" immer wieder auf Messen oder in "FRITZ!Talks" sehen kann, wirken auf mich jedenfalls einigermaßen altbacken ... und das Ein- oder Ausschalten von irgendwelchen Lichtern durch "Klatschen", hat ich mich schon seit den späten Siebzigern genauso wenig vom Hocker gehauen, wie ein Anrufbeantworter zur Aufzeichnung von telefonischen Nachrichten bei Abwesenheit.
Wenn AVM weiterhin nur in der eigenen "BAT-Höhle" an irgendwelchen "Innovationen" schraubt oder weiterhin bei der Integration(!) im Heim nur im eigenen Saft schmort und sich nicht für andere Hersteller öffnet (daß ich dabei den Security-Aspekt nicht vernachlässigt sehen will, versteht sich sicherlich von selbst), dann wird der AVM-Kunde hier am Ende das kurze Streichholz gezogen haben ... der steht dann nämlich da mit seinem Gerätepark und darf sich ärgern, was andere ihm an "intelligenter Heimautomation" vorführen und was das "smart" im Namen tatsächlich verdient hat.
Ich will auch den Untergang von AVM nicht herbeireden (bzw. Totgesagte leben ohnehin bekanntlich länger) ... aber wenn sich bei AVM nicht unerwarteterweise doch noch etwas wirklich Innovatives tun sollte (und zwar etwas, bei dem auch
die breite Masse an Kunden den Mehrwert erkennen und sich am Ende nutzbar machen kann), dann sind wir gerade die Beobachter des Niedergangs einer ehemals sehr innovativen Firma ... die aber im Moment bei den beiden (für den Kunden erkennbaren) "Kern-Themen" (Mesh + SmartHome) nur noch hinterherläuft und das - zumindest nach meinem Eindruck - mit ständig zunehmendem Abstand zu den Führenden.
Alles das, was wirklich "Top-Themen" in der heutigen Zeit wären (ich reite hier immer wieder auf der Integration mit anderen Produkten (von anderen Herstellern, damit das jetzt niemand auf weitere AVM-Angebote münzen kann) herum, aber das ist - zumindest in meinen Augen - auch tatsächlich DAS wichtigste Thema im Moment), ist bisher absolut nicht zu sehen und die "wir werden das prüfen"-Aussagen regen mich am Ende auch nicht mehr auf, weil man das inzwischen gar nicht mehr anders kennt.
Klar ... ich kann mich inzwischen bei AVM tatsächlich (über TR-064-Events) benachrichtigen lassen, wenn irgendein Gerät zum WLAN hinzukommt oder es verläßt - diese Schnittstelle gibt es tatsächlich. Aber das, was man als Hersteller daraus auch machen könnte - z.B. irgendein intelligentes Schaltszenario beim Smart-Home, wo man auf der Basis des verlorenen Kontakts zum Smartphone (oder sogar auf der Basis der Positionsdaten des Gerätes in einer passenden App) irgendwelche Aktionen startet (so eine Art "geo-fancing" für ein bestimmtes Gerät als Trigger einer Aktion), das sucht man bei AVM wieder vergebens und - das ist es letztlich, was mich an der Zukunft zweifeln läßt - es sind auch keine Ansätze dafür (oder für irgendwelche anderen Ideen, die nicht andere Hersteller bereits umgesetzt haben und die AVM nun versucht nachzuholen) zu erkennen.
Nun mag es ja heutzutage auch nicht so ganz einfach sein, die dafür notwendigen Leute zu rekrutieren ... aber das wird als "Entschuldigung" beim Kunden auch kaum Akzeptanz finden, wenn der erst einmal den Entschluß gefaßt hat, sich von AVM abzuwenden - weil auch er nur den Stillstand (zumindest für seine Bedürfnisse und im 50 m²-Appartement brauche ich eben auch kein "Mesh") bzw. das Hinterherhecheln erkennen kann.
Hier rächt es sich jetzt vielleicht auch, daß AVM-Geräte schon seit langem die "eierlegenden Wollmilch-Säue" bei den IADs waren (und sind) ... sie können nämlich tatsächlich von allem ein wenig, aber nichts davon wirklich gut. Ob das jetzt immer die Schuld von AVM ist (z.B. bei den Vectoring-Problemen der Lantiq-Geräte), sei mal dahingestellt ... aber das Ergebnis ist es halt, daß AVM zwar bei den Telefonie-Funktionen tatsächlich gut ist (das waren schließlich auch die Wurzeln, zusammen mit dem ISDN-Know-How, was in D sicherlich auch zur Marktpenetration beigetragen hat), aber "beim Rest" eigentlich immer irgendwelche Abstriche gemacht werden müssen - ob das nun die Geschwindigkeit des "geschenkten Gauls" mit den NAS-Funktionen ist oder die mangelhafte Sicherheit des Media-Servers oder die magere VPN-Performance (an einer 100/40-Leitung erwartet der Kunde halt, daß er den Upstream auch tatsächlich auslasten kann) oder eben die reichlich phantasielose Smart-Home-Funktionalität.
Punkten kann AVM (vielleicht) noch bei der Bedienbarkeit der Oberfläche ... die ist natürlich im Vergleich zu anderen Geräten wesentlich übersichtlicher und auch für den Laien leichter verständlich - damit geht aber eben auch eine deutliche Beschränkung beim Funktionsumfang einher, die schon länger dafür sorgt, daß "semi-professionelle" Benutzer sich eher anderen Geräten zuwenden, die entweder mehr dem Zeitgeist entsprechen (z.B. irgendwelche "Gaming-Router" wie der Asus ROG Rapture) oder sich tatsächlich vom interessierten Benutzer weitgehender konfigurieren lassen.
Auch beim AVM-Mesh sind ja praktisch alle denkbaren Einstellungen jenseits von "Mesh ja" oder "Mesh nein" nicht vorhanden (gut, wer will, zählt jetzt "PMF ein/aus" auch noch dazu, wobei das schon seit Jahren implementiert sein sollte) ... das geht von irgendwelchen Schwellenwerten für den Wechsel zum nächsten AP (der dann vielleicht wieder mehr Clients zu versorgen hat als der derzeit verwendete - so daß man das auch irgendwie "wichten" muß) bis zu wirklich nutzbaren Diagnose-Informationen, warum sich da irgendein Client im Moment in 2-Sekunden-Intervallen verbinden will und immer wieder vom AP rausgeworfen wird nach dem Key-Exchange.
Damit wird auch aus dieser Funktion ein "großes Geheimnis" und man muß sich als Hersteller auch nicht wundern, wenn die notwendigen Kompromisse, die für "geht bei vielen" halt notwendig sind (das gilt ja auch für die DSL-Treiber), dann am Ende auch dazu führen, daß es eben Situationen gibt, wo das nicht mehr der Fall ist und andere Geräte deutlich überlegen werden - obwohl eben mit verfügbaren Einstellmöglichkeiten auch bei AVM noch etwas zu machen wäre.
Es ist nun mal die Quadratur des Kreises, für ein WLAN in der Berliner Innenstadt (mit 40-50 "Nachbarnetzen", u.a. auch dank der dämlichen Störerhaftung, die gemeinschaftlich genutzte Internet-Anschlüsse verhinderte) und ein WLAN irgendwo auf der Hütte im Bayerischen Wald dieselben Basiseinstellungen verwenden zu wollen (und das dann auch noch so, daß es für beide Situationen "optimal" ist und nicht nur ein (ggf. auch fauler) Kompromiß) - das kann so ein Gerät zwar auch selbst erkennen, wieviele Netze es in der Nachbarschaft gibt und daraus auch gerne seine Schlußfolgerungen hinsichtlich der eigenen Einstellungen ableiten ... aber bei AVM hat der Besitzer ja gar keine Optionen mehr und er kriegt auch (außer dem reinen Konstatieren des Vorhandenseins von Nachbarnetzen) keine Informationen, welche Einstellungsänderungen das FRITZ!OS seinerseits daraus abgeleitet hat.
So, wie es zur Zeit läuft, versinkt AVM jedenfalls bei allen Funktionen (wie gesagt, vielleicht mit Ausnahme der Telefonie) immer weiter im Mittelmaß und das, was vor einiger Zeit noch
die Marke (zumindest in D) für recht innovative und auch von Laien gut bedienbare SOHO-Router war, wird immer mehr zu einem Synonym für faule Kompromisse bei allen möglichen Funktionen, die dann mit Marketing-Gedöns übertüncht werden sollen.
Es ist halt alles in der Evolution auch eine Frage der eigenen Anpassungsfähigkeit (und hier meine ich die des Herstellers) ... wird man zu behäbig und zu träge, kann sich das ganz schnell rächen - wie man auch an der Zahl der heute noch lebenden Dinosaurier gut sehen kann, auch wenn es für deren Aussterben wohl des "big impacts" bedurfte. Aber den Platz im "Red Data Book" der IUCN hat sich AVM in meinen Augen inzwischen verdient ... ich warte halt auf das (sichtbare) Gegensteuern.