Prinzipiell sind SIP/RTP, H.323/RTP, MGCP/RTP mehr oder weniger äquivalent in ihren Qualitätsmöglichkeiten. Letztendlich gibt es ein Signalisierungsprotokoll und ein Datenübertragungsprotokoll. Auf dem Datenstrom wird ein auszuhandelnder Codec benutzt. Also bestimmen aktuelle Verbindungseigenschaften, gewählte Codecs, auftretende Konversionsverluste und ggf. schlechte Kabel bzw. Endgeräte die Qualität einer tatsächlichen Sprachverbindung.
Der wesentliche Unterschied zwischen VoIP über die Internetverbindung und Kabel-Telefonie besteht darin, daß ein dedizierter Kanal mit definierter Bandbreite für die Telefonie zur Verfügung steht, d.h. Verbindungsprobleme weitestgehend ausgeschaltet werden. Beim Kabel-Anbieter erfolgt eine digitale Weiterleitung an den Terminierungspartner, so daß die Verbindung zwischen Modem und Terminierungspunkten quasi ISDN-Qualität erreichen könnte.
Analoge Schnittstellen haben jedoch ihre eigenen Effekte, ebenso nicht perfekte Kabel und problematische Endgeräte. Ich habe nun seit Ende April bei Kabel-BW ein ISDN-Kabelmodem und stelle im Vergleich zu dem vorigen analogen Kabelmodem in Bezug auf Sprachqualität eigentlich keine Unterschiede fest. Auch im Vergleich zu dem noch vorhandenen T-ISDN kann ich subjektiv nicht wirklich wesentliche Qualitätsunterschiede feststellen.
Ich muss jedoch auch sagen, daß VoIP bei mir im Grossen und Ganzen keinerlei Qualitätsprobleme aufweist. Diese liegen eher in der Terminierung (Russland) und sind auch bei ISDN-CbC-Anrufen vorhanden. VoIP über die Internetverbindung ist immer eine Frage der Anbieterqualität und zur Verfügung stehenden Bandbreite.
--gandalf.