Hallo Leute,
viele von uns werden von der Telekom schon jetzt zwangsweise von ISDN+DSL auf einen IP-Anschluss umgestellt, bei dem dann die Telefonie über VoIP (SIP) läuft. Hier möchte ich kurz die wichtigsten Punkte zusammenfassen, damit der Wechsel reibungslos abläuft.
Vorbereitungen
Der externe ISDN-Port sollte deaktiviert werden und das LCR auch, weil die Anlage kein LCR über ein VoIP-Amt unterstützt.
[COMset > Hardware > Portkonfiguration]: "frei"
[Routing > LCR-Teilnehmer]: alle entfernen
[Routing > LCR-Verfahren]: Kein Soft-LCR
Bitte unbedingt die neueste Firmware für die Anlage einspielen, nach heutigem Stand (03/2015) die Public Beta-Firmware benutzen, weil mit älteren Firmware-Versionen Probleme beim Netzwerk und beim SIP bestanden!!
VoIP-Anbieter anlegen
[COMset > Externe Rufnummern > Voice over IP (VoIP) > Anbieter]
Wenn T-Online noch nicht als Anbieter vorhanden ist, dann unten im Menü bei Aktion "Defaultanbieter" auswählen und "ausführen" klicken. Dann werden einige Standardanbieter hinzugefügt. Unnütze Anbieter einfach wieder rauslöschen.
VoIP-Accounts anlegen
Jetzt für jede MSN einen eigenen Account bei Anbieter T-Online hinzufügen. Der Accountname ist die Rufnummer mit Vorwahl, also z.B. 030123456789 und Anschlusstyp ist Mehrgeräteanschluss.
Dann jeden Account einzeln konfigurieren:
Landesvorwahl (Bsp. 0049), Ortsvorwahl (040) und Land (Deutschland) anpassen
Amtszugangsziffer auswählen (kann man frei im Rufnummernplan wählen, ich habe hier 90-99)
Benutzername: 030123456789 (Vorwahl+Rufnummer)
Passwort: Das persönliche Kennwort des VDSL-Anschlusses
Authentifizierungs-ID: die 12-Stellige Zugangsnummer des VDSL-Anschlusses
MSN: 123456789 (nur die Rufnummer ohne Vorwahl)
Displayname 123456789 (nur die Rufnummer ohne Vorwahl)
MSN und Displayname müssen identisch sein.
Rufverteilung anpassen
[COMset > Externe Rufnummern > Voice over IP (VoIP) > Rufverteilung]
Rufnummernübermittlung abgehend anpassen
Bei internen Teilnehmern und Gruppen müssen die Eigenschaften "Vorzugsamt" angepasst werden. Hier "spezielles Vorzugsamt" auswählen und dann konfigurieren und das gewünschte Amt mit einer "1" einstellen.
Rufnummernübermittlung (gehend): Standard
Rufnummernübermittlung (kommend): Standard
Achtung: Gruppeneinstellungen überschreiben meistens die Teilnehmereinstellungen.
Call By Call
Unterstützt die 5010/5020 nicht, aber es kann das Ausnahmerouting verwendet werden: [COMset > Externe Rufnummern > VoIP-/GSM-Routing].
Das ganze funktioniert quasi wie ein abgespecktes LCR, denn man kann keine Zeitsteuerung eintragen. Ich habe einen Account bei Easybell mit dem Tarif "Call By Call" gebucht, der sehr preiswerte Gespräche zu Handynetzen und ins Ausland bietet (Info: http://www.easybell.de/fuer-telekom-kunden/call-by-call.html ) Dieser Anbieter wird auch als SIP-Leitung angelegt. Jetzt kann man beim Routing sagen, dass die Rufnummern 00, 015, 016, 017 über diesen Anbieter geroutet werden. Das ist sehr praktisch.
Andere günstige VoIP-Anbieter gehen natürlich genau so.
Aber im Unterschied zu normalem Call-By-Call kann man beim Ausnahmerouting nicht die abgehende Rufnummernübermittlung beeinflussen. Daher signalisiere ich bei der Easybell-Leitung meine Stammnummer (habe ich bei Easybell im Account eingestellt).
Portweiterleitungen in Router eintragen
Jetzt schaut man sich die Ports an, die die Anlage verwendet: [Administration > Monitoring > Portübersicht]
Die Eingehenden SIP-Ports (also "SIP-Port: T-Online") müssen im Router auf die Auerswald-Anlage weitergeleitet werden.
Ich habe großzügig alle Ports 5070-5080 umgeleitet.
Und dann noch alle RTP-Ports umleiten (hier: unspezifiziert, 49152-49408 )
Bitte nicht vergessen, die Auerswald-Anlage nach vorgenommener Konfiguration einmal neu zu starten!
Fax
Die Telekom unterstützt kein T.38 für Fax!
Analoge Faxgeräte sollten bei Problemen von 33.600 Bit/s auf 14.400 Bit/s begrenzt werden (stellt man im Faxgerät ein).
Laut dem Auerswald-Support soll man sogar auf 9600 Bit/s reduzieren!
Manchmal sollte man auch noch die Fehlerkorrektur im Fax (ECM) abschalten.
Besser, man besorgt sich einen zusätzlichen Account, mit dem man per T.38 faxen kann, z.B. einen Easybell Call-by-Call.
Dann muss man in den Anbietereinstellungen des VoIP-Anbieters das T.38 aktivieren.
Der analoge Geräte-Port muss als Fax gekennzeichnet werden. ([COMset > interne Rufnummern > Teilnehmer > Rufnummern > analoge Teilnehmer > Gerätetyp]: Faxgerät)
Und das Vorzugsamt entsprechend einstellen, dass das richtige Amt beim rauswählen verwendet wird.
Und dann auch noch eine Rufumleitung im Telekom-Telefoniecenter einstellen, dass die Anrufe von der Telekom zu dem Anbieter mit T.38 umgeleitet werden und demzufolge auf dem richtigen Anbieter reinkommen.
Weitere Alternativen: Die Sprachbox (Anrufbeantworter im Netz der Telekom) kann auch Faxe empfangen (bitte dort in der Anleitung nachlesen) oder einen Fax2email-Anbieter für eingehende Faxe benutzen.
Ich habe es bei mir nun so eingestellt, das das analoge Fax über die Easybell-Leitung rausgeht und auf 14.400 begrenzt ist. ECM ist vorerst noch aktiv. Daneben habe ich einen Hylafax-Server über die Fritzbox-Telefoniefunktionen bei Easybell angemeldet. Über diesen Server gehen nun alle Faxe ein und alle PC-Faxe raus. Intern wird das "t38modem" mit zwei Devices (=Leitungen) verwendet, was maximal 14.400 schafft. Der Easybellaccount begrenzt mich auf zwei parallele Gespräche.
Systemtelefone
Funktionstasten für Amstleitungsanzeige (erste Ebene) müssen umprogrammiert werden. Es gibt eine Funktion "Voice-over-IP-Account", mit der man gezielt ein VoIP-Amt wählen kann, aber die auch die Belegung des Amts anzeigt. Orange = 1 Kanal belegt, rot = alle Kanäle belegt. Man kann leider über die Lämpchen nicht erkennen, auf welchem Amt/Anbieter/Account das Gespräch rausgeht. Das ist leider nicht vorgesehen.
Aufteilung der VoIP-Kanäle [Administration > Server-Konfiguration]
VoIP-Kanäle für Voicemail-/Faxfunktion
Man muss beachten, dass die Voicemail-/Faxkanäle pro Kanal zwei VoIP-Kanäle verbrauchen und dass die Zuordnung der Kanäle statisch ist. Wenn man nach extern mehr Kanäle braucht, dann muss man auf Voicemail/Faxboxen verzichten und hierfür externe Lösungen einsetzen, z.B. Rufumleitung auf einen Fax2email-Anbieter, Telekom Sprachbox usw.
Ich habe jetzt nur noch zwei externe Kanäle frei und hätte gerne mehr. Früher hatte ich ISDN+VoIP und damit 4 Kanäle.
Ich könnte das Fax an einen externen Cisco SPA112 hängen, das würde schon eine Erleichterung sein.
Auftragsstatus
Man kann den Auftragsstatus der Umstellung bei der Telekom genau abfragen: http://telekom.de/auftragsstatus
Es wird dort sogar eine genaue Uhrzeit der Fertigstellung angegeben. Bei mir: 15.19 Uhr.
Achtung: Am Tag der Umstellung kann man zunächst nur über VoIP raustelefonieren. Die eingehenden Anrufe gehen erst später am Tag. Das scheint damit zusammenzuhängen, dass das Routing bei der Telekom nicht so schnell aktualisiert werden kann. Bei mir gingen ab ca. 10.50 Uhr auch wieder eingehende Anrufe.
Alternativ kann man die Auerswald-Anlage auch an einer FritzBox registrieren, die sich dann selbst bei der Telekom registriert. Das ist etwas umständlich und bringt eigentlich keine Vorteile.
Nachtrag
Über VoIP-Ämter wird an Systemtelefonen kein Power-Dialling (automatische Wahlwiederholung) mehr unterstützt!
Update 15.05.2015: Das Powerdialing funktioniert mit aktueller Firmware wieder.
viele von uns werden von der Telekom schon jetzt zwangsweise von ISDN+DSL auf einen IP-Anschluss umgestellt, bei dem dann die Telefonie über VoIP (SIP) läuft. Hier möchte ich kurz die wichtigsten Punkte zusammenfassen, damit der Wechsel reibungslos abläuft.
Vorbereitungen
Der externe ISDN-Port sollte deaktiviert werden und das LCR auch, weil die Anlage kein LCR über ein VoIP-Amt unterstützt.
[COMset > Hardware > Portkonfiguration]: "frei"
[Routing > LCR-Teilnehmer]: alle entfernen
[Routing > LCR-Verfahren]: Kein Soft-LCR
Bitte unbedingt die neueste Firmware für die Anlage einspielen, nach heutigem Stand (03/2015) die Public Beta-Firmware benutzen, weil mit älteren Firmware-Versionen Probleme beim Netzwerk und beim SIP bestanden!!
VoIP-Anbieter anlegen
[COMset > Externe Rufnummern > Voice over IP (VoIP) > Anbieter]
Wenn T-Online noch nicht als Anbieter vorhanden ist, dann unten im Menü bei Aktion "Defaultanbieter" auswählen und "ausführen" klicken. Dann werden einige Standardanbieter hinzugefügt. Unnütze Anbieter einfach wieder rauslöschen.
VoIP-Accounts anlegen
Jetzt für jede MSN einen eigenen Account bei Anbieter T-Online hinzufügen. Der Accountname ist die Rufnummer mit Vorwahl, also z.B. 030123456789 und Anschlusstyp ist Mehrgeräteanschluss.
Dann jeden Account einzeln konfigurieren:
Landesvorwahl (Bsp. 0049), Ortsvorwahl (040) und Land (Deutschland) anpassen
Amtszugangsziffer auswählen (kann man frei im Rufnummernplan wählen, ich habe hier 90-99)
Benutzername: 030123456789 (Vorwahl+Rufnummer)
Passwort: Das persönliche Kennwort des VDSL-Anschlusses
Authentifizierungs-ID: die 12-Stellige Zugangsnummer des VDSL-Anschlusses
MSN: 123456789 (nur die Rufnummer ohne Vorwahl)
Displayname 123456789 (nur die Rufnummer ohne Vorwahl)
MSN und Displayname müssen identisch sein.
Rufverteilung anpassen
[COMset > Externe Rufnummern > Voice over IP (VoIP) > Rufverteilung]
Rufnummernübermittlung abgehend anpassen
Bei internen Teilnehmern und Gruppen müssen die Eigenschaften "Vorzugsamt" angepasst werden. Hier "spezielles Vorzugsamt" auswählen und dann konfigurieren und das gewünschte Amt mit einer "1" einstellen.
Rufnummernübermittlung (gehend): Standard
Rufnummernübermittlung (kommend): Standard
Achtung: Gruppeneinstellungen überschreiben meistens die Teilnehmereinstellungen.
Call By Call
Unterstützt die 5010/5020 nicht, aber es kann das Ausnahmerouting verwendet werden: [COMset > Externe Rufnummern > VoIP-/GSM-Routing].
Das ganze funktioniert quasi wie ein abgespecktes LCR, denn man kann keine Zeitsteuerung eintragen. Ich habe einen Account bei Easybell mit dem Tarif "Call By Call" gebucht, der sehr preiswerte Gespräche zu Handynetzen und ins Ausland bietet (Info: http://www.easybell.de/fuer-telekom-kunden/call-by-call.html ) Dieser Anbieter wird auch als SIP-Leitung angelegt. Jetzt kann man beim Routing sagen, dass die Rufnummern 00, 015, 016, 017 über diesen Anbieter geroutet werden. Das ist sehr praktisch.
Andere günstige VoIP-Anbieter gehen natürlich genau so.
Aber im Unterschied zu normalem Call-By-Call kann man beim Ausnahmerouting nicht die abgehende Rufnummernübermittlung beeinflussen. Daher signalisiere ich bei der Easybell-Leitung meine Stammnummer (habe ich bei Easybell im Account eingestellt).
Portweiterleitungen in Router eintragen
Jetzt schaut man sich die Ports an, die die Anlage verwendet: [Administration > Monitoring > Portübersicht]
Die Eingehenden SIP-Ports (also "SIP-Port: T-Online") müssen im Router auf die Auerswald-Anlage weitergeleitet werden.
Ich habe großzügig alle Ports 5070-5080 umgeleitet.
Und dann noch alle RTP-Ports umleiten (hier: unspezifiziert, 49152-49408 )
Bitte nicht vergessen, die Auerswald-Anlage nach vorgenommener Konfiguration einmal neu zu starten!
Fax
Die Telekom unterstützt kein T.38 für Fax!
Analoge Faxgeräte sollten bei Problemen von 33.600 Bit/s auf 14.400 Bit/s begrenzt werden (stellt man im Faxgerät ein).
Laut dem Auerswald-Support soll man sogar auf 9600 Bit/s reduzieren!
Manchmal sollte man auch noch die Fehlerkorrektur im Fax (ECM) abschalten.
Besser, man besorgt sich einen zusätzlichen Account, mit dem man per T.38 faxen kann, z.B. einen Easybell Call-by-Call.
Dann muss man in den Anbietereinstellungen des VoIP-Anbieters das T.38 aktivieren.
Der analoge Geräte-Port muss als Fax gekennzeichnet werden. ([COMset > interne Rufnummern > Teilnehmer > Rufnummern > analoge Teilnehmer > Gerätetyp]: Faxgerät)
Und das Vorzugsamt entsprechend einstellen, dass das richtige Amt beim rauswählen verwendet wird.
Und dann auch noch eine Rufumleitung im Telekom-Telefoniecenter einstellen, dass die Anrufe von der Telekom zu dem Anbieter mit T.38 umgeleitet werden und demzufolge auf dem richtigen Anbieter reinkommen.
Weitere Alternativen: Die Sprachbox (Anrufbeantworter im Netz der Telekom) kann auch Faxe empfangen (bitte dort in der Anleitung nachlesen) oder einen Fax2email-Anbieter für eingehende Faxe benutzen.
Ich habe es bei mir nun so eingestellt, das das analoge Fax über die Easybell-Leitung rausgeht und auf 14.400 begrenzt ist. ECM ist vorerst noch aktiv. Daneben habe ich einen Hylafax-Server über die Fritzbox-Telefoniefunktionen bei Easybell angemeldet. Über diesen Server gehen nun alle Faxe ein und alle PC-Faxe raus. Intern wird das "t38modem" mit zwei Devices (=Leitungen) verwendet, was maximal 14.400 schafft. Der Easybellaccount begrenzt mich auf zwei parallele Gespräche.
Systemtelefone
Funktionstasten für Amstleitungsanzeige (erste Ebene) müssen umprogrammiert werden. Es gibt eine Funktion "Voice-over-IP-Account", mit der man gezielt ein VoIP-Amt wählen kann, aber die auch die Belegung des Amts anzeigt. Orange = 1 Kanal belegt, rot = alle Kanäle belegt. Man kann leider über die Lämpchen nicht erkennen, auf welchem Amt/Anbieter/Account das Gespräch rausgeht. Das ist leider nicht vorgesehen.
Aufteilung der VoIP-Kanäle [Administration > Server-Konfiguration]
VoIP-Kanäle für Voicemail-/Faxfunktion
Man muss beachten, dass die Voicemail-/Faxkanäle pro Kanal zwei VoIP-Kanäle verbrauchen und dass die Zuordnung der Kanäle statisch ist. Wenn man nach extern mehr Kanäle braucht, dann muss man auf Voicemail/Faxboxen verzichten und hierfür externe Lösungen einsetzen, z.B. Rufumleitung auf einen Fax2email-Anbieter, Telekom Sprachbox usw.
Ich habe jetzt nur noch zwei externe Kanäle frei und hätte gerne mehr. Früher hatte ich ISDN+VoIP und damit 4 Kanäle.
Ich könnte das Fax an einen externen Cisco SPA112 hängen, das würde schon eine Erleichterung sein.
Auftragsstatus
Man kann den Auftragsstatus der Umstellung bei der Telekom genau abfragen: http://telekom.de/auftragsstatus
Es wird dort sogar eine genaue Uhrzeit der Fertigstellung angegeben. Bei mir: 15.19 Uhr.
Achtung: Am Tag der Umstellung kann man zunächst nur über VoIP raustelefonieren. Die eingehenden Anrufe gehen erst später am Tag. Das scheint damit zusammenzuhängen, dass das Routing bei der Telekom nicht so schnell aktualisiert werden kann. Bei mir gingen ab ca. 10.50 Uhr auch wieder eingehende Anrufe.
Alternativ kann man die Auerswald-Anlage auch an einer FritzBox registrieren, die sich dann selbst bei der Telekom registriert. Das ist etwas umständlich und bringt eigentlich keine Vorteile.
Nachtrag
Über VoIP-Ämter wird an Systemtelefonen kein Power-Dialling (automatische Wahlwiederholung) mehr unterstützt!
Update 15.05.2015: Das Powerdialing funktioniert mit aktueller Firmware wieder.
Zuletzt bearbeitet: