Ich weiß nicht so richtig, ob ich mich wirklich zu unklar ausdrücke ... es geht mir selbst auch weniger um das Gefahrenpotential, als um die grundlegende Haltung bzw. um die Frage der Haftung,
wenn etwas passiert (und ein Wohnungsbrand entsteht heutzutage eher nicht aus der Glut, die aus dem Kohleofen auf den Fußbodenbelag davor fällt - häufig genug sind das "Elektrounfälle") und man dabei - gezwungenermaßen - auf deutlich als "unsicher" markierte Software gesetzt hat.
Wenn ich als Hersteller ein Gerät auf den Markt bringe, für das die technischen Voraussetzungen (lt. meiner eigenen Produktspezifikation) noch gar nicht erfüllt werden können, ohne daß mein Kunde da Risiken eingeht, die er auf den ersten Blick gar nicht sieht, dann ist das der falsche Weg - die Ausrede, daß das ja bei den Voraussetzungen so gestanden hat und er selbst Schuld trägt, wenn er diese nicht zur Kenntnis genommen hat, ist dann auch sehr billig.
Ein Hinweis, daß die benötigte AVM-Firmware noch in der Entwicklung ist (und man selbst eigentlich keinen Einfluß auf deren Fertigstellung hat), ist zwar sicherlich nicht absatzfördernd (jedenfalls solange die Firmware nicht fertig ist), aber das ehrlichere Herangehen ... alles andere ist ein "über den Tisch ziehen" des Kunden bzw. nach meiner Ansicht sogar ein versteckter Mangel, weil man nicht davon ausgehen darf, daß der "normale Kunde" weiß, welche Firmware-Version gerade auf seiner 7390/7490 installiert ist und das "ab 06.25" in der Voraussetzung den Anschein erweckt, es gäbe sogar schon Nachfolgeversionen, aus denen der Kunde bloß auszuwählen bräuchte - die 06.29-PHONE-Labor ist ausdrücklich auch keine Lösung, denn es ist ebenfalls eine
Labor-Version mit genau denselben Beschränkungen wie die 06.25.
Wenn AVM das am Ende gar nicht gebacken bekommt (was ich auch nicht annehme, aber das kann im Extremfall eben auch erst zur übernächsten Heizperiode reibungslos funktionieren), dann bleibt der Kunde trotzdem auf seinen gekauften Thermostaten sitzen.
Ich kann jedenfalls bei der Produkbeschreibung bei
conrad.de (als Verkäufer und potentieller Vertrags- und Ansprechpartner für den Kunden - da stehen dann auch tatsächlich die erwähnten "bis zu 40 Regler") nicht sehen, daß da irgendwie darauf hingewiesen wird, daß es eine Firmware 06.25
offiziell noch gar nicht gibt, denn die Laborversionen sind eben deutlich als "unfertig" (nichts anderes ist der Betastatus, der bei AVM ausdrücklich angeführt wird) gekennzeichnet. Da Conrad diese Beschreibung mit hoher Wahrscheinlichkeit vom
Hersteller übernommen hat, ist das auch ein Problem des Herstellers.
Und meine grundlegende Überlegung in #15 war es ja auch, ob da Eurotronic vorgeprescht ist (was angesichts der Verschiebungen sicherlich weniger wahrscheinlich ist) oder ob AVM da mit dem Release-Plan (die erste Erwähnung der Regler war ja lange vor der CeBIT 2015) weit hinterherhinkt oder ob das am Ende tatsächlich von Beginn an so geplant war, Regler für ein - in freier Wildbahn - noch gar nicht funktionierendes System zu verkaufen und auf den "Reifeprozess" bis zur nächsten Heizperiode zu setzen (wobei die mit den Thermostaten und einer Laborversion beim Kunden zu sammelnden Erfahrungen außerhalb der Heizperiode sicherlich eher unter "ferner liefen" fallen werden).
Aber richtig spannend wird so etwas in meinen Augen tatsächlich erst dann, wenn ein Dienstleister einem Kunden genau so eine Lösung verkauft, dabei ohne das Wissen des Kunden - also
für diesen Kunden - die Einschränkungen von AVM akzeptiert und dann passiert dort etwas ... das sind die wirklichen Fragen, vor denen man in dieser Branche steht, wenn man einem Kunden so eine Lösung schmackhaft macht. Wie hoch die Wahrscheinlichkeit eines solchen Problems ist, spielt da am Ende nicht die entscheidende Rolle.
Ich finde es auch immer wieder lustig, wenn die Leute bei anderen unwahrscheinlichen Ereignissen (z.B. einem größeren Lottogewinn) die rein rechnerische Wahrscheinlichkeit so auslegen, daß dieses Ereignis ja irgendwann mal eintreten muß (das machen solche Lottogewinne aller Wahrscheinlichkeit (für einen persönlichen Gewinn) zum Trotz tatsächlich des öfteren mal, leider immer bei den anderen) und bei der Wahrscheinlichkeit für negative Ausgänge gerne mal die Augen davor verschließen, selbst wenn diese (rechnerisch) um Zehnerpotenzen höher liegt - und ich bin kein Berufs
pessimist, auch wenn das so klingen mag.