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AVM Fritz!Fon 7150 - Die eierlegende Wollmilchsau?
Recht schnell nach der Markteinführung hat das IPPF die Möglichkeit bekommen, eine Fritz!Fon 7150 zu testen. Dafür vorweg schon mal herzlichen Dank an AVM.
Die Daten der 7150 sind vielversprechend: DSL-Modem, WLAN-Router, DECT-Telefon, digitaler Anrufbeantworter, Printserver, Fileserver und nicht zuletzt Telefonanlage für VoIP und ISDN- oder Analoganschluss in einem Gerät bietet bis jetzt keiner. Gut, das T-Com Sinus W500V (bei uns schon getestet) vereint fast genau so viele Funktionen in einem Gerät, aber das kommt ja ebenfalls aus dem Hause AVM ;-).
Kann sie also alles gut? Oder nichts so richtig? Welche Vorteile hat die Kombination von Fritz!Box und Schnurlostelefon in einem Gerät? Auf die Nachteile gehe ich im folgenden Testbericht natürlich auch ein.
Zum Lieferumfang gehören:
von links nach rechts: Verpackung, Lieferumfang, DSL/Telefon- und LAN-Anschluss, Netzteil- und USB-Anschluss, die widerspenstige Abdeckung des Headset-Anschlusses, Probleme mit (gar nicht so breiten) USB-Sticks
(alle Bilder: anklicken für größere Darstellung)
Inbetriebnahme und erster Qualitätseindruck:
Die mitgelieferte Installationsanleitung ist sehr gut bebildert und beschreibt in einfachen Schritten den Anschluss an Telefon- und DSL-Anschluss. Vermisst habe ich lediglich einen Hinweis auf die Dauer der Erstaufladung des Handgeräts. In der im wesentlichen identischen Installations-Anleitung auf der mitgeliferten CD ist der Hinweis dagegen enthalten (13 Stunden).
Das Handset bietet einem direkt nach dem Einlegen der Akkus einen Installationsassistenten an, der gewünschte Sprache, Datum, Uhrzeit und MSN (Rufnummern) abfragt. Nach Abschluss der Ersteinrichtung ist Festnetztelefonie bereits möglich und man kann sich in Ruhe um die Einrichtung des DSL-Anschlusses kümmern.
Gerade für Neulinge ist die Installation anhand der mitgelieferten CD empfehlenswert. Die geführte Installation enthält alle wichtigen Hinweise für die erste Inbetriebnahme, auch für WLAN-Adapter, die nicht von AVM stammen.
Die Verarbeitungsqualität würde ich als gut bezeichnen. Die Basis und auch das Mobilteil sind aus Kunststoff gefertigt, der einen hochwertigen Eindruck macht. Die Klappe des Headset-Anschlusses auf der rechten Seite des Handsets war ab Werk nicht richtig verschlossen, ließ sich aber mit sanftem Druck "reinstopfen". Wer öfter mal ein Headset anschließt, wird mit dem Verschluss wahrscheinlich schnell auf Kriegsfuß stehen. ;-)
Die Basis:
Die Basis ist eine vollwertige Fritz!Box Fon, der im Vergleich zu den anderen Modellen nur analoge Fon-Ports bzw. ein interner S0-Bus zum Anschluss weiterer Geräte fehlt. Sie hat auch nur einen LAN-Anschluss. Für ein Ethernet-Netzwerk mit mehreren PCs lässt sich ein externer Switch oder Hub daran anschließen.
Der LAN-Port kann auch zum Betrieb der Box an einem externen Modem oder einem vorhandenen Netzwerk verwendet werden (ATA-Modus). Damit ist die Fritz!Fon 7150 auch für Nutzer anderer Breitbandanschlüsse interessant (z.B. Kabel-Internet oder in Zukunft VDSL). Ein bisschen schade ist, dass dann ohne einen zweiten LAN-Anschluss alle vorhandenen PCs per WLAN mit der Box kommunizieren müssen. Ein zweiter LAN-Port wäre wünschenswert gewesen, allerdings darf man auch die geringen Abmessungen der Basis nicht vergessen.
Das interne DSL-Modem der Fritz!Fon 7150 ist kompatibel zu ADSL-Anschlüssen (U-R2) und ADSL2+.
Etwas gewöhnungsbedürftig war zuerst die Mehrfachbelegung der Pager-Taste. Duch kurzes Drücken wird das Mobilteil gesucht. 5 Sekunden halten schaltet WLAN an bzw. aus. 10-sekündiges Halten ermöglicht die Anmeldung weiterer Mobilteile und schließlich ist 15-sekündiges Halten für die Stick+Surf-Funktion gedacht. Die ersten beiden Funktionen wird man wohl am häufigsten brauchen, insofern ist die Mehrfachbelegung durchaus intelligent gelöst.
Auch die einzige LED ist mehrfach belegt und zeigt DSL-Synchronisation, WLAN-Status, Anrufbeantworter-Nachrichten und Stick&Surf-Funktion durch verschiedene Farben und Blinken an.
WLAN:
Der WLAN-Access Point bietet 802.11 b, g und g++ (125 Mbit/s) als Übertragungsmodi und einen MAC-Adressfilter. Verschlüsselung ermöglicht er mit WPA2, WPA, WEP-128 und WEP-64.
Vorbildlich ist, dass das WLAN der Box ab Werk zumindest mit WPA verschlüsselt ist. Wer kann, sollte später auf WPA2 umsteigen. Nutzer des AVM WLAN-Sticks können per "Stick and Surf" die Einrichtung der WLAN-Verbindung automatisch vornehmen. Das WLAN-Passwort ist wie immer auch auf einem Aufkleber unter der Basis zu finden.
Von der WLAN-Leistung war ich positiv überrascht. Bedingt durch das kleine Gehäuse und entsprechenden Schwierigkeiten, eine WLAN-Antenne unterzubringen, hatte ich mit Einbußen gegenüber meiner alten Fritz!Box WLAN gerechnet. Der Empfang war aber sogar besser und dürfte für normale Wohnungsgrößen ausreichend sein. Ob auch ein Haus mit WLAN versorgt werden kann, wird sich im Laufe der Zeit noch herausstellen müssen.
USB-Host-Anschluss:
Wie alle Fritz!Boxen der 71er-Reihe hat auch die Fritz!Fon einen USB-Host-Anschluss. An diesen können Drucker oder Speichermedien (z.B. USB-Sticks oder externe Festplatten) angeschlossen werden, auf die dann alle im Netzwerk angeschlossene PCs Zugriff haben. Maximal lassen sich 2 USB-Massenspeicher und 1 USB-Drucker oder 3 USB-Massenspeicher gleichzeitig anschließen (über einen USB-Hub).
Zum Drucken über das Netzwerk muss - wie bei den anderen Boxen auch - im Betriebssystem zunächst ein spezieller Drucker-Port eingerichtet werden. Da sich hier für die 7150 keine Besonderheiten ergeben, kann ich zu den Einzelheiten auf die gute Beschreibung von Ghostwalker im Testbericht zur Fritz!Box 7170 verweisen.
Nur soviel: Auch dieser USB-Port ist ein USB 1.1-Anschluss, der für größere Festplatten-Zugriffe etwas zu langsam ist. Die Einrichtung des Drucker-Ports war sowohl mit der AVM-Variante (Anlegen des Startmenü-Eintrags) als auch mit den Windows-eigenen Mitteln schnell erledigt und funktioniert bis jetzt problemlos. Für Einsteiger empfiehlt sich auf jeden Fall die AVM-Variante.
Der Zugriff auf USB-Sticks und -Festplatten erfolgt wie bei allen Fritz!Boxen via FTP-Verbindung, kann mit einem Passwort versehen und sowohl im lokalen Netzwerk als auch für Internet-Zugriffe freigegeben werden.
Ein kleiner Wermutstropfen: USB- und Netzteil-Anschluss liegen recht nah beieinander (siehe Bild oben). Mein USB-Stick passte deshalb nicht direkt an den USB-Port sondern musste mit einem USB-Verlängerungskabel angeschlossen werden.
Das Handgerät:
Der erste Eindruck des Handsets nach der Einrichtung: Die Tasten sind nach meinem Geschmack etwas schwammig gelagert, haben aber trotzdem einen knackigen Druckpunkt, der die Bedienung angenehm macht.
Mein erster Eindruck zum Farbdisplay: Es könnte etwas mehr Kontrast vertragen. Der Einrichtungsassistent und Menüs auf dunklem Hintergrund waren nicht optimal zu erkennen, zumal das Fenster über dem Display recht stark spiegelt. Das Hauptmenü war besser zu erkennen.
Nach und nach habe ich mich mit dem Display immer mehr angefreundet. Stellt man den Kontrast auf einen Wert unter 5 (5 ist die Voreinstellung), so ist das Display durchaus angenehm und sehr ansehnlich. Die Skala des Kontrasts hat sich mir nicht wirklich erschlossen. Entweder es ist eigentlich "Helligkeit" gemeint, oder dem Kontrast wurden Schulnoten gegeben. ;-)
Es lassen sich nur 5 MSN einrichten und verwalten. Angesichts der Möglichkeiten der Fritz!Fon-Basis, die theoretisch 20 MSN erlauben würde, ist dies recht wenig. Hat man mehr als 5 Rufnummern in der Box konfiguriert, lassen sich also manche Rufnummern nicht mehr dem Handgerät zuordnen. Die Folge: Das Handgerät reagiert nicht auf alle Rufnummern, außer man verzichtet ganz auf die Einrichtung von MSN im Handgerät und verlässt sich bei abgehenden Gesprächen auf Wahlregeln. Alternativ kann man durch Rufumleitungen dafür sorgen, dass das Mobilteil auf mehr als 5 MSNs reagiert.
Das Handgerät verwaltet 200 Rufnummern in einem komfortablen Telefonbuch. 20 Rufnummern werden in der Wahlwiederholungsliste aufgeführt und 30 Einträge in der Anrufer-Liste. Eine LED rechts oben über dem Display blinkt rot bei verpassten Anrufen und SMS. Außerdem informieren Symbole auf dem Display über verpasste Anrufe, SMS und neue Nachrichten auf dem Anrufbeantworter, welche auch gleich mit dem Mobilteil abgehört werden können. Natürlich werden im Display auch die Verbindungsart beim Telefonieren (VoIP 123456 etc.), Anruferinformationen (Nummer oder Name aus dem Telefonbuch) und weitere Informationen angezeigt (Stichwort: Display Messages).
Einige der weiteren vielen Komfortmerkmale seien hier einfach nur ohne nähere Beschreibung genannt: Freisprech-Funktion, Baby-Ruf, Raumüberwachung, SMS-Versand und -Empfang, Wecker, Termine, 5 Standard-Klingeltöne und 10 Polyphone Klingeltöne, Verwaltung von 5 Call-by-Call-Providern, Zuordnung von Bildern und Klingeltönen zu Telefonbucheinträgen, Makeln, Dreierkonferenz, Rückruf, usw. usf.
Die Form des Handgeräts hat mir gut gefallen. Das Design ist eher konservativ aber ergonomisch sehr gut. Das schlanke Gerät liegt gut in der Hand und am Ohr. Auch Dauerquassler werden damit wohl keinen Satz heißer Ohren bekommen. Freuen können sie sich auch über die laut Werksangaben maximale Gesprächszeit von 17 Stunden und bis zu fünf Tage Standby-Zeit. Die Werte scheinen einigermaßen realistisch zu sein. Nach zweieinhalb Tagen Testen, Telefonieren und Spielen hat der Akku noch keine Nachladung verlangt.
Zubehör und weitere Mobilteile findet man z.B. bei Swissvoice (Bezugsuellen bei IVS). Die Firmware des Handgeräts ist anscheinend nicht gezielt auf die Funktionen der AVM-Basis abgestimmt worden, so dass nachgekaufte Swissvoice-Mobilteile voll kompatibel sein sollten.
Wie schon hier im Forum erwähnt wurde, scheint der ECO-Mode (strahlungsarmer Modus) nicht enthalten zu sein. Im Handbuch ist dazu nichts zu finden und der entsprechende Menüpunkt "Reichweite" im Handgerät ist ohne Funktion.
Die Audio-Einstellungen der Basis lassen sich im Mobilteil zwar theoretisch ändern. Aber auch dieser Menüpunkt ist praktisch ohne Funktion, denn die Basis klingelt gar nicht.
von links nach rechts: Installationsasistent mit relativ schlechtem Kontrast (Beleuchtung runtergeregelt), "Desktop" mit Hintergrundbild (Kontrast:1), Hauptmenü, Menü "Einstellungen", MSN-Menü mit "nur" 5 MSN
(die vertikalen Streifen des Displays sind nur auf den Fotos so ausgeprägt)
Telefonie-Merkmale und Gesprächsqualität:
An der DECT-Basis sind bis zu 5 weitere DECT/GAP-kompatible Handsets anmeldbar. Laut AVM sind nur zwei schnurlose Gespräche gleichzeitig möglich. Ein Gespräch lässt sich aber anscheinend problemlos parken. So konnte ich, während ich mit zwei Mobilteilen gleichzeitig per VOIP telefonierte, eines der Gespräche halten (Drücken der R-Taste) um entweder ein anklopfendes ISDN-Gespräch anzunehmen oder ein drittes Gespräch aufzubauen. Eine Dreier-Konferenz an einem Mobilteil ließ sich aufbauen, während mit dem zweiten Mobilteil ebenfalls ein Gespräch geführt wurde. Gleichzeitige Gespräche mit 3 Mobilteilen konnte ich leider noch nicht testen.
Die Einbuchung fremder (analoger) DECT-GAP-Handteile funktionierte mit einem T-Sinus 701K bzw. Siemens Gigaset S1 auf Anhieb. Auf diesen Mobilteilen wurden auch die Verbindungsart (z.B. "VoIP 23456") und andere Displaymessages angezeigt. Benachrichtigungen über Anrufbeantworter-Nachrichten und SMS waren jedoch nicht möglich.
Ein weiteres Problem beim Einbuchen von DECT-Mobilteilen, die nicht von ISDN-Telefonen stammen: Es lassen sich in diesen Mobilteilen keine MSN zuweisen, so dass sie eingehend auf alle Rufnummern reagieren und abgehend immer über die Hauptrufnummer rausrufen, so lange keine Wahlregeln angelegt sind. Hier bietet aber das mitgelieferte Handset Abhilfe, über dass sich den anderen Handsets MSN zuweisen lassen.
Die Gesprächsqualität ist bei Festnetz- und VoIP-Telefonaten über jeden Zweifel erhaben. Verbindungen, die mit meiner alten Fritz!Box in Kombination mit dem T-Sinus 701K zu einem leichten Echo neigten, waren mit der Fritz!Fon 7150 echofrei und der Gesprächspartner klar zu verstehen.
Der digitale Anrufbeantworter verfügt über eine Gesamtaufnahmedauer von 20 Minuten. Ansagen und Aufnahmen sind nicht getrennt für jede MSN einstellbar sondern nur global. Eigene Ansagen lassen sich aufzeichnen für "Ansage und Aufnahme", "nur Ansage" und "Schlussansage" oder man verwendet die bereits vorhandenen Standard-Ansagen einer netten Dame.
Eine Fernabfrage-Möglichkeit des Anrufbeantworters besteht ebenfalls. Die PIN dafür, sowie Klingeldauer, Betriebsart und Aufnahmelänge lassen sich entweder über das Handgerät oder per Web-Interface einstellen.
Konfiguration über das Webinterface:
Unter http://fritz.box erreicht man im Browser das gewohnte AVM-Webinterface. Es wurde lediglich um zwei Menüpunkte für DECT- und Anrufbeantworter-Funktionen erweitert (siehe Bilder unten).
Die Einstellmöglichgkeiten der DECT- und AB-Funktionen via Webinterface finde ich ehrlich gesagt etwas enttäuschend. Fast alles muss am Handgerät direkt eingestellt werden. Einziges wirklich herausragendes Merkmal ist die Möglichkeit, das Telefonbuch der Basis an das Handset zu senden. So kann man sehr einfach und komfortabel die Einträge über die Weboberfläche bearbeiten und dann zum Handset senden. Dies funktioniert natürlich nicht mit zusätzlich eingebuchten DECT/GAP-Mobilteilen, die mit dieser Funktion nichts anfangen können.
Auch für den Anrufbeantworter sind nur Klingeldauer, Betriebsart, Aufnahmelänge und PIN einstellbar. Es gibt keine Möglichkeit, AB-Nachrichten abzuhören bzw. runterzuladen oder zu verschicken.
Wünschenswert wäre eine etwas bessere Verzahnung des DECT-Teils und der Basis. So könnte ich mir gut eine Benachrichtigung über neue AB-Nachrichten in der Weboberfläche vorstellen oder die Möglichkeit, AB-Nachrichten per Push-Mail zu verschicken. Auch eine MSN-Konfiguration und -Zuweisung für die Handgeräte über die Weboberfläche wäre ein schönes Feature gewesen.
Auf die gewohnten vielfältigen Einstellungen und Möglichkeiten, die die Weboberfläche ansonsten bietet, gehe ich hier nicht näher ein. Diese können in den Tests der anderen Fritz!Boxen oder den User-Erfahrungen hier im Forum nachgelesen werden.
links: Anrufbeantworter-Menü, rechts: DECT-Menü
Unter der Haube:
Kurz noch ein kleiner Blick unter die Haube. Die Daten ähneln sehr denen einer Fritz!Box Fon 7170. Die Angaben, an die ich per Telnet gekommen bin: RAM: 32 MB; ROM: 8 MB; CPU: 212 MHz MIPS 4KEc V4.8; Linux-Kernel: 2.4.17_mvl21-malta-mips_fp_le. Der WLAN-Chip ist ein TNETW1350A.
Sowohl ein Wahlregel-Image als auch der AutoUpdater von Telefonsparbuch ließen sich aufspielen und funktionieren im Großen und Ganzen.
Fazit:
Vorweg die Antwort auf die Eingangsfrage: Die Fritz!Fon 7150 kann alles, was sie kann, gut - vielleicht sogar sehr gut. Der Kunde erhält eine leistungsfähige Fritz!Box und ein DECT-Schnurlostelefon der gehobenen Preisklasse. Da ist die Preisempfehlung von 249 Euro zwar hoch angesiedelt, aber angemessen.
An Erweiterungsmöglichkeiten mangelt es etwas. Zwar können 5 weitere Mobilteile eingebucht werden, es sind aber (laut AVM) nur zwei schnurlose Gespräche gleichzeitig möglich. Manch einer wird auch bzw. gerade deswegen analoge Fon-Ports oder einen internen S0-Bus vermissen, wie sie andere Fritz!Boxen haben.
Dass nur ein LAN-Anschluss vorhanden ist, lässt sich verschmerzen und in den meisten Fällen mit einem externen Switch oder Hub ausbügeln.
Was ist nun das besondere an der Fritz!Fon 7150? Die Funktionen der Basis hat man bei anderen Fritz!Boxen schon gesehen. Die Funktionen des Schnurlos-Telefons mit integriertem Anrufbeantworter kennt man so auch schon. Neu ist also die Kombination aus beidem.
Und gerade dort enttäuscht die 7150 etwas. Die Interaktion zwischen den beiden Teilen beschränkt sich im Wesentlichen auf die Möglichkeit, das Telefonbuch an das Mobilteil zu senden und Grundfunktionen des Anrufbeantworters einzustellen.
Wer sich genau das anschaffen möchte, was die Fritz!Fon 7150 bietet - eine Fritz!Box und ein hochwertiges ISDN-DECT-Schnurlostelefon - kann guten Gewissens zuschlagen. Wer nur eines von beiden braucht und genug Platz auf dem Schreibtisch oder der Kommode hat, sollte sich die Anschaffung von Einzelkomponenten überlegen, da sich die Synergieeffekte (noch?) in Grenzen halten. Vielleicht legt AVM in den nächsten Firmware-Versionen ja noch etwas nach, so wie wir es gewohnt sind.
Alles in allem bietet die AVM Fritz!Fon 7150 viel Technik auf kleinstem Raum und ist allein deswegen schon attraktiv. Sie vereint die Funktionen mehrerer Geräte in sich, die sonst einzeln angeschafft und angeschlossen werden müssten. Der Käufer spart somit Energie, Raum und jede Menge Kabel. Kaum noch erwähnen muss man, dass AVM wie immer 5 Jahre Garantie gewährt. Nicht zuletzt durch ihre einfache Bedienung und die gute Sprachqualität verdient sich die AVM Fritz!Fon 7150 eine "Empfehlung der Redaktion". :-D
Weitere Testberichte sind übrigens in unserem Wiki zu finden.
Infos zur Fritz!Fon 7150 bei AVM:
http://www.avm.de/de/Produkte/FRITZBox/FRITZ_Fon/index.html
xNachtrag:
Wer jetzt noch nicht genug gelesen hat, für den habe ich noch ein kleines Suchspiel aus der PDF-Anleitung zur AVM Fritz!Fon 7150:
Na, wo ist der Fehler? ;-)
Recht schnell nach der Markteinführung hat das IPPF die Möglichkeit bekommen, eine Fritz!Fon 7150 zu testen. Dafür vorweg schon mal herzlichen Dank an AVM.
Die Daten der 7150 sind vielversprechend: DSL-Modem, WLAN-Router, DECT-Telefon, digitaler Anrufbeantworter, Printserver, Fileserver und nicht zuletzt Telefonanlage für VoIP und ISDN- oder Analoganschluss in einem Gerät bietet bis jetzt keiner. Gut, das T-Com Sinus W500V (bei uns schon getestet) vereint fast genau so viele Funktionen in einem Gerät, aber das kommt ja ebenfalls aus dem Hause AVM ;-).
Kann sie also alles gut? Oder nichts so richtig? Welche Vorteile hat die Kombination von Fritz!Box und Schnurlostelefon in einem Gerät? Auf die Nachteile gehe ich im folgenden Testbericht natürlich auch ein.
Zum Lieferumfang gehören:
- Handgerät FRITZ!Fon 7150
- Basisstation FRITZ!Fon 7150, Firmware-Version 38.04.20
- 4,25 m langes DSL/Festnetz-Anschlusskabel
- 1,5 m langes LAN-Kabel
- 2 Akkus (AAA, 800 mAh) für das Handgerät
- Externes Netzteil
- TAE/RJ45-Adapter zum Anschluss an analogen Telefonanschluss
- CD-ROM mit Software, Installationshilfe und ausführlicher Dokumentation
- Gedruckte Installations-Anleitung
- Headset-Anschluss am Mobilteil
- 1 LAN-Anschluss (Ethernet 10/100 Base-T)
- 1 USB-Host-Anschluss (für Drucker und Speichermedien)
- und natürlich die Anschlüsse für das Netzteil und das kombinierte DSL/Telefon-Kabel
von links nach rechts: Verpackung, Lieferumfang, DSL/Telefon- und LAN-Anschluss, Netzteil- und USB-Anschluss, die widerspenstige Abdeckung des Headset-Anschlusses, Probleme mit (gar nicht so breiten) USB-Sticks
(alle Bilder: anklicken für größere Darstellung)
Inbetriebnahme und erster Qualitätseindruck:
Die mitgelieferte Installationsanleitung ist sehr gut bebildert und beschreibt in einfachen Schritten den Anschluss an Telefon- und DSL-Anschluss. Vermisst habe ich lediglich einen Hinweis auf die Dauer der Erstaufladung des Handgeräts. In der im wesentlichen identischen Installations-Anleitung auf der mitgeliferten CD ist der Hinweis dagegen enthalten (13 Stunden).
Das Handset bietet einem direkt nach dem Einlegen der Akkus einen Installationsassistenten an, der gewünschte Sprache, Datum, Uhrzeit und MSN (Rufnummern) abfragt. Nach Abschluss der Ersteinrichtung ist Festnetztelefonie bereits möglich und man kann sich in Ruhe um die Einrichtung des DSL-Anschlusses kümmern.
Gerade für Neulinge ist die Installation anhand der mitgelieferten CD empfehlenswert. Die geführte Installation enthält alle wichtigen Hinweise für die erste Inbetriebnahme, auch für WLAN-Adapter, die nicht von AVM stammen.
Die Verarbeitungsqualität würde ich als gut bezeichnen. Die Basis und auch das Mobilteil sind aus Kunststoff gefertigt, der einen hochwertigen Eindruck macht. Die Klappe des Headset-Anschlusses auf der rechten Seite des Handsets war ab Werk nicht richtig verschlossen, ließ sich aber mit sanftem Druck "reinstopfen". Wer öfter mal ein Headset anschließt, wird mit dem Verschluss wahrscheinlich schnell auf Kriegsfuß stehen. ;-)
Die Basis:
Die Basis ist eine vollwertige Fritz!Box Fon, der im Vergleich zu den anderen Modellen nur analoge Fon-Ports bzw. ein interner S0-Bus zum Anschluss weiterer Geräte fehlt. Sie hat auch nur einen LAN-Anschluss. Für ein Ethernet-Netzwerk mit mehreren PCs lässt sich ein externer Switch oder Hub daran anschließen.
Der LAN-Port kann auch zum Betrieb der Box an einem externen Modem oder einem vorhandenen Netzwerk verwendet werden (ATA-Modus). Damit ist die Fritz!Fon 7150 auch für Nutzer anderer Breitbandanschlüsse interessant (z.B. Kabel-Internet oder in Zukunft VDSL). Ein bisschen schade ist, dass dann ohne einen zweiten LAN-Anschluss alle vorhandenen PCs per WLAN mit der Box kommunizieren müssen. Ein zweiter LAN-Port wäre wünschenswert gewesen, allerdings darf man auch die geringen Abmessungen der Basis nicht vergessen.
Das interne DSL-Modem der Fritz!Fon 7150 ist kompatibel zu ADSL-Anschlüssen (U-R2) und ADSL2+.
Etwas gewöhnungsbedürftig war zuerst die Mehrfachbelegung der Pager-Taste. Duch kurzes Drücken wird das Mobilteil gesucht. 5 Sekunden halten schaltet WLAN an bzw. aus. 10-sekündiges Halten ermöglicht die Anmeldung weiterer Mobilteile und schließlich ist 15-sekündiges Halten für die Stick+Surf-Funktion gedacht. Die ersten beiden Funktionen wird man wohl am häufigsten brauchen, insofern ist die Mehrfachbelegung durchaus intelligent gelöst.
Auch die einzige LED ist mehrfach belegt und zeigt DSL-Synchronisation, WLAN-Status, Anrufbeantworter-Nachrichten und Stick&Surf-Funktion durch verschiedene Farben und Blinken an.
WLAN:
Der WLAN-Access Point bietet 802.11 b, g und g++ (125 Mbit/s) als Übertragungsmodi und einen MAC-Adressfilter. Verschlüsselung ermöglicht er mit WPA2, WPA, WEP-128 und WEP-64.
Vorbildlich ist, dass das WLAN der Box ab Werk zumindest mit WPA verschlüsselt ist. Wer kann, sollte später auf WPA2 umsteigen. Nutzer des AVM WLAN-Sticks können per "Stick and Surf" die Einrichtung der WLAN-Verbindung automatisch vornehmen. Das WLAN-Passwort ist wie immer auch auf einem Aufkleber unter der Basis zu finden.
Von der WLAN-Leistung war ich positiv überrascht. Bedingt durch das kleine Gehäuse und entsprechenden Schwierigkeiten, eine WLAN-Antenne unterzubringen, hatte ich mit Einbußen gegenüber meiner alten Fritz!Box WLAN gerechnet. Der Empfang war aber sogar besser und dürfte für normale Wohnungsgrößen ausreichend sein. Ob auch ein Haus mit WLAN versorgt werden kann, wird sich im Laufe der Zeit noch herausstellen müssen.
USB-Host-Anschluss:
Wie alle Fritz!Boxen der 71er-Reihe hat auch die Fritz!Fon einen USB-Host-Anschluss. An diesen können Drucker oder Speichermedien (z.B. USB-Sticks oder externe Festplatten) angeschlossen werden, auf die dann alle im Netzwerk angeschlossene PCs Zugriff haben. Maximal lassen sich 2 USB-Massenspeicher und 1 USB-Drucker oder 3 USB-Massenspeicher gleichzeitig anschließen (über einen USB-Hub).
Zum Drucken über das Netzwerk muss - wie bei den anderen Boxen auch - im Betriebssystem zunächst ein spezieller Drucker-Port eingerichtet werden. Da sich hier für die 7150 keine Besonderheiten ergeben, kann ich zu den Einzelheiten auf die gute Beschreibung von Ghostwalker im Testbericht zur Fritz!Box 7170 verweisen.
Nur soviel: Auch dieser USB-Port ist ein USB 1.1-Anschluss, der für größere Festplatten-Zugriffe etwas zu langsam ist. Die Einrichtung des Drucker-Ports war sowohl mit der AVM-Variante (Anlegen des Startmenü-Eintrags) als auch mit den Windows-eigenen Mitteln schnell erledigt und funktioniert bis jetzt problemlos. Für Einsteiger empfiehlt sich auf jeden Fall die AVM-Variante.
Der Zugriff auf USB-Sticks und -Festplatten erfolgt wie bei allen Fritz!Boxen via FTP-Verbindung, kann mit einem Passwort versehen und sowohl im lokalen Netzwerk als auch für Internet-Zugriffe freigegeben werden.
Ein kleiner Wermutstropfen: USB- und Netzteil-Anschluss liegen recht nah beieinander (siehe Bild oben). Mein USB-Stick passte deshalb nicht direkt an den USB-Port sondern musste mit einem USB-Verlängerungskabel angeschlossen werden.
Das Handgerät:
Der erste Eindruck des Handsets nach der Einrichtung: Die Tasten sind nach meinem Geschmack etwas schwammig gelagert, haben aber trotzdem einen knackigen Druckpunkt, der die Bedienung angenehm macht.
Mein erster Eindruck zum Farbdisplay: Es könnte etwas mehr Kontrast vertragen. Der Einrichtungsassistent und Menüs auf dunklem Hintergrund waren nicht optimal zu erkennen, zumal das Fenster über dem Display recht stark spiegelt. Das Hauptmenü war besser zu erkennen.
Nach und nach habe ich mich mit dem Display immer mehr angefreundet. Stellt man den Kontrast auf einen Wert unter 5 (5 ist die Voreinstellung), so ist das Display durchaus angenehm und sehr ansehnlich. Die Skala des Kontrasts hat sich mir nicht wirklich erschlossen. Entweder es ist eigentlich "Helligkeit" gemeint, oder dem Kontrast wurden Schulnoten gegeben. ;-)
Es lassen sich nur 5 MSN einrichten und verwalten. Angesichts der Möglichkeiten der Fritz!Fon-Basis, die theoretisch 20 MSN erlauben würde, ist dies recht wenig. Hat man mehr als 5 Rufnummern in der Box konfiguriert, lassen sich also manche Rufnummern nicht mehr dem Handgerät zuordnen. Die Folge: Das Handgerät reagiert nicht auf alle Rufnummern, außer man verzichtet ganz auf die Einrichtung von MSN im Handgerät und verlässt sich bei abgehenden Gesprächen auf Wahlregeln. Alternativ kann man durch Rufumleitungen dafür sorgen, dass das Mobilteil auf mehr als 5 MSNs reagiert.
Das Handgerät verwaltet 200 Rufnummern in einem komfortablen Telefonbuch. 20 Rufnummern werden in der Wahlwiederholungsliste aufgeführt und 30 Einträge in der Anrufer-Liste. Eine LED rechts oben über dem Display blinkt rot bei verpassten Anrufen und SMS. Außerdem informieren Symbole auf dem Display über verpasste Anrufe, SMS und neue Nachrichten auf dem Anrufbeantworter, welche auch gleich mit dem Mobilteil abgehört werden können. Natürlich werden im Display auch die Verbindungsart beim Telefonieren (VoIP 123456 etc.), Anruferinformationen (Nummer oder Name aus dem Telefonbuch) und weitere Informationen angezeigt (Stichwort: Display Messages).
Einige der weiteren vielen Komfortmerkmale seien hier einfach nur ohne nähere Beschreibung genannt: Freisprech-Funktion, Baby-Ruf, Raumüberwachung, SMS-Versand und -Empfang, Wecker, Termine, 5 Standard-Klingeltöne und 10 Polyphone Klingeltöne, Verwaltung von 5 Call-by-Call-Providern, Zuordnung von Bildern und Klingeltönen zu Telefonbucheinträgen, Makeln, Dreierkonferenz, Rückruf, usw. usf.
Die Form des Handgeräts hat mir gut gefallen. Das Design ist eher konservativ aber ergonomisch sehr gut. Das schlanke Gerät liegt gut in der Hand und am Ohr. Auch Dauerquassler werden damit wohl keinen Satz heißer Ohren bekommen. Freuen können sie sich auch über die laut Werksangaben maximale Gesprächszeit von 17 Stunden und bis zu fünf Tage Standby-Zeit. Die Werte scheinen einigermaßen realistisch zu sein. Nach zweieinhalb Tagen Testen, Telefonieren und Spielen hat der Akku noch keine Nachladung verlangt.
Zubehör und weitere Mobilteile findet man z.B. bei Swissvoice (Bezugsuellen bei IVS). Die Firmware des Handgeräts ist anscheinend nicht gezielt auf die Funktionen der AVM-Basis abgestimmt worden, so dass nachgekaufte Swissvoice-Mobilteile voll kompatibel sein sollten.
Wie schon hier im Forum erwähnt wurde, scheint der ECO-Mode (strahlungsarmer Modus) nicht enthalten zu sein. Im Handbuch ist dazu nichts zu finden und der entsprechende Menüpunkt "Reichweite" im Handgerät ist ohne Funktion.
Die Audio-Einstellungen der Basis lassen sich im Mobilteil zwar theoretisch ändern. Aber auch dieser Menüpunkt ist praktisch ohne Funktion, denn die Basis klingelt gar nicht.
von links nach rechts: Installationsasistent mit relativ schlechtem Kontrast (Beleuchtung runtergeregelt), "Desktop" mit Hintergrundbild (Kontrast:1), Hauptmenü, Menü "Einstellungen", MSN-Menü mit "nur" 5 MSN
(die vertikalen Streifen des Displays sind nur auf den Fotos so ausgeprägt)
Telefonie-Merkmale und Gesprächsqualität:
An der DECT-Basis sind bis zu 5 weitere DECT/GAP-kompatible Handsets anmeldbar. Laut AVM sind nur zwei schnurlose Gespräche gleichzeitig möglich. Ein Gespräch lässt sich aber anscheinend problemlos parken. So konnte ich, während ich mit zwei Mobilteilen gleichzeitig per VOIP telefonierte, eines der Gespräche halten (Drücken der R-Taste) um entweder ein anklopfendes ISDN-Gespräch anzunehmen oder ein drittes Gespräch aufzubauen. Eine Dreier-Konferenz an einem Mobilteil ließ sich aufbauen, während mit dem zweiten Mobilteil ebenfalls ein Gespräch geführt wurde. Gleichzeitige Gespräche mit 3 Mobilteilen konnte ich leider noch nicht testen.
Die Einbuchung fremder (analoger) DECT-GAP-Handteile funktionierte mit einem T-Sinus 701K bzw. Siemens Gigaset S1 auf Anhieb. Auf diesen Mobilteilen wurden auch die Verbindungsart (z.B. "VoIP 23456") und andere Displaymessages angezeigt. Benachrichtigungen über Anrufbeantworter-Nachrichten und SMS waren jedoch nicht möglich.
Ein weiteres Problem beim Einbuchen von DECT-Mobilteilen, die nicht von ISDN-Telefonen stammen: Es lassen sich in diesen Mobilteilen keine MSN zuweisen, so dass sie eingehend auf alle Rufnummern reagieren und abgehend immer über die Hauptrufnummer rausrufen, so lange keine Wahlregeln angelegt sind. Hier bietet aber das mitgelieferte Handset Abhilfe, über dass sich den anderen Handsets MSN zuweisen lassen.
Die Gesprächsqualität ist bei Festnetz- und VoIP-Telefonaten über jeden Zweifel erhaben. Verbindungen, die mit meiner alten Fritz!Box in Kombination mit dem T-Sinus 701K zu einem leichten Echo neigten, waren mit der Fritz!Fon 7150 echofrei und der Gesprächspartner klar zu verstehen.
Der digitale Anrufbeantworter verfügt über eine Gesamtaufnahmedauer von 20 Minuten. Ansagen und Aufnahmen sind nicht getrennt für jede MSN einstellbar sondern nur global. Eigene Ansagen lassen sich aufzeichnen für "Ansage und Aufnahme", "nur Ansage" und "Schlussansage" oder man verwendet die bereits vorhandenen Standard-Ansagen einer netten Dame.
Eine Fernabfrage-Möglichkeit des Anrufbeantworters besteht ebenfalls. Die PIN dafür, sowie Klingeldauer, Betriebsart und Aufnahmelänge lassen sich entweder über das Handgerät oder per Web-Interface einstellen.
Konfiguration über das Webinterface:
Unter http://fritz.box erreicht man im Browser das gewohnte AVM-Webinterface. Es wurde lediglich um zwei Menüpunkte für DECT- und Anrufbeantworter-Funktionen erweitert (siehe Bilder unten).
Die Einstellmöglichgkeiten der DECT- und AB-Funktionen via Webinterface finde ich ehrlich gesagt etwas enttäuschend. Fast alles muss am Handgerät direkt eingestellt werden. Einziges wirklich herausragendes Merkmal ist die Möglichkeit, das Telefonbuch der Basis an das Handset zu senden. So kann man sehr einfach und komfortabel die Einträge über die Weboberfläche bearbeiten und dann zum Handset senden. Dies funktioniert natürlich nicht mit zusätzlich eingebuchten DECT/GAP-Mobilteilen, die mit dieser Funktion nichts anfangen können.
Auch für den Anrufbeantworter sind nur Klingeldauer, Betriebsart, Aufnahmelänge und PIN einstellbar. Es gibt keine Möglichkeit, AB-Nachrichten abzuhören bzw. runterzuladen oder zu verschicken.
Wünschenswert wäre eine etwas bessere Verzahnung des DECT-Teils und der Basis. So könnte ich mir gut eine Benachrichtigung über neue AB-Nachrichten in der Weboberfläche vorstellen oder die Möglichkeit, AB-Nachrichten per Push-Mail zu verschicken. Auch eine MSN-Konfiguration und -Zuweisung für die Handgeräte über die Weboberfläche wäre ein schönes Feature gewesen.
Auf die gewohnten vielfältigen Einstellungen und Möglichkeiten, die die Weboberfläche ansonsten bietet, gehe ich hier nicht näher ein. Diese können in den Tests der anderen Fritz!Boxen oder den User-Erfahrungen hier im Forum nachgelesen werden.
links: Anrufbeantworter-Menü, rechts: DECT-Menü
Unter der Haube:
Kurz noch ein kleiner Blick unter die Haube. Die Daten ähneln sehr denen einer Fritz!Box Fon 7170. Die Angaben, an die ich per Telnet gekommen bin: RAM: 32 MB; ROM: 8 MB; CPU: 212 MHz MIPS 4KEc V4.8; Linux-Kernel: 2.4.17_mvl21-malta-mips_fp_le. Der WLAN-Chip ist ein TNETW1350A.
Sowohl ein Wahlregel-Image als auch der AutoUpdater von Telefonsparbuch ließen sich aufspielen und funktionieren im Großen und Ganzen.
Fazit:
Vorweg die Antwort auf die Eingangsfrage: Die Fritz!Fon 7150 kann alles, was sie kann, gut - vielleicht sogar sehr gut. Der Kunde erhält eine leistungsfähige Fritz!Box und ein DECT-Schnurlostelefon der gehobenen Preisklasse. Da ist die Preisempfehlung von 249 Euro zwar hoch angesiedelt, aber angemessen.
An Erweiterungsmöglichkeiten mangelt es etwas. Zwar können 5 weitere Mobilteile eingebucht werden, es sind aber (laut AVM) nur zwei schnurlose Gespräche gleichzeitig möglich. Manch einer wird auch bzw. gerade deswegen analoge Fon-Ports oder einen internen S0-Bus vermissen, wie sie andere Fritz!Boxen haben.
Dass nur ein LAN-Anschluss vorhanden ist, lässt sich verschmerzen und in den meisten Fällen mit einem externen Switch oder Hub ausbügeln.
Was ist nun das besondere an der Fritz!Fon 7150? Die Funktionen der Basis hat man bei anderen Fritz!Boxen schon gesehen. Die Funktionen des Schnurlos-Telefons mit integriertem Anrufbeantworter kennt man so auch schon. Neu ist also die Kombination aus beidem.
Und gerade dort enttäuscht die 7150 etwas. Die Interaktion zwischen den beiden Teilen beschränkt sich im Wesentlichen auf die Möglichkeit, das Telefonbuch an das Mobilteil zu senden und Grundfunktionen des Anrufbeantworters einzustellen.
Wer sich genau das anschaffen möchte, was die Fritz!Fon 7150 bietet - eine Fritz!Box und ein hochwertiges ISDN-DECT-Schnurlostelefon - kann guten Gewissens zuschlagen. Wer nur eines von beiden braucht und genug Platz auf dem Schreibtisch oder der Kommode hat, sollte sich die Anschaffung von Einzelkomponenten überlegen, da sich die Synergieeffekte (noch?) in Grenzen halten. Vielleicht legt AVM in den nächsten Firmware-Versionen ja noch etwas nach, so wie wir es gewohnt sind.
Alles in allem bietet die AVM Fritz!Fon 7150 viel Technik auf kleinstem Raum und ist allein deswegen schon attraktiv. Sie vereint die Funktionen mehrerer Geräte in sich, die sonst einzeln angeschafft und angeschlossen werden müssten. Der Käufer spart somit Energie, Raum und jede Menge Kabel. Kaum noch erwähnen muss man, dass AVM wie immer 5 Jahre Garantie gewährt. Nicht zuletzt durch ihre einfache Bedienung und die gute Sprachqualität verdient sich die AVM Fritz!Fon 7150 eine "Empfehlung der Redaktion". :-D
Weitere Testberichte sind übrigens in unserem Wiki zu finden.
Infos zur Fritz!Fon 7150 bei AVM:
http://www.avm.de/de/Produkte/FRITZBox/FRITZ_Fon/index.html
xNachtrag:
Wer jetzt noch nicht genug gelesen hat, für den habe ich noch ein kleines Suchspiel aus der PDF-Anleitung zur AVM Fritz!Fon 7150:
Na, wo ist der Fehler? ;-)