Ich habe es mal als Störung gemeldet,
Die 96 anstatt 102 Mb/s Nutzdatenrate trotz Fullsync? Dazu gibt es in der THC ein Thema mit einer Ankündigung (man beachte das Datum):
https://telekomhilft.telekom.de/t5/...ndurchsatzes-an-BNG-Anschluessen/td-p/1645502
Allerdings warten seitdem viele, das Etappe 2 bei BNG umgesetzt wird (es ähnelt wohl dem "Warten auf Godot"), ist bis heute jedenfalls nicht geschehen. Etappe 1 war dagegen relativ schnell umgesetzt.
Ich glaube die Telekom wollte ursprünglich nie die 101-103Mb/s Nettodurchsatz bei VDSL100 realisieren, wie schon bei den vorhergehenden xDSL-Profilen der Telekom musste man (im Gegensatz zu anderen Anbietern) wohl mindestens den durch TCP/IP verursachten Overhead abziehen (das sind dann bei VDSL100 ca. 96Mb/s, bei VDSL50 (ohne Vectoring) waren/sind es entsprechend nur 48Mb/s und bei DSL 16.000 lag der Nettodurchsatz real auch nur bei Max. 15,1Mb/s). Lediglich den ATM/PTM und evtl. noch den PPPoE-Overhead scheint man bei der Auslegung des maximalen Bruttowert bei den xDSL-Profilen der Telekom berücksichtigt zu haben (andere Anbieter sehen das tw. anders bei der Auslegung ihrer DSLAM-Profile sodass man z.B. auch bei DSL 16.000 >=16Mb/s netto erreicht, incl. IPv4-Overhead). Warum die Telekom dies bei GPON allerdings anders sieht weiß ich auch nicht (bei Fiber 200 z.B. ca. 208-209Mb/s Nettodurchsatz).
Ursprünglich schaltete die Telekom bei VDSL100 auch nur Max. 102.784Mb/s Brutto (DSLAM-Datenrate Max. DS), allerdings kam damals der sog. "G.INP Bug" dazwischen der nur einen max. Nettodurchsatz von weniger als 90Mb/s bei Fullsync ermöglichte anstatt der erwarteten 96Mb/s (bei V-VDSL50 waren nur weniger als 45Mb/s möglich).
Weil die Telekom offenbar diesen Bug nicht schnell genug fixen konnte entschied man sich wohl für eine "Notlösung", man hob Anfang 2015 bei den Vectoring-Profilen die DSLAM-Datenrate im DS um den "G.INP-Verlust" an, bei VDSL100 von 102.784 auf 109.344kb/s, bei VDSL50 von 51.392 auf 55.008kb/s und bei VDSL25 von 25.088 auf 26.848kb/s.
Hinzu kam, dass man kurze Zeit später auch den "G.INP-Bug" beseitigt hatte ohne die zuvor eingeführten "Notprofile" wieder zurückzunehmen was dazu führte, dass man bei VDSL100 mit Fullsync nun real max. 101-103Mb/s Nettodurchsatz erreichen konnte. Und dann kam BNG...
Auch bei BNG wurden die "Notprofile" von Anfang 2015 übernommen (bzw. Anfangs nur das Notprofil für VDSL100), allerdings nur was das DSLAM-Profil betrifft (und das sieht auch das CPE)! Aber der BNG selbst geht nun wohl wieder von max. 102.784kb/s Bruttosync aus und somit sind eben auch nur noch max. 96Mb/s Netto möglich (wie wohl ursprünglich von Anfang an auch geplant gewesen bei der Telekom). Anfangs bei BNG sogar nur ca. 92Mb/s (wohl so eine Art "Auferstehung" des G.INP-Bug mit BNG, das wurde aber mit "Etappe 1" bereits gelöst).
Das zeigt sich auch wenn man z.B. kein Fullsync hat, wer im DS z.B. nur 103Mb/s brutto erreicht schafft ebenfalls max. 96Mb/s netto (und nicht nur 90Mb/s), erst wenn der Bruttosync unterhalb von 103Mb/s fällt sinkt dementsprechend auch der Nettodurchsatz, alles was also über 103Mb/s synchronisiert ist reine Verschwendung (na gut, G.INP Retransmissions gehen dann nicht zu Lasten der Nutzdatenrate).
Aus meiner Sicht gibt es 3 Möglichkeiten:
- Da die Telekom die "Notprofile" von Anfang 2015 bis jetzt nicht zurückgenommen hat (obwohl sie nicht mehr notwendig sind) könnte die Telekom sie als "Standardprofile" akzeptieren und müsste dementsprechend auch auf die BNGs angewendet werden (bei VDSL100 bedeutet das dann 101-103Mb/s Max. Nettodurchsatz), das wurde m.E. auch mit "Etappe 2" angekündigt allerdings bis jetzt nicht umgesetzt.
- Die Telekom zieht die "Notprofile" wieder zurück (dann bleibt es bei max. 95-96Mb/s Nettodurchsatz).
- Die Telekom lässt es so wie es ist (was m.E. die schlechteste Lösung wäre da es irritiert z.B. bei Fullsync lediglich 96Mb/s zu erreichen).
Das beste aus Sicht des Kunden wäre natürlich Variante 1 bzw. das endlich Etappe 2 aus der Ankündigung von Anfang 2016 umgesetzt wird, aber bis jetzt scheint sich die Telekom mit Variante 3 ganz wohlzufühlen, leider...
Dann wird Vectoring "nur" über Software oder eine Einstellung realisiert? Dachte es wäre grundsätzlich auch andere Hardware.
Es ist zwar korrekt, dass die Hardware im DSLAM/MSAN Vectoring unterstützen muss, aber es ist nicht grundsätzlich andere Hardware. Bei entsprechender Hardware muss Vectoring nicht aktiviert sein (Beispiel/Vergleich: Nur weil man einen USB 3.0 fähigen USB-Stick hat muss man diesen nicht zwangsweise im USB 3.0 Modus betreiben, man kann ihn z.B. auch im USB 2.0 oder 1.1 Modus nutzen), Vectoring ist immer optional bzw. eine reine Einstellungssache (ohne aktiviertes Vectoring wird der Vectoringprocessor nicht genutzt).
Schließlich ist schon in sehr vielen DSLAMs bundesweit Vectoring fähige Hardware verbaut, nur aktiviert wurde Vectoring bis jetzt eben noch nicht überall (aus verschiedenen Gründen, die aufzuzählen würde jetzt ein wenig den Rahmen sprengen). Wobei das (normalerweise) bei der Telekom bedeutet, das VDSL100 über solche DSLAMs nicht verfügbar ist (solange Vectoring nicht aktiv ist).
Auch wenn in einem Gebiet Vectoring aktiviert werden soll wird am Stichtag nicht überall entsprechende Vectoring fähige Hardware verbaut, dies geschieht i.d.R. schon lange vorher (z.B. Hamburg), am Stichtag wird dann lediglich Vectoring (per Software) aktiviert (was bei deinem DSLAM offenbar vergessen oder durch einen Fehler verhindert wurde).
Aber wie schon gesagt, so etwas ist in der Vergangenheit vereinzelt auch schon vorgekommen, dass man auf einem einzelnen DSLAM vergessen hat (warum auch immer) Vectoring zu aktivieren aber dennoch Vectoring-Profile und Produkte darüber verfügbar waren, kann halt schon mal passieren, ist aber nicht normal...
Da ist eindeutig (fälschlicherweise) Vectoring nicht aktiviert (aber G.INP und das gibt es im Normalfall bei der Telekom auch nur i.V.m. Vectoring), das ist also eindeutig ein Fehler bzw. eine Störung.