Telefonanlage und Software-Fax für Telekom-Anschluß mit oder ohne SIP

Jelden

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14 Aug 2020
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Hallo!

Wir haben in unserer Arztpraxis im Juli auf die Telekom PBX-Cloud umgestellt. Nun haben wir festgestellt, dass es dafür keine Software-Faxlösung gibt, das benötigen wir (Faxe werden von FritzFax empfangen [FritzBox hängt am Router] in einem Verzeichnis abgelegt und von dort in die Praxissoftware importiert). Wir suchen jetzt eine andere Lösung- und sind nun wirklich keine Telefonanlagenexperten :)

Wir suchen ein System, das folgendes bietet:
- Wartefeld
- verschiedene Anrufbeantworter
- Softwarefax, das wir an der Anlage betreiben können (aktuell FritzFax)
Das Ganze bei aktuell 7 Nebenstellen.

Ob VoIP-Anlage oder an einer anderen Anschlußart ist uns dabei egal, wir sind aber leider Vertraglich noch bis Ende 2021 an die Telekom gebunden.

Danke für jeden Tip!

Michael
 
Michael schau Dir mal Sipgate Team an, ich bin kein Sipgate Team Experte, aber vielleicht könnte das was für Euch sein.

Siehe zu Fax mit Sipgate Team:
.
 
Und warum nutzt ihr die Variante mit der Fritzbox als Fax-Empfänger nicht einfach weiter?
 
Mit der bintec be.IP plus habt ihr eine TK-Anlage die bis auf die Fax-Anforderungen alles kann, und für das Fax könnte man die Fritzbox auch weiterhin verwenden.
 
Hallo und danke für die Antworten!
Mittlerweile weiß ich, wieso das nie stabil klappen kann: Das dafür nötige Protokoll für Fax auf VoIP heißt T38 und ist von der Telekom vor 2 1/2 Jahren abgeschaltet worden, weil "Fax tot ist"... Mit einem Wandler und einem "echten" Faxgerät würde es klappen, haben und wollen wir aber nicht. Wir haben jetzt Simple-fax.de und machen das online.
 
T38 und ist von der Telekom vor 2 1/2 Jahren abgeschaltet worden
Anfang 2018 gab es T.38 bei der Telekom? Wo hast du diese überraschende Erkenntnis her? Kannst du das irgendwie belegen?
Und warum sollte es dann plötzlich mit einem "Wandler" und einem "echten" Faxgerät noch klappen?
 
Anfang 2018 gab es T.38 bei der Telekom? Wo hast du diese überraschende Erkenntnis her? Kannst du das irgendwie belegen?
Und warum sollte es dann plötzlich mit einem "Wandler" und einem "echten" Faxgerät noch klappen?

Das wunder mich auch. Meines Wissens hat die Telekom T38 nie unterstützt.
Wenn ich mich recht entsinne habe ich die Info von einem Telekommunikationstechniker inkl. Begründung: "Unser Netz ist schnell genug um Faxe über Audiocodecs zu verschicken. Da zahlen wir doch keine Lizenzgebühren für T38!" (nicht seine Meinung sonder als Aussage der Telekom zu verstehen).

Davon mal abgesehen kann ich an meinem T-DSL mit meiner FB7490 und einem angeschlossenem HP MuFuDru ohne Probleme Faxe verschicken (empfangen geht meine ich auch - sowohl mit der FB selber als auch mit dem MuFuDru).
 
Eine Arztpraxis, mit diesen geäusserten Ansprüchen, aber mit einer Bindung noch bis mindestens Ende 2021, was soll man in Zeiten wie diesen, bereits wirklich empfehlen?
 
Bevor hier noch mehr Legenden zum Thema Fax und Telekom verbreitet werden, hier mal Fakten.

In der Regel kommt man am Besten mit Faxpassthrough (G711) hin, weil T38 nur dann Sinn macht, wenn es durchgängig (also wirklich ohne jede Unterbrechung an irgendeiner Stelle - also im Prinzip nur von virtuellem Fax zu virtuellem Fax, welche beide nativ T38 sprechen) unterstützt wird. Das ist in der realen Welt aus unterschiedlichsten Gründen in den meisten Fällen nicht gegeben.

Bei Fax kann man allerdings oft recht schnell die Sparfüchse ausmachen. Least-cost routing oder sonstige billige Netzlösungen sind in der Regel der Tod von Faxen.

Ach ja, oft vergessen: die Qualität eines Faxes beginnt beim Absender und endet beim Empfänger. Klingt logisch - realisieren viele aber nicht. Und nie vergessen: den Murks, den man bei sich selber macht, muss man dem anderen ja auch zugestehen. Das Ende vom Lied ist dann: Fax ist tot.

Mit ordentlichen Anlagen sind > 100 dicht beschriebene Seiten Fax via Telekom / T-Systems problemlos möglich (selbst getestet - vorausgesetzt natürlich, man hat einen stabilen Netzzugang ohne Paketverluste und man hat auch auf der eigenen Seite auf alle relevanten Parameter geachtet).
 
Bevor hier noch mehr Legenden zum Thema Fax und Telekom verbreitet werden, hier mal Fakten.

In der Regel kommt man am Besten mit Faxpassthrough (G711) hin, weil T38 nur dann Sinn macht, wenn es durchgängig (also wirklich ohne jede Unterbrechung an irgendeiner Stelle - also im Prinzip nur von virtuellem Fax zu virtuellem Fax, welche beide nativ T38 sprechen) unterstützt wird. Das ist in der realen Welt aus unterschiedlichsten Gründen in den meisten Fällen nicht gegeben.

Danke, habe was dazu gelernt aber was du schreibst ist anteilig auch nur Legende:
  1. es trifft so nur auf "Faxen im Telekom Netz" zu und ist nicht allgemein gültig (das und in deinem ersten Satz ist ein exklusiv-und)[1].
  2. Das durchgängiges T.38 ohne jede Unterberechung im Prinzip nur mit virtuellen Fax Geräten geht ist schlichtweg falsch.
    Jeder halbwegs gute ATA / AB-Adapter kann seine Anschlüsse für Fax konfigurieren und von analog Fax auf T.38 übersetzen (mit Rückfall auf G711)[2]. -> Eine Unterbrechung kann ohne weiteres an einem oder beiden Enden sein.

[1] "Nur transparente Durchleitung, kein Transcoding im Netz. MSAN-POTS und PSTN-Gateways nutzen kein T.38."
(was aus dem von dir verlinktem PDF der Tkom auch hervorgeht)

[2] "Viele Anbieter von IP-Telefonie betreiben inzwischen solche Gateways. Zum Betrieb eines gewöhnlichen Faxgeräts an einem T.38-fähigen VoIP-Anschluss muss der verwendete ATA (oder der Router mit integrierter Telefonfunktion bzw. das IAD) ebenfalls ein T.38-Gateway enthalten."
 
Zu Deinem Punkt 2:
Mir ist jetzt nicht ganz klar, was an meiner Aussage (und der der Telekom) so schwierig zu verstehen war: T38 macht nur Sinn, wenn es durchgängig gesprochen wird. Daher nochmal: durchgängig heißt: direkt von Faxgerät zu Faxgerät. Dein AB-Wandler (ein Gateway!) aus Deinem Punkt 2 macht aus dem ursprünglichen Faxprotokoll (T30) -> T38 (falls Du das so einstellst). Falls Du passthrough machst (G711), wird das T30 weitestgehend unverändert (bei einem AB-Wandler ist da nur noch der DSP dazwischen) bis zum Empfänger transportiert (falls da nicht irgendeiner auf die Schnapsidee kommt, in einen beliebig anderen Codec zu transkodieren (oder VAD reinzuhängen), weil G711 ja so teuer ist).

Jede "Transkodierung" / jedes Gateway bringt grundsätzlich weitere Fehler ins Spiel. Daher vermeidet man die, wo es nur geht - außerdem kostet sie Rechenzeit. T38 verliert seine Vorteile (Paketverluste ausgleichen, ...), wenn es zur Laufzeit hintenraus für ein analoges Fax wieder nach T30 übersetzt werden muss (im Gateway) -> ohne Daten zum exakt definierten Zeitpunkt zu haben war es das dann auch wieder mit dem Übersetzen nach T30. T38 wurde ursprünglich entwickelt, um virtuelle Faxe auf quasi direktem Weg zu verbinden (und um Bandbreite zu sparen - es gab Zeiten, da war G711 schon viel zu viel). Da macht T38 absolut Sinn (wenn beide Devices das gleiche T38 sprechen) und kann dann seine Vorteile auch tatsächlich ausspielen. Sobald Du eine Kette hast, bestimmt immer das schwächste Glied der Kette die Gesamtqualität der Kette!

Zu Deinem Punkt 1:
Das hat nichts mit Telekom only zu tun (T38 ist keine Erfindung der Telekom). Das sind Basics der FoIP-Technik. Wenn Du jedoch providerübergreifend faxen willst, bist Du erst Recht mit G711 besser aufgestellt, weil G711 garantiert jeder ordentliche Provider ordentlich unterstützt (ohne dass er aus Kostengründen dran rumschraubt unterwegs). Ordentliche Provider erkennen das sogar und stellen sich entsprechend drauf ein.
Abgesehen davon kann jeder Provider logischerweise grundsätzlich immer nur für sein eigenes Netz garantieren - auf das der anderen hat er ja keinen Einfluss.
 
wenn es zur Laufzeit hintenraus für ein analoges Fax wieder nach T30 übersetzt werden muss (im Gateway) -> ohne Daten zum exakt definierten Zeitpunkt zu haben war es das dann auch wieder mit dem Übersetzen nach T30.
Das klingt nach einer plausiblen Erklärung/Begründung warum das evtl. schlechter(!) funktioniert (die du vorher nicht gegeben hast), begründet aber nicht deine pauschale Beschränkung von T.38 auf nur die Nutzung mit komplett digitalen Fax Geräten.

Gibt es da kein (mögliches) buffering für T.38 am jeweils empfangenden IAD / ATA / AB-Adapter (mit integrierter Fax Gateway Funktion!)?
Sicher, es funktioniert vielleicht nicht so robust und verlässlich wenn bei einem oder beiden Fax Geräten ein Übersetzung zwischen T.30 und T.38 stattfindet aber diese Nutzung deswegen kategorisch ausschließen?...
Dann ergänze/korrigiere doch bitte die widersprüchlichen Artikel in der englischen und deutschen Wikipedia zum Thema (inkl. Quelle).

Mir ist übrigens überhaupt nicht klar was an meiner Kritik an deinen Aussagen wegen des genannten Widerspruches (laut Wikipedia geht T.38 sehr wohl auch mit analogen Fax) nicht zu verstehen ist.
 
Zu Deinem Punkt 2:
[...], weil G711 ja so teuer ist.

G.711 war früher keine Frage des Preises, sondern der Bandbreite. Es gab vor... zwanzig Jahren mal DSL-Anschlüsse mit 768k/128k Up-/Download. Das war damals schon Top Of The Line, und im Vergleich zum damals weit verbreiteten ISDN mit 64k/64K schon sehr viel schneller. G.711 benötigt ca. 80k up und down (64k plus Überhang) - sollte früher jemand über VoIP ferngesprochen haben, war nach einer synchronen Verbindung Schluss. Um über mehr als einen VoIP-Kanal zu telefonieren, wurden stattdessen datenreduzierte Codecs (G.726 etc.) verwendet, die mit der Hälfte der Bandbreite oder sogar noch weniger auskamen.

Heute ist ein Annex-J-Anschluss mit 16.000k/2.800k schon ein langsamer Anschluss, der meistens nur noch genutzt wird, wenn gar nichts anderes geht. Aber darüber können mehrere Dutzend unkomprimierte VoIP-Verbindungen, also G.711, gleichzeitig laufen. Und das ist heutzutage der Standard.

Ganz am Rande: Der vielgepriesene HD-Audio-Codec G.722 ist auch ein datenreduziertes Format. Hier wird das Audiosignal in 16 kHz mit 14 bit quantisiert, was etwa dreieinhalb mal mehr Daten generiert als mit dem G.711-Codec (8 kHz 8 bit). Der Bandbreitenbedarf entspricht aber dem G.711-Codec, und das wird durch Datenreduktion erreicht. (Das ist übrigens der Grund, warum Faxe nicht über den vermeintlich besseren Codec G.722 versendet werden können. Für Faxe bedarf es einer unkomprimierten Codierung/Decodierung.)
 
Hallo!

Bezugnehmend auf Beitrag #11, von denen da Oben, besteht kein wirkliches Interesse dass "Faxe" so wie früher noch funzen.

Ist immer noch die einzige Möglichkeit, wenn es funzt, dass in der berühmten "Cloud" bei der wirklich niemend weiss wer da noch im "Geheimen mitiest", keiner genau weiss, ausser dem "Absender dann dem Empfänger" dieser am Papier wirklich noch "Persönlich" gesendet hat. Alles andere Neue ist "Scheinheiliges Mitlauschen"!

Es gibt genug Kunden, die legen sich einen eigenen "Faxanschluss" ohne i-net zu, weil es bei vielen um "Rechtssicherheit" geht, ohne dass wer ala "Fax to mail" mitliest!
 
*lach*

Zum Thema Rechtssicherheit bei Faxen solltest Du mal die entsprechende Note des NRW-Landesbeauftragten für Datenschutz zur Kenntnis nehmen:

https://www.ldi.nrw.de/mainmenu_Dat...rkehr/Datensicherheit_beim_Telefaxverkehr.php

Ob man jetzt einen "eigenen Faxanschluss ohne i-net" hat, eine Fax2Mail-Lösung, ob "alt oder neu" oder sonst etwas: Faxe sind prinzipbedingt nicht abhörsicher, oder genauer gesagt: nicht datenschutzkonform. Dass der Versand persönlicher Daten via Telefax rechtswidrig ist, hat vor wenigen Wochen das Oberverwaltungsgericht Lüneburg bestätigt:

http://www.rechtsprechung.niedersac...ml?doc.id=MWRE200002923&st=null&showdoccase=1
 
Wie wäre es mit einer 3CX?
Faxe annehmen sollte nach Möglichkeit direkt der Telefonanbieter oder eine PBX in der Cloud, welche sie dann bspw per E-Mail weiter leitet. Nimmt man diese "Zuhause" an kommen über die Internetverbindung nochmals ~10ms Verzögerungen hinzu welche man in der Cloud durch die bessere Anbindung normalerweise nicht hat.

QUOTE="Jelden, post: 2382734, member: 454194"]
Wir suchen ein System, das folgendes bietet:
- Wartefeld
- verschiedene Anrufbeantworter
- Softwarefax, das wir an der Anlage betreiben können (aktuell FritzFax)
Das Ganze bei aktuell 7 Nebenstellen.
 
Zum Thema Rechtssicherheit bei Faxen solltest Du mal die entsprechende Note des NRW-Landesbeauftragten für Datenschutz zur Kenntnis nehmen:

https://www.ldi.nrw.de/mainmenu_Dat...rkehr/Datensicherheit_beim_Telefaxverkehr.php
ich glaube, du verwechselst hier was. "Rechtssicher" bzw. "rechtsverbindlich" hat erstmal grundsätzlich nichts mit Datenschutz und der DSGVO zu tun. Beim ersteren geht es um die Art und Nachweisbarkeit der Übermittlung, bei letzterem um inhaltliche Problematiken.
 
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Öh... ich denke, wir stellen hier die Rechtssicherheit oder Rechtsverbindlichkeit von Faxen in keiner Weise infrage. Die ist eigentlich bei Faxen im Allgemeinen (also einwandfreie Parameter auf der ganzen Übermittlung) hinreichend gegeben. Nur ist es mutig zu behaupten, dass eine Fax2Mail-Lösung nicht rechtssicher sei, weil hier möglicherweise jemand mitlesen könnte und als Gegenbeispiel Kunden angeführt werden, die deshalb "einen eigenen Faxanschluss ohne i-net" betreiben.

Nichtsdestotrotz sollte einem oberverwaltungsgerichtlichen Urteil Beachtung geschenkt werden, demzufolge die Übermittlung personenbezogener Daten via Fax aus verschiedenen Gründen als rechtswidrig angesehen wird.
 
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