Stern, oder nicht Stern ...

Hein Blöd

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13 Aug 2006
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Hallo Asterisk-Fans,

bevor ich die Flinte in's Korn werfe und Asterisk für die nächste Zeit ad acta lege, frage ich hier noch nach Argumenten, die mich zum Einsatz bewegen könnten.
Im geschäftlichen Bereich musste der Technik-Freak in mir schon im letzten Jahr auf Asterisk verzichten.
Bei einer Telefonanlage mit ca. 100 Nebenstellen war der Stern keine wirkliche Alternative zur HiPath mit Expression.
Allein die benötigte Anzahl Hardphones hätte schon mehr als die Hälfte des HiPath-Preises ausgemacht.
Der nötige Ausbau des Netzes hätte dann bei mehreren Kilometern Kupfer auch locker 5 stellig gekostet.
Im privaten Bereich wollte ich nun dem 24x7 laufendem VDR-Server eine zusätzliche Daseinsberechtigung schaffen, und die Euracom abschalten.
Aber ...
Nach jetzt drei Wochen Testerei, "googleei", etc., bin ich zu dem Schluss gekommen, dass gewohnte Features einfach nicht machbar sind.
1. CCNR, CCBS
Bisher bin ich es gewohnt, auf Tastendruck einen "Rückruf bei Besetzt" auslösen zu können.
Wie ich dass bei Asterisk mit externer Fritz und interner HFC einrichte ist mir ein Rätsel. Ist aber IMHO eine sehr nützliche Funktion.
2.
Interner S0 Bus belegt, Anruf von extern.
Bei der bisherigen Konfiguration (Euracom mit Gigaset 2060 am internen S0-Bus) klopft es an.
Annahme, makeln, Konferenz auf Tastendruck und problemlos.
Euracom durch Asterisk ersetzt, und der exteren Anrufer erhält ein Besetzt.
Nichts mit Anklopfen. Auch getestet mit Softphone-Anruf auf eine der telefonierenden internen Nebenstellen.
Bei Verwendung eines Softphones (z.B. SJ-Phone auf dem PDA) ist Anklopfen möglich. Aber die Reichweite des WLAN ist kein Vergleich zu DECT.
Also habe ich die Hoffnung in ein Gigaset C450 IP gesetzt. Aber dessen aktuelle Firmware unterstützt auch kein Anklopfen.
Ausserdem kann man hier nur einen SIP-Account eintragen. Also auch kein wirklicher Ersatz für eine Gigaset 2060 mit 4 Mobilteilen.
3.
Wie schon beschrieben, sind Makeln, Rückfrage, Konferenz mit der bestehenden Lösung auf Knopfdruck sowohl intern als auch extern möglich.
Den Versuch einer Konferenz über das Menü am auch noch vorhandenem Europa 11 oder an einem der Mobilteile ignoriert Asterisk geflissentlich.
4.
Von den Faxmöglichkeiten ganz zu schweigen.
Wenn TxFax sendet, meckert ein empfangender Hylafax, dass max. 50% vernünftig gesendet wurden.

Auf Schmankernl wie IVR kann ich privat ganz gut verzichten.
Anrufbeantworter hab ich seit Jahr und Tag mit vBox laufen.
Auch mit E-Mail-Versand und Fernabfrage per DTMF-Menü.

Wenn jetzt jemand im Forum ist, der mir sagt, dass ich einfach nur zu dämlich bin, Asterisk vernünftig zu konfigurieren, so wäre das ja ein Ansporn, weiterzumachen.
Aber der gesunde Menschenverstand sagt zur Zeit, ich solle das Asterisk-Projekt bleiben lassen.

Hat vielleicht noch jemand Argumente pro Asterisk?
Ach ja. LCR und günstige VOIP-Tarife zählen nicht. Voice-Flat vorhanden.

Gruss
Hein Blöd
 
Hi,

Du solltest Dich ein wenig von ISDN Begriffen lösen und das Du vor Jahren ein paar DM gespart hast weil Du Klingeldraht statt Netzwerk hast verlegen lassen war Deine Entscheidung.

Wahlwiederholung heißt jetzt CampOn und funktioniert prima. Der Vorteil von solchen Lösungen ist, dass es am ISDN, analog, SIP, IAX,etc funktioniert.

Ansonsten halte ich Deine Probleme prinzipiell für lösbar. Natürlich hast Du Mehrarbeit wenn du versuchst alte Technik an Asterisk anzuschließen.

Wenn Dir das Gigaset C450 IP nicht gefallt ist das auch kein Problem von Asterisk.
In 24 Monaten wird die Welt bei SIP-phones auch ganz anders aussehen. Viele neue Geräte sind überall in der Entwicklung.
Und ein Cisco 79XX mit XML Display ist heute schon unschlagbar.

Weitere Vorteile von Asterisk findest Du auf www.asterisk.org. Wenn Du aus Asterisk keinen Nutzen ziehen kannst benutze andere Technik.
 
Hi Thomas007,

vielen Dank für Deine Antwort.
Möglicherweise liege ich als hiesiger Newbie falsch, aber ich bezweifle, dass die von mir verwendeten Begriffe ISDN-spezifisch sind.
Ok, anstatt "Anklopfen" hätte ich wohl "Call waiting" schreiben sollen. Wäre aber nur ein Sprachwechsel gewesen.
Die Verlegung des "Klingeldrahtes" hat sich meiner Entscheidung entzogen. Als das eine Gebäude verkabelt wurde, lief ich noch mit der Trommel um den Weihnachtsbaum, bei dem anderen Gebäude war ich gerade in der Schule.
Zu dieser Zeit nahmen Computer noch ganze Etagen ein und kein Mensch sprach von struktierter Verkabelung.
Auch heute läge die Entscheidung nicht in meinem Bereich, da ich nicht EDV-Leiter (bzw. CIO) bin.
Und in Unternehmen sitzt vor diesem meistens immer noch der Finanzchef (bzw. CFO).
Ich möchte mal das Gesicht eines Finanzchefs sehen, dem man sagt, dass man für eine Telefonanlage mal eben anstatt 16.000¤, das Doppelte oder mehr verbraten will, wenn die Kernkompetenz des Unternehmens nicht im Telefoniebereich liegt.
Wenn gewünscht, kann man die Differenz immer noch in kommerzielle CTI und CRM-Lösung für die relevanten Arbeitsplätze stecken.
Ich erwähne absichtlich "kommerziell", da im geschäftlichen Bereich häufig noch Wert drauf gelegt wird, einen Partner zu haben, den man zur Not rechtlich greifen kann.

Vielen Dank für den Tipp mit CampOn.
Wenn ich die Funktion richtig verstehe, landet ein Anrufer so lange in der Warteschlange, bis der angerufene Anschluss frei ist.
Hatte daran gedacht, so etwas aufwändig im Dialplan abzubilden, da ich die Funktion nicht kannte.
Habe die Idee aber bezweifelt, da sofort Kosten für den Anrufer entstehen.
Ausserdem weiss ich nicht, wie ich am Zielgerät den Anruf signalisieren soll.
Und es gibt nun mal die Situation, dass man telefonieren muss, obwohl man einen wichtigen Anruf erwartet. Da wäre es doch schön, wenn dieser signalisiert wird.
Möglicherweise wäre das bei Verwendung des von Dir erwähnten CISCO kein Problem. Ich habe mich aber an Mobilteile gewöhnt, da ich durchaus auch mal im Keller, Garten oder Garage beschäftigt bin. Bei der momentanen WLAN Qualität würde dies mindestens drei Access-Points mit Roaming erfordern.
Der Technik-Freak in mir hat ja auch nichts dagegen. Dummerweise muss das auch bezahlt werden.
Die zur Zeit kursierenden Artikel in diversen Zeitschriften schüren nun mal eine
gewisse Erwartungshaltung, wenn sie Asterisk als vollwertigen Ersatz für eine bestehende Infrastruktur darstellen. Mit den nötigen Investitionen ist dies wohl richtig. Und dann ist Asterisk auch noch viel, viel mehr.
Aber ich habe hier vier Mobilteile und ein festes.
Ach ja, ich bin nicht allein im Haushalt.
Um nach meinen bisherigen Erkenntnissen zumindest das "Call Waiting" gleichwertig abzubilden, müsste ich in vier WLAN-Phones und die Access-Points investieren. Grob geschätzt 700¤.
Und damit habe ich immer noch noch nicht die Möglichkeit ein "Rückruf bei besetzt" oder auch "call completion on busy subsrciber CCBS" abzusetzen, wenn ich eine quasselnde Gegenstelle kurzfristig erreichen möchte.
Ich werde Asterisk aber wahrscheinlich für eine VOIP-Anbindung per VPN und als Anrufbeantworter einsetzen.
Finde eine derartige Degradierung aber ziemlich schade.
Lieber wäre mir, wenn ich auch Hylafax und die Euracom ersetzen könnte.
Aber im Bereich Fax scheint mir Asterisk zur Zeit nicht ausreichend und als Euracomersatz fehlen halt die beschriebenen Funktionalitäten.
Vielleicht reduziere ich meine Freizeit auf die Implementierung der gewünschten Funktionen. Da ich aber weder von C noch vom D-Kanal-Protokoll irgendeine Ahnung habe, werde ich wohl von der technischen Entwicklung überholt.

Gruss
Hein
 
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