Sipgate hat Ärger ... mit der Bundesnetzagentur - „Wunschvorwahl“ vor dem Aus?

frodo7248

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Hallo alle zusammen,

Die Firma Sipgate aus Düsseldorf hat Ärger. Nein, es ist nichts ernstes. Die Düsseldorfer sind nicht in der Kriese. Und nein, es geht nicht um das Dach, was am 11. Juno im Düsseldorfer Büro eingestürzt ist. Der Ärger, den die Fa. Sipgate hat, kommt aus Bonn.

Doch von Anfang an: Wie wir alle wissen, gilt für Deutsche Ortsnetznummern der Ortsnetzbezug. Danach dürfen Ortsnetznummern nur dann vergeben werden, wenn mindestens *eines* der folgenden Kriterien erfüllt ist:
a) Der Kunde hat seinen Wohn- oder Firmensitz im ONB.
b) Der Anschluss kann nur innerhalb des ONB genutzt werden (wichtig für Anschlüsse, die sich nicht an einem Wohn- oder Firmensitz befinden).
c) Der Anschlussinhaber ist als Träger des öffentlich-rechtlichen Krankentransportes für das Gebiet des ONB zuständig, kann aber weder a) noch b) erfüllen, weil seine Einsatzzentrale außerhalb des ONB liegt. (gilt nur für die Rufnummer 19222)
d) Es soll eine Bandansage geschaltet werden, die auf eine Umzugsbedingte Rufnummernänderung hinweist. (nur zwei Jahre lang zulässig, danach Abschaltung)

Wie wir alle wissen, ist die Bundesnetzagentur ziemlich streng, was die Überwachung der EInhaltung des Ortsnetzbezugs angeht. Umso mehr war ich irritiert, als ich auf der Website von Sipgate entdeckt habe, dass dort auch ortsfremde Rufnummernzuteilungen angeboten werden.

Zugegeben, man muss etwas suchen, um den Service zu finden - Um eine ortsfremde Rufnummer von Sipgate zu bekommen, muss man nämlich sich eine Simquadrat-Mobilfunksimkarte bestellen und dann im „Feature STore“ die Tarifoption „Wunschvorwahl“ für 4,95€/Monat bestellen. Dann bekommt man eine Rufnummer aus einem beliebigen Ortsnetz, unter der man überall erreichbar ist.

Zwar werden die ortsfremden Festnetznummern von Sipgate nur über das Mobilfunkprodukt „Simquadrat“ und nur zusätzlich zu einer wohnsitzabhängigen Rufnummer vergeben - aber dennnoch war ich etwas irritiert. Ich fragte mich, ob das denn so legal sei, was die Düsseldorfer da machen. Definitiv legal wäre es, wenn man die Nummer nur nutzen könnte, wenn man sich im jeweiligen ONB aufhält (so wie O2 es bei der Homezone handhabt). Aber bei den Zweitrufnummern von Simquadrat gibt es garkeine Restriktionen. Und das verwunderte mich doch sehr.

Ich habe mich daraufhin an die Bundesnetzagentur in Bonn gewandt und gefragt, was die denn so von der Sache halten und ob Kunden, die dieses Feature nutzen, befürchten müssen, dass ihre Nummern wegen Verletzung des Ortsnetzbezugs wieder abgeklemmt werden.

Die Antwort, die ich bekommen habe, war eine längere Email, in der mir die Grundlagen des Ortsnetzbezuges erläutert wurden.

Ganz unten der folgende Satz: „Aus den genannten Gründen wurde bereits ein Verwaltungsverfahren in Bezug auf das fragliche Geschäftsmodell des Unternehmens sipgate GmbH eingeleitet.

Kunden, die eine ortsfremde Rufnummer von Simquadrat nutzen, müssen also damit rechnen, dass es demnächst zu EInschränkungen kommt. Das heißt: Sipgate wird gezwungen sein, die Rufnummern entweder abzuschalten oder den Nutzungsbereich (ähnlich wie bei der Homezone von O2) auf den ONB zu beschränken.
 
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Deine Schlussfolgerung (letzter Satz) ist falsch, lediglich die Vorwahl muss mit der "Anschrift" übereinstimmen.

des weiteren hat o2 nicht mehr nur eine homezone, sondern eine bundesweite - siehe:
o2 führt bundesweite Homezone für Privatkunden ein
Bei o2 gibt es jetzt eine bundesweit kostenlos erreichbare Festnetznummer. In vielen Tarifen erhalten Neukunden die deutschlandweite Homezone ab sofort. Auch Bestandskunden sollen schrittweise umgestellt werden:
http://www.teltarif.de/o2-festnetznummer-bundesweit-kostenlos-erreichbar/news/55975.html

Auch können uns als Endkunde die Querelen egal sein, ändern können wir nichts und Sipgate hat die Möglichkeit sich zu wehren.
 
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Deine Schlussfolgerung (letzter Satz) ist falsch, lediglich die Vorwahl muss mit der "Anschrift" übereinstimmen.

Ääääh, sorry, ich glaube, dass du meinen Post missverstanden hast.

ICh habe nicht behauptet, dass Wohnsitz und Anschlussort zur Vorwahl passen müssten. Vielmehr habe ich geschrieben, dass die Telephonieanbieter im Einzelfall die Wahlfreiheit haben, ob sie die den Ortsnetzbezug über den Anschlussort ODER über den Wohnsitz herstellen.

Bei der Herstellung des Ortsnetzbezugs über den Anschlussort entfällt die Möglichkeit, die Rufnummer mobil zu nutzen; Vielmehr ist man dann gezwungen, sich auf die Reichweite der DECT-Basis oder der Homezone zu beschränken. ACHTUNG: Diese Regelung gilt für Anschlüsse, die sich nicht am Wohnsitz des Kunden befinden. Z. B. kann ich, wenn mein Wohnsitz in Bielefeld ist, meine Homezone nach Berlin zu legen. Ich brauche dafür keine Wohnung in Berlin; Es reicht, wenn meine Lieblingsparkbank in Berlin steht. EInzige Einschränkung dabei ist, dass ich nach Berlin kommen muss, um meine Berliner Nummer zu nutzen. Berliner Nummern außerhalb Berlins (z. B. in Bielefeld) zu nutzen steht nämlich nur denjenigen zu, die eine Wohnung in Berlin haben.

Und meine Schlußfolgerung ist in der Tat richtig - es geht im vorliegenden Fall nämlich um Rufnummern, bei denen Vorwahl und Anschrift NICHT zusammenpassen.

Ich kann mir lebhaft vorstellen, dass Sipgate sich dagegen wehren wird. Aber ich halte es für abwegig, dass die damit durchkommen.

Und nein - ich bin nicht dafür verantwortlich, dass die BNetzA der Fa. Sipgate aufs Dach steigt, denn das hat sie ohne mich auch schon gemacht. Und das Unwetter, was das Dach beschädigt hat, habe ich auch nicht bestellt.


Ähm, dieses Feature wird im Fachjargon als „CLIP No Screenig“ bezeichnet. Im Grunde gibt es sowas schon sehr lange. Sipgate bietet diese Funktion genauso bei VoIP-Anschlüssen und es gab auch schon in den 1990ern Anbieter, die dieses Feature bei ISDN-Anschlüssen angeboten haben.

CLIP No Screening wurde erfunden, weil es traditionell üblich ist, dass Sonderrufnummern (0900, 0800, 0180, 0700, etc.) nicht direkt einem Anschluss zugeordnet, sondern per Weiterleitung auf diesen aufgeschaltet werden. Die Folge davon ist, dass abgehende Anrufe weiterhin unter einer Ortsrufnummer erfolgen. Möchte man aber stattdessen die Sondernummer übermitteln, braucht man eben Clip No Screening.

Die Neuheit bei Simquadrat besteht nun darin, dass hier erstmals Clip No Screening im Mobilfunknetz ermöglicht wird. Dass man damit Humbug treiben kann, ist mir klar - aber das konnte man auch schon vorher.
 
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Manchmal sollte man besser schweigen.
 
dass diese Feature in ihrer jetzigen Form keinen Bestand haben wird
Die BNA reitet immer noch auf ihren Ortsnetzen rum, die im VoIP-Zeitalter ziemlich sinnlos geworden sind. Viele andere Länder haben die Ortsnetze inzwischen abgeschafft, in 5 bis 10 Jahren wird es auch hierzulande möglicherweise keine "Ortsnetze" mehr geben.
 
Die Vorgaben des Gesetzgebers sind nicht zeitgemäß, wenn man sich nur das Chaos mit den Mobilfunk-Vorwahlen anschaut.
auf der einen Seite gab es die Trennung (Vorwahl=Anbieter), auf der anderen die Rufnummernmitnahme - sodass zwischenzeitlich ein schöner Mix rauskam, wo selbst manche Abrechnungssysteme der Anbieter durcheinander kommen.
(Stichwort - Community-flat mit unterschiedlichen Vorwahlen)

an anderer Stelle wurde auch thematisiert, was bei korrekter Umsetzung bei Vertragsstart und späterem (nicht gemeldeten) Umzug passiert.
sollte/muss dann eine Autorisierung nach x Monaten oder 1 Jahr oder ... und wenn ja in welcher Form?

Nicht nur Sipgate vergibt/vergab ON die nicht in Verbindung mit post#1 - a.) passen, da diese evtl. teilweise nicht alle Vorwahlbereiche ab Produkt-Start verfügbar hatten.
 
Nur so: Man kann auch bei O2 jede beliebige Adresse angeben, in der man seine "Homezone" und damit Rufnummer haben will. Da ist überhaupt kein Bezug zur Rechnungsadresse notwendig. Und O2 verifiziert da auch nix. Ist das auch fragwürdig? Dafür läuft es schon ganz schön lang.

Ich bin mir sicher, dass Sipgate das vorher geprüft hat und mit gutem Gewissen, gegen keine Gesetze zu verstoßen, entwickelt hat. Und nur dass ein Verfahren eingeleitet wurde, heißt noch lang nicht, dass es abgeschafft wird. Das kann wohl auch erstmal heißen, dass geprüft wird, eine Stellungnahme angefordert wird usw.

Warten wir es doch erstmal ab. Vielleicht merkt ja auch die Bundesnetzagentur, dass ihre altmodischen Ansichten überholt sind. :)
 
Nur so: Man kann auch bei O2 jede beliebige Adresse angeben, in der man seine "Homezone" und damit Rufnummer haben will. Da ist überhaupt kein Bezug zur Rechnungsadresse notwendig. Und O2 verifiziert da auch nix. Ist das auch fragwürdig? Dafür läuft es schon ganz schön lang.

Also nochmal langsam zum Mitschreiben: Ja, du hast Recht. Man darf die Homezone überall hinlegen, wo man will. Ich habe auch nie etwas anderes behauptet. Der Bezug zwischen Rechnungsadresse und Rufnummer muss nur dann gegeben sein, wenn man die Rufnummer bundes- bzw. weltweit nutzen will. Für Rufnummern, die auf die Homezone beschränkt sind, braucht es keinen Bezug zwischen Rechnungsadresse und Rufnummer.

Und das O2 nichts verifizieren würde glaub ich dir nicht. Den Wohnsitz können die Mobilfunker nämlich überprüfen, indem sie eine SIM-Karte per Post verschicken. Bei mir war es sogar so, dass O2 mit der Postverifizierung nicht zufrieden war. Ich musste zusätzlich dem Paketboten meinen Personalausweis zeigen.

Die Vorgaben des Gesetzgebers sind nicht zeitgemäß,
Amen.
Nicht nur Sipgate vergibt/vergab ON die nicht in Verbindung mit post#1 - a.) passen, da diese evtl. teilweise nicht alle Vorwahlbereiche ab Produkt-Start verfügbar hatten.
Ja, das hat Sipgate gemacht. Und zur Strafe wurden sie von der BNetzA verdonnert, diese Nummern wieder abzuschalten, weil das Vorgehen so nicht erlaubt war. Danach hat Sipgate 01801er vergeben; Doch auch die waren nicht kosher, denn Sipgate hat hier einfache Rufnummern durch Anhängung von zusätzlichen Ziffern verlängert. Das war lt. BNetzA wieder nicht zulässig, weshalb Sipgate schließlich nichts anderes übrig blieb, als alle 5200 Ortsnetze zu erschließen.

Die BNA reitet immer noch auf ihren Ortsnetzen rum, die im VoIP-Zeitalter ziemlich sinnlos geworden sind. Viele andere Länder haben die Ortsnetze inzwischen abgeschafft, in 5 bis 10 Jahren wird es auch hierzulande möglicherweise keine "Ortsnetze" mehr geben.

Klar, ich wäre auch dafür, die Ortsnetze abzuschaffen. Schließlich sind das nur noch potemkinsche Dörfer ohne Bezug zur Netztopologie.
 
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WIeso denn? Jetzt wissen wir wenigstens, dass diese Feature in ihrer jetzigen Form keinen Bestand haben wird.
Weil wenn man sich in der Grauzone bewegt nicht unbedingt Fragen dieser Art stellen sollte.
 
Ich gehe davon aus, dass das Angebot rechtlich geprüft wurde. Sipgate werden andererseits ständig Steine in den Weg gelegt, zu verfolgen im sipgate blog. Fast alles was Du sipgate hier vorwirfst betrifft andere Provider genauso. Ich würde eher der BNetzA vorwerfen, dass sie nach Einführung des Ortsbezugs, den es ja vor 2004 gar nicht gab, versäumt hat die alternative 032 Gasse vernünftig zu reglementieren.

Ansonsten kann ich mich den Vorschreibern nur anschließen. Schlafende Hunde soll man nicht wecken und mit petzen macht man sich auch nicht unbedingt beliebt.

jo
 
Zuletzt bearbeitet:
Ansonsten kann ich mich den Vorschreibern nur anschließen. Schlafende Hunde soll man nicht wecken und mit petzen macht man sich auch nicht unbedingt beliebt.

Die BNetzA wusste schon Bescheid, bevor ich gefragt hatte. Und wenn nicht, dann hätte es später doch noch irgendwer anders gepetzt.

Mir ging es nicht ums petzen. Ich wollte von der BNetzA wissen, ob das Geschäftsmodell in einem halben Jahr immernoch existieren wird oder nicht. Weiter nichts.

Und ich werfe Sipgate garnichts vor, abgesehen von der Sperrung der Vorwahl 032, mit der Sipgate seinerseits anderen Anbietern Steine in den Weg legt.
 
Und ich werfe Sipgate garnichts vor, abgesehen von der Sperrung der Vorwahl 032, mit der Sipgate seinerseits anderen Anbietern Steine in den Weg legt.

Was hat Dir denn die BNetzA denn zu dem Problem geantwortet?

jo
 
Und wenn nicht, dann hätte es später doch noch irgendwer anders gepetzt. Mir ging es nicht ums petzen. Ich wollte...
... doch nur fragen, damit die es endlich merken?

Man kann das auch anders sehen.

abgesehen von der Sperrung der Vorwahl 032, mit der Sipgate seinerseits anderen Anbietern Steine in den Weg legt.

... was meinen Auftraggeber schon immer ärgert.


Ehmmm, das waren meine ersten Gedanken, als ich dein erstes Posting las.

Nicht, dass ich jetzt behaupten will, du möchstest andern gerne schaden.
Nein, gar nicht!
 
Was hat Dir denn die BNetzA denn zu dem Problem [Sperrung der Gasse 032] geantwortet?
Antwort steht noch aus.

... doch nur fragen, damit die es endlich merken?
Verdammt nochmal. Die BNetzA bekommt sowas schon früh genug mit; Auf mich als „Petzer“ sind die ganz sicher nicht angewiesen. Und sie haben ja geschrieben, dass sie bereits vor EIngang meiner Anfrage dabei waren, Sipgate aufs Dach zu steigen.

... was meinen Auftraggeber schon immer ärgert.
Ich habe keinen Auftraggeber.

Mir ging es nur darum, publik zu machen, dass Sipgate Ärger am Hals hat und dass die ortsfremde Rufnummernvergabe möglicherweise keinen dauerhaften Bestand haben wird. Nichts weiter.

Ich frage mich auch, was die Entscheidungsträger in Düsseldorf geritten hat, dass sie einen Dienst anbieten, der auf derart tönernen Füßen steht. Dass die Rechtsabteilung von Sipgate das durchgewunken hat, bin ich jedenfalls nicht bereit zu glauben.
 
Sipgate aufs Dach zu steigen.
Mir ging es nur darum, publik zu machen, dass Sipgate Ärger am Hals hat...
Dass die Rechtsabteilung von Sipgate das durchgewunken hat, bin ich jedenfalls nicht bereit zu glauben.
Sorry, dein Ton ist entweder unerfahren oder überheblich. Ich könnte verstehen, wenn du vor einem Aufbau eines Geschäftsmodells auf diesem Feature nachfragst, ob dieses wirklich lohnt. Aber in aller Regel würde ich dies direkt beim Anbieter tun, und nicht zuerst bei der BNA...
Warum ergötzt du dich am Ausdruck "Ärger am Hals"? Eine sachliche Schilderung eines Problems sieht anders aus...
 
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