Damit ist der SIP-Workflow, auf dem Sipgate's Geschäftsmodell basiert, bereits Geschichte. Der Kontakt mit Privatkunden wird inzwischen vielerorts auf Web-Chat und Messenger umgestellt - E-Mail ist dort bereits angezählt.
Wie viele Dinge, sehe ich es trotzdem etwas anders als Du. In manchen Diskussionen ist es sinnvoll mit Hilfe der "Provokation" gewisse Dinge hervorzuheben. Du hast ja schon in anderen Bereichen dieses Mittel recht häufig genutzt.
Es ist eindeutlig, dass E-Mail, Messenger und Chatdienste (insbesonere bei Einsatz von "Bots") zunehmend die Kommunikationslandschaft verändern werden. Aber immer als "weitere Möglichkeit" der Kommunikation. Aber sicherlich nicht mittelfristig als Ablösung der SIP Festnetztelefonie. Du möchtest ja auch weltweit kommunizieren und dies mit Firmen und Privatpersonen. Da hat sich die simple "Telefonnummer" als sehr zuverlässig erwiesen und die landet im Regelfall auf einem SIP Client (Hard-Software), Mobilfunk oder im klassischen PSTN.
... daß es hier nicht um "toll finden" und persönliche Präferenzen geht, das ist höchstens bei Omi im Altenheim Thema.
Warum so agressive Töne? Deine persönliche Preferenz sind also Messenger und Webchatdienste. Ich sehe es als weitere Alternative zum Telefonsprachnetz aber nicht als Ablösung an.
E.164-Adressierung benutzen heißt auch nicht, daß man Minuten bei einem SIP-Anbieter einkauft. Der Datenaustausch (und mehr ist VoIP nicht) kann genauso gut auch direkt über Apps und zugehörige Cloud-Backends laufen. Man kann auch WhatsApp doof finden, Leute nutzen es.
Es ist vollkommen richtig, dass der RTP Datenstrom natürlich zwischen A und B Teilnehmer, Point2Point laufen
kann. Doch hier machst Du die Rechnung ohne den Wirt! Erstens benötigst Du für solch ein Szenario einen SIP Provider der Dir den SIP Dienst (also Registrierung usw. weltweit) zur Verfügung stellt. Wer macht das umsonst? Zweitens vergisst Du, dass sämtliche Provider, mindestens einmal in Deutschland, eine Möglichkeit des Kommunikationsmitschnitts zur Strafverfolgung anbieten müssen. Dazu sind die gesetzlich verpflichtet. Das heißt auch der RTP Datenstrom
*muss* über den Provider bzw. über entsprechende Komponenten laufen, die einen Mitschnitt ermöglichen.
Auch Deine Cloud Backends müssen dies bieten, ansonsten ist der Dienst in D und der EU verboten. Und ob es so erstrebenswert ist, sämliche betriebsinternen Gespräche über einen Clouddienst zu führen, dessen Server vielleicht sogar noch außerhalb der EU stehen, muss jeder selbst für sich bewerten. Ich finde es immer nur lustig (im negativen Sinne), wenn man sich über Google Streetview aufregt und sein Haus verpixeln lässt, KFZ Kennzeichen müssen in öffentlichen Bildern unkenntlich gemacht werden aber Sprachtelefonie über Microsoft, Google oder Huawei ... Genau mein Humor.
Gruß
Michael