Sendeleistung tunen durch Spannungserhöhung

Knuffi schrieb:
70mW Hochfrequenzleistung im WLAN Frequenzbereich (egal an welcher Antenne) sind absolut ungefährlich, es sei denn man sticht sich mit der Antenne ins Auge ;).
Hallo Knuffi,
mich würde interessieren, in wie weit man da jedes Gerät einzeln betrachten kann. Ist es nicht so, dass sich die Belastung erhöht, wenn mehrere Quellen zusammen kommen (Wlan, Handys, Dect)?
Ein EMVler eines großen Handyherstellers hat mir mal erzählt, dass seine Abteilung sich deswegen geweigert habe, zur Cbit zu fahren.
 
Theoretisch kann man das addieren

handy ca 1000-8000mW
Wlan max 100mW
DECT Max 100mW
(jeweils an der Antenne)


Also wer ein Handy am ohr hat braucht sich vor der WLAN Strahlung des 3m entfernten Routers nicht fürchten.
 
karl61 schrieb:
mich würde interessieren, in wie weit man da jedes Gerät einzeln betrachten kann. Ist es nicht so, dass sich die Belastung erhöht, wenn mehrere Quellen zusammen kommen (Wlan, Handys, Dect)?
Das Wort "Strahlung" verleitet immer wieder dazu, Funk-Emmissionen mit radioaktiven Emissionen gleichzusetzen und sich dann eine kummulative "Belastung" a la Tschernobyl vorzustellen.

Radioaktive Strahlung ist "ionisierend" und zerstört dadurch die DNA in Zellen. Funkwellen (bzw Funkstrahlung) sind um ein vieltausendfaches energieärmer.

Das ist der gleiche Unterschied, ob man von einer Pistolenkugel (Radioaktivität), oder einem langsamen Tischtennisball getroffen wird. Auch wenn es Tischtennisbälle regnet bringt es niemanden um, im Gegensatz zu einem Kugelhagel. Allerdings kann sich der Körper durch die aufgenommene Energie bis auf ein gefährliches Niveau erwärmen (wovon man aber bei den üblichen Sendeleistungen weit entfernt ist). Nachgewiesen ist bisher die Schädlichkeit der thermischen Wirkung, daher hat man für Handies den SAR-Wert als Vorsorgewert eingeführt.

Bei dauerhafter Hochfrequenzbelastung mit ungepulster Strahlung zweifelt auch niemand diese Grenzwerte an. Bisher hat es auch niemanden gestört, dass uns Rundfunk und Fernsehsender mit Megawatt an Funkleistung dauerhaft "bestrahlen".

Einige Biologen vermuten aber , dass gepulste Strahlung (GSM,WLAN,DECT) bzw regelmässig Funk an/aus bzw wärmer/kälter... das empfindliche Nervensystem des Körpers (Hormonspiegel etc) durcheinander bringen könnte. Einen allseits akzeptierten Nachweis dafür gibt es bisher aber nicht.


Aus thermischer "Sicht" sind Bluetooth,WLAN,DECT, GSM annerkannt ungefährlich. Es muss auch der Abstand zur Funkquelle berücksichtigt werden, da die Energiemenge quadratisch mit der Entfernung zum Sender abnimmt. In 1 Meter Entfernung zur Sendequelle beträgt die "Funkenergie" nur noch etwa 1%, in 3m Entfernung nur noch 1-Promille.

=> Wenn man bereit ist, sich ein Handy an den Kopf zu halten, braucht man sich um die Summe mehrerer Geräte in einem Raum keine Sorgen zu machen. Deren Belastung liegt im Promille-Bereich im Vergleich zu einem Handy-Telefonat!

karl61 schrieb:
Ein EMVler eines großen Handyherstellers hat mir mal erzählt, dass seine Abteilung sich deswegen geweigert habe, zur Cbit zu fahren.
Na das hört sich jetzt aber an, wie eine Schlagzeile der Bildzeitung in den Sommerferien :lach:
Ich hab auch noch einen:
"Bademeister weigerte sich einen Ertrinkenden zu retten". Dem Richter erklärte er, dass Chlorwasser die Haut reizen könnte , weshalb ein Rettungsakt für ihn unzumutbar sei
:dance:

Vielleicht ist er Hobby-Baubiologe und und verdient sich ein Zubrot mit Funk-Messungen und dem Verkauf von Kupfertapeten;-) Früher haben sich die Leute vor Erdstrahlen gefürchtet, heute gibt es Messgeräte, welche bei Funkstrahlen etwas anzeigen => das ist doch viel besser, als eine Wünschelrute !

Ich bezweifle allerdings, daß der EMV-ler seine "Messwerte" bezüglich gesundheitlicher Auswirkungen besser bewerten kann, als jeder andere hier.
Ein Landvermesser kann feststellen, ob die Brücke da steht, wo sie hin soll, aber die Position legen andere fest.


K
 
Zuletzt bearbeitet:
Na ja, vieleicht haben die ganzen SAR Messungen die er machen muß sein Hirn auch etwas weich gekocht, jedenfalls vielen Dank für die Antwort.
Man hört so viele unterschiedliche Aussagen zu Dingen, die im Moment eigentlich noch niemand so recht abschätzen kann, wie Erfahrungswerte fehlen.
Wie war es beim Radar? Keine Gefahr, keine Belastung, kann alles nicht sein.
Muß man nur bei bleiben, bis der Krebs für Ruhe gesort hat.
 
karl61 schrieb:
Wie war es beim Radar? Keine Gefahr, keine Belastung, kann alles nicht sein.
Ich zitiere mal aus dem Wikipedia (falls das nicht erlaubt ist, Admin => bitte löschen).
Der Link zum Wiki-Artikel ist hier .
Wikipedia => Radar schrieb:
Um in Impulsradar-Geräten die hohen Sendeleistungen zu erzeugen, welche zur Ortung z. B. über einige 100 km nötig sind, werden z. B. Magnetrons verwendet. Dazu wird ein Magnetron z. B. mittels Hochspannungs-Schaltröhren (Thyratron) gepulst betrieben. Da in diesen Schaltröhren dabei auch Röntgenstrahlung entstand, führte dies öfter zu Strahlenschäden an früher unzureichend abgeschirmtem Bedien- und Wartungs-Personal militärischer Radar-Geräte.
Die Pulsleistungen eines Radar liegen im Kilowattbereich. Die Durchschnittsleistung liegt im 2-stelligen Wattbereich. => Beides Faktor 1000 über den Werten eines Handies und auch die heute gültigen SAR-Grenzen wurden bei den betroffenen Wartungsarbeitern damals überschritten.
Glaubt man der "Wikipedia-Erklärung" wurden die Gesundheistschäden nicht von den Funkwellen verursacht, sondern von der Röntgenstrahlung der verwendeten Verstärkerröhren.

Bezüglich Gefährlichkeit Handystrahlung gibt es ja nun schon einen fast 10jährigen Feldtest (mit uns allen), wobei die Krebsrate von "Vieltelefonierern" gegenüber "Nicht-Handy-Nutzern" nachweislich nicht signifikant höher ist...

Ich mache mir mehr Sorgen über die Umweltverschmutzung, z.B Pestizide im Gemüse. Die Gefährlichkeit von Pestiziden ist eindeutig nachgewiesen, trotzdem wird über Funkwellen viel mehr diskutiert. Die Bürger gehen dafür sogar auf die Straße => ist doch merkwürdig....

K
 
Zuletzt bearbeitet:
Das sollte nicht heißen, dass ich das anders sehe. Und passte da thematisch so auch nicht richtig zu, aber ich denke, dass die Gesamtheit der Einflüsse letztlich den Effekt auslöst, und nicht immer nur eine Ursache vorhanden sein muß. Es kann auch schon mal ein Federball ein Fass zum Überschwappen bringen.
Ich bevorzuge da wo es geht einfach verkabelte Netzwerke und finde es übertrieben, Wlan einzuschalten, wenn man 2m neben dem Router sitzt.
Ist zu dem stabieler.
 
Knuffi schrieb:
@Voipuser => Full ack.
Nein, die ca 0,07 Watt Sendeleistung (macht 100mW EIRP bei 2dBi Antenne) erhöhen sich bei einer Antennenmodifikation nicht.

Man muss Sendeleistung und effektive Strahlungsleistung unterscheiden. Die Strahlungsleistung (Sendeleistung plus Antennengewinn) ist nur eine rechnerische Größe für Reichweitenvergleiche, welche aber nichts mit der thermisch wirksamen Leistung zu tun hat. Man darf sich durch den gefährlich klingenden Begriff nicht in die Irre führen lassen.


Ja, die Betriebserlaubnis erlischt, sobald 100mW EIRP überschritten werden. Aus diesem Grund sind alle Antennenmods direkt an der Fritzbox an sich "illegal", da zumindest im 802.11b Mode die erlaubte Strahlungsleistung schon mit einer 5dBi Antenne überschritten wird. In Gebäuden ist das aber schwer von aussen nachweisbar (und wo kein Kläger...)


Erst sagt du in deinem Post das das sich die mw bei einer Antennen modifikation nicht erhöhen und dann wiedersprichst du dir selber.

Letzer satz? Und nach meiner Recherche ist sowohl bei 802.11b und g die Max leistung bei 100mw (durch RegTP bestimmt).

Bitte dich das mir nochmal verständlich zu machen.

Gruß Andy
 
Die gesetzliche Begrenzung der max. Sendeleistung bei WLAN auf 100mW ist wohl nicht nur wegen möglicher Strahlenbelastung (Schutz der Gesundheit) erfolgt sondern wegen der gegenseitigen Funkstörungen.
Die Zahl der Sendekanäle ist auf 13 begrenzt und die Bandbreite geht über mehrere Kanäle.
In dicht besiedelten Gebieten (ich kann z.B. bei mir 11 verschiedene WLAN-Netze erkennen) wäre bei 1000mW Sendeleistung wahrscheinlich totales Funkchaos und keiner könnte vernunftig WLAN nutzen.

h1watcher
 
h1watcher schrieb:
Die gesetzliche Begrenzung der max. Sendeleistung bei WLAN auf 100mW ist wohl nicht nur wegen möglicher Strahlenbelastung (Schutz der Gesundheit) erfolgt sondern wegen der gegenseitigen Funkstörungen.
Die Zahl der Sendekanäle ist auf 13 begrenzt und die Bandbreite geht über mehrere Kanäle.
In dicht besiedelten Gebieten (ich kann z.B. bei mir 11 verschiedene WLAN-Netze erkennen) wäre bei 1000mW Sendeleistung wahrscheinlich totales Funkchaos und keiner könnte vernunftig WLAN nutzen.

h1watcher


Ja, das ist mir schon alles klar.

Ich frage mich nur ob ich jetzt überhaupt ne neue Antenne draufbauen darf auf meine F-Box.

Woher weiß ich ob ich die 100mw noch unterschreite?
So weit ich das verstanden habe ist die Begrenzung von 100mw auf die Ausgangsleistung bezogen oder?

Gibts da irgend ne Formel oder wie viel mw hat der Chip der F-Box kann man dann mit dbi der Antenne und der mw der F-Box die Ausgangsleistung berechnen?

Was wäre wenn ich eine zweite Antenne mit hilfe von neuem Pigtail und 5dbi Antenne aufsetzten würde, wäre diese Sicher über 100mw oder vielleicht?

Möchte ja auch nicht gegen Gesetz verstoßen.

Gruß Andy

P.S. noch Danke für deine Schnelle Antwort!
Spitze von dir!
 
Apfelsaftkotzer schrieb:
Möchte ja auch nicht gegen Gesetz verstoßen.

so, und nun kannst du die fbf zulassen, jede änderung an der box führt dazu das das gerät nicht mehr dem orginal welches von avm mit einer emv-konformabilitäts erklärung versehen ist entspricht. Betreiben von sendeanlagen ist aber nur hiermit erlaubt, und die fbf ist eine sendeanlage.

und wenn dich das nicht kratzt, mach die antenne drauf und fertig, du wirst mit ner 5dB antenne bei der geringen ausgangsleistung der fbf nicht gegrillt oder verstrahlt, dafür brauchst du richtig leistung.
 
Das heißt also das alles was nicht "emv-konformabilitäts erklärung" ok ist illegal ist?

Aber das ich denoch und 100mw bleiben würde?

Gruß Andy
 
Wenn man im eigenen häuslichen Bereich mit einem Antennentuning in die Empfangsbedingungen verbessert ist das völlig ok. Annähernd kann man die Empfangsqualität ja mit vielen WLAN-Sniffern und auch in der Web-Oberfläche der FB ermitteln. Erhält man mit einem Laptop außerhalb des eigenen Wohnbereiches im WLAN/Monitor eine Anzeige für die Verbindungsqualität unter 80% (was immer noch einen sehr guten Empfang zulässt) dann dürfte kaum die Gefahr bestehen Besuch vom Störungsdienst zu bekommen.

Beim Betreiben einer Außenantenne mit großem Antennengewinn geht man aber bewußt auch ein Risiko ein. Bisher ist mir aber noch nicht bekannt geworden, dass es bei WLAN in Verbindung mit erhöhter Sendeleistung zu Sanktionen gekommen ist.

mfg
h1watcher
 
Man muss unterscheiden zwischen "Senderausgangsleistung" und "effektiver Strahlungsleistung".

Senderausgangsleistung ist die physikalische Energie, die der Sender abgeben kann, vergleichbar mit der Wattzahl einer Lampe.

Effektive Strahlungsleistung ist eine rechnerische Größe bei welcher man ein komplettes Sendesystem mit Verlusten (Kabel) und Antennengewinn mit einem "Referenzsystem" vergleicht.
Man tut so, als ob man bei dem Referenzsystem mit 0dBi-Antenne die Sendeleistung erhöhen würde, bis die gleiche "Reichweite" (Leistungsflußdichte) erzielt wird, wie bei dem realen System mit Antennengewinn. Diese "virtuelle" Leistung nennt man "effektive Strahlungsleistung".

Eine Antenne erhöht nicht die Sendeleistung, sondern bündelt sie in eine Richtung. Das ist vergleichbar mit einer Taschenlampe mit abenommenen Reflektor (0dBi Antenne) und aufgesetztem Reflektor => Licht wird in eine Richtung heller, dafür in andere Richtungen dunkler, die "Wattzahl" der Birne bleibt aber gleich.

Die Regulierungsbehörde hat nun quasi die "Helligkeit" bzw die "effektive Strahlungsleistung" begrenzt. Da die WLAN-Geräte normalerweise schon ab Werk die zulässige Strahlungsleistung (Helligkeit) erreichen, muss man theoretisch bei Einsatz einer Antenne (Bündelung der Leistung in eine Richtung) zum Ausgleich die Sendeleistung (Wattzahl der Glühbirne) reduzieren, um die gleiche "Helligkeit" zu erhalten.

Zu der Frage der rechlichen Situation kann man einen Blick ins Wikipedia hier werfen:

Wikipedia/WLAN schrieb:
Rechtlich darf die Sendeleistung aller Komponenten zusammengenommen in Deutschland 100 mW (= 20 dBm) EIRP (bei 2,4 GHz) bzw. 1000 mW EIRP (bei 5,7 GHz mit TPC und DFS) nicht übersteigen. Es besteht keine Meldepflicht. Der Betreiber trägt die Verantwortung, dass seine Anlage die vorgeschriebenen Grenzwerte nicht überschreitet. Es dürfen in Deutschland uneingeschränkt auch selbstgebaute Antennen verwendet werden; hierfür ist keine Amateurfunklizenz notwendig, da die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP, früher Bundespost, BAPT) und heute Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen, die entsprechenden Frequenzbereiche in einer Allgemeinzuteilung lizenzfrei gestellt hat.
(EIRP=effective isotropic radiated power = effektive Strahlungsleistung <=> Helligkeit)
In der Praxis ist eine "Antennenmodifikation" für ein im Gebäude stehendes WLAN von "der Straße aus" aber praktisch nicht nachweisbar....Man wird also nur "Schwierigkeiten" bekommen, wenn irgendwo Störungen auftreten und der Funkstörmeßdienst bei der Fahndung eine derart modifiziertes Gerät als "Störungsquelle" identifiziert, was aber bei einer Antennenmodifikation im Haus eher unwahrscheinlich ist (aufgrund der Funkdämpfung durch die Mauern).
Etwas anderes sind WLAN-Richtfunkstrecken außerhalb des Gebäudes => hier begibt man sich eher in gefährliches "Fahrwasser" da die Antenne von aussen sichbar ist und damit für den Funkstörmeßdienst die effektive Strahlungsleistung über eine Formel mit "empfangener Energie" zu "Entfernung" meßbar wird.

K
 
Zuletzt bearbeitet:
Antwort

Leider handelt sich es bei mir um Out-Door Wlan....

Daher ist das jetzt net so gut ^^ für meine Idee


Vielen Dank für eure Antworten.

Gruß Andy
 
Wenn eine Antenne im Aussenbereich angeordnet wird, hat man meist auch längere Kabel und damit Kabelverluste, die die Strahlungsleistung reduzieren....das muss/kann man individuell ausrechnen => somit sieht die Sache oft doch günstiger aus, als es Anfangs den Anschein hat.

Auch wenn die Sendeleistung entsprechend reduziert werden muss, hat man immer noch den zusätzlichen "Antennengewinn" beim Empfang, d.h. die Reichweite wird mit "Gewinnantennen" trotz des "EIRP-Limits" in Senderichtung auf jeden Fall besser...

Wenn Du eine "WLAN-Linkstrecke" ausserhalb des Hauses aufbauen möchtest, findest Du hier weitere hilfreiche Informationen.
K
 
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