karl61 schrieb:
mich würde interessieren, in wie weit man da jedes Gerät einzeln betrachten kann. Ist es nicht so, dass sich die Belastung erhöht, wenn mehrere Quellen zusammen kommen (Wlan, Handys, Dect)?
Das Wort "Strahlung" verleitet immer wieder dazu, Funk-Emmissionen mit radioaktiven Emissionen gleichzusetzen und sich dann eine kummulative "Belastung" a la Tschernobyl vorzustellen.
Radioaktive Strahlung ist "ionisierend" und zerstört dadurch die DNA in Zellen. Funkwellen (bzw Funkstrahlung) sind um ein vieltausendfaches energieärmer.
Das ist der gleiche Unterschied, ob man von einer Pistolenkugel (Radioaktivität), oder einem langsamen Tischtennisball getroffen wird. Auch wenn es Tischtennisbälle regnet bringt es niemanden um, im Gegensatz zu einem Kugelhagel. Allerdings kann sich der Körper durch die aufgenommene Energie bis auf ein gefährliches Niveau erwärmen (wovon man aber bei den üblichen Sendeleistungen weit entfernt ist). Nachgewiesen ist bisher die Schädlichkeit der thermischen Wirkung, daher hat man für Handies den SAR-Wert als Vorsorgewert eingeführt.
Bei dauerhafter Hochfrequenzbelastung mit
ungepulster Strahlung zweifelt auch niemand diese Grenzwerte an. Bisher hat es auch niemanden gestört, dass uns Rundfunk und Fernsehsender mit Megawatt an Funkleistung dauerhaft "bestrahlen".
Einige Biologen
vermuten aber , dass gepulste Strahlung (GSM,WLAN,DECT) bzw regelmässig Funk an/aus bzw wärmer/kälter... das empfindliche Nervensystem des Körpers (Hormonspiegel etc) durcheinander bringen könnte. Einen allseits akzeptierten Nachweis dafür gibt es bisher aber nicht.
Aus thermischer "Sicht" sind Bluetooth,WLAN,DECT, GSM annerkannt ungefährlich. Es muss auch der Abstand zur Funkquelle berücksichtigt werden, da die Energiemenge quadratisch mit der Entfernung zum Sender abnimmt. In 1 Meter Entfernung zur Sendequelle beträgt die "Funkenergie" nur noch etwa 1%, in 3m Entfernung nur noch 1-Promille.
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Wenn man bereit ist, sich ein Handy an den Kopf zu halten, braucht man sich um die Summe mehrerer Geräte in einem Raum keine Sorgen zu machen. Deren Belastung liegt im Promille-Bereich im Vergleich zu einem Handy-Telefonat!
karl61 schrieb:
Ein EMVler eines großen Handyherstellers hat mir mal erzählt, dass seine Abteilung sich deswegen geweigert habe, zur Cbit zu fahren.
Na das hört sich jetzt aber an, wie eine Schlagzeile der Bildzeitung in den Sommerferien :lach:
Ich hab auch noch einen:
"Bademeister weigerte sich einen Ertrinkenden zu retten". Dem Richter erklärte er, dass Chlorwasser die Haut reizen könnte , weshalb ein Rettungsakt für ihn unzumutbar sei :dance:
Vielleicht ist er Hobby-Baubiologe und und verdient sich ein Zubrot mit Funk-Messungen und dem Verkauf von Kupfertapeten;-) Früher haben sich die Leute vor Erdstrahlen gefürchtet, heute gibt es Messgeräte, welche bei Funkstrahlen etwas anzeigen => das ist doch viel besser, als eine Wünschelrute !
Ich bezweifle allerdings, daß der EMV-ler seine "Messwerte" bezüglich gesundheitlicher Auswirkungen besser bewerten kann, als jeder andere hier.
Ein Landvermesser kann feststellen, ob die Brücke da steht, wo sie hin soll, aber die Position legen andere fest.
K