Hallo DocAdams,
tut mir leid, daß ich erst so spät antworte.
Ich komme leider bei Deinen Ausführungen nicht ganz klar, welche Leitungen von wo nach wo verlaufen. Wenn Du bitte nochmal genauer beschreiben könntest, wie Dein ursprüngliches Kabel von der Vermittlungsstelle bzw. DSLAM zu Dir verlaufen ist, warum Du damit nicht zufrieden warst, warum Du unter der Adresse Deines Nachbarn einen Anschluß bestellt hast und was Du Dir davon versprochen hast, wie welche Leitungen jetzt wie verlaufen, was sich daran leicht ändern läßt und was schwer zu ändern ist, wie die beiden Häuser zu einander liegen, sind beides Einfamilienhäuser und was noch von Belang sein könnte.
Bis zu meiner Grundstücksgrenze liegt original Tcom-Erdkabel
Normalerweise gehört doch das Kabel der Telekom. Wieso kannst Du das jetzt anderweitig benutzen für die Verbindung zu Deinem Nachbarn?
Bei diesen geringen Entfernungen sollte es eigentlich exzellent funktionieren, sowohl direkt vom DSLAM zu Dir als auch vom DSLAM zu Deinem Nachbarn. Und wenn es da bei Dir nicht funktioniert hat, dann lag/liegt es nicht am Kabel der Telekom sondern an Deiner Hausverkabelung.
Ein Anschluß bei Deinem Nachbarn und dann ein Kabel in Eigenregie zu Dir rüber würde nur dann etwas bringen, wenn das Telekomkabel vom DSLAM zu Deinem Nachbarn halbwegs direkt verläuft und dann zu Dir riesige Umwege macht oder von extrem schlechter Qualität ist. Dann aber muß das eigene Kabel deutlich besser sein als das originale. Und das ist es bei Deiner Stückelei ganz sicher nicht.
Da die Störung nicht immer auftritt
Welche Störung? Und was heißt "nicht immer"? Wann tritt sie auf und wann nicht? Hast nur Du Störungen oder auch Dein Nachbar?
bin ich guter Hoffnung, sie irgendwann auch zu finden. Ob ich sie aber auch abschaffen kann, wird sich zeigen.
Du mußt die eigentliche Ursache finden und beseitigen. Anders geht es nicht. Irgend ein wilder Aktionismus bringt Dir nichts als unnötige Kosten und Arbeit.
Hm, ich hab in meinem früheren Leben schon ne Menge gelötet, aber was meinst du damit?
Bei den Signalen, von denen wir hier reden, nämlich DSL, genügt es nicht, daß irgend eine Verbindung besteht, sondern es ist wichtig, daß diese Signale ausreichend gut übertragen werden.
Wenn wir Starkstrom betrachten, dann kannst Du irgendwo her einen Nulleiter und auf ganz anderem Weg eine Phase holen und es funktioniert grundsätzlich (Sicherheit und Übersichtlichkeit lasse ich mal beiseite).
Beim klassischen Telefon kannst Du bei Entfernungen von einigen zehn bis maximal einigen hundert Metern irgendwie Strippen ziehen und es klappt, zumindest ausreichend gut. Darüber hinaus sollten es schon ordentliche Leitungen sein.
DSL ist da sehr viel empfindlicher. Da kannst Du Dir bezüglich Signalverfälschung nur einige Dezimeter bis wenige Meter freie Drähte erlauben. Alles, was darüber hinaus geht, müssen Kabel mit richtigem Wellenwiderstand sein, und der hängt ab vom Verhältnis zwischen Drahtdurchmesser der Adern zum Adernabstand.
Neben der Signalverfälschung an sich mußt Du auch Einstreuungen durch Störsignale von außen betrachten. Bei einem verdrillten Adernpaar sind die Einstreuungen sehr gering, bei glatten parallelen Drähten schon größer und bei offenen Einzeldrähten noch größer. Umgekehrt kannst Du durch Schirmung und Erdung einiges verbessern.
Mein Ziel ist eigentlich, meine jetzige Infrastruktur beizubehalten.
Ob das geht, hängt davon ab, wie sie aussieht.
Praktisch nur, dass das Eingangskabel (Telefon und Internet) nicht mehr von Norden, sondern vom Süden kommt.
Damit kann ich nichts anfangen. Da muß ich schon wissen, wie die beiden Häuser und der DSLAM zu einander liegen, wo Straßen und Wege sind und was noch einen Einfluß haben kann. Wichtig ist auch, wie die Kabel in den Häusern verlaufen.
Beim Nachbarn kommt jetzt das Internet- _und_ Telefonsignal an. Bei deinem Vorschlag, was passiert mit dem Telefonsignal?
Bei der geringen Entfernung zum DSLAM solltest Du sowohl direkt als auch über Deinen Nachbarn ein brilliantes DSL-Signal haben, so daß es keine Rolle spielt, ob Splitter, NTBA und DSL-Modem beim Nachbarn oder bei Dir sitzen. Ich verstehe nicht, warum Du überhaupt über den Nachbarn gegangen bist. Da wolltest Du wohl einem nichtvorhandenen Fehler ausweichen. Da Du aber den eigentlichen Fehler anscheinend noch nicht gefunden und beseitigt hast, geht es immer noch nicht.
In diesem Fall bringt es vermutlich nichts, das DSL-Modem zum Nachbarn zu stellen. Aber wenn Du das machst, dann mußt Du logisch zwei Kabel rüber ziehen, eines für Ethernet und eines für ISDN oder Analog für's Telefon. Da Du aber für 100 MBit nur zwei Adernpaare brauchst und ein CAT5-Kabel vier Adernpaare hat, kannst Du die beiden anderen Adernpaare für den s0-Bus nehmen, kommst also mit einem Kabel aus. Adapter zum Zusammenführen und Trennen von Ethernet und s0 sind handelsüblich, entsprechende Hinweise sah ich vor 1 oder 2 Tagen im Forum, habe aber gerade nicht den Link zur Hand.
Du schriebst an Markus:
...sofern denn der SNR nicht "abstürzt"
... was geschehen ist. Der Wert schwankt zwischen 11 und 16, war aber auch mal (einmalig) 25.
Das ist doch ausgezeichnet. Damit solltes es bestens gehen.
Das Tempo hab ich aber erst seit 10 Stunden und ich bin bei Downloads zwischen 4500 und 5500 erst mal Happy.
Eigentlich sollte das bei dieser Leitung noch wesentlich besser sein. Irgend etwas stimmt noch nicht.
Grüße, Werner