Das ist offensichtlich ein TTS-Service (Text-to-Speech), den AVM da in die Firmware einbauen will, um irgendwelche Textdaten vorlesen zu lassen - vermutlich am ehesten an den eigenen FRITZ!Fon-Geräten, solange man nicht FRITZ!Boxen mit Lautsprecher oder Unterstützung für USB-Audio auf den Markt werfen will.
Da das (auch nur aus den bisher sichtbaren Puzzle-Steinen geschlossen) aber wohl mit einem Online-Service bei AVM arbeitet (
https://webservice.myfritz.net/fritzos/speech-service/v1/synthesize) und nicht mit lokaler Sprachsynthese, sollte man das auf Inhalte beschränken, bei denen Vertraulichkeit keine Rolle spielt.
Im Prinzip ist es hier halt so wie bei den "Sprachassistenten" (wobei ich bei denen auch noch einen Mehrwert sehen kann, wenn ich mich sehr anstrenge), wo die Sprachdaten ins Internet übertragen werden, damit sie auf einem Server analysiert und in Text übersetzt werden können, aus dem dann eine andere Software versucht "Kommandos" zu entnehmen ... nur eben der umgekehrte Weg.
Den kennt sicherlich auch jeder heutzutage ... auch die diversen OS bieten ja i.d.R. TTS-Services an, spätestens bei den "accessibility features", wobei das dort meist offline (also auf dem jeweiligen PC und damit weniger "auskunftsfreudig" ggü. dem Betreiber so eines Services) erledigt wird, weil die Rechenleistung ausreicht.
Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, daß man so etwas nur für die Ansage von Datum und Uhrzeit auf einem AB verwendet, weil das mit sogenannten "voice prompts" (das sind Sprachschnipsel in Media-Dateien, die man zur gewünschten Aussage zusammensetzen kann) eigentlich genauso gut geht und für solche Zwecke auch vollkommen ausreichend sein sollte.
Also wird AVM da wohl irgendetwas anderes "vorlesen" lassen wollen in der Zukunft ... die FRITZ!Fon-Devices können ja auch "auf Kommando" ihren Speaker aktivieren (und sicherlich auch ihr Mikrofon, denn das ist garantiert nicht per Hardware mit einem "latch" ausgestattet, so daß tatsächlich erst irgendein Tastendruck es einschalten müßte oder gar nur ein solcher das kann) und da wird dann ein "unsolicited/unrequested playback" auch drin sein. Letztlich wird ja auch ein Klingelton darüber abgespielt und das klappt m.W. selbst dann, wenn da niemand eine Taste gedrückt hat.
Denkt man das zusammen mit dem "Wetterbericht" aus dem FRITZ!Fon, wäre es natürlich auch plausibel, wenn das FRITZ!Fon gerade diese Informationen "vorlesen" soll - ob und wie weit das dann wieder "personenbezogene Daten" sind, kann man sicherlich wieder trefflich diskutieren ... geht es tatsächlich nur darum, den (nicht von AVM) erhaltenen Wetterbericht in Sprache zu verwandeln (und wird damit keine Info vom Kunden an AVM übertragen, wozu für mich schon die Vorwahl gehören würde, wenn der Wetterbericht tatsächlich darauf basiert), sind das (meine Ansicht) sicherlich keine Daten, die unter den Schutz der DSGVO fallen.
Momentan sieht es zumindest mal so aus, als wollte AVM das aber von einem existierenden MyFRITZ!-Account abhängig machen ... ich hoffe trotzdem, daß das ein Feature wird, dem man sich auch in der Zukunft "entziehen" kann und es sich nicht wieder um so eine "Friß oder stirb"-Nummer für MyFRITZ! handelt, wie es das LE-Zertifikat ist.
Aber vollkommen egal, was damit auch ausgegeben werden soll ... solange diese TTS-Funktion die Daten von einem Online-Service bei AVM bezieht und dazu von der Box auch Daten (des Kunden) an den Service übermittelt werden, MUSS AVM die Kunden darüber informieren und sie auch um die Genehmigung dafür bitten - selbst dann, wenn ein legitimes Interesse an der Verarbeitung der Daten bestehen sollte.
Das wird aber sicherlich erst mit einer "offiziellen" Labor-Version auch greifen - denn die Installation dieser Inhouse-Firmware geschieht wohl deutlich auf eigenes Risiko der Kunden und da kann man AVM auch keinen wirklichen Vorwurf machen, wenn Daten OHNE die entsprechende Genehmigung übertragen werden.
PS: Schaut man dann noch mal genauer hin und auf die (wahrscheinlich) möglichen Parameter für die Generierung der Sound-Files, wäre es auch denkbar, daß AVM hier eine "Anruferansage" etablieren will - aber das stünde dann sicherlich wieder in den entsprechenden Informationen zum Datenschutz, denn die Namen der Kontakte (selbst die Telefonnummern, wenn man die Ziffern ansagen sollte und nicht nur Namen aus dem Telefonbuch) sind dann definitiv wieder Informationen, die unter die Reichweite der DSGVO fallen.